Alarmanlage für Proberaumkomplex

[Moerchen]

Guten Tag,

wir sind gerade dabei einen Luftschutzbunker in einen Proberaumkomplex umzubauen und dachten uns, dass wir jetzt beim Thema Umbau schon einmal eine Alarmanlage mit einplanen.

Vorab, die Mittel für die Anlage sind zur Zeit nicht vorhanden, uns geht es darum, dass wir schon einmal eine Anlage ins Auge fassen, alle Kabel - solange die Wände nicht verkleidet sind - verlegen und sobald dann das Geld für die Anlage da ist, diese erwerben und installieren.
Heißt also, dass wir preislich jetzt keine genaue Vorstellung haben, im Zweifel dauert es halt ein halbes Jahr länger, bis die Anlage kommt.

Es müssten 9 Proberäume, sowie diverse Hauswirtschaftsräume/Abstellräume abgedeckt werden. Ich würde hier auf Bewegungsmelder zurückgreifen, da man diese einfach in der Ecke eines Raumes installieren kann. Fenster gibt es keine, lediglich zwei Eingangstüren.

Unsere Idee wäre, dass auch wirklich nur die Räume überwacht werden, da alle Flure/Treppenhäuser von allen Nutzern benutzt werden können. Die Wahrscheinlichkeit, dass man sonst die Anlage scharf schaltet und jemand noch im Gebäude ist, ist wahrscheinlich recht hoch.

Oder gibt es die Funktion, dass die Anlage automatisch scharf schaltet, nachdem der letzte Bereich wieder aktiviert wurde? Dann würde ich eine Überwachung der Flure/Treppenhäuser befürworten.

Jeder Proberaum sollte am Ende ein Bereich sein, zusätzlich würden wir die Hauswirtschaftsräume zu einem Bereich zusammenfassen, heißt wir bräuchten 10 Bereiche (mit Treppenhäusern 11).

Pro Bereich (Proberaum) würde theoretisch ein Nutzer reichen.

Im Gebäude befindet sich eine Brandmeldeanlage von Eaton/Cooper Fire, BMZ ist eine Cooper Fire CF1100. Wäre es theoretisch möglich, dass die Alarmanlage bei Alarm einfach die BMA auslöst? Diese ist nicht zur Feuerwehr aufgeschaltet, allerdings befindet sich in jedem Raum ein Kombimelder (Sirene/Blitzlicht), sodass im ganzen Gebäude ein ganz schöner Lärm wäre.

Was würdet ihr da als System vorschlagen oder wahrscheinlich brauch es noch zig weitere Infos?

[Spannungsabfalleimer]

Dafür wird sich denke ich mal jede professionelle Einbruchmeldeanlage eignen.

Die Programmierung wird mit 11 Bereichen allerdings etwas "tricky", sollte aber für einen Profi kein Problem sein.
Es ist aufjedenfall möglich die Scharfschaltung der Flure/Treppenhäuser in eine Zwangsläufigkeit zu packen, so dass der Flurbereich erst scharf zu schalten geht wenn alle anderen Bereiche bereits scharf sind.
Es gibt sogar die Möglichkeit nur einen HF-Leser an der Haupteingangstür anzubringen und den Transpondern verschiedene Berechtigungen und Bereiche zuzuweisen so dass jeder beim verlassen des Gebäudes seinen Proberaum am selben HF-Leser scharf schalten kann.

Die örtliche Alarmierung über die Brandmeldeanlage sollte kein Problem sein. Hat natürlich nichts mit VDS und Sabotagesicherheit mehr zu tun dann.

[5624]

Brandmelde- und Einbruchmeldeanlagen haben unterschiedliche Signalisierungen und Brandmeldeanlagen sind für den Personenschutz gedacht, daher überleg nicht weiter. Die BMA wird ja nicht von ungefähr kommen. Häufig ist es eine Auflage des Bauamts. Es ist nicht selten, dass die eine BMA ohne Aufschaltung für kleinere Objekte fordern. Fremdanschaltungen sind dann trotzdem sehr heikel.

