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Zukünftiges Wählgerät am VoIP-Anschluss
03-09-2015, 11:13
Beitrag: #1
Zukünftiges Wählgerät am VoIP-Anschluss
Hallo,

ich habe eine Daitem D-Control, die bislang mit einem "Telesignal TSDN3000" am ISDN-Anschluss der Telekom betrieben wurde und sich 1 x täglich sowie bei Ereignissen bei einer Leitstelle gemeldet hat (also keine Standleitung, sondern B-Kanal-Übertragung). Nach der Umstellung auf VoIP mit einem Zyxel Speedlink 5501 funktioniert die Anbindung an die Leitstelle nicht länger und ich würde gerne wissen, wie Ihr die Optionen für die zukünftige Anbindung an die Leitstelle beurteilt?
Also z.B...
Analoges Wählgerät (z.B. TS Frankfurt 2000) am TAE-Anschluss des Routers?
Analoges Wählgerät (z.B. TS Frankfurt 2000) am klassischen Standard-Anschluss der Telekom?
Separater klassischer Universal-Anschluss von der Telekom in Verbindung mit dem noch vorhandenen TSDN3000?
IP-Fähiges Wählgerät über 10BaseT an einem LAN-Port des Routers?

Ich habe mit einem Erichter gesprochen, der bezüglich der analogen Übertragung (SIA/Contact-ID) via VoIP wirklich zuversichtlich klang. Ein auf mich ebenfalls kompetent wirkender Telekom-Techniker ist auch der Ansicht, dass es zuverlässig funktioniert.
Da ein Austausch des Wählgerätes eventuell nicht zum Schnäpchen-Preis zu haben sein wird und die Funktionalität analoger Wählgeräte über VoIP laut meiner Recherche hier im Forum irgendwo auch Glückssache sein soll (regionale BackBone-Besonderheiten beim Anbieter? Spätere Veränderungen nicht ausgeschlossen?), habe ich der Vollständigkeit halber auch klassische Telefon-Anschlüsse der Telekom mit in meine Überlegungen mit einbezogen. Die soll es angeblich noch(!) in herkömmlicher Anschlusstechnik (digitale Vermittlungsstelle aus der Zeit vor NGN) geben. Der Vorteil wäre hier, dass man die Entwicklung noch eine Weile verfolgen und auf bessere bzw. ausgereiftere zukünftige Lösungen hoffen könnte. Allerdings wird die Telekom wohl bis allerspätestens 2018 auch diese Anschlüsse intern auf NGN umstellen (eher vorher), womit sich mir die Frage stellt, wie Zukunftstauglich und Zuverlässig die klassischen Anschlüsse der Telekom tatsächlich sind?

Von IP war der Errichter nicht so begeistert, es gibt da momentan wohl noch ständig Probleme, weil die Internet-Verbindung aufgrund von relativ häufigen Wartungs-Arbeiten meistens nachts immer wieder nicht durchgehend verfügbar ist und das von der Leitstelle wegen des Ausbleibens der Meldungen natürlich bemerkt wird.

Ich habe das alte vieradrige Fernmeldekabel der ISDN-Leitung vom Wählgerät testweise mal auf Netzwerk-Dosen aufgelegt und konnte darüber zumindest eine stabile 10 MBit/s Verbindung (Vollduplex) herstellen. 100 MBit hat nicht funktioniert und die 10 MBit gingen erst, als ich die niedrige Geschwindigkeit fest in der Netzwerk-Karte eingestellt habe. Damit lief es aber stabil. Die Frage ist jetzt: Ist das für IP-Wählgeräte womöglich ein Problem, oder kann man die manuell auf 10 MBit/s runtersetzen? Welche IP-Wählgeräte wären denn empfehlenswert, falls man das ohne Rücksprache mit der Leitstelle überhaupt sagen kann?
Alternativ habe ich mir noch Umsetzer von Ethernet auf 2-Draht-UTP angesehen, mit denen dann auch klassische 100 MBit über normale verdrillte Telefonkabel möglich sein sollen. Hat jemand Erfahrung mit solchen Umsetzern?

