Projektplanung und Ideen

[Tobi89d]

Hallo Forum,

vielen Dank für die Aufnahme. Bisher habe ich immer passiv mitgelesen und wage mich jetzt an mein erstes Projekt.

Ich möchte gerne eine Videoüberwachung für ein EFH aufsetzen. Dabei möchte ich gerne 10 Cams mittels POE einbinden. Die Verkabelung liegt bereits, so dass es "nur" noch um die Cam- und NVR-/ Switch-Auswahl geht. Die Überwachung soll natürlich bei Tag und Nacht funktionieren und sieben Tage aufzeichnen und bei Bewegungserkennung einen Alarm auslösen/ bzw diesen dauerhaft aufzeichnen.

Wichtig ist mir, dass der NVR und die Cams niemals per Hersteller-App/-Cloud mit dem Internet verbunden sind, sondern im Heimnetz autark laufen. Der Zugriff von außen soll per VPN der Fritzbox gewährleistet werden.

Ich würde mich sehr über Eure Anregungen hinsichtlich Hardwareauswahl freuen. Natürlich hätte ich - wie vermutlich jeder - ein attraktives Preis-/Leistungsverhältnis. Großartig selbst programmieren würde ich eher nicht wollen - außer es gibt gute einfach nachvollziehbare Lösungen.

Eine Skizze habe ich mal angehängt.

Vielen Dank und Euch ein schönes WE!
Tobi

[Lemmy Kilmister]

Was du wahrscheinlich vermeiden willst, ist die P2P Anbindung der Hersteller.
Wenn du die Herstellersoftwares nicht benutzen willst, sondern nur über Browser auswerten willst, dann wünsche ich dir viel Spass.
Jede Herstellersoftware kann über VPN angesprochen werden, wobei die üblichen Verdächtigen da keine Ausnahme bilden.
Wenn du kein Smartphone wünschst, brauchst du es ja nicht einzurichten.
Aber nur mitm Browser, das wird nicht zufriedenstellend funktionieren.
Ich benutze viel Hikvision und bringe das Zeug auch dazu, nicht nach hause zu telefonieren.
Wenns ne Nummer sicherer sein soll, nehme ich Truvision, die sind mittlerweile mit den Komponenten bei der US Army gelistet. Ist zwar im Prinzip ein oem Produkt von Hikvision bei den Kameras, aber alles mit komplett anderer Firmware und die Rekorder sehen auch anders aus. Die benutzen einen eigenen, gesicherten DDNS an, ich nutze aber auch den DYN von dyn.com. Seit mehreren Jahren und alles zur vollsten Zufriedenheit.
DAs P2P Zeug wurde für Dummies und Elektriker entwickelt, die die entsprechenden Zugänge nicht legen konnten und nichtmal ansatzweise dazu in der Lage waren.
Wenn du schreibst, du willst nicht viel programmieren, dann widersprichst du dir schon im Ansatz. Ein Videosystem mit 10 Kams ist definitiv nicht aus der Hose programmierbar.
Auch wenn du alles in Fettschrift daherbringst, wird der Ansatz nicht besser
Mit der angehängten Datei kann man nichts anfangen. Das ist erste Klasse Video und Netzwerktechnik.

[peteralarm]

Da bin ich einer Meinung mit Lemmy. Dein Vorhaben geht schon fast in die professionelle Richtung. Ich würde da auch zu Hikvision tendieren, oder wenn dir das zu unsicher ist zu einem System wie z.B. Avigilon, alternativ Truvision. Da hört es jedoch mit "preisgünstig" auf.

[Tobi89d]

Zitat:Wenn du die Herstellersoftwares nicht benutzen willst, sondern nur über Browser auswerten willst, dann wünsche ich dir viel Spass.
Jede Herstellersoftware kann über VPN angesprochen werden, wobei die üblichen Verdächtigen da keine Ausnahme bilden.
Wenn du kein Smartphone wünschst, brauchst du es ja nicht einzurichten.
Aber nur mitm Browser, das wird nicht zufriedenstellend funktionieren.
Ich benutze viel Hikvision und bringe das Zeug auch dazu, nicht nach hause zu telefonieren.

Sorry, dann hab ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich würde die Herstellersoftware schon nutzen. Allerdings müsste gewährleistet sein, dass die eben nicht "nach Hause telefinieren".

Zitat:DAs P2P Zeug wurde für Dummies und Elektriker entwickelt, die die entsprechenden Zugänge nicht legen konnten und nichtmal ansatzweise dazu in der Lage waren.
Wenn du schreibst, du willst nicht viel programmieren, dann widersprichst du dir schon im Ansatz. Ein Videosystem mit 10 Kams ist definitiv nicht aus der Hose programmierbar.
Auch wenn du alles in Fettschrift daherbringst, wird der Ansatz nicht besserAngel
Mit der angehängten Datei kann man nichts anfangen. Das ist erste Klasse Video und Netzwerktechnik.

