Ist es möglich, Sprachmeldungen per comXline nach Meldergruppen zu verifizieren und wenn ja, wie ist dies zu parametrieren
?
Bei einer bestehenden Complex 400H sind 16 Meldergruppen zzgl. 16 MG (über Erweiterungsplatine MG/TA) also insgesamt 32 MG vorhanden. Zur leichteren Zuordnung wurden u. a. die Außenhautüberwachung (Fenster- und Türkontakte = Melderpunkte), die Bewegungsmelder, ... jeweils je Örtlichkeit/Raum zusammengefasst und als Meldergruppe parametriert.
Beispiel:
MG1 = Sabotage
MG2 = Haustür
MG3 = Küche
MG4 = Wohnzimmer
MG5 = Schlafzimmer
...
MG29= BewM Flur UG
MG30= BewM Flur EG
MG31= BewM Flur 1. OG
MG32= BewM Flur 2. OG
Zwar sind (Serielle-S1) 32 Sprachmeldungen möglich, allerdings habe ich noch nicht so ganz heraus bekommen wie/wo/ob die Zuordnung der Sprachmeldungen zu ausgelösten Meldegruppen möglich ist.
Daher die Frage: Ist es möglich, die comXline 1516 GSM (8 Meldelinien) so zu parametrieren, dass per Sprachmeldung die auslösende Meldegruppe (wären ja im o. g. Beispiel 32) explezit genannt wird oder habe ich durch die vorgegebene Melderlinienanzahl der comXline nur die Möglichkeit, 8 unterschiedliche Ereignisse zu übermitteln (z. B. Einbruch Untergeschoss; was dann ausgelöst wurde, müsste z. B. bei Abwesenheit per App nachgesehen werden)?
Müssten für die weiteren erforderlichen Meldelinien entsprechende Erweiterungsmodule CXF benutzt werden um die gewünschte Verifizierung zu ermöglichen oder geht das auch anders?
Du musst für jede Sprachmeldung einen gesonderten Alarmierungstyp anlegen und diesen dann den Meldern zuordnen. Es sind maximal 32 AT möglich, davon sind aber bereits 15 vordefiniert. AT 16, AT 17 und AT 18 sind zwar auch vorbelegt, aber lösch- und änderbar.
Über die CXF könnte man es auch machen, aber dann müsstest du der Anlage auch entsprechend viele Ausgänge verpassen und ganz wichtig: CXF und serielle S1 schließen sich aus. Ohne serielle S1 keine App.
Ich hab es bei mir so gebaut, dass ich eine allgemeine Sprachalarmierung drin habe (sprich Alarmtyp und den Bereich dazu) und zeitgleich wird dann per SMS oder E-Mail die Klartextmeldung ausgeliefert.
Schön, 5624, dass Du mir auch diesmal wieder auf die Sprünge
hilfst.
Bis dato hatte ich ausschließlich die SMS-Funktion der comXline genutzt. Aber aufgrund der bisherigen eigenen Feststellungen (zwar kein Alarm, aber Netzausfall) hinsichtlich der verzögerten SMS-Zustellung und den hier im Forum zu lesenden Äußerungen hinsichtlich der SMS-Alarmierung, will ich nunmehr die gegenüber der SMS-Alarmierung schnellere aber aufwendigere Sprachalarmierung nutzen.
Hierbei hat mir Dein Beitrag vom 07.08.2015 zwar geholfen, doch erst jetzt verstehe ich, dass die Alarmtypen auch für die Verifizierung der Linien genutzt werden, indem diese bis auf die Beschreibung identisch wie die anderen Einbruch-Alarmtypen parametriert werden.
Schade, dass die maximale Anzahl der Alarmtypen bei der complex auf 32 und nicht auf 64 begrenzt ist. Da werde ich die oberen Stockwerke zusammenlegen, damit ich die im unteren für Einbrecher leicht zugänglichen Bereiche zur Unterscheidung nutzen kann, wobei mindestens jeder BewM einem AT zugeordnet wird. Wenn zuerst das Kellerfenster, dann der BewM-Keller und anschließend der BewM-Flur-zum-OG aufläuft, kann man - wenn kein Haustier gehalten wird - sich schon auf einen Realfall einstellen.
Da CFX ein KO-Kriterium für S1 ist, verzichte ich natürlich auf CFX.
Gibt es einen Grund, warum Du - statt einer optischen Auswertung mittels App Build-Sec - zur Verifizierung entsprechende SMS übermitteln lässt?
Und gleich noch eine andere Frage (passt zwar hier nicht, aber mir sind Deine Meinungen/Antworten verdammt wichtig!
Warum ist gemäß VdS und EN bei Intern Scharf die Alarmierung von Außensignalgebern nicht vorgesehen? Man schläft und nur die Innensirene heult, aber die Nachbarschaft wird nicht über das Einbruchereignis informiert. Warum? Auch Sabotage wird bei Intern Scharf nicht mit den Außensignalgebern gemeldet oder sind meine Kenntnisse VdS/EN mangelhaft?