Eine USV für den Router müsste ich zumindest bei der ersten und der letzten Option in Betracht ziehen. Falls tatsächlich mal der Strom ausfällt, wäre ja vermutlich eine Anbindung der USV an das Wählgerät sinnvoll. Im PC-Bereich sind mir eher Geräte mit USB-Schnittstellen geläufig, die vom Betriebssystem wie ein Notebook-Akku erkannt und behandelt werden. Ein potentialfreier Relais-Ausgang ist da auch nicht unbedingt Standard, aber das Wählgerät wird ja zumindest auf einen netzseitigen Stromausfall aller Phasen zeitgleich reagieren.

Die USV im PC Sektor sind meiner Erfahrung nach nicht unbedingt die Zuverlässigsten, da ist es nach 1 Jahr nicht unwahrscheinlich, dass der Akku bereits defekt ist und man bei Stromausfall trotz USV ohne Strom dasteht. Ich vermute mal, dass das an den hochgezüchteten Akkus liegt, ehrlich gesagt wären mir klassische Blei-Gel-Akkus mit knapp 10 Jahren Haltbarkeit lieber.

Kennt ihr USV, die für einen Router (24VA) mit Steckernetzteil empfehlenswert sind?

Wegen der Hinweise auf die nächtliche Verfügbarkeit habe ich mir noch Gedanken über das Problem mit Zuverlässigkeit bei VoIP gemacht. In der Leistungsbeschreibung der Telekom wird klargestellt, dass man über das Jahr gemittelt eine Verfügbarkeit von nur 97 % erwarten darf, was praktisch fast 12 Tagen Ausfall entspräche. Ich bin alt genug, um die stetige Absenkung der Verfügbarkeit bei den verschiedenen Produkten der Telekom über die Jahre bemerkt zu haben. Die haben die Verfügbarkeit sicher nicht ohne Grund Stück für Stück immer weiter nach unten korrigiert. Wenn das so weitergeht, habe wir 2018 nur noch 95% Verfügbarkeit. Wie ist denn eure Erfahrung in Bezug auf Anbieter-Seitige Störungen bei Telekom-NGN? Falls GSM-Fallback unbedingt empfehlenswert ist, welche Fallstricke gibt es denn da so? Bei SIM-Karten funktionieren meiner Erfahrung nach auch nicht alle Dienste wie bei einem Festnetz-Internetzugang und automatisierte Datenübertragungen sind oft vertraglich ausgeschlossen.

Sorry, ist viel Text geworden, aber ich hoffe, dass hier ein paar Leute Zeit und Lust haben, dieses Thema zu diskutieren.

Viele Grüße
FaulePflaume
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03-09-2015, 16:42
Beitrag: #2
RE: Zukünftiges Wählgerät am VoIP-Anschluss
da dein Errichter anscheinend ein Freund der Telesignal Geräte ist, soll er doch einfach das neue IP / GPRS Gerät anbieten. Etwas günstiger wie das von Telenot.
Was anderes würde ich im Replace gar nicht anfassen.
Die Übertragung via gewandelter analoger Töne im Protokollbereich kann, muss aber nicht funktionieren.
Auf diese Aussagen kannst du dich nicht verlassen, da sie nicht belastbar sind.
Eventuelle Bastellösungen fallen für mich raus. Kostet Zeit und Nerven und nur dein Geld. Einmal Geld in die Hand nehmen, und gut ist.
bezüglich der Karten gibts klare Empfehlungen, also d1 und d2 von den grossen Anbietern. m2m Tarife haben sie beide und liegen im absolut bezahlbaren Bereich. So um die 5 Euros / mtl.
Prepaid : ganz klar auf eigenes Risiko. Wir nicht.
Eigenes Netzteil mit Akku drin, besser als jede USv, da das GPRS Modul im Regelfall die Havarie übernimmt. Somit muss dein Router nicht zwingend USV gestützt werden.
die 2draht zu Ethernet Lösungen setzen wir seit mehreren Jahren ein. Wenn du sie regelmässig resettest, geht das ebenfalls.

