Bewegungsmelder oder Fenster/Türschutz

[Balder]

Hallo.
Ich sehe eigentlich immer viele Angebote von Alarmanlagen wo man sich rein auf Bewegungsmeldern verlässt.
Wie hoch würdet ihr denn die Zuverlässigkeit sehen, wenn man anstelle eines Bewegungsmelders ( gerade in Bezug auf Haustiere ) lieber eine Absicherung von den Fenstern und Türen vornimmt.
Sprich mit Öffnungsüberwachung und Glasbruchüberwachung und ggf. eine Lichtschranke von Wand zu Wand um die Fenster nochmals abzusichern.

[keinbruch]

Ganz eindeutige Antwort: Kommt darauf an!

Jede EMA ist ein Resultat einer individuellen Planung und daher nicht vergleichbar.

Es kommt auf die Zielsetzung an, die man mit der EMA verfolgt. Begrenzt werden die Möglichkeiten dann durch die örtlichen Gegebenheiten und dem Budget.

Bei Haustieren fallen Bewegungsmelder meist flach. Bereiche die durch die anwesenden Hunde und/oder Katzen betreten werden können sind mit BWM eigentlich nicht zu überwachen.

Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, haben BWM den Vorteil einen Täter da zu detektieren wo er nicht sein darf und das unabhängig davon, wie er dahin gekommen ist.

Können BWM nun nicht eingesetzt werden muss man zwangsläufig ALLE Möglichkeiten überwachen die der Täter nutzen kann. In der Praxis wird es immer Lücken geben (Durch das Dach oder die Wände..). Es geht aber darum zumindest alle wahrscheinlichen Zutrittswege zu überwachen. Das bedeutet mindestens Öffnungsmelder an allen Fenstern und Türen. Diese auch entsprechend Überwindungssicher. Darüber hinaus wären GBM für mich Pflicht. Lichtschranken sind eher selten anzutreffen. Natürlich kann man sogar ganze Fensterfront en mittels IR -Vorhang auf Durchstieg und sogar Durchgriff überwachen. Da machen Haustiere aber ggfls auch Probleme.

Vorteil einer Aussenhaut Absicherung ist dann aber auch, dass man sich selbst im Objekt aufhalten kann während die EMA ihren Dienst verrichtet. Gerade im Privathaushalt wo es in erster Linie um den Schutz der Personen geht sehr sinnvoll.

Am Besten ist natürlich immer eine Kombination. Zum Einen minimiert sich das Risiko, dass ein Einbruch unentdeckt bleibt, da beim Überwinden einer Verteidigungslinie die nächste anschlagen wird. Darüber hinaus ist es durch die Reihenfolge der Auslösungen eine Verifikation zu erreichen und den Tatablauf zu rekonstruieren. So lassen sich Maßnahmen gezielter steuern. Etwas kompensieren lassen sich fehlende BWM durch Öffnungsmelder an Schubladen etc. Diese Stöbersicherung schlägt an, wenn Täter nach Zutritt alles auf links drehen und zeigt definitiv an, dass der Täter im Haus ist.

Am Ende kommt es darauf an, was Du mit einer EMA erreichen willst.

Nehmen wir an, Du möchtest wertvolle Schmucksammlungen schützen. Du lebst an einem Ort der durch die Polizei in maximal 10 Minuten erreicht wird. Dann holst DuHast du einen Tresor mit mindestens 15 Minuten überwindungsdauer und eine EMA zum Beispiel mit einem BWM im Raum wo der Tresor verankert ist. Betritt jemand den Raum dauert die Übermittlung an NSL und die telefonische Vorprüfung vieleicht 45 Sekunden. Der Alarm ist dann nach 1 Minute bei der Polizei. Nach spätestens 11 Minuten steht sie vor der Türe. Also keine Chance für den Täter, Ziel erreicht.

Du musst festlegen, was Du erreichen willst und ein Errichter und die Kripo werfen dir vor Ort erklären, wie das möglich sein wird.

Solltest Du Dich für die Daitem entscheiden, würde ich definitiv -sofern es die Örtlichkeiten zulassen - die Aussenmelder und die Aussensirene mit Sprachausgabe mit ordern. Gerade, wenn intern keine Rückfallebene durch BWM möglich ist.

[evertech]

Ziel einer Alarmanlage ist es den Einbruchsversuch ehestens zu detektieren. Darum werden Fenster und Türen abgesichert. Weil sie eben das erste Angriffsziel sind. Je mehr man natürlich den Detektionsradius um sein Gebäude erweitert um so früher ist auch die Alarmierung vorhanden. Vor dem Fenster wäre da dann der Rolladen, dann kommt die Hausfront, der Garten und letztendlich die Umzäunung. Aber wenn nun auch alle Sicherheitsstufen nach aussen hin zur Anwendung kommen ist doch der Innenbereich des Gebäudes trotzdem abzusichern. Als sogenannte Fallback-Ebene. Das Eine schließt daher das Andere nicht aus. Es wäre ein absolut fataler Fehler hier auf die Innenraum- oder Abwesenheitssicherung zu verzichten. Wenn es nun nicht möglich ist BWM zu installieren kann man immer noch sogenannte Stöbersicherungen anbringen. Ich habe daher bei mir im Haus, weil eben auch Katzen vorhanden sind, vom Keller bis zum Dach einige Schränke und Schubladen mit Öffnungsmeldern versehen. Sollte es wirklich jemand bewerkstelligen ins Haus zu gelangen wird er wohl anfangen das Mobiliar zu durchforsten. Das wars dann. Wobei die Sache mit der Stöbersicherung noch einen zusätzlich positiven Nebeneffekt bringt. Zumindest bei mir. Den wenn unsere Reinigungsfrau, Handwerker oder Gäste im Haus sind schalte ich einfach den Teilbereich für die Intern Überwachung ein und kann meinen Kindern dann getrost sagen, wenn Sie mal wieder wegen eigener Schlamperei jemanden verdächtigen, dass mit Sicherheit der oder jener Kasten sowie Schublade nicht geöffnet wurde. Somit ist suchen und aufräumen angesagt anstatt dubioser Verdächtigungen.
Womöglich auch für dich eine Alternative zu den nicht verwendbaren Bewegungsmeldern.

[Balder]

Das klingt doch alles ganz gut und auch so wie ich mir die Sache vorstelle.
Ich danke euch beiden für eure Rückmeldung, falls natürlich noch mehr Leute etwas zu dem Thema zu sagen haben immer her damit :-)

LG Balder

[Darkbull72]

Mit Haustieren würde ich fast immer von BM abraten, sondern wie schon erwähnt eine Kombination von Öffnungssensoren und GBM nehmen.
Es würde auch die Möglichkeit geben BM nachfolgend zu schalten (kommt immer auf die Größe und Art der Haustiere an) oder Petimmune Melder .
Ebenso könnte man Fasadenmelder in Betracht ziehen und/oder Lichtschranken, ist aber immer abhängig von den örtlichen Gegebenheiten.
Am besten ist es sich einen professionellen Errichter um eine Vorort Beratung zu bitten (bei seriösen ist dies kostenlos) und mit ihm die Sachlage vor Ort zu besprechen.