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Alarmübertragung
26-08-2007, 19:52
Beitrag: #1
Alarmübertragung
Bei Objekten mit sehr hohem Gefährdungspotential werden die Meldungen der Einbruchmeldeanlage oder Brandmeldeanlage oftmals über sogenannte Standleitungen übertragen. Da sind Übertragungswege die auf der gesamten Strecke permanent auf Kurzschluss und Unterbrechung überwacht werden. Doch was macht das Wählgerät einer "normalen" Einbruchmeldeanlage? Es meldet sich meist einmal am Tag bei der Wachzentrale um zu signalisieren das es bis jetzt noch am Netz war.
Ihr lest richtig.
Die Betonung liegt auf jetzt. Gesetzt den Fall, das nach der Meldung die Telefonleitung gekappt wird, dauert es wieder bis zu 24 Stunden bis es bemerkt wird.
Das muß heute nicht mehr sein.
Wenn der Kunde einen DSL Anschluß mit Flatrate hat, das haben heute die meisten, dann ist folgende Lösung möglich.
Die Einbruchmeldezentrale wird mit einem sogenannten WEB-Modul ausgestattet. Das WEB-Modul wird dahingehend programmiert das es eine Routinemeldung alle 3 Minuten zur Notrufzentrale absetzt.
Auf der Seite der Notrufzentrale wird ein Zeitüberwachungsfenster von 5 Minuten eingestellt.
Bleibt nunmehr die Meldung aus, wird ein Alarm auf den Monitoren der Notrufzentrale angezeigt und entspr. Maßnahmen werden eingeleitet.
mit sicherem Gruß
Werner
02-12-2007, 23:36
Beitrag: #2
RE: Alarmübertragung
tschuldigung, aber bei normalen Wählgeräten handelt es sich um Wählverbindungen. Die Verbindung wird im Alarmfall/Routine erst aufgebaut. Wenn die Leitung gekappt wird, merkt das höchstens das Wählgerät durch das Fehlen der Speisespannung.

Lange Zeit gab es noch sogenannte Standleitungen bei Pol-Notrufanlagen. Diese waren ständig bestehende Kupferverbindungen zwischen der EMA und der Polizei. Gekappte Leitungen wurden sofort auf beiden Seiten gemerkt.

Heute reicht dazu auch ein ganz normales ISDN-Wählgerät mit x31 Protokoll (z.b telenot 7516). Dabei dient der D-Kanal als überwachende Verbindung. Und das ständig ! Eine gekappte Verbindung wird sofort bemerkt.[/b]

