Alarmanlagen-Forum - Alarmforum - Fachforum für Sicherheitstechnik

Hallo zusammen!
... und wieder ein kleines Problemchen, wo ich auf der Suche nach Hilfe bin. Alles funktioniert wie gewünscht, bis auf eine Ausnahme:

Mit dem BT800 schalte ich Nachts die Complex 400H intern scharf (so dass man sich zwar Nachts im Haus bewegen kann, Glasbruch oder eine Öffnung von Fenster/Türen jedoch Alarm auslöst). Nach dem Unscharfschalten (ebenfalls am BT800) binken die Bewegungsmelder ähnlich, als wenn ich diese erstmals mit Strom versorge. Wie verhindere ich dieses Blinken der Bewegungsmelder?

Aktuelle Paramentrierung:

Master/Eingänge
Eing: MG xx
aktiv: ja
Alarmierungstyp: AT17 Einbruch (Kunde BewM aus)
Meldebereich: Standort des BewM
Mit MB abgeschaltet: Ja
Text: Standort des BewM

Systemdaten/Alarmierungstypen/Extern Alarm
AT: 17
Meldungsart: Einbruch
gemäß: Kunde
Text: BewM aus
Extern-Signalgeb.: Ja, sofort
Hauptalarm: ja
Daueralarm: ja
Alarmzähler: ja

Systemdaten/Alarmierungstypen/Intern Alarm
AT: 17
Meldungsart: Einbruch
gemäß: Kunde
Text: BewM aus
Bedienteil Summer Aktiv: --- Nachtruhe: ---
Intern Signalgeber: ---

Ich hatte vorher die Bewegungsmelder in der AT2: Einbruch (VdS) und hatte dann am Bedienteil händisch die jeweiligen Meldergruppen abgeschaltet, aber auch hier blinkten die BewM nach der Unscharfschaltung.

Irgend jemand eine Idee, wo der Fehler liegt?

Ich hab es noch nicht beobachtet, ich schalte aber auch fast nie intern scharf.

Das Verhalten lässt sich damit erklären, dass die Bewegungsmelder ja nicht nur die Auslösung melden, sondern auch Rücksetzen/Gehtest sowie Unscharf als Signal von der Anlage bekommen. Bei intern scharf kann die Anlage eben nicht das Signal unscharf liefern, weil der Zustand ja eben nicht gegeben ist. Bei einer Bewegung wird die Auslösung von der EMZ ignoriert, aber der Melder packt die Meldung in den Alarmspeicher und sobald das Unscharf-Signal wieder anliegt, wird der Alarmspeicher angezeigt.

Kann man vermutlich nichts gegen machen.

Kann sein, dass das evtl. mit dem Softwarestand der Zentrale zusammenhängt, da relativ spät die Ausgangssignale ext. unscharf und int. unscharf eingebaut wurden.

Oder eventuell die Melder als comstar pro/histar angelegt? Wenn der Melder nicht zwingend für die Schleusenfunktion benötigt wird, sollten alle Melder als Logikmelder angelegt werden. Der Teilnehmertyp comstar pro/histar wird nur benötigt, wenn man Dualmelder hat, die zu einer Schleuse gehören. Diese Melder sind dauerscharf, damit der Mikrowellenteil aktiv ist.

Hallo 5624, hatte schon insgeheim gehofft, dass Du Dich wieder meldest, denn da kamen immer umfang- und hilfreiche Antworten, die stets zur Lösung meiner Probleme führten.

Ich hatte verschiedene Dinge noch nicht erwähnt, weil ich diese für nicht WICHTIG erachtete oder sie mir bisher nicht bewusst bzw. bekannt waren. Hoffe, mit den folgenden "Zutaten", dass ich das Problemchen eingegrenzt und irgendwie doch gelöst bekomme, denn normal ist das geschilderte Verhalten m. E. nicht:

Bei dem Bewegungsmelder handelt es sich um einen Melder konventioneller Anschlusstechnik (DIS B20).

Eine Modultyp-Unterscheidung (Logik, Gruppenmodul, comstar pro / histar, ...) ist nur bei Bus-Komponenten gegeben, habe aber (fast) nur konventionelle Komponenten verbaut.

Die Zentrale hat den Softwarestand: 29.63 (also relativ neu). Mithin müsste diese mit dem alten Bewegungsmelder (VdS-Zulassung 1995) kompatibel sein.

Die Auslösung (Blinken) der Bewegungsmelder-LED geschieht nur, wenn die Unscharfschaltung über das BT800 vorgenommen wird. Hierbei blinkt die LED auch nach 30 Minuten noch. Ich vermute, dass diese endlos weiter blinken würde (zuerst geschätzte 4 sec Dauerlicht, dann Blinken bis zur Erschöpfung).