Wenn es jetzt nur um die Leitungslegung geht, dann zieh zu jeder Tür und in je eine Raumecke ein Leerrohr und in dieses Leerrohr ein 4x2x0,6mm Fernmeldekabel, damit kann man eigentlich alles abdecken.

Bewegungsmelder ja, aber wenn es nur einer pro Raum ist, ist es heikel. Es gibt sehr einfache Möglichkeiten, dass man diesen außer Gefecht setzt, wenn man im unscharfen Zustand in den Raum kommen kann. Mit einem Magnetkontakt an der Tür hast du dann noch eine weitere Möglichkeit.

Such dir einen Raum aus, der im Regelfall nicht benutzt wird und nutz den als Zentralenraum, dieser ist im Regelfall immer scharf, da man sonst die Anlage angreifen kann.

Wie sieht es mit einer Zutrittskontrolle aus? Ich weiß ja nicht, wie häufig die Mieter bei dir wechseln, aber mit einer Zutrittskontrolle ersparst du dir das ständige Wechseln der Schließanlage. Wenn die Türen noch nicht bestellt sind, lass die Türen mit Magnetkontakt, Türöffner und Knauf/Drücker liefern.

Ja, es gibt die Möglichkeit, dass man die allgemeinen Bereiche automatisch scharfschaltet, wenn der letzte das Objekt verlässt, zumindest bei bestimmten Anlagentypen. Erfordert dann aber, dass jeder Raum ein Sicherungsbereich für sich ist.

Ich komme damit auf 12 Bereiche (9 Probenräume, 1 Allgemeinflächen, 1 Wirtschaftsräume und 1 Zentralenraum)

Es gibt sicher genug Anlagen, die das abbilden können, aber mir würde jetzt spontan eine Honeywell MB-Classic oder MB-Secure einfallen.

[Anfaenger]

(27-01-2017 12:58)5624 schrieb:  Brandmelde- und Einbruchmeldeanlagen haben unterschiedliche Signalisierungen und Brandmeldeanlagen sind für den Personenschutz gedacht, daher überleg nicht weiter. Die BMA wird ja nicht von ungefähr kommen. Häufig ist es eine Auflage des Bauamts. Es ist nicht selten, dass die eine BMA ohne Aufschaltung für kleinere Objekte fordern. Fremdanschaltungen sind dann trotzdem sehr heikel.

Insofern es sich um eine baurechtlich geforderte BMA handelt, sind Anschaltungen dritter Anlagen nicht zulässig, außer diese melden ein Brandereignis.
Da ein Eingriff in die Programmierung der Steuermatrix einer (baurechtlich geforderten) BMA dem Grunde nach einen wesentlichen Eingriff darstellt, wäre nach meiner Kenntnis anschließend eine erneute Sachverständigenabnahme erforderlich.

[evertech]

Ich muss da jetzt kurz den Spielverderber machen. Aber ich möchte nicht dass unser Moerchen irgendwann von den Versicherungen oder der Justiz verspeist wird.
Das Problem ist hier dass sich bei so einer Nutzung eines Gebäudes durchwegs fremde Personen aufhalten und wir auch hier je nach Anzahl auch schon in den Versammlungsstättenbereich kommen können.
Also hat das ganze mit Privat gar nix mehr zu tun. Somit scheidet hier DIY bei der Alarmanlage schon rein aus der Vernunft absolut aus. Im Schadensfall und da ist egal was passiert werden gleich mal die Versicherungen ihr wahres Gesicht zeigen.
Ich kann daher nur empfehlen die bereits vorhandene Brandmeldeanlage einer Wartungsfirma zu übergeben und auch die Alarmanlage durch eine Fachfirma errichten und entsprechend warten zu lassen.
Nebenbei; Was das Bauamt bei solch einer Verwendung zur Erlangung einer Benutzungsbewilligung noch alles zusätzlich vorschreibt an Fluchtwegen inkl. Beschilderung und Sicherheitsbeleuchtung Brandschutz und dergleichen würde ich vorher auch noch abklären. Privat für sich kann man ja viel machen, aber wenn andere Personen sowie deren Eigentum hier zu schaden kommen könnten , und das ist infolge der Personenfrequenz durchaus möglich, so gehört das behördlich mit Brief und Siegel abgeklärt. Sonst geht da irgendwann mal wirklich einer in den Bunker, aber in den der Justiz.
Indem nun aber auch jede Menge Proberäume vorhanden sind wird sich das Projekt wohl vom selbst finanzieren denk ich und somit ist auch hier kein Engpass in sicht.
Also die Dinge schriftlich abklären damit da später nicht irgendwann eine Tragödie daraus wird.

