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Alarmanlage für Haus - Internetanbindung / Mobilfunk
13-08-2013, 10:10
Beitrag: #1
Alarmanlage für Haus - Internetanbindung / Mobilfunk
Liebes Forum,

ich ziehe bald in ein Haus. Dieses ist nicht gut einsichtig, weshalb ich mir gerne eine gute Alarmanlage anschaffen will.
Folgende Anforderungen hätte ich:

1. Internetanbindung
Es wäre toll, wenn die Basis eine Anbindung ans Internet hat, sodass ich praktisch über das Smartphone die Anlage steuern kann (z.B. per Android App), also z.B. einzelne Zonen scharfstellen kann oder nicht. Außerdem wäre es toll, im Alarmfall eine E-Mail zu erhalten. E-Mails kommen dank Push direkt auf dem Handy an.

2. Mobilfunkanbindung
Super wäre es auch, wenn die Alarmanlage mit einer Sim Karte funktionieren könnte, sodass ich auch eine SMS bekomme, wenn das mit Mail nicht funktioniert. Außerdem könnten so Notfallnummern automatisch angerufen werden, insbesondere wenn man einen Notknopf im Haus hat.

3. Sensoren
Ich möchte an die Basis der Alarmanlage Sensoren anschließen, dazu zählen: mehrere Glasbruchsensoren für die Fenster - Tür/Fenster-Öffnungssensoren - Feuersensor - Gassensor - Bewegungsmelder. Am einfachsten wäre wahrscheinlich das alles per Funk zu regeln.

4. Kameras
Bislang fahre ich mit Kameras separat. Ich habe ein paar Foscam IP Kameras, die allesamt 24/7 auf ein NAS aufzeichnen. Das würde ich so weiterbenutzen. Wenn die Alarmanlage gleich aber auch Kameras unterstützt wäre das toll.

Preis:
Ich habe keine Ahnung, was sowas kostet, bin aber gerne bereit auch etwas Geld in die Hand zu nehmen, wenn es nicht grade mehrere Tausende sind.

Habt ihr da Empfehlungen für mich?

Vielen Dank!
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13-08-2013, 21:43 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13-08-2013 21:44 von Ollik.)
Beitrag: #2
RE: Alarmanlage für Haus - Internetanbindung / Mobilfunk
Hallo Glado und herzlich willkommen hier bei uns!

Ist nur ein Umzug ins neue Haus geplant oder geht mit dem Umzug auch eine Renovierung oder gar Sanierung des "neuen Hauses" einher? Oder auch: handelt es sich um einen fertigen Neubau bzw. fertig sanierten Altbau oder hast du noch die Chance, irgendwelche Leitungen in den Wänden zu 'verstecken'???

Denn Funk ist ja ganz nett (wenn man eben keine Leitungen mehr verstecken kann), aber doch immer leichter zu manipulieren als eine unter-Putz-gelegte Leitung (Stichwort "Jamming" bzw. Störsender) oder eine 'Strippe' hinter der Fußleiste.

Dann müsstest du noch deine Definition von "gute Alarmanlage" darlegen - was bedeutet für dich gut: Design der Melder, störunanfällig und leicht zu bedienen, geringe Unterhalts- bzw. Wartungskosten (bei Funkanlagen musst du früher oder später Batterien ersetzen), geringe Komponentenpreise oder wie oder was? Huh

Doch zu deinen Fragen (ich versuche mal, alle, so gut es geht, zu 'erschlagen'):

zu 1.) Internetanbindung:
Ist für mich nur ein Nice-to-have und kann schlimmstenfalls sogar ein Sicherheitsrisiko darstellen (unverschlüsselte Verbindung usw.). Ich denke da konventionell oder auch altbacken: Scharfschalteinrichtungen gehören fest ans Objekt (möglichst außen) angebracht und nicht in die Hosentasche. Das sehen viele 'Technikverrückte' zwar anders, aber hier geht um Sicherheitstechnik und nicht um ein ferngesteuertes Auto im Wert von 30 Euronen. ;o)
Sein Smartphone von einer Alarmanlage per Email, SMS, MMS mit Alarmmeldungen oder Kamerabildern füttern lassen, macht ja noch Sinn, aber die andere Signalrichtung betrachte ich mit sehr gemischten Gefühlen.