D a n k e !
Ich hab auch die App, aber ne SMS benötigt z.B. nur ein schlechtes GSM-Netz um durchzukommen. comvis bei GPRS/EDGE macht keinen Spaß. Aber auch der Zeitfaktor. Eine SMS bzw. E-Mail wird zugestellt und ist direkt auf dem Handy. Für die App ist erstmal eine Datenverbindung nötig, in meinem Fall auch noch eine VPN-Verbindung und dann benötigt die App noch eine gewisse Zeit.
Das mit den Signalgebern ist ganz einfach: Die EN kennt Intern Alarm gar nicht und beim VdS ist es richtlinienwidrig.
VdS 2311 schrieb:Beispiele für unzulässige Abweichungen
(...)
- Auslösung von Extern/Fernalarm bei unscharfer oder intern scharfer EMA (mit Ausnahme von Überfallalarm).
(...)
Das ist jetzt aus der aktuellsten 2311, aus der sehr viele Sachen in eine andere Richtlinie verschoben wurde, die 2311-2010 war da noch viel konkreter.
Eine ganz klare Ansage ist aber, dass Extern-Alarm nur dann ausgelöst werden darf, wenn die Anlage extern scharf ist, also sich definitiv keiner im Sicherungsbereich befindet. Der VdS achtet da sehr drauf, sprich es muss die Zwangsläufigkeit eingehalten werden, die Scharfschaltung MUSS außerhalb des Sicherungsbereichs erfolgen und solche Sachen. Das Ziel des VdS ist es, eine sichere Erkennung bei maximaler Fehlalarmfreiheit zu erreichen.
Internalarm dagegen beinhaltet ja mehr als nur Einbruchmeldungen. In der Grundkonfiguration fällt bei Telenot darunter:
- Einbruch bei IS
- Sabotage bei IS/US
- technischer Alarm
- technischer Brand
- Glasbruch
- Tagalarm
Wenn das jedes Mal nach außen getragen werden würde, wären die Einbruchmeldeanlagen sehr schnell komplett wirkungslos.
Bei internscharfer Anlage muss man ja auch davon ausgehen, dass einer im Objekt ist, sonst wäre die Anlage ja externscharf.
Danke 5624, auch für die Auslegung/Beweggründe der VdS-Richtlinie.
Unter Berücksichtigung der Falschalarmauslösemöglichkeit bei Intern Scharf ist es nachvollziehbar, dass es keinen Außenalarm gibt, da man nicht alle Reedkontakt-Elemente der Außensicherung (Fenster/Türen/...) mit Sperrelementen "absichern" möchte und nicht überall die notwendige Disziplin herrscht.
... mal wieder was gelernt!
DENNOCH: Mir gefällt die Schweizer Lösung bei Intern Scharf (=> Intern Alarm mit folgendem Extern Alarm) besser, da man - bei Eigenauslösung - noch rechtzeitg vor dem Extern Alarm intervenieren könnte, aber sichergestellt ist, dass im Realfall der Alarm "veröffentlicht" wird.
Vom Schweizer Modell gibt es mittlerweile aber auch Ausnahmen. Ein oder zwei Städte (oder doch ganze Kantone) haben es mittlerweile untersagt, bestimmte Meldungen als Extern Alarm zu signalisieren.
Edit: Hab mal das aktuelle Projektierungshandbuch von Telenot rausgesucht, was etwas aktueller ist, als alles andere am Markt. Ob das PHB die SES-Richtlinien richtig wiedergibt, kann ich nicht sagen.
Unscharf: Überfall, Einbruch, Sabotage, Störung: Keine Auslösung der Externsignalgeber. Einzig bei Sabotage dürften Internsignalgeber ausgelöst werden
Intern scharf: Kennt die SES nicht
Extern scharf:
Überfall => kein ExtSG
Einbruch => ExtSG muss auslösen, darf aber verzögert werden, wenn eine sicherheitsrelevante Person anwesend ist und über einen IntSG signalisiert wird.
Sabotage => ExtSG muss auslösen, keine Verzögerung
Störung => IntSG darf nicht auslösen, ExtSG darf optional auslösen
Beim Fernalarm ist es dann noch klarer geregelt als bei uns. Unterschieden wird zwischen Grad 2 und Grad 3-4 Anlagen, aber mit einer Ausnahme müssen Meldungen klar definiert sein. Bei Grad 3-4 müssen die Meldungen wie sie sind übertragen werden. Sowas wie früher bei uns Sabotage als Einbruch, gibt es dort nur bei Grad 2 und bei ext. scharfer Anlage.
Danke für die weiterführende, tiefgründige Info.
Zumindest gibt es ja die Möglichkeit "kundenspezifische" Wünsche zu parametrieren oder anders ausgedrückt: Ich parametriere "
in Anlehnung" an VdS
Leider steht das Projektierungshandbuch bei/von Telenot nur den Fachbetrieben und Planern als Download zur Verfügung. Da ich keiner der o. g. Gruppen angehöre, schaue ich in die Röhre
Schade!