Alarmanlagen-Forum - Alarmforum - Fachforum für Sicherheitstechnik

Normale Version: Verwirrende Angebote
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id63

Hallo im Forum, nachdem ich bei der Planung nun in einer Sackgasse gelandet bin, habe ich bei meiner Suche im Internet dieses Forum gefunden. Leider sind die Fragen wohl so allgemein, dass ich beim Durchsuchen der Beiträge auch nicht wirklich weiterkomme - daher nun doch eine kurze Beschreibung und Bitte um Tipps/Hinweise auf schon bestehende Threads...

Es geht um eine Alarmanlage aus den 70ern - alle Fenster/Türen sind mit Glasbruchsensoren, sowie "Öffnungsmeldern?" versehen, alles kabelgebunden. Dazu gibt es noch Bewegungsmelder. Leider macht die Schaltzentrale jetzt öfter Probleme, und statt eine große Summe in eine neue Zentrale mit Weiterverwendung der alten Kabel, Sensoren und Kontakte zu stecken, würden wir gerne das ganze modernisieren.

Wir dachten dabei an Funk und haben 3 verschiedene Angebote: Funkanlage Telenot, Funkanlage Oasis und Daitem (doppelt so teuer wie die anderen). Außerdem Angebote für eine neue Zentrale unter Weiterverwendung der alten Sicherungskomponenten. Selbst die beiden Angebote für Telenot unterscheiden sich erheblich im Preis, leider kann ich nicht sehen, was der Unterschied ist.

Einer der Anbieter meinte, die meisten Einbrüche würden sowieso über Öffnen der Fenster/Türen erfolgen und nur sehr selten über das Einschlagen einer Scheibe, weshalb er Glasbruchsensoren nicht für unbedingt notwendig hält. Es würden dann in einigen Räumen Glasbruchmelder angebracht, die den Glasbruch akustisch wahrnehmen.
Würden das die Profis hier ähnlich sehen? DH evtl nur Glasbruchsensoren an den im EG zugänglichen Fenstern? Ich denke, unumgänglich ist sowieso eine bessere Sicherung aller alten Fenster, oder?

Ist Oasis ein guter Anbieter? Soviel habe ich hier nicht darüber gefunden und wenn wir jetzt schon alles neu aufrollen, dann muss es ein "gutes" System sein. Der Anbieter, der Oasis und Daitem anbietet, meinte jedenfalls, es würde genausogut funktionieren, aber zum halben Preis. Aber nur für den Namen bezahlen wollen wir auch nicht.

Bewegungsmelder kommen übrigens wegen der Hunde nur beim Verlassen des Hauses zum Einsatz.

Vielen Dank für Hinweise und Infos...
Hallo id63,

die Oasis 80 ist vom Hersteller Jablotron und eine, sagen wir betagtere Anlage, für einen geringen Aufpreis gibt es die JA-100 das neuere und deutlich bessere und weiter entwickeltere Modell. Ich verbaue und berate nicht mehr auf die Oasis, da es sich für den Kunden nicht mehr lohnt, da der Preisunterschied zu gering ist und ich nicht abschätzen kann wie lange die Anlage noch erhältlich sein wird. Nicht ohne Grund ist sie von der Herstellerseite mittlerweile verschwunden.

Ob Daitem, Telenot oder Jablotron alle Anlagen verrichten Ihren Dienst zuverlässig und gut. Jedes System hat Vor- und auch Nachteile gegenüber den anderen und der Preisunterschied kommt z.B. durch die eingesetzte Technik und auch das Land in dem produziert und entwickelt wird zustande. Pauschal kann man aber anhand der Namen nicht zu einer Anlage oder einem Angebot raten, welches unbekannt ist. Denn nicht nur mit der Technik sondern und vor allem mit der Projektierung steht und fällt ein solches unterfangen.

Die Fenster und Türen sollten idealerweise immer mit einem Öffnungsmelder versehen werden, drahtgebunden ist meist Funk vorzuziehen, außer es gibt wirklich keine Chance bezahlbar Leitungen anständig zu verlegen oder Bestehende zu nutzen. Glasbruch mit folgenden Durchstieg ist sehr selten, unter einem Prozent, aber möglich. Vielleicht kannst Du neben den aktiven Bewegungsmeldern (bei Abwesenheit der Hunde) ein paar Stöbersicherungen einbauen lassen. D.h. wenn ein Einbrecher durchs Haus rennt und Deine Hunde ignoriert, wird er irgendwann anfangen Schubladen oder Schränke, Schmuckkoffer, etc. zu öffnen, beim öffnen von ein paar wahrscheinlichen Punkten würde dann durch die Stöbersicherung spätestens Alarm ausgelöst werden.

Gruß Jens

id63

Vielen Dank für die Info, ich werde auf jeden Fall nach dem JA-100 fragen.
Ich denke auch die JA-100 ist vom Preis/Leistungsverhältnis eine gute Wahl. Ich würde aber - wie Jens schon schrieb - wo es geht die vorhandenen Verkabelungen nutzen oder neue Strippe ziehen. Die vermeintlich modernere Funklösung ist immer teurer, wartungsintensiver und störanfälliger als oldschool per Kabel. Die Ja-100 kann beides und ist daher sicher eine gute Lösung.

Achte drauf, wer das Ding liefert und aufbaut. Hier würde ich mir den Adressnachweis der Polizei und die vds-Errichterlisten mal ansehen. Mit der Qualität des Errichters steht und fällt das ganze Projekt.

