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Normale Version: Videoüberwachung stromlos schalten bei unscharfer EMA?
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Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei, eine Alarmanlage für mein Eigenheim zu planen. Diese möchte ich mit 3-4 Kameras ergänzen.

Aktuell existiert schon ein proprietärer Hausbus. Den möchte ich dazu nutzen, abhängig vom Status der Alarmanlage die komplette Videotechnik vom Netz zu trennen, um Energie zu sparen, da die meiste Zeit im Haus jemand anwesend ist. (Natürlich kann diese auch jederzeit wieder manuell über den Bus aktiviert werden, unabhängig von der EMA)

Das Schalten der Komponenten via Bus wäre tech. kein Problem, nur ist mir nicht klar, ob das für die Videotechnik an sich problematisch ist, d.h. startet die Videoüberwachung ohne Probleme automatisch nach einem solchen Stromausfall? Gibt es da Besonderheiten zu beachten, je nach verwendeten Komponenten, Netzwerkverbindungen, Kameratyp, Switch, NVR?

Ich stehe noch ganz am Anfang der Planung, d.h. es geht um grundsätzliche Fragen, welches System wären in diesem Fall sinnvoll, wovon wäre abzuraten etc.

Neben dem technischen Aspekt - gibt es logische Gründe, die gegen eine solche Abschaltung sprächen?

Ich würde mich über jeden sachdienlichen Hinweis freuen!

Andy
Hallo, also prinzipiell ist eine Abschaltung über ein Relais etc. möglich. Mein Rekorder ist von der Firma Honeywell und startet ohne Probleme. Allerdings wurde mir davon abgeraten die Videoanlage ständig an und auszuschalten. In dem Rekorder befinden sich spezielle Festplatten die eigentlich nicht dafür gemacht sind ständig hoch und runter zu fahren wie ein normaler Computer.
@SichtBar - Guter Punkt, Danke für den Hinweis!
Macht auch Sinn, wenn da Festplatten laufen, das Gerät nicht einfach vom Strom zu trennen...
Ich habe in den Manuals diverser NVRs nachgeschaut. Es gibt Eingänge, die für Alarme, Bewegungsmelder etc. genutzt werden können. Aber nirgendwo habe ich etwas gefunden, wo man einen solchen Eingang für das kontrollierte Herunterfahren des Recorders verwenden kann - egal ob hardwired oder per Konfiguration über die Software.
Kennt jemand einen NVR/DVR Modell/Hersteller, wo dies möglich ist? Automatisches Hochfahren nach PowerOn sollte ja kein Problem sein.

Gruß
Andy
Nun, dass das kein Problem sein soll, ist deine Ansicht.
Es ist möglich, bei dein günstigen Geräten, einfach die Spannung wegzunehmen, das Gerät fährt normal wieder hoch, macht einen Selbsttest und gut ist. Wie lange und wie oft das Teil das mitmacht, interessiert nur die Freaks, welche glauben, mit VideoNVRs eine Alarmanlage professioneller Art ersetzen zu wollen.
Alle anderen regeln die Aufnahmesituation über Parametrierungen, Alarmein-und Ausgangskontakten oder eben professionellen Geräten, welche sich derart steuern lassen.
Wir nutzen Geräte von UtC oder Heitel, wo sich diese Szenarien ohne weiteres parametrieren lassen. Scharf- unscharf geht bei Heitel ohne Probleme, es gibt verschiedene Szenarien mit und ohne Privatmasking.
Alle anderen müssen halt das Ein- und Ausschaltgedöns zu hilfe nehmen, wenn es nicht aufzeichnen oder Alarmübertragen soll.
Der Honeywell soll das nun auch können, jedoch ist Honeywell ein Anbieter, den ich zutiefst verachte. Vielleicht kriegst ja noch ne andere Info.
@funkistnichtalles - Nur das wir nicht aneinander vorbei reden: Ich meinte nicht das das Stoppen/Starten der eigentlichen Aufnahme ("RECORD") über einen der Eingangs-/Alarmpins. Es geht um einen kontrollierten Powerdown des DVR/NVR, wie beim Drücken des entsprechenden Buttons in der App, dem Webinterface oder der Standbytaste am Gerät.
Habe gerade geschaut bei UtC bzw. Heitel, leider finde ich das Feature nicht (überlesen?). Könntest Du mir vielleicht noch die Modellreihe nennen, die das definitiv kann? Wäre super!