[funkistnichtalles]

Vermietung = gewerblich, egal wie man das sehen will.
Gewinnerzielungsabsicht hin oder her, solange nichts passiert, wird man keine Schuldigen suchen.
Wenn der Spaß aber ein Loch bekommt und Personen zu Schaden kommen, weil die Signalzuordnung zum Ereignis nicht passt, schaut die Sache anders aus.
Will sagen: Es gibt Signalfolgen und Signaltöne, die ein Brandereignis signalisieren.
Für andere Gefahrenmeldungen sind andere Signaltöne gefordert.
Ganz interessant wird die Sache bei der Überlagerung der Sirene auf die umgebungsakustik.
Lass die Finger vom Brandmeldesystem, ob das nu zulässig ist oder nicht, da hat ein anderer den Hut auf.
Deine Anlage zur Einbruchmeldung hier im gewerblichen Bereich würde ich nur für die Flure und den gemeinsamen Zugang setzen. Die Proberäume würde ich außer acht lassen bzw. das den Mietern überlassen.
Du brauchst ein System mit 12 Bereichen und das ist mit DIY, was ich kenne nicht machbar.
Also bist du im Bereich eines professionellen Errichters.
Leisten könnte das eine Vanderbilt SPC oder eine ATS 3500 von UTC
Denke dran: immer ein Bedienteil pro Bereich und die Aktoren, Magnetkontakt und Bewegungsmelder pro Proberaum.
Vorteil ist: über das Logfile kannst du nachvollziehen wer wann wo und wie geschaltet hat. Könnte mal wichtig werden, wenn es Ärger gibt.
Genau aus diesem Ärger heraus würde ich die einzelnen Proberäume in die Obliegenheit der Benutzer geben.
Da ich selbst Musiker bin / war, weiß ich wie die Ticken.
Manche können es, manche wollen es, manche können und wollen nicht.
Keine Verknüpfung zwischen Alarm und Brand.
Es lässt dich länger in Ruhe und in Freiheit schlafen.

[Moerchen]

Erstmal danke für die Antworten.

Das mit der BMA lassen wir dann mal sein. Die Idee war halt einfach nur, dass wir dann, wenn ein Alarm ausgelöst wird, wirklich in jedem Raum ein Getöse haben, welches die meisten Diebe wohl zur Flucht treibt.

@Evertech. Mach dir keine Sorgen um den Brandschutz etc. Da wurden Gutachter gut bezahlt, die Notbeleuchtung von Eaton ist teilweise so hell, dass diese als alleinige Beleuchtung ausreicht. BMA ist vor Ort, zig Rauchschutztüren, Brandgasventilatoren etc.

Die Alarmanlage wäre im Grunde nur das i-Tüpfelchen für ein zusätzliches Sicherheitsgefühl, keine Versicherung versichert das gesamte Equipment in so einem Komplex, ergo wäre jeder Proberaum selber für eine eventuelle Versicherung zuständig. Es geht hier wirklich rein um das "Verschrecken" von einbrechern.

Ich finde die Idee vom Benutzer 5624 interessant. Grob durchkalkuliert kostet der Magnetschließer in der Tür + RFID Leser nicht einmal mehr als ein ganzer Haufen nachbestellte Abusschlüssel.

Btw. bin eine Woche im Ausland, würde mich anschließend wieder hier melden.