Wird die Unscharfschaltung mittels MBT240 oder über Handy (BuildsecApp) vorgenommen, leuchtet die Bewegungsmelder-LED nach dem Unscharfschalten nur einmal kurz auf und erlischt dann dauerhaft.

Damit könnte ich leben, aber nicht, dass die LED bis zur nächsten Scharfschaltung blinkt. Da muss irgendwas faul sein, aber was?

Die in Deiner Antwort gegebene Erklärung mag stimmen, aber warum ist das Verhalten der LED dann - je nachdem über welches "Bedienteil" unscharf geschaltet wird - unterschiedlich?

Nachtrag: Nachdem ich diesen Text geschrieben, aber noch nicht abgesandt hatte, versuchte ich nochmals, die Scharf-/Unscharfschaltung über das BT800. Vermutlich hängt es auch mit der Tatsache zusammen, dass - je nach dem wie schnell man nach der Unscharfschaltung in den Erfassungsbereich des Bewegungsmelders kommt, das LED-Verhalten unterschiedlich ist. Aber ein richtiges System konnte ich bisher nicht feststelllen. Vermutlich (?) ist es auch entscheidend, ob das BT800 zwischenzeitlich dunkelgesteuert ist, oder nicht. Alles irgendwie merkwürdig!?!

ich würde mahl schaun welches scharf signal an den Melder geht läuft alles über einen Sicherheitsbereich (SB)? ist es möglich einen weiteren an zu legen? ich hab bei mir die Melder die bei Intern Scharf nicht auslösen dürfen auf einen eigenen SB da die Melder sonst alle das Scharfsignal bekommen und wenn sich jemand bewegt speichert der Melder dies und zeigt es dann nach den Unscharf schalten an.

Die DIS-Melder erwarten ja Masse bei Unscharf. Ändere einfach mal das Ausgangssignal auf ext. scharf und gesperrt bei Aktivierung. Das bewirkt dann, dass der Melder solange das Unscharfsignal bekommt, bis ext. scharf ist.

Der Unscharf-Eingang am Melder bewirkt nur die Ansteuerung des Alarmspeichers und deaktiviert einen evtl. aktiven Gehtest.

Vielleicht hatte ich es nicht deutlich genug herausgestellt: Während bei zwei "Bedienteilen" (nämlich MBT240 und BuildSecApp) der Fehler nicht auftritt, tritt das Problem nur bei Unscharfschaltung mit dem BT800 auf. Somit müsste m. E. ja das BT800 Schuld an dem Fehler sein. Dachte ich zumindest. Wollte aber alle Vorschläge gerne testen, um die Blinkerei endgültig zu verbannen.

Egal! Da ich zwar noch Sicherungsbereiche frei habe, aber nicht ad hoc wusste, wie ich herausfinde, welches Scharf-Signal an den Melder geht (Vorschläge von Medion; Danke hierfür!), habe ich zunächst mal den Vorschlag von 5624 umgesetzt.

Und? Na klar, Problem behoben! Schon wieder 5624! Danke!!! Irgendwie weiß der alles. Waaaahnsinn! Echt toll! Und, auch dass sollte erwähnt werden: Er hält mit seinem Wissen nicht hinter dem Berg oder brüstet sich damit, sondern hilft in diesem Forum ständig irgendwelchen Leuten, die - so wie ich - ihr Hab und Gut sichern möchten. Statt Profi wäre vielleicht der Titel "Telenot-Papst" angebracht.

Jetzt verstehe ich langsam, warum selbst Telenot-Leute bei 5624 nachfragen, wenn die nicht weiter wissen. Top!

Nochmals DANKE für diese zielführende Lösung meines Problems.

Die LED gibt ohne besonderen Auftrag (z. B. Gehtest) keinerlei Blinkerei mehr von sich, so wie es sich gehört. Schließlich sollten Bewegungsmelder nicht durch Blinkerei auf sich aufmerksam machen.

Martina

Gut, dass das Problem jetzt weg ist. Viel Spaß mit der Complex, ich bin schon etwas weiter, Anfang November order ich mir zwei hiplex.

Ich bezweifel, dass es etwas mit dem BT800, dem MBT240 und der App zu tun hat. Das BT800 ist stationär und ich vermute mal im Blickfeld eines Bewegungsmelders. Dadurch, dass der Bewegungsmelder bei int. scharfschalten nicht mehr Masse auf dem Unscharfeingang liegen hat, wird der Alarmspeicher aktiviert und du bewegst dich im Blickfeld des/der Bewegungsmelder, womit der Melder eine Erkennung speichert. Wenn du jetzt mit dem MBT240 oder der App scharfschaltest, besteht natürlich die Möglichkeit, dass du nicht durch die Bewegungsmelder läufst, womit keine Erkennung gespeichert wird.