zu 2.) Mobilfunkanbindung:
An (nahezu) alle auf dem Markt befindlichen Anlagen lassen sich Wählgeräte anschließen, diese gibt es für LAN-Verbindungen, analoge oder ISDN-Telefonanschlüsse oder eben GSM-Verbindungen (auch kombiniert). Hier können tlw. auch verschiedene Hersteller miteinander gemischt werden (nur bei Drahtanlagen, bei Funk zwischen Alarmzentrale und Wählgeräte bist du aufgrund herstellerspezifischer Funkprotokolle auf den gleichen Hersteller/die gleiche Geräteserie angewiesen und kannst auch später schlecht nur ein Gerät ersetzen (z.B. nach einem Defekt) - Ausnahmen bilden hier meist die Premium-Funkanbieter wie z.B. Daitem oder Telenot mit ihrem DSS2-System.

Grundsätzlich ist eine 'Alarmierung' per Anruf auf das eigene Mobiltelefon keine wirkliche Alarmierung - gerade im wohlverdienten Auslandsurlaub oder im von dir umrissenen Fall mit dem "Notknopf" (richtiger: Überfalltaster) nützt es dir ja nichts, wenn dann dein Smartphone klingelt (wahrscheinlich noch, wenn dir gerade ein Täter in deinem Haus gegenüber steht...^^). Eine alleinige 'Alarmierung' per SMS/MMS halte ich für noch fahrlässiger: Gerade in Spitzenzeiten wie zu Silvester, wenn gerade 60 Mio Leute gleichzeitig versuchen, ihre Neujahrsgrüße abzusenden, kommt eine SMS/MMS gerne mal ein paar Stunden später beim Empfänger an und dann ist es zum Reagieren meist zu spät... Ein (kostenpflichtiger) renommierter Wachdienst, der alle Alarm- und Störungsmeldungen direkt von der Anlage übermittelt bekommt, wäre hier das Maß der Dinge (SMS/MMS oder Anruf als Add-on obendrauf ist ja okay).
Über ein 'richtiges' Wählgerät lassen sich via verschiedenen Alarmprotokollen (Contact-ID, auch CID genannt, VdS2465, Telim und noch einige andere) die verschiedensten Meldungsarten zum Wachdienst übertragen, dort sieht man also auf den ersten Blick, ob es sich gerade um einen Einbruch-, einen Überfallalarm oder doch 'nur' um eine Akkustörung handelt und wird entsprechend der eingegangenen Meldung die richtigen Schritte einleiten, die du vorher mit dem Wachdienst vertraglich vereinbart hast (z.B. zuerst Rückruf im Objekt mit Codewortabfrage, bei Einbruch einen Mitarbeiter des Wachdienstes zum Überprüfen des Alarms zum Objekt schicken, bei Überfallalarm gleich die Polizei ohne Sirenengeheul in Marsch setzen usw.).

zu 3.) Sensoren:
Funk vs. Draht siehe oben. Wenn immer möglich, würde ich verdrahtete Anlagen vorziehen, aber auch eine Kombination aus beidem ist möglich. Solche Anlagen heißen dann "Hybrid".
Es gibt von den diversen Herstellern die verschiedensten Sensoren und Melder als Funk- oder Drahtvariante. Die von dir genannten hält nahezu jeder Hersteller zum Verkauf bereit.
Wenn du eine Gesamtanzahl an Sensoren/Meldern benennen kannst, hast du schon mal einen ersten Anhaltspunkt, wie 'groß' in Bezug auf Meldereingänge deine Zentrale werden muss oder ob du eine bereits ins Auge gefasste Zentrale überhaupt so weit ausbauen kannst, um alle Melder anschließen (bei Funk: anmelden) zu können.
Tipp: es können auch Melder zu einer Meldergruppe zusammengefasst werden (z.B. alle Fenster auf der Südseite des Wohnzimmers) und auf einen Eingang der Zentrale geschaltet werden - dann siehst du zwar nicht mehr exakt, welches Fenster jetzt offen steht, aber du hast eine eindeutige räumliche Zuordnung und musst nicht durch das halbe Haus rennen, bis du das offene Fenster gefunden hast.

