Funkalarmanlage für Wohnung

[Simling]

Hallo Community,

ich habe mich hier im Forum registriert da ich eine Hilfestellung benötige. Ich möchte mir für meine Wohnung im EG (mit Garten) eine Funkalarmanlage installieren lassen. Leider kenne ich mich mit dieser Technik nicht aus.

Ich benötige 5 Funk-Öffnungskontakte, sowie zwei Funk-Rauchmelder, 2 Bewegungsmelder (bei Abwesenheit) und eine Innensirene. Die Anlage soll mich bei Alarm per Anruf informieren. Gleichzeitig will ich auch per GSM auf meine Anlage zugreifen und die Scharfschaltung regeln können.

Ich babe mir bereits drei Angebote von einem örtlichen Fachberater machen lassen. Nur weiß ich jetzt leider nicht was ich nehmen soll.

1. Angebot: Jablotron JA-100 für insg. EUR 1900,-
2. Angebot: UTC NX-10 für ca. EUR 2700,-
3. Angebot: Daitem D22 für EUR 3800,-

Die Angebote sind mit den oben genannten Komponenten erstellt worden.

Ich will ein zuverlässiges sicheres System, das vor allem für absichtliche Funkstörungen gewappnet ist und Alarm gibt. Gleichzeitig will ich Fehlalarme so gut als möglich vermeiden.

Der Berater würde mir zumindest zur UTC raten, da 2-Frequenztechnik vorhanden ist (Öffnungskontake zb 868 mhz, BWM 434 mhz). Die Daitem überwacht angeblich alle Melder per ständiger 2-Frequenztechnik. Ich weiß jetzt nicht welches System für mich ausreichend sicher bzw. richtig dimensioniert ist.

Ist es richtig dass die Daitem eigene Batterien besitzt? Falls es den Hersteller in einigen Jahren nicht mehr geben sollte, wäre die Anlage damit nicht wertlos?
Bitte um Hilfe Ihrer/Eurerseits!

[keinbruch]

Also die Argumentation für UTC halte ich für wenig sinnig. Die Daitem kann mit jedem Sensor auf beiden Frequenzen funken. Was nützt es Dir, wenn das 433 MHZ Band gestört ist, dass dann die BWM noch funktionieren? Da ist die Daitem klar im Vorteil. Jablotron hat den Vorteil, dass Du Melder auch verdrahten kannst. Dann geht der egal was funkmäßig los ist immer.

Scharfschaltung würde ich nur über das Bedienteil machen. Dann schleifen sich Routinen ein. Per App oder SMS ist das so ne Sache. Wird dann gerne mal vergessen.

Ich würde auf jeden Fall auf Wachdienst aufschalten. Der ist IMMER erreichbar und weiß was zu tun ist.

Wenn's preiswert sein soll nimm die Jablotron, zwei Bedienteile (auch für Bedrohungsalarm!) und evtl. 1 oder 2 verdrahtete Bewegungsmelder, sowie Aufschaltung zu NSL.

Wenn Du den Ferrari unter den Funkanlagen möchtest, dann die Daitem, aber auch nur mit NSL und Möglichkeiten einen Bedrohungsalarm abzusetzen.

Übrigens nochmal zum Funk: Wenn jemand bewusst stört, helfen auch keine zwei Frequenzen. Hier geht es nur um Funktionssicherheit im Alltag. Bei Jamming hilft nur Draht. Erkennen und melden können alle genannten Anlagen einen Funksabotageversuch. Melden allerdings nur per IP wahrscheinlich, weil GSM dann auch platt.

Und nochmal: Eine EMA ohne Wachdienst ist mir nur die Hälfte wert. Daher würde ich eine Jablotron mit Aufschaltung einer Daitem ohne vorziehen, auch wenn die Daitem als besser gilt.

Lies mal hier im Forum zu Aufschaltung!

[funkistnichtalles]

@keinbruch: woher beziehst du dein Wissen zu NX10?
Das stimmt so nicht, die NX kann sowohl Funk als auch Draht. Auch mehrere Bedienteile sind möglich, sowohl reine Funkbedienteile als auch verdrahtet. Das auch gemischt. Du kannst mit der NX 10 mindestens soviel anstellen wie mit ner Jablo 100. Ohne das Webservergeschiss von Jablotron und mit eigener App.
Ob die Daitem immer sein muss, naja.
Wobei die NX10 hier in dem Preissegment etwas teuer rüberkommt. Hier stimmen meiner Meinung nach die Komponenten nicht zu den Mengen bzw zur Zentralenpheripherie.
Telenot und Funk habe ich noch nie an den Mann bringen können.
Die Teile haben definitiv keinen WAV.

[Simling]

Was genau ist dann der Vorteil der 2-Frequenztechnik?

Wie sehen bei Jablotron die Folgekosten aus, sprich Batterielebenszeit?
Ist der Wechsel an sich DIY oder muss dies vom Fachmann erledigt werden?

Aufschaltung auf Wachdienst hätte ich eigentlich nicht vorgehabt. Mit diesem Thema habe ich mich auch noch nicht befasst.

Ich bin bereit auch mehr für eine Anlage zu investieren, aber auch nur wenn ich für meine Bedürfnisse nicht überdimensioniert kaufe und das ganze auch einen sicherheitsrelevanten Vorteil für mich bringt (zuverlässige Warnung bei Einbruch, keine Fehlalarme).

Danke schon mal für diese Hilfe.

[Funkalarmprofi]

(12-04-2016 20:51)funkistnichtalles schrieb:  Ob die Daitem immer sein muss, naja.

Ja ... muss sie

Und nicht zu vergessen: Im Gegensatz zu den beiden anderen benötigt die Daitem keinen Stromanschluss und kann Dich trotzdem via GSM informieren - ein enormer Vorteil , gerade wenn es um eine Wohnung geht, die sich in einem Haus mit mehreren Parteien befindet, die sich unter Umständen auch den Hausanschlussraum teilen! Allerdings verschenkst Du diesen Vorteil wenn Du auf so einen Quatsch wie "telefonische Fernbedienung" wert legst ...

Bezüglich der Batterien brauchst Du Dir keine Gedanken machen - es wurden so viele Daitemanlagen verkauft, dass es inzwischen schon "Fremdanbieter" für die Batterien gibt ... allerdings halte ich es für extrem unwahrscheinlich, dass Daitem vom Markt verschwindet

[keinbruch]

@fina Da habe ich mich wohl unglücklich ausgedrückt. Ich fand die Argumentation, dass die Bewegungsmelder mit einer anderen Frequenz senden, als die Öffnungsmelder recht merkwürdig. Mehr kann ich zu dieser Anlage nicht sagen.

Der Rest meines Textes bezog sich auf das günstigste und teuerste Modell des Vergleiches.

[funkistnichtalles]

Na denn, wenn s sein muss.
Deiner Argumentation mit dem Hausanschlussraum kann ich nicht folgen. das Teil kann ich doch überall hinpappen, genauso wie jede andere Zentrale?
Hast du in deiner Wohnung keinen Stromanschluss??
Das Argument erschließt sich mir so nicht.
Das mit den Batterien liegt im Auge des Betrachters.
Der eine nimmt das so hin, der andere nicht.

[Simling]

(12-04-2016 21:07)Funkalarmprofi schrieb:  Allerdings verschenkst Du diesen Vorteil wenn Du auf so einen Quatsch wie "telefonische Fernbedienung" wert legst ...

Das heisst, wenn Alarm ausgelöst wurde und niemand zu Hause ist, lässt sich der Alarm nur direkt am Bedienteil abstellen? Das hätte den Hintergedanken, wenn man nicht auf der Stelle nach Hause kann.... werden die Nachbarn nicht erfreut sein über ständigen Sirenenlärm. Der Einbruch an sich wird ja wahrscheinlich ohnehin geschehen sein.

