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Normale Version: Probleme mit IP Standleitungen
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Hallo, ich würde mal von euch wissen ob ihr auch generell viele IP Störungen auf euren Standleitungen zur NSL habt? Ich frage mich in letzter Zeit immer mehr ob die AllIP Umstellung so gesund für die Sicherheitstechnik war, denn bei meinen Anlagen habe ich täglich einige Leitungsstörungen. Zwar immer mit Redundanz aber trotz alledem liegt eine Störung an und verhindert natürlich auch die Zwangsläufigkeit. Also entweder haben wir hier ne schlechte NSL oder der T. ist nicht wirklich gut in seiner Umstellung.
Grundsätzlich kann ich deine Einschätzung bestätigen. Eine professionelle Anlage ohne redundanten Weg ist diesbezüglich fahrlässig bzw wenn du konform bauen willst, eh nicht möglich.
Die Einbindung des übertragungsweges in die Zwangsläufigkeit habe ich aufgegeben und schreibe das auch ins Errichterprotokoll. Regional bei uns bauen sie die Netze speziell nachts um, bzw fahren hier ihre automatischen Updates, die mehr als oft genug schiefgehen. Es ist meiner Meinung nach schlicht momentan unmöglich, eine stabile Verbindung via DSL zu generieren. Stabil im Sinne von ignorieren von Ausfällen kleiner 10 min. In dieser Zeit stabilisiert sich das erfahrungsgemäß wieder.
Dauert es dann schon länger, hat das System meist schon einen Treffer.
Auf die NSL kannst du es eher nicht schieben, die sind von diesem Dilemma gleichwohl betroffen. Selbst umroutende Ausfallanschlüsse der Telekom bzw. der Netzbetreiber machen nicht das, was für die exorbitante Zahlung der Kosten versprochen wird.
Das Drama nimmt so seinen Lauf, gerade dann wenn auch noch Prepaidkarten im Spiel sind. Die werden im Zweifelsfalle von den Netzbetreibern zuletzt betreut.
Ich finde es ehrlich gesagt eine Frechheit der Provider (wobei es sich hier wohl hauptsächlich um den T. handelt) einfach die Anschlüsse so drastisch zu beschneiden. Ich sehe momentan immer noch keinen Vorteil den der Kunde von AllIp haben soll. Noch nichtmal in TK Anlagen funzt alles richtig. DTMF ist meist auch so eine Sache für sich und der Provider ist nie Schuld und kennt die Probleme nicht. Ich habe nie wirklich ausfälle bei ISDN gehabt. Und jetzt sowas und dann steht man immer als dummer beim Kunden und muss dem die Fehlersuchen erklären, da bei dem Thema jeder die Schuld auf den anderen schiebt. Das ist alles andere als fair. Ich würde lieber dem Kunden eine laufende Anlage hinstellen und dann nur zur Wartung oder Erweiterung kommen müssen. Aber das wird sich glaube ich nicht mehr ändern oder meint ihr es wird irgendwann stabil laufen?
Nun es ist wie immer ein Kostenfrage.
Die Umstellung auf All-IP und der Wegfall von ISDN ist auf jeden Fall eine Kostenersparnis
aus Sicht der Provider.

Seit meiner Umstellung vor gut einem Jahr auf All-IP (T.) habe ich auch nie sooft Ausfälle verzeichnen müssen
als mit meinem damaligen ISDN Anschluss (Versatel) in den ganzen 12 Jahren.
Aktuell ist mal wieder Ruhe und es rennt aber dennoch kann ich von stabil nicht wirklich reden.

Bezogen auf Signalisierung von Meldesystemen wie EMA etc. und die damit verbundenen Einschränkungen,
weiß ich nicht, ob sich die Betreiber da überhaupt wirklich Gedanken gemacht haben.
Wie Fina schon sagte, bemerke auch ich regelmäßig morgens um 6 Uhr ein Resync der Gegenstelle.

Mittlerweile ist es wirklich ein Glücksspiel geworden, ob es nun in der Region geht oder nicht.
Gerade dann, wenn man sich auf das Medium verlassen muss, hat man hier echte Probleme.
Wie M-d-ley es schon treffend gesagt hat, da wird der schwarze Peter gerne hin und her geschoben.
Hilfe kann man da seitens des Betreibers nicht wirklich erwarten. Und wenn man da nicht
den Provider eigenen Router dran hat, wird es erst recht lustig.

Das dann einem Kunde in verständlicher Form klar zu machen, ist in der Tat dann eine echte Herausforderung.

Was die Priorisierung von Prepaid und billig Tarifen via GSM angeht,
ist es in der Tat so das hier schon Unterschiede gemacht werden.
Offiziell natürlich nicht aber intern wird da schon was geregelt im Ranking.

Sich bei All-IP nur auf die Leitung zu verlassen ist ohne Fallback jetzt wirklich eine heikle Angelegenheit geworden.