zu 4.) Kameras:
Fahre deine Kameras auch weiterhin separat, also von der Alarmtechnik getrennt. Du kannst zwar gerne Ausgangskontakte der Alarmanlage verwenden, um die Kameras zum Aufnehmen, Schwenken oder Zoomen zu bewegen, aber andersherum gibt es meistens Ärger, eine Kamera sollte daher nie als (alleiniges) Alarmkriterium auf eine Alarmanlage wirken.

zum Preis:
Tja, ganz nach gewähltem Hersteller, Ausstattungswünschen und natürlich der Melderanzahl reicht die Spanne hierbei wohl von ca. 2500,- EUR bis hin zu 8000,- EUR (nach oben keine Grenze!)...
Auch die gewünschte Art der Scharf-/Unscharfschaltung spielt hier mit rein: reicht dir die Schärfung/Entschärfung per Code auf einem eh zur Anlage gehörenden Bedienteil, kommst du natürlich günstiger weg als bei einem wetterfesten Transponderleser mit integriertem Codeschloss außen an der Haustür. Auch mangelnde Erziehung/Akzeptanz der Anlage durch die Nutzer kann den Preis in die Höhe treiben: vergisst deine Frau 'zufälligerweise' ständig das Unscharfschalten und löst immer selbst Alarme aus (weil sie die Anlage nicht mag und wenn das nur am Design der Bewegungsmelder liegt), macht der Einsatz eines Sperrelementes (zusätzliche automatische Verriegelung der Haustür bei scharfgeschalteter Anlage) in der Haustür durchaus Sinn - kommen dagegen alle Nutzer mit der Anlage gut klar, weil die Anlage gut aussieht, leicht zu bedienen ist und selten Falschalarme auftreten, kann man auf das Sperrelement gerne verzichten...

Lass' dir einfach mal einen Facherrichter (Freunde nach Empfehlungen fragen, im Internet beim BHE, beim VdS oder auf den Seiten der Hersteller nach zertifizierten Errichtern suchen, kriminalpolizeiliche Beratungsstelle) ins Haus kommen und dir ein Angebot erstellen, das ist meistens kostenfrei (zumindest bei uns hier oben im Norden) und dauert gar nicht solange - und im Gespräch mit dem Fachmann vor Ort bekommt man schnell einen anderen Blickwinkel (wenn man die im Garten gelagerte lange Leiter mit einer dicken Kette sichert, kann ein potentieller Einbrecher sie nicht so schnell für einen Einbruch in mein Haus verwenden. Oder das angerostete Rankgitter dort hinten an der Hauswand kann dann doch gleich morgen weg, weil es sonst auch als Kletterhilfe ins 1.OG dienen könnte. Und wollte ich die dunkle Westseite des Hauses nicht schon lange mal mit einigen Lampen und einem Bewegungsmelder ausrüsten...)

Empfehlungen zu Herstellern bzw. Anlagenserien wären z.B.:
Jablotron OASIS (in D auch als Indexa System 8000 vertrieben),
Telenot complex200H/400H (wenn es etwas teurer sein darf und/oder mehr flexible Möglichkeiten als bei der OASIS benötigt werden)
und noch viele viele mehr...

Du musst erst deinen realen Bedarf, also was ist mir wichtig bzw. was brauche ich wirklich/was will ich eigentlich wogegen absichern, was ist mir nicht sooo wichtig, wäre aber ganz nett zu haben und auf was kann ich verzichten, weil es nüchtern betrachtet doch nur Spielerei und damit ein reines Luxusproblem ist (sowohl an Sensoren/Meldern als auch an Komfort bzw. Zusatzausstattungen), feststellen und kannst erst dann beginnen, Preise und Ausstattungen miteinander zu vergleichen (dabei können wir dir dann gerne wieder helfen).

Ich hoffe, ich konnte idhc auf den richtigen Weg bringen und habe nicht noch mehr Verwirrung gestiftet.

Viele Grüße
Olli

P.S.: Jetzt weißt du auch, warum man mich hier 'den Seitenschinder' nennt... ;o)

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