[keinbruch]

Der Alarm läuft für eine definierte Zeit maximal aussen für 3 Minuten. Dann ist schluss. Warum willst Du den Alarm von unterwegs beenden? Das macht keinen Sinn.

Von ständig kann jauch keine Rede sein. Statistisch gesehen passieren Einbrüche dann doch nicht täglich.

[Funkalarmprofi]

(12-04-2016 21:16)funkistnichtalles schrieb:  Deiner Argumentation mit dem Hausanschlussraum kann ich nicht folgen. das Teil kann ich doch überall hinpappen, genauso wie jede andere Zentrale?

Richtig - aber im Gegensatz zu einem (Einfamilien) Haus kann ich in einem Mehrparteienhaus den Zugang zum Hausanschlussraum nicht überwachen - und somit sind der Strom-, Telefon- und Internetanschluss quasi "frei" zugänglich und manipulierbar.

[heimtek]

Ich sehe es wie FAP. Wenn das Geld nicht so wichtig ist, macht man mit der D22 nichts falsch. Es ist im Moment das mit Abstand beste Funksystem.

Ich habe auch sehr gute Erfahrungen mit der JA100, aber der Aufpreis der D22 ist schon gerechtfertigt. Wie gesagt...wenn man es sich leisten kann.

[Simling]

Danke für die zahlreichen Antworten...

Ich sehe im Moment aber den Vorteil der 2-Frequenztechnik von Daitem nicht. Wenn die Funkverbindung durch Störsender sabotiert wird, was bringt mir dann eine Daitem für einen Vorteil gegenüber der JA-100?

Gut, es wird dann entweder die Jablotron oder die Daitem. Kann man bei diesen beiden Anlagen bei Alarm die Dauer für die Innensirene definieren? Außensirene erfolgt nicht, eben wegen Mehrparteienhaus.

[keinbruch]

Mit der Manipulierbarkeit von Strom/Telefon/IP habt Ihr vollkommen recht. Wenn der TE aber konkrete Absicherung bei gewollten Funkstörungen wünscht, führt aus meiner Sicht an IP (als Zweitweg) nichts vorbei.

Ob und wie realistisch Jamming ist, darüber lässt sich mal wieder streiten.

Die Zweifrequenztechnik ermöglicht, dass wenn Deine Funkwetterstation defekt ist oder irgendwas anderes ein Frequenzband zumüllt halt das andere verwendet wird. In der Praxis ist die Verbindung sicherer und zuverlässiger. Zumal bei kritischen Funkverbindungen 433MHz besser durchkommen kann.

Hatten gerade heute morgen den Fall im Jablotron Forum wo ein Sensor einer Oasis auf Grund eines Defektes das 868 Band zugespammt hat. Die Anlage hat das erkannt und gemeldet, konnte sich aber nicht helfen, da nur eine Frequenz.

Wie gesagt Jamming erkennen die Anlagen alle und wenn sie können melden sie es auch.

Die Qualität der Funkverbindung ist nicht nur von der Frequenz abhängig. Die Daitem - so hört man hier immer wieder - spielt beim Funk in einer eigenen Liga.

Ja die Sirenen-Dauer lässt sich nach Wunsch festlegen.

[Funkalarmprofi]

Wenn Du bei einer zweifrequenten Anlage nur eine Frequenz angreifst, dann hast Du nix gekonnt - Du brauchst also entweder zwei separate oder einen sehr breitbandigen Jammer ... ob das für eine Wohnung aber jemals aufgewendet wird, möchte ich bezweifeln - dieses "Risiko" sehe ich so wie keinbruch.

Bleibt also als echter zählbarer Mehrwert:
- Sprachansage statt Display
- die deutlich längere Batteriezeit
- der Wegfall der Risiken Stromausfall, Überspannung oder Blitzeinschlag
- das bessere Design
- der Hersteller mit der größeren Erfahrung
- der bessere Support (Daitem: Hersteller -> Errichter ... Jablotron: Hersteller -> Distributor -> Errichter)

[funkistnichtalles]

Manipulierbarkeit....
Strom-> Notstromversorgung ist on Board.
Kommunikationswege: IP / Telefon und GSM
#somit ist das zwar ein Argument, das man herholen kann. Die aktuelle Technik setzt dem aber enge Grenzen. Das kann jede halbwegs professionelle Anlage.
Das mit dem Jamming wurde schon ausgiebig diskutiert. Wieso soll das jetzt, wo Zweifrequenztechnik am Tablett steht, aktuell anders rum diskutiert sein??
Somit könnte es "fast Wurscht" sein, welche Anlage hier zum Einsatz kommt.

