Scharfschaltung - Hauseingangstüre

[neufre]

(06-04-2016 21:09)CrazyHarry schrieb:  Ich lerne, der entscheidende Knackpunkt ist also die Eingangsverzögerung...

Stimmt, das Konzept der Eintrittverzögerung will auch verstanden und fachgerecht umgesetzt sein. Wenn ich die Beiträge hier so lese dann basiert diesbezüglich offenbar vieles auf Halbwissen. Früher war es so, dass die Eintrittsverzögerung global auf die Einbruchmeldezentrale wirkte. Heutige moderne Alarmanlagen sind meistens in der Lage linienbezogene Ein- und Austrittsverzögerungen zu verwalten. Man verzögert somit nur die Meldegruppe der Zugangstür und plaziert dahinter einen sofort auslösenden Fallenmelder außerhalb des Sichtbereiches zum Bedienfeld oder sichert z.B. die innere Tür zum Windfang mit einem Sofortkontakt. Somit kann der Einbrecher nach dem Aufbrechen der Tür innerhalb der vorgegebenen Zeit X nur bis zum Bedienteil vordringen ohne Hauptalarm auszulösen. Ab da beginnt die Zeit X abzulaufen um die Schalteinrichtung zu überwinden. Der Einbrecher hat nur die Option weiter hinein in das Objekt zu gehen denn in beispielsweise 30 Sekunden wird er es nicht schaffen die Scharfschalteinrichtung auszutricksen. Geht er weiter, geht sofort die Luzie los, das wird erfahrungsgemäß ca. 3 Sekunden nach dem Aufbrechen der Tür geschehen. Bleibt er verwundert stehen, geht nach Ablauf der Zeit X ebenfalls die Luzie ab. Das Argument, der Einbrecher könne bei einer Eintrittsverzögerung für die Zeit X durch die Wohnung spazieren ist bei fachgerechter Projektierung heutzutage überhaupt nicht haltbar.

[CrazyHarry]

(06-04-2016 22:18)neufre schrieb:  Wenn ich die Beiträge hier so lese dann basiert diesbezüglich offenbar vieles auf Halbwissen.

Wie überall im Leben... Als Kunde ist es allerdings noch viel schwieriger dieses zu erkennen und daraus die "richtigen" Schlüsse zu ziehen bzw. auf den "richtigen" Profi zu setzen.
Dein Konzept für eine umfassende Eintrittsverzögerung finde ich echt großartig! Für mich total plausibel, nachvollziehbar und stimmig. Ein schönes Beispiel dafür, was fachgerechte Projektierung bedeutet. Diese umfassende Sichtweise ist mir bisher noch nicht untergekommen, weder bei meinem akktuellen Errichter noch bei neuen die ich bisher kontaktiert habe... Es bestätigt sich wieder einmal, dass es sich lohnt, sich selbst intensiv mit der EMA-Materie zu beschäftigen.
Ich versuche mal selbst meine aktuelle Lösung zu analysieren:

• Komponenten im Vorraum: MK an Eingangstüre, BW schräg über der Türe, EMA-Zentrale
• Eingangsverzögerung: 60 Sekunden (= Empfehlung von Errichter, Unscharfschalten soll bequem möglich sein). So weit mir bekannt, gibts nur beim Eingang eine Verzögerung.
• BW in den Raum gerichtet, erfasst den gesamten Raum inkl. EMA-Zentrale. Der BW ist offensichtlich kein sofort auslösenden Fallenmelder (vermutlich ebenfalls 60 Sek. verzögert), da dieser auslösen muss sobald jemand die Türe öffnet.
  Einen weiteren BW als Fallenmelder gibt es im EG nicht.
  

Conclusio: der böse Bube hat 60 Sekunden Zeit meine EMA auszutricksen oder im EG sich zu bedienen. Nicht so toll...

Zitat:Das Argument, der Einbrecher könne bei einer Eintrittsverzögerung für die Zeit X durch die Wohnung spazieren ist bei fachgerechter Projektierung heutzutage überhaupt nicht haltbar.

It depends... Im Beispiel mit dem Windfang in Verbindung einer Innentüre mit Sofortkontakt, funktioniert die Falle prima. Ich befürchte allerdings, dass geschlossene Innentüren (bei mir 4 im Vorraum) nicht praktikabel sind, WAF und so. Der entscheidende Punkt ist jedenfalls, dass eine Möglichkeit für einen Fallenmelder speziell für den Eingangsbereich gefunden werden muss.

LG Harry