Wahre Männer lesen keine Bedienungsanleitung!
Erfahrung ist eine nützliche Sache.
Leider macht man sie immer erst kurz nachdem man sie brauchte. (Goethe)
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03-09-2015, 17:30
Beitrag: #3
RE: Zukünftiges Wählgerät am VoIP-Anschluss
Hallo,

vielen Dank für Deine Einschätzung.

Der Errichter war wie gesagt von IP nicht so begeistert. Wobei das ja mit einem Hybrid-Wählgerät (IP/GPRS) anscheinend kein so großes Problem wäre, da das Gerät dann hoffentlich die Meldung ersatzweise über GPRS absetzen wird. Die Frage ist dann nur, wie man in der Leitstelle mit derartigen Ausfällen des IP-Übertragungsweges umgeht. Und die Verfügbarkeit von mobilen Daten kenne ich ja noch gar nicht. Es wäre mal interessant, da ein paar statistische Zahlen zu kennen, um die echte Verfügbarkeit bei mehreren Übertragungswegen auszurechnen.

Meinst Du das TSEC 3000 von Telesignal? Ist da ein Listenpreis bekannt?

Magst Du mir noch verraten, welche 2-Draht-Lösung sich bei euch bewährt hat und wie oft die Geräte "resettet" (Zeitschaltuhr?) werden müssen?

Viele Grüße
FaulePflaume
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03-09-2015, 17:41
Beitrag: #4
RE: Zukünftiges Wählgerät am VoIP-Anschluss
An den TE.
Mich wundert auch ein wenig, das der Errichter sich da auf Telesignal stützen will.
Verwendest du ein Daitem/Secal Funkwählgerät aus der DC 4xx Serie oder die Funk Unterzentrale DC 511?
In dem DC 4xx stecken zwar abgespeckte Varianten der Telesignal TWG-Platinen drin, die lassen sich aber nicht umrüsten oder durch andere Geräte ersetzen. Fremdgeräte Respektive IP Wählgeräte lassen sich bei der D-Control nur mittels DC 511 in das System einbinden.
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03-09-2015, 21:01
Beitrag: #5
RE: Zukünftiges Wählgerät am VoIP-Anschluss
die Ausfallraten bei Mobildaten sind deswegen nicht ganz so relevant, da die Netze so umgebaut werden, dass zumindest mit reduzierter Leistung gefahren wird.
So meine Erfahrung. Wenn der Sendemast komplett wegschmiert, hast halt verloren.
Ist mir jedoch noch nicht untergekommen. Reduzierte Leistung bei Wartungsarbeiten schon.
2 draht komponenten nehmen wir was lieferbar ist, so von Monacor oder Reichelt.
Das zeugs von lupus hat irgendwie nicht so funktioniert.
Das Resetten geschieht meist via watchdog im Rahmen der wöchentlichen Wartungsarbeiten. Der Listenpreis des Telesignal, ich hab nur meinen Händler EK im Kopf. Den kriegst jetzt aber nichtCoolBig Grin
Wenn dein Errichter so mit der IP Technologie argumentiert, soll er sich aber mal schleunigst auf ein paar Schulungen begeben. Das was er so argumentiert, ist in meinen Augen ... Quatsch.
Die Lösungen funktionieren, sind zertifiziert und auch vom VdS abgenommen.
Was soll denn da noch gewartet werden. Du wirst doch wirklich keine Buschtrommel mehr installieren lassen und dann, wenn die Probleme auftreten, nachinvestieren.
Warum der nicht die Systemkomponenten nimmt, bleibt auch mir ein Rätsel.