[Funkalarmprofi]

(12-04-2016 21:43)funkistnichtalles schrieb:  Strom-> Notstromversorgung ist on Board.

Richtig - aber die reicht nicht mal für die Weihnachtsfeiertage ...

Wir bauen die JA100 auch ... ist 'ne vernünftige Anlage - aber wenn es nicht zwingend auf den allerletzten Euro ankommt, dann bekommt man mit der D22 ein System, welches der JA100 in allen Belangen überlegen ist, denn der einzige "echte" Vorteil der JA 100 (die Ampel) dürfte in der o. a. Konfiguration kaum von Belang sein.

[Simling]

Danke für die zahlreichen und sehr hilfreichen Antworten.

Ich werde mich aller Voraussicht nach für die Jablotron 100 entscheiden. Die Daitem ist mir dann doch zu teuer. Ich möchte auch noch Glasbruchmelder und zusätzliche Innensirenen haben. Da komm ich bei Daitem auf gut 5000,-.

Habe mir im Ja-100 Thread einige Beiträge durchgelesen und denke dass dies schon eine doch ernstzunehme Anlage darstellt. Ein paar Fragen zur Ja-100 habe ich dann bitte noch:

- Bezieht sich die Batterielebensdauer von 1 Jahr nur auf das Bedienteil oder auch für die einzelnen Melder (BWM, GBM, Sirenen)?
- Gibts die einzelnen Sender zb BWM, Innensirenen auch verdrahtet?
- Ist die Ja-100 recht fehleranfällig? Wie siehts da aus eurer Erfahrung generell mit Fehlalarmen aus?

Muss ich beim Kauf der JA-100 auf besondere Dinge achten?

[obma]

Die Batterielebensdauer von 1 Jahr ist nur beim Funk BT, wenn es ohne Netzteil betrieben wird.
Alle Melder gibt es in Funk und in BUS.
Fehlalarme nur bei falscher Installation.
Infos unter http://www.jablotron.com

[thoern]

(12-04-2016 20:02)Simling schrieb:  Gleichzeitig will ich auch per GSM auf meine Anlage zugreifen und die Scharfschaltung regeln können.

Schau dir doch auch mal die Lupusec XT2 Plus an. Die kann das auch alles und ist wesentlich günstiger. Ich teste sie gerade. Neben Internetzugriff kannst du sie auch per SMS über ein GSM-Netz scharf / unscharf schalten. Das super, wenn sich die Anlage irgendwo befindet, wo kein Internet vorhanden ist. Natürlich schickt die auch jeden Alarm per SMS, wenn gewünscht.

Gruß,
thoern

[Jens Knoche]

Hallo Simling,

die einzelnen Melder der JA-100 haben eine Batterielebensdauer von 2-3 Jahren, je nachdem wie häufig der entsprechende Melder auslöst.

Alle Melderarten gibt es als BUS und als Funkvariante, nur wenige Melder wie die versteckt liegenden Öffnungsmelder JA-82M gibt es z.B. nur als Funk-Melder.

Die JA-100 ist nicht fehleranfällig. Bei unseren Kunden gab es bisher nur Alarme, wenn tatsächlich gemeldet werde musste. Eine korrekte Installation und Projektierung ist hier das A und O, wobei das bei jeder Anlage so ist.

Weiterhin hast Du bei der JA-100 sehr viele Möglichkeiten die Anlage zu bedienen: App, SMS, Web, RFID, Fernbedienung (dann aber nur die Bi-direktionale Version), Code.

Gruß Jens