Glasbruch und Durchstieg ist zwar selten, kommt aber vor. Das individuelle Risiko muss man anhand der konkreten Bedingungen vor Ort beurteilen. Mit Rückfallebene verzichtet man im Privathaus oft auf GBM. Ich persönlich habe bei kleinen Toilettenfenstern im Reihenhaus weniger Bedenken, dass jemand durchsteigen würde, als bei der freistehenden Villa auf nicht einsehbarem Grundstück mit riesen Glasfronten. Auch der Sicherheitsstandart der vorhandenen Fenster spielt für mich eine Rolle. Durch ein - ohnehin nicht empfehlenswertes- Alufenster aus den 50gern mit Rollzapfen wäre man doof durchs Glas gehen zu wollen. Wenn der böse Mensch aber auf Grund von Pilzkopfverriegelung mit dem Schraubendreher nicht weiterkommt, ein kleines Loch geschlagen wird um durchzugreifen und dann aber der abschließbare Griff nicht umgelegt werden kann bleibt nur der Abbruch oder er macht ein großes Loch. Bricht er ab, bleibt das ganze Treiben von der EMA unerkannt und nach dem dreiwöchigen Skiurlaub steht man in der ausgekühlten Bude. Setzt er fort, bleibt nur die Rückfallebene.

Außerdem denke ich, dass je früher die Uschi heult und Hilfe alarmiert wird, je höher ist die Abbruchwahrscheilichkeit und der Täter bleibt draußen.

Am Ende muss es jeder selbst wissen. Ist eine Frage des persönlichen Sicherheitsbedürfnisses und der Brieftasche.

id63

Vielen Dank! Ich glaube, das werden wir dann wirklich noch mal gut überdenken. Telenot kann ja auch beides, Funk und Kabel - da könnten wir dann vielleicht die vorhandenen Kabel nutzen und nur da, wo ein Kabel nicht in Ordnung ist, auf Funksender umstellen. Bei den Angeboten haben wir auch darauf geachtet, dass es zertifizierte Profis sind, wir möchten auch möglichst den KfW-Zuschuss in Anspruch nehmen. (Wird sich schon lohnen...).
Auf keinen Fall solltest Du vorschnell auf eine Funklösung wechseln, weil es so einfach scheint.

Man sollte zunächst die Qualität der historischen Installation bewerten. Ist diese damals in einen Neubau integriert worden und z.B. die Magnetkontakte voll in die Fenster eingebaut worden? Wie sind die Glasbruchmelder verkabelt? Diese sind wohl am ehesten einem Alterungsprozess unterworfen und man kann hier überlegen, ob sie (in strategischer Betrachtung) zukünftig weggelassen werden. Auch Bewegungsmelder unterliegen einem Alterungsprozess und sollten auf den modernsten Stand gebracht werden. Aber alles in allem ist eine vorhandene Verkabelung ein hohes Gut, das ich nie einfach aufgeben würde. Ein Zentralenwechsel ist aufwändig, aber auch kein Hexenwerk. Busfähige Anschaltmodule (ich meine digitalen Datenbus) ermöglichen eine ganz neue Nutzung vorhandener Kabel. Vermutlich wird auch die Installation in den Zugangstüren eine gute Voraussetzung für die sichere Bedienung sein. Vorausgesetzt, die 70er Installation hatte damals schon ein hohes Niveau.

Ich habe in zwei bekannten Familien einen Zentralenwechsel (am Rande) miterlebt. Jedesmal wurde auf der vorhandenen Infrastruktur aufgebaut und es hat hinterher wieder sicher und lange funktioniert.

Aus meiner Sicht kommen als Hersteller nur die Klassiker wie Telenot, ABI, EffEff Nachfolger, etc. in Frage. Diese verfügen auch über das notwendige Produktsprektrum im Detail, um eine solche Aufgabe sauber zu lösen.

Herzlichst
Poldi

id63

Vielen Dank an euch alle! Ich habe jetzt von den Anbietern noch einmal Angebote unter Berücksichtigung der vorhandenen Kabel erbeten.

LG,
Mann sollte einmal die Frage an den Einrichter stellen,wie er die Kabel sucht und prüft.
VOLTCRAFT LSG-4 Digital-Multimeter mit Leitungssuchgerät

Die machen es nicht gern, weil es schon einige Zeit benötigt.Da, muß man schon einmal den Kabeldurchgang und den Schleifenwiderstand ( diese Begriff wird in der Kleinspannungsmeßtechnik verwendet um Leitungsbrücken oder passive Bauelemente sprich Widerstände zu finden) messen.
So 15 Minuten je Leitung Kabel wird mit 2 Mann benötigt.
Aber bleibe bei der kabelgebundenen Anlage , sie ist preiswerter, störungsunempfindlicher.
Und lasse dir nicht einreden die Leitungen sind schlecht oder porös, die Kabel die bis 1995 verlegt wurden sind den heutigen Kabel in der Qualität weit überlegen.
Und eine kabelgebundene Anlage ist einfach in der Montage.
Wenn dir jemand, trotz vorhanden Kabel ein Funkalarmanlage andrehen will, kann man den schon vergessen.

Ich habe nur noch eine Frage, gibt es für die alte Anlage einen Schalt oder Kabelplan, dann ist das doch überhaupt kein Problem.

Schau doch einmal bei Bosch Amax nach.
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