Meinst tatsächlich programmieren oder administrieren des Systems?

Vielen Dank und eine gute Nacht

[Lemmy Kilmister]

Wo ist deiner Meinung nach der Unterschied zwischen programmieren und administrieren des Systems?
Ich übergebe an meine Kundschaft ein komplett programmiertes und administriertes System. Wo soll da bitte der Unterschied lauten ausser in einer blöd definierten Unterzeile eines Qualitätsmanagementsystemes.
Ähnliches gilt für mich bei Brandmeldeanlagen. Es konnte mir noch kein Zertifizierer stimmig erklären, wo der Unterschied zwischen Inspektion und Wartung liegt.
Vieles ist in der heutigen Zeit reines Geäffel.
Ein System muss funktionieren, nach Betreibervorgabe und nach Errichterkorrektur, was machbar ist und Sinn macht.
Zum Thema.
Wenn du wünschst, dass du über VPN zugreifen willst, ist das für einen Profi diesselbe Aufgabe wie ne Kiste Bier holen.
Das können (fast) alle Profisysteme. Und dann kommt der Preis. Bei 10 Kams darfst du mal ein Budget nennen, das du bereit bist, zu investieren. Immer mit der Prämisse, kostengünstig agieren zu wollen, aber nicht wesentlich programmieren zu müssen. Irgendwie ein Widerspruch.
Ich mach gerade ein Projekt mit 5 Kams, Trackingdome und Komplettinstallation.
20 h Kalkuliert unter Mithilfe des Betreibers beim Kabelverzug.
Erfahrungswerte bis zur Übergabe an den Kunden. Alle Einrichtungen auf Endgeräte inklusive. Nur mal als Richtwert. Abgerechnet wird nach tatsächlich aufgewendeten Tatsachen.

[Tobi89d]

Jetzt bin ich tatsächlich ein wenig überrascht. Ist hier konkreter Austausch nicht gewünscht? Ist das hier ein Forum von Profis für Profis? Dann entschuldige ich mich, dass ich hier als Neuling ein vielleicht zu banales Thema gepostet habe.
Ansonten würde ich mich sehr freuen, wenn ich noch den ein oder anderen Tipp bekommen würde. Beispielsweise, ob ich statt NVR so eine Variante auch rein über die Fritzbox laufen lassen kann. Vielleicht gibt es auch irgendwo ein interessantes Tutorial, um sich besser einarbeiten zu können.

Vielen Dank!
Tobi

[Lemmy Kilmister]

Jetzt sag doch auch mal was du ausgeben willst. Du möchtest hier eine Planung haben, welche bei 10 kams schon komplex ist.
Wenn du das ohne NVR machen willst, beraubst du dich des ganzen Komforts und der Sicherheitsaspekte, die ein professioneller NVR mit sich bringt.
Ad eins: nur einen VPN Zugang anstatt 10 einzelne, viel Spass beim Aufrufen. Auch mit ner Freewaresoftwarelösung kein wirklich sicheres Unterfangen.
Ad zwei: bei einem NVR mit integriertem PoE hast du automatisch ein dezidiertes Videonetzwerk. Ansonsten müsstest / sollstest du deine Kams in ein eigenes VLAN packen. Du wolltest aber nicht viel programmieren und administrieren, vieles widerspricht sich in deiner Denkweise oder ist weder komfortabel noch praktikabel.
Das ist kein Forum für Profis, nur sollten die, die es nicht sind, etwas aufnehmender und weniger eigensinnig hier mit diskutieren.
Wenn du dazu bereit bist, ok. Wenn ich mich raushalten soll, schreibs mir, dann verwende ich meine Zeit für was anderes.

[Tobi89d]

Preislich habe ich noch keine Vorstellungen. Also schön wäre, wenn ich nicht etwas für max. 1500 € bekäme. Ich weiß allerdings nicht, ob das realistisch ist. Ich bin ein Freund von "wer billig kauft, kauft zweimal", so dass ich gern gleich was vernünftiges hätte. Denkbar wäre auch, dass ich zunächst nur vier Cams bestreibe und die weiteren Cams später dazu kaufe.

Wenn ich das richtig verstehe, benötige ich zwingend einen NVR für eine komfortable Nutzung. Eine Fritzbox kann das also nicht übernehmen. Die Hersteller Software bekomme ich über die Fritzbox aber so blockiert, dass diese nicht mehr nach Hause telefoniert oder? Ich frage, da ich an anderer Stelle ab und zu gelesen habe, dass einige Systeme eine dauerhafte Internetverbindung benötigen.