Gruß
Andy
Also einerseits will man eine Videoüberwachung und dann soll sie doch wieder komplett abgeschaltet sein. What nuu.Big Grin
Du musst anfangen in Zonen zu denken. Genau so wie bei einer Alarmanlage. Hier hast auch Zonen die je nach Bedarf an- und abgeschaltet werden, aber auch welche die rund um die Uhr scharf sind. Glasbruch und Feuermelder zum Beispiel. Trotzdem bleibt aber die Alarmanlage ständig in Betrieb. Absolut unabhängig von irgend einer Anwesenheit.
So sollte es auch bei der Videoüberwachung sein. Auch hier gibt es Zonen die einer permanenten Überwachung unterzogen werden sollen. Haupteingang, Garage, Kellereingang und auch der Keller selbst. So als gedankliche Anregung mal erwähnt. Aber es finden sich auch Zonen die nur im unbelebten Privatbereich aktiv geschaltet sein sollen. Das sind die Wohnräume und was sonst noch so niemanden etwas angeht. Andersrum aber sollten diese Zonen bei Abwesenheit, sowie unabhängig von jeglicher Anwesenheit bei Einbruchalarm und auch bei Überfall zur Aufnahme aktiv werden.
Du siehst also wenn Videoüberwachung wirklich angepasst funktionieren soll dann hat es wenig Sinn den NVR ständig zu switchen sondern es müssen die Cams nach dem Bedarf der Bewohner geschaltet werden und zusätzlich auch die Alarmanlage mit eingebunden sein. Tja und dass die Hardware nicht unbedingt besser wid mit An und Aus hat man ja schon weiter oben erklärt.
(18-09-2018 21:48)GastAndy schrieb: [ -> ]..., abhängig vom Status der Alarmanlage die komplette Videotechnik vom Netz zu trennen, um Energie zu sparen, ...

Also nicht nur den Rekorder, sondern auch die Kameras?

Mt wieviel Einsparung rechnest Du denn da pro Monat?
Hallo zusammen,

ja, die Kameras möglichst auch. Über die Woche kommen vielleicht 2x 1h am Stück zusammen, wo die EMA scharf geschaltet würde, da das Haus fast nie unbewohnt ist.
Natürlich ist der Gedanke, auch bei Anwesenheit gewisse Bereiche permanent zu mit Kameras zu überwachen, nicht verkehrt, nur sehe ich das bei mir nicht wirklich, wenn ich an die jetzige Situation "ohne Kameras" denke...
Sollte ich die bei Anwesenheit trotzdem benötigen, wäre eine Aktivierung über den Hausbus ja jederzeit möglich.

Gruß
Andy
Die Halunken kommen nicht nur, wenn niemand zu Hause ist. Und wenn sie erst mal vor dir stehen, will ich sehen, wie du dann noch die Kameras einschaltest um beweissichernde Aufnahmen zu haben.
Ich habe 4 Cams ums Haus herum und die laufen 24/7, egal ob jemand zu Hause ist oder nicht. Und es gab schon einige Ereignisse, bei denen es gut war, dass ich sie anhand von Aufnahmen rekonstruieren konnte. Allein schon für die Paketablage auf der Terrasse, die nicht stattfand aber per Zetteleinwurf bestätigt wurde.

Zu den monatlichen Stromosten:
4 Cams x 5W + 1x Synology NAS 20W = 40W
Bei 28 Cent/kwh sind das rund 8 Euro im Monat bei 24/7 Betrieb.
Ein weiterer Punkt, der gegen eine häufige Ein- und Ausschaltung der Kameras (Außenbereich) spricht, ist dass Thema der Kondenswasserbildung im inneren der Kamera anhand der Temperaturschwankungen der Elektronik. Abgesehen von dem schnelleren Alterungsprozess der Elektronik.

Wenn es wirklich nur um das Thema Energieeinsparung geht, gibt es sicherlich sinnvollere Ansätze, wie das Ausschalten der Standbye-Geräte, energiesparende Leuchtmittel, hohe Energieeffizienklasse bei Elektrogeräten (Kühlschrank, Tiefkühltruhe, Wasch- und Spühlmaschine) etc.

Ich halte es ebenfalls für einen fehlerhaften Trugschluss, EMA & Video lediglich bei kompletter Abwesenheit zu nutzen. Wenn es im Bereich Video ebenfalls um das Thema Privatsphäre geht, ist dies natürlich wieder ein anderes Thema bzw. gibt es hierzu sinnvollere Lösungsansätze.

@Hogend:
Du hast bei deiner Berechnung die IR-LED´s vernachlässigt. Wink
Und man müsste ja auch jedes Mal kontrollieren, ob der Rekorder auch wirklich hoch gefahren ist alle Kameras gefunden sind und auch die Festplatte keinen Fehler hat.
(20-09-2018 11:08)SafeHome Moritz schrieb: [ -> ]@Hogend:
Du hast bei deiner Berechnung die IR-LED´s vernachlässigt. Wink

Ich habe einfach mit der Leistungsangabe aus den technischen Daten meiner Kamera gerechnet. Da müssten die IR-LEDs dann mit drin sein.
Kann also eher noch was abziehen für den Tagesbetrieb Wink
Hallo zusammen,

vielen Dank für Euer Feedback! Die Richtung ist nun klar, eine temporäre Abschaltung der Videotechnik macht keinen Sinn. Eure genannten Argumente sind nachvollziehbar.

Gruß
Andy
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