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Normale Version: Was macht eine EN 50131 Klasse 3 besser als Klasse 2?
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Hallo!

Kann mir jemand sagen was an Alarmsystemen nach EN 50131 Klasse 3 besser ist als bei Klasse 2? Klar, sicherer, höhere Ansprüche, bla bla.
Aber weiß jemand was laut Norm tatsächlich mehr gefordert wird? Bzw. auf was muss ich i.d.R. verzichten wenn mein Produkt nur nach Klasse 2 ist?

Danke!
Guten Tag!

Als ersten Einblick in das Thema empfehle ich diesen Link:

http://www.bhe.de/file/leseprobe_kapitel...ik_1-5.pdf

Ansonsten kann man die entsprechenden Unterlagen käuflich erwerben.
Alle Unterschiede zu erläutern, dürfte den Auftrag dieses Forums m.A. deutlich sprengen.

Gruß,
Sudwind
(03-03-2016 08:54)sudwind schrieb: [ -> ]Alle Unterschiede zu erläutern, dürfte den Auftrag dieses Forums m.A. deutlich sprengen.

Ja, bestimmt. Dachte dass es da 2, 3, 4, ... Hauptunterschiede bzw. Hauptpunkte mit größeren Anforderungen gibt.
Je höher der Grad einer Anlage ist, um so schwieriger wird es, die Anlage zu überlisten. Während die Anlagen der niedrigeren Klassen nur einen Schutz gegen kriminelle Subjekte mit gar keinem oder geringem Wissen in der elektronischen Sicherungstechnik (der gemeine Wohnungseinbrecher) bieten, haben Anlagen, die nach einem höheren Grad zertifiziert sind, über einen gewissen Zeitraum einen funktionierenden Schutz gegen gut informierte Personen/Insider.

Am Ende ist der erreichte Grad nur interessant für die Versicherung, die eine solche Anlage fordern kann, dafür aber auch Nachlässe gibt. Es gibt keine Pflicht für eine Einbruchmeldeanlage, aber im Gegenzug hat eine Versicherung keine Pflicht, irgendetwas zu versichern. Daraus kann sich dann halt ergeben: Ohne EMA nach Grad x gibt es keine Versicherung.

Du musst auf nichts verzichten, du kannst problemlos nur aus Komponenten mit Grad 3 bauen, die aber nur Grad 2 hat. Am Ende kommt es darauf an, was der Errichter ins Attest schreibt. Andersherum ist es viel schwieriger, wenn auch nicht unmöglich (erlaubte Abweichung, Ausnahmeregelung oder Einzelfallprüfung).

Für eine genaue Auflistung musst du einen großen Teil der DIN EN50131 kaufen, weil die Anforderungen auf die verschiedenen Dokumente verteilt sind (Zentrale, Melder, Energieversorgungen, ...).
Danke für die Infos!

Schade. Bei den Normen zu den Widerstandsgraden von einbruchshemmenden Türen und Wertschutzschränken ist es recht einfach und anschaulich. Hatte gehofft dass es bei Alarmanlagen zumindest zum Teil auch einfach verständliche Kriterien/Unterschiede bei den Graden gibt. Aber Elektronik ist halt komplexer als eine Tür- od. Tresor-Wand.
schau mal hier in das Arbeitspapier
Da bekommst Du einen groben Überblick über die Unterschiede und Planung.
Was bringt es dir? Du hast selbst in einem anderen Beitrag geschrieben, dass die Anlage Grad 2 erreichen muss. Sprich die Versicherung fordert die Anlage von dir. Damit fällt ein Selbstbau weg, denn mit einem Selbstbau kann man verbauen was man will, auch Grad 4-Komponenten, die Anlage wird noch nicht mal als Grad 1 akzeptiert. Versicherungsrelevanz von Selbstbau ist gleich null.

Der Sprung von Grad 2 auf Grad 3 ist mit enormen Kosten verbunden. Grad 2 entspricht weitestgehend der VdS-Klasse A mit einem Bein in der Klasse B. Klasse A ist sehr einfach gehalten und dadurch kostengünstig realisierbar. Klasse B ist da schon um einiges anspruchsvoller.

Grad 3 dagegen ist größtenteils Klasse B mit einem Schwenk in Richtung Klasse C. Klasse C ist das, was man in den interessanten Bereichen bei Banken findet oder bei Juwelieren. Also die Anforderungen sind schon sehr hoch.

Grad 4-Anlagen sind zum jetzigen Zeitpunkt von den Komponenten her nicht realisierbar. Mein Wissensstand ist, dass es bisher nur einen Bewegungsmelder und mittlerweile sogar einen Magnetkontakt gibt.

Die Versicherung fordert von dir eine Grad 2-Anlage, seit froh darüber. Denn diese Einstufungen haben nicht nur was mit der Technik zu tun. Dazu kommen Anforderungen für die Aufschaltung, organisatorische Sachen, regelmäßige Wartung der Anlagen. Mit jedem Grad höher wirds komplexer.
(03-03-2016 22:02)5624 schrieb: [ -> ]Was bringt es dir? Du hast selbst in einem anderen Beitrag geschrieben, dass die Anlage Grad 2 erreichen muss. Sprich die Versicherung fordert die Anlage von dir.

Hab ich beides nie geschrieben, aber egal.

Mir geht es nicht um eine Versicherung, nur die Sicht/Entscheidung als Konsument. Werde es von einem Errichter installieren lassen, aber ich will später nicht von ihm abhängig sein. Vermutlich wird es eine Satel Integra und der Preisunterschied zw. Grad 2 u. 3 ist nicht so hoch (wo es Grad 3 gibt, z.B. Zentrale), schon gar nicht wenn man bedenkt dass es eine einmalige Anschaffung ist und verglichen mit den Installationskosten (Leitungen legen, Errichter).
Grad 3 Komponenten machen noch keine Grad 3-Anlage. Hier sind dann noch weitergehende Anforderungen, wie z.B. eine weitergehende Überwachung, eine andere Aufschaltung, ...

Wie es mit der Wartung aussieht, kann ich nicht sagen, aber beim VdS wäre der Wechsel von Klasse A (~Grad 2) auf Klasse B (~Grad 3) eine Verdoppelung der jährlichen Wartung.
Referenz-URLs