@Lemmy: Die sachlichen Aspekte fand ich inhaltlich schon in Ordnung. Vielleicht ticke ich da anders, aber Deine Beiträge lesen sich nicht wirklich freundlich. Aufgrund Deiner regen Teilnahme, glaube ich aber, dass nicht so gemeint ist - sonst würdest Du wohl kaum anworten

[AaronK]

Zitat:Also schön wäre, wenn ich nicht etwas für max. 1500 € bekäme.

Eigentlich: Seeeehr niedriges Budget. Solltest du für 10 Kameras + NVR eher verdoppeln bis -dreifachen. Aber: Wenn du nur tagsüber Kameras zur reinen dauerhaften Aufzeichnung und Ansicht brauchst (nachts wenige Meter IR oder Zusatz-IR-Scheinwerfer), ohne brauchbare KI-Funktionen (Personen-Auto-whatever-Erkennung), ohne KI-basierte Alarmauslösung:

https://reolink.com/de/product/rlk16-820d8-a/ <- ca. 1000 Euro für 8 Kameras + 16 Kanal NVR
https://reolink.com/de/product/rlc-820a/ <- ca. 200 Euro für 2 Zusatzkameras

Die schreiben für die Kameras 30m IR-Nachtsicht mit den integrierten Dioden - realistisch also so 10-20 Meter Nachtsicht.

Die Auto- und Personenerkennung bei Reolink hält mit denen teurerer Kameras nicht mit. Für Personenerkennung als Perimeteralarm o.Ä. reicht's schon nicht mehr aus.

Das Zeug von Reolink ist preiswert und bietet dafür das, was man für das Geld erwarten kann. Aber: Wenn es reicht, ist das Zeug halt auch echt net schlecht. Würde ich nur aufzeichnen wollen und die Specs der Kameras ausreichen, würde ich Reolink-Zeug auch selber einsetzen.

Zitat:Die Hersteller Software bekomme ich über die Fritzbox aber so blockiert, dass diese nicht mehr nach Hause telefoniert oder?

Wenn du nicht über Cloud/P2P oder per direkten Zugriff über das offene Internet*, sondern nur aus dem Heimnetz und per VPN, drauf zugreifen willst, kannst du den Zugang der Kameras und des NVR ins Internet natürlich vollständig blockieren, selbstverständlich.

* was eh nicht empfehlenswert ist - das mag in Ausnahmefällen vertretbar sein, wenn das Gerät ausreichende IT-Sicherheit gewährleisten kann, aber empfehlen würde ich es tatsächlich niemals, selbst bei ner Telenot mit entsprechend zertifizierter Schnittstelle nicht

Zitat:Vielleicht ticke ich da anders, aber Deine Beiträge lesen sich nicht wirklich freundlich. Aufgrund Deiner regen Teilnahme, glaube ich aber, dass nicht so gemeint ist - sonst würdest Du wohl kaum anworten

Ich glaub das ist seine Art. Gibt schon ne handvoll Beiträge, wo er nicht mehr so nett ist, aber ich glaub, dass er so 97% seiner Beiträge absolut nicht böse meint.

[ssb-security]

Die Reolink schafft keine 10m. 5 bis 7m sind je nach Restlich ganz gut erkennbar.

[Tobi89d]

(07-06-2022 12:17)KMsicherheitstechnik schrieb:  

Zitat:Also schön wäre, wenn ich nicht etwas für max. 1500 € bekäme.

Eigentlich: Seeeehr niedriges Budget. Solltest du für 10 Kameras + NVR eher verdoppeln bis -dreifachen. Aber: Wenn du nur tagsüber Kameras zur reinen dauerhaften Aufzeichnung und Ansicht brauchst (nachts wenige Meter IR oder Zusatz-IR-Scheinwerfer), ohne brauchbare KI-Funktionen (Personen-Auto-whatever-Erkennung), ohne KI-basierte Alarmauslösung:

https://reolink.com/de/product/rlk16-820d8-a/ <- ca. 1000 Euro für 8 Kameras + 16 Kanal NVR
https://reolink.com/de/product/rlc-820a/ <- ca. 200 Euro für 2 Zusatzkameras

Die schreiben für die Kameras 30m IR-Nachtsicht mit den integrierten Dioden - realistisch also so 10-20 Meter Nachtsicht.

Die Auto- und Personenerkennung bei Reolink hält mit denen teurerer Kameras nicht mit. Für Personenerkennung als Perimeteralarm o.Ä. reicht's schon nicht mehr aus.

Das Zeug von Reolink ist preiswert und bietet dafür das, was man für das Geld erwarten kann. Aber: Wenn es reicht, ist das Zeug halt auch echt net schlecht. Würde ich nur aufzeichnen wollen und die Specs der Kameras ausreichen, würde ich Reolink-Zeug auch selber einsetzen.