Alles in allem stimme ich ich da zu 100% zu. Da macht das ganze wirklich keinen Spaß mehr.

Gruß Christian
Ich bin ja gerade auch fleißig dabei, unsere Objekte umzustellen. Mitten in der Umstellung wurde die Anforderung geändert und aus bedarfsgesteuert wurde stehend.

Seit etwa 2013 haben wir bei neuen Objekten IP stehend mit ISDN verbaut, alte Objekte blieben unangetastet auf ISDN und jetzt werden alle auf IP stehend mit GPRS umgebaut. Fast alle Objekte, die seit 2013 als IP stehend gebaut wurden, sind im nachhinein auf IP bedarfsgesteuert umgebaut worden, weil es eben nicht sauber lief. Ging dann teilweise sogar so weit, dass horrende Telefonrechnungen durch ein Fehlverhalten des ÜG entstanden sind oder die stehende Verbindung über Stunden einfach keine Lust hatte, sich wieder aufzubauen.

Zur Überwachung bekomme ich sowohl vom ÜG als auch von der NSL zu bestimmten Meldungen Mails geschickt. Von der NSL bekomm ich z.B. eine Info, wenn ein einzelner ÜWeg gestört ist.

Wenn ich die aktuelle Lage mit der Lage vor zwei Jahren vergleiche, dann ist es meiner Meinung nach heute stabiler. Es gibt zwar immer Ausreißer, aber im Regelfall sind es nur die Verbindungabbauten durch die 24h-Trennung oder die Routerneustarts. Einzig bei zwei Filialen hab ich momentan das Problem, dass die Leitung immer mal wieder die Synchronität verliert. Bei einer ist es aber so massiv, dass die Telekom wohl bald dass PTI zum Buddeln rausschickt. Im Regelfall ist die Standverbindung nach 30 Sekunden wieder da (Störung ist um 20 Sekunden verzögert, 180 Sekunden sind ja erlaubt und nach der Störungsmeldung durch die EMZ sind es noch 10 Sekunden).

Beim ISDN ist es nicht aufgefallen, da die meisten Verbindungen, erlaubterweise, bedarfsgesteuert waren. Aber ja, Standleitungen waren stabiler, weil das ISDN einfach für Echtzeitkommunikation ausgelegt ist.


Zitat:Was die Priorisierung von Prepaid und billig Tarifen via GSM angeht,
ist es in der Tat so das hier schon Unterschiede gemacht werden.
Im Mobilfunkbereich setz ich nicht auf das normale "Volksnetz" bzw. den dazu gehörigen APN. Hab bei der Telekom nen individuell ausgehandelten Rahmenvertrag und habe darüber Zugriff auf einen M2M-APN, der qualitativ deutlich besser ist, als der normale Kunden-APN. Für das, was ich pro Karte zahle, bekommt man ein vielfaches bei irgendwelchen virtuellen Netzbetreibern, aber das merkt man auch. Durch die Konditionen relativiert sich das wieder. Alleine die Tatsache, dass ich mir in zwei Minuten selbst eine Karte freischalten kann, erspart einiges an Stress.

Des Weiteren schließt sich Prepaid ja schon aus, weil die Karte ja fast selbstzerstörerisch ist. Im günstigsten Fall hat man einen sinnlosen Technikereinsatz.

Zitat:Und wenn man da nicht den Provider eigenen Router dran hat, wird es erst recht lustig.
Ja, genau so sieht es aus. Den All-IP-Umbau haben wir zum Anlass genommen, einfach mal den Markt abzuklappern. Magenta, rot und blau hatten wir dann auch zu Besuch, Magenta ist es dann auch geblieben. Blau hat uns ganz klar mitgeteilt, dass die ganz klar auf ihre Endgeräte bestehen (war zwei Monate bevor das neue TKG verabschiedet wurde) und selbst mit einem Hinweis auf die anstehende Änderung des TKG hieß es, dass die uns den Support verweigern, wenn wir eigene Router nutzen. Dies, eine weitere Sache und die fehlende Anerkennung von Blau durch den VdS sowie totaler Bullshit von Rot haben uns dann dazu gebracht, bei Magenta zu bleiben. Hier haben wir uns aber ganz klar eine schriftliche Freigabe und Supportzusicherung für unsere Router geben lassen. Keinerlei Probleme mehr.

Zitat:Die Umstellung auf All-IP und der Wegfall von ISDN ist auf jeden Fall eine Kostenersparnis aus Sicht der Provider.
Nicht nur für den Provider. Ich bekomme auf den Preis, den Magenta aufruft, 40% Rabatt. Und das bei verbesserten Leistungen. Sollten erst 50% werden, aber aufgrund der Anschlussanzahl musste dann doch noch ein externer Dienstleister mit der Auftragsbearbeitung beauftragt werden.
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