Gruß ralle
www.VplusP.de
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03-12-2007, 13:42
Beitrag: #3
RE: Alarmübertragung
Ja das stimmt,
aber bitte auch nachstehendes bedenken.
Mit meinem Ansatz wollte ich aufzeigen das es auch möglich ist ein großes Stück an die Qualität der D-Kanal Überwachung heranzukommen ohne gleich die damit verbunden Kosten zu haben.
Nach meinem Wissen liegen die monatlichen Grundgebühren ab 30.--€ aufwärts zzgl einm. Einrichtungsgebühr.
Vielleicht noch ein paar Infos über X31 ( Quelle BHE)
Für die sogenannten ISDN-D-Kanal-Verbindungen werden in der Alarmbranche unterschiedliche Begriffe verwendet, die jedoch alle in etwa das Gleiche ausdrücken. Die oftmals zitierte X.31-Übertragung ist lediglich die entsprechende internationale Vorschrift für die Datenübertragung im ISDN-D-Kanal.
Im ISDN existiert neben den beiden Nutzkanälen (B-Kanälen) der sogenannte Signalisierungskanal (D-Kanal), in dem die Informationen für die Verbindungs- und Gesprächssteuerung der Nutzkanäle übertragen werden. Zusätzlich besteht in diesem D-Kanal die Möglichkeit, Daten nach der X.25-Spezifikation mit einer max. Durchsatzgeschwindigkeit von 9600 bit/s zu übertragen.
Aus Sicht der Spezifikation von Verbindungen nach VdS sind für eine D-Kanal-Übertragung sowohl “bedarfsgesteuerte”
als auch “stehende” Verbindungsarten realisierbar. Die Nutzung von bedarfsgesteuerten Verbindungen im DKanal
ist in den meisten Fällen aus wirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll.
Deshalb hat sich die Verwendung von stehenden Verbindungen gemäß dem VdS-Verzeichnis 2471 (Übertragungswege)
etabliert.
ISDN-D-Kanal-Verbindungen sind daher prädestiniert für Aufschaltungen nach VdS Klasse “C” und eine Alternative zu den bisherigen, analogen Standleitungen oder Übertragungsgeräten mit Ersatzwegen (z.B. Kombination ISDN-B-Kanal und GSM).
Von verschiedenen Netzbetreibern werden in unterschiedlichen Vertriebsformen Access- bzw. Packet-Mode-Anschlüsse 100 und 300 angeboten, deren wichtigstes Unterscheidungsmerkmal in der angebotenen Vermittlungsleistung liegt. Jedoch stellen nicht alle Netzeanbieter Datenübertragungen für DKanal-Verbindungen zur Verfügung.
Bei einem Packet-Mode-Anschluss enden die Verbindungen immer auf einem Packet-Handler. Um den Packet-Mode-Dienst der Deutschen Telekom (DTAG) zu nutzen, muss eine NSL (Notruf- und Serviceleitstelle)
auch über einen Packet-Handler-Anschluss verfügen (Packet Mode Gateway) (kostenpflichtig).
Damit ist die NSL in der Lage, ein eigenes, regional begrenztes Netz aufzubauen.
Dagegen kann ein Access-100 und -300-Anschluss Verbindungen zu jedem anderen Access-Anschluss
oder zu einem Datex-P-Anschluss aufbauen. Die NSL kann somit ihre Dienste bundesweit anbieten. Üblicherweise
verfügt eine NSL mindestens über einen Datex-P- oder Access-Anschluss.
Bei der nachfolgenden Betrachtung der Vor- und Nachteile einer ISDND-Kanal-Übertragung wird der Einsatz als “stehende” Verbindung vorausgesetzt:
Die gemäß VdS für Klasse-C-Risiken zugelassene stehende Verbindung wird der bedarfsgesteuerten Übertragungsart mittels ISDN-B-Kanal bzw. der redundanten Verbindung gegenübergestellt
Vorteile
Wesentlich geringerer Anschaffungspreis des Übertragungsgerätes X.31 im Vergleich zu redundantem Weg
• Installation erfolgt wie ein normales ISDN BKanal Endgerät (Bsp.: Kein zusätzliches Verlegen der Antenne und dessen Verkabelung usw.)
• Keine zusätzlichen Prüfmittel erforderlich (außer den ohnehin für ISDN B-Kanal notwendigen)
• Klare Fehlereingrenzung bei Ausfall möglich
• Eine Fehlerzuordnung “Netzfehler” oder “Sabotage am Endgerät” ist möglich
• Uneingeschränkte räumliche Verfügbarkeit des Dienstes
• Kein „Besetzt“ im Netz möglich

Nachteile
• Höhere laufende monatliche Kosten
• Bei Ausfall keine Meldungsübertragung mehr (gilt nur, wenn ISDN-B und ISDN-D gleichzeitig ausfallen)
• Einrichtung eines Packet-Mode / Access dauert ca.2-4 Wochen

Fazit:
ralle hat Recht, X31 oder Standleitung ist der Königsweg (gut, komfortabel. sicher und leider auch etwas teurer).
Die von mir beschriebene Variante sollte keineswegs doe X.31 oder D-Kanal Verbindung in Frage stellen sondern die Alternative zum analogen Wählgerät aufzeigen

liebe Grüße
Werner
03-12-2007, 17:38
Beitrag: #4
RE: Alarmübertragung
Ich habe etwas Bauchschmerzen mit X.31, da bei diversen Anbietern im Telefoniebereich X.31 nicht funktioniert.
Sehr viele Anbieter bieten nur noch VoIP-Verbindungen an, verkaufen diese aber vollmundig als ISDN-Lösung (man habe doch 2 Kanäle und auch sonst viele der ISDN-Möglichkeiten). Also wird man schnell Probleme bekommen, wenn vor der Einrichtung der Telefonie nicht geklärt wird, ob ALLE Leistungsmerkmale von ISDN zur Verfügung stehen bzw. ob es sich auch wirklich um ISDN handelt.
Trotz gegenteiliger Meinungen: Das große T steht nicht nur für meist teurer als die anderen Anbieter, sondern auch für gute Technik, die alle ISDN-Merkmale hat. Dort gibt es noch echtes ISDN, und kein gemogeltes.
Einfachste Lösung, wenn X.31 erforderlich ist: Kurz schriftlich durch den Anbieter bestätigen lassen, daß an Ihrem Anschluß X.31 funktioniert. Nicht auf ein "müsste laufen" verlassen, sondern gezielt nachfragen. Auch fragen, ob es sich nicht doch nur um eine VoIP-Verbindung handelt, die geschaltet wird durch den Anbieter.