Zitat:Die Hersteller Software bekomme ich über die Fritzbox aber so blockiert, dass diese nicht mehr nach Hause telefoniert oder?

Wenn du nicht über Cloud/P2P oder per direkten Zugriff über das offene Internet*, sondern nur aus dem Heimnetz und per VPN, drauf zugreifen willst, kannst du den Zugang der Kameras und des NVR ins Internet natürlich vollständig blockieren, selbstverständlich.

* was eh nicht empfehlenswert ist - das mag in Ausnahmefällen vertretbar sein, wenn das Gerät ausreichende IT-Sicherheit gewährleisten kann, aber empfehlen würde ich es tatsächlich niemals, selbst bei ner Telenot mit entsprechend zertifizierter Schnittstelle nicht

Zitat:Vielleicht ticke ich da anders, aber Deine Beiträge lesen sich nicht wirklich freundlich. Aufgrund Deiner regen Teilnahme, glaube ich aber, dass nicht so gemeint ist - sonst würdest Du wohl kaum anworten

Ich glaub das ist seine Art. Gibt schon ne handvoll Beiträge, wo er nicht mehr so nett ist, aber ich glaub, dass er so 97% seiner Beiträge absolut nicht böse meint.

Interessant, vielen Dank für die Infos.

Wäre denn Hikivision (vergleichbare Alternativen?) dann vielleicht gleich die bessere Wahl, um wie gesagt nicht zweimal zu kaufen?

Welcher Hersteller bietet denn eine gute und/oder komfortable Admin-Software für den NVR?

Vielen Dank![/quote]

[Lemmy Kilmister]

Lemmy Kilmister war zu Lebzeiten immer eine nette Person. Laut, direkt, menschlich, kein Typ, der gendert und jedem gerecht werden wollte. Nur seinem RocknRoll und Denkweise verpflichtet. Ich durfte ihn mal kennenlernen. RIP.
Ich stand 35 Jahre am Frontpult bei diversen Bands. Da gings zur Sache.
Zum Thema:
Hikvision ist per Se schon ok, die IVMS Software kann man anstatt der HIK Connect benutzen und schon bist du aus der P2P Sache raus. Eine schöne feste IP des Netzbetreibers oder eben einen halbwegs professionellenn DDNS Dienst (nicht den von Hik, auch wenn er umsonst ist) und schon funktioniert das Zeugs ohne ET und sein Nachhausetelefonieren.
Alles blocken wird nicht funktionieren, da du ja Informationen und Alarme vom System haben möchtest. Geht auch anders, aber nicht für das Budget und schon gar nicht mit Reolink. Die Acusense Technologie funktioniert schon sehr sehr gut, wenn du dann noch die Deep Learning Variante zuziehst, wird es schon nahe an der Perfektion in der Videoüberwachung ankommen. Das ist aber wieder eine andere Preisregion.
Nun muss sich Tobixxx nun im Klaren werden, wieviel Fehlalarme er jeden Tag wegklicken will und wie das monetär bepreist werden soll. Unbenommen der Tatsache, dass bei einer Zuvielzahl von Falschalarmen der Kameras am Ende des Tages keiner mehr draufschaut, weils eh zuviel wird und einfach nur nervt.
Eines hat Tobi nämlich ganz übersehen oder verdrängt. Jedes mal, wenn er oder seine Familie durch den Garten oder die Überwachungsfläche latscht, gibts Alarm.
Die Kamera unterscheidet nicht, ob Freund oder Feind. Somit sollte man sich immer ein Szenario überlegen, wie man sowas scharf oder unscharf wie bei ner Alarmanlage baut. Und genau hier trennt sich dann die Spreu vom Weizen: Das System muss das dann hergeben können.
Habe ich freundlich genug geschrieben???

[Martina H.]

Zitat:Habe ich freundlich genug geschrieben???

Freundlicher geht es kaum noch ...

Wer Dich kennt, weiß, dass Du es ohne viel Geschnörkel auf den Punkt bringst. Oftmals ist es dann die Antwort und nicht die Form, die die Leut´chen nicht hören wollen. Ich mag Dich jedenfalls so, wie Du bist: Direkt und geradlinig, immer mit Blick für die Sache. Und bei Deinem Wissen - durch die vielfältigen praktischen Einsätze und den daraus resultierenden Erfahrungen, gibt es sicherlich nicht viele, die Dir so vollumfänglich das Wasser reichen können - sollte man auf übertriebene Höflichkeitsfloskeln verzichten können

Für jemand der hier Rat sucht, sollte es eher auf den Inhalt als auf die Form ankommen. Einige zart besaitete Zeitgenossen mögen es anders sehen. Du aber lässt Dich nicht mal durch negative Bewertungen von irgendwelchen Newcomern aus dem Hilfemodus bringen. Dass alleine zeigt Deine wahren Werte

Weiter so Lemmy