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04-09-2015, 00:42
Beitrag: #6
RE: Zukünftiges Wählgerät am VoIP-Anschluss
Hallo,

(03-09-2015 17:41)neufre schrieb:  Verwendest du ein Daitem/Secal Funkwählgerät aus der DC 4xx Serie oder die Funk Unterzentrale DC 511?

ehrlich gesagt kenne ich diese Komponenten nicht, aber von der Bezeichnung her vermute ich, dass weder das eine noch das andere verbaut ist. Das aktuell angeschlossene Wählgerät ist kein Funkwählgerät von Daitem, sondern ein kabelgebundenes Wählgerät von Telesignal mit klassischen widerstandsüberwachten Meldelinien, von denen wohl nur 2 Linien über ein kurzes Kabel direkt mit der Daitem-Meldezentrale verbunden sind und dort vermutlich über potentialfreie Kontakte getriggert werden. Ich hatte deswegen schon überlegt, ob man nicht einfach die von der Daitem signalisierten Alarme über das 4-Adrige Fernmeldekabel zum Standort des Routers übertragen und dann dort ein IP-Wählgerät mit vergleichbaren Meldelinien installieren lassen kann?
Wegen der begrenzten Ader-Zahl des Fernmeldekabels können dann von der Daitem wohl auch nicht mehr als 2 verschiedenen Meldungs-Typen (z.B. Einbruch oder Störung) an das Wählgerät übermittelt werden, aber ich könnte so eventuell auf die Netzwerk-Umsetzer verzichten - eine potentielle Fehlerquelle weniger. Sehe ich das richtig, dass man zum Wählgerät hin in diesem Fall nicht unbedingt eine dedizierte Sabotagelinie benötigt, weil die Meldelinien durch das Wählgerät widerstandsüberwacht sind? Wenn das Fernmeldekabel beeinträchtigt wird, müsste ein von den Meldelinien her vergleichbares IP-Wählgerät ja in jedem Fall eigenständig mit einer Meldung bei der Leitstelle auf die Widerstandsänderung reagieren. Die Daitem und auch die Bewohner würden davon dann allerdings nichts mitbekommen bzw. erst dann, wenn sich die Leitstelle meldet...

Wenn ich euch richtig verstehe, gibt es aber wohl auch von Daitem eine passende IP/GPRS-Lösung, bei der dann eventuell auch deutlich mehr Möglichkeiten bezüglich der Kommunikation mit der Leitstelle bestehen? Im Netz konnte ich nur eine SH512AX finden, aber die scheint wohl für die D22-Reihe gedacht zu sein. Welches IP/GPRS-Wählgerät von Daitem wäre denn für die alte D-Control geeignet?

(03-09-2015 21:01)funkistnichtalles schrieb:  Der Listenpreis des Telesignal, ich hab nur meinen Händler EK im Kopf. Den kriegst jetzt aber nichtCoolBig Grin

Dafür habe ich vollstes Verständnis. Ich bin schon froh, dass Ihr euch überhaupt die Zeit nehmt, meine vielen Fragen zu beantworten. Smile

Viele Grüße
FaulePflaume
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04-09-2015, 10:32
Beitrag: #7
RE: Zukünftiges Wählgerät am VoIP-Anschluss
Ich gehe jetzt mal lediglich auf die technisch machbaren Aspekte ein:
Bei der D-Control Zentrale findet sich oben rechts ein Pfostenstecker für ein spezielles Flachbandkabel, in dem die Signale Feuer, Notruf, Störung, Alarm, S/U und Funkstörung via Open Collector für konventionelle Wählgeräte abgegriffen werden können. Dein damaliger Errichter hat offenbar das jetzige TWG dort für 2 Übertragungslinien abgezwackt. Wie dem auch sei, dort lässt sich eigentlich jedes herkömmliche TWG mit allen o.g. Alarmkriterien anschließen. Wichtig ist aber, das das TWG ein eigenes Netzteil hat und die dadurch entstehende galvanische Trennung mittels eines gemeinsamen Minuspotentials aufgehoben wird.
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