Gruß,
Moderator


Ich übernehme keine Gewähr für die durch mich gegebenen Tipps und Berechnungen, insbesondere übernehme ich keine Haftung für Sach- oder Personenschäden. Schaltpläne können unvollständig sein und sind nur als Vorschlag zu verstehen. Ich vertrete hier lediglich meine Meinung. Auch kann ich nicht für die Richtigkeit garantieren. Die sachgerechte und fachgerechte Umsetzung liegt beim Ausführenden. Alle gängigen Normen und Vorschriften sind zu beachten.
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18-01-2008, 16:14
Beitrag: #5
RE: Alarmübertragung
Nun mal nicht ganz so hoch gegriffen (DSL, X.31 usw.)...
Viele der "kleinen" Anlagen verfügen "nur" über ein analoges Wählgerät, die meisten Haushalte aber inzwischen über ISDN (richtiges oder vorgetäuschtes sei mal dahingestellt), schon bei einer vom Kunden gewünschten bedarfsgesteuerten Wählverbindung (ohne redundanten Übertragungsweg wie GSM o.ä.) tauchen hier die ersten Probleme auf:
Die Zentrale/Anlage an sich ist durch den/die Notstromakku/s wunderbar bei (einem vom Täter ausgelösten) Stromausfall weiterhin funktionsfähig, der TerminalAdapter (= Analog-/ISDN- Wandler) oder die Tk-Anlage ("Telefonanlage") kann jedoch ohne Netzspannung nicht funktionieren! Das heißt, eine eventuelle Alarm- oder Störmeldung bleibt in der (nun toten) Schnittstelle zwischen Analogwählgerät und ISDN-Anschluss "hängen"... eine Übertragung zum Wachunternehmen findet NICHT statt!!!
Also bitte ganz dringend darauf achten, dass die Tk-Anlage bzw. der TerminalAdapter auch notspeisefähig sind (und auch mit entsprechenden Akkus ausgestattet werden!!!) oder über eine USV (= unterbrechungsfreie Stromversorgung) angeschlossen sind!!!
Sonst ist bei einem Schaden das Geschrei wieder groß und die Haftungsfrage für den Errichter steht im Raum...

Keine Haftung für Sach- oder Personenschäden. Die sach- und fachgerechte Umsetzung liegt beim Ausführenden. Alle gängigen Normen und Vorschriften sind zu beachten, sonst siehe Avatar...
Bitte keine technischen Anfragen per Email oder PN stellen, sondern offen im Forum posten, danke!
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12-03-2008, 14:54
Beitrag: #6
RE: Alarmübertragung
Einen habe ich auch noch dazu:

Wir setzen mittlerweile viele Anlagen ein, die ein "Wählgerät" über DSL haben.
Die Meldung wird also per DSL abgesetzt. Viele unserer "älteren" Anlagen kann man umrüsten, die Kosten sind mittlerweile sehr gering, und der große Vorteil ist, daß wir nicht nur eine Meldung täglich absetzen, sondern deutlich öfter dem Wachunternehmen mitteilen können, daß unsere Anlagen noch leben.
Deshalb ist DSL nicht hoch gegriffen, sondern Alltag und Standard.
X.31 ist gut, aber selten umsetzbar, allein schon aus Kostengründen. Dazu kommt das völlige Unverständnis, wenn ich einen Provider anrufe und ihm so komische Dinge wie X.31 nenne. Da setze ich lieber auf DSL.

Eine Lösung mit Akkus ist sowieso immer angesagt, und eine USV sollte man auch einsetzen, da viele EMA über Telefonanlagen aufgeschaltet sind/ Router müssen funktionieren/ eine Aussenbeleuchtung muß geschaltet werden können bei Netzausfall (man denke an den FI-Schutzschalter für den Garten, der auch den Rest des Hauses absichert...).
EMA verfügen über Akkus, die man aber auch regelmässig kontrollieren (lassen) sollte. Zudem habe ich diverse USV gesehen, die immer liefen, nur wenn sie wirklich benötigt wurden, klappten diese Teile zusammen.
Wie bei allen Systemen also bitte an die Wartung denken.

Zusammen mit dem Errichter kann man seine Systeme testen, das erspart hinterher, wie Ollik treffend bemerkte, das Geschrei.
Deshalb bitte regelmässig das Zusammenspiel der Anlagen testen (lassen), bei Inbetriebnahme bereits den Errichter bitten, daß er regelmässig die Systeme testet. Dann geht meist wenig schief, und wenn, dann agiert man, statt zu reagieren.

Gruß,
Matthias

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05-08-2012, 06:11
Beitrag: #7
RE: Alarmübertragung
Hi,
also ich verkaufe GSM Langzeit Wählgeräte (bis zu 12 Monate ohne ext. Spannungsversorgung). Vieleicht ist das ja eine Alternative?
Es wird nur ein NC oder NO Ausgang der vorhandenen Anlage angeschlossen, wenn keiner vorhanden ist nimmt man den Sirenenausgang und ein Relais.

Gruß Peter
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