Martina H. schrieb:Schließlich sollten Bewegungsmelder nicht durch Blinkerei auf sich aufmerksam machen.

Dem kann ich nur zustimmen. Die DIS-Melder werden werksseitig mit einem dauerhaft aktivierten Gehtest geliefert. In einer Filiale wurden zwei davon in einem gewissen Abstand montiert. Zum einen waren es DIS-B60, also Streckenmelder, zum anderen war der Gehtest an. Da die Filiale auch auf der grünen Wiese steht, wurde das Objekt innerhalb weniger Minuten ausgekundschaftet, ein etwa 20m breiter und 35m langer, nicht überwachter Korridor ausgemacht und am Wochenende ein Dachfenster in die Filiale geschnitten. Schaden waren 22000€ an Ware und 150000€ am Gebäude.

Ende vom Lied: Unser Errichter musste innerhalb kürzester Zeit alle Filialen anfahren und prüfen, bei Neu-/Umbauten gibt es keine DIS-Melder mehr und die Anzahl der Bewegungsmelder ist leicht gestiegen, so von durchschnittlich acht BWM auf 30.

PS: Ich hasse die DIS-Melder, beim Entfernen der Jumper in der oben genannten Filiale hab ich mir am Lichtleiter der LED erstmal schön die Finger aufgeschnitten.

@5624: Zwar ist der Standort des Bedieners des BT800 im Erfassungsbereich des BewM, allerdings getrennt durch eine Tür. Von daher dürfte eine Erfassung nahezu ausgeschlossen sein.

Vermute mal, dass man bei Telenot dachte, dass bei jeder Montage die Ausrichtung des Bewegungsmelders mittels der LED/Gehtest überprüft wird und man daher direkt den Jumper gesteckt hat. Dadurch entfällt der Schritt, zuvor den Jumper zu stecken und vermindert die Verletzungsmöglichkeit um die Hälfte. Kommt vielleicht auch auf die Stärke der Finger an. (#Wurstfinger Feine Fingerchen könnte man zusätzlich mit Handschuhen schützen ). Sorry, aber mein Problem ist gelöst, da kann ich jetzt ja frech werden - allerdings sollte sich dann kein weiteres mehr auftun. Jedenfalls ist dem VdS-geprüften Errichter der Fehler unterlaufen, den Gehtest auszuschalten.

Glaube im Netz gelesen zu haben, dass Schulungsteilnehmer auch günstige Konditionen bei einem Kauf der neuen Anlage erhalten. Allerdings ist das auch so eine Sache mit den möglichen Kinderkrankenheiten, die man als Tüftler und dann zum "erweiterteten Kreis der Telenot-Entwickler gehöriger" mit seinen Vorschlägen in die dann anstehenden Versionsneuerungen einbringen darf. Eigentlich sollte DIR Telenot so ein Teil kostenfrei zur Verfügung stellen, vorab von Dir testen lassen, Änderungswünsche einfließen lassen und erst dann mit großem Trara auf den Markt bringen.

Für mich ist selbst die Complex noch zu komplex.

Zu dem geschilderten Dacheinstig: Genau deshalb ist es ja VdS-Vorgabe, das die LED dunkelgesteuert ist, damit man den Erfassungsbereich nicht auskundschaften kann, wobei Kenner der Materie aufgrund Melder, Befestigung und Neigung auch so schon ermitteln dürften, wo die Falle zuschlägt und wo nicht. Und, glaube auch zu wissen, dass bei entsprechenden Anlagen die Planungen visuelle Aufzeichnungen enthalten müssen, auf denen u. a. Örtlichkeit, Melder und Erfassungsbereich dargestellt werden. Vielleicht war dem Entscheidungsträger eine aufwendigere, lückenlosere Überwachung (Fallensicherung) auch zu teuer, oder nach der EMA-Installation wurde die Regalanordnung verändert.

150.000 Schaden am Gebäude, was war das denn für eine Dachöffnung? Hätte man mit einem Dachfenster-Einbau verschließen sollen, oder ist da eine Null zuviel?

(02-10-2017 10:25)Martina H. schrieb: [ -> ]150.000 Schaden am Gebäude, was war das denn für eine Dachöffnung? Hätte man mit einem Dachfenster-Einbau verschließen sollen, oder ist da eine Null zuviel?

Ist ein Trapezblechdach und es war ein Sonderprofil. Daher musste man für die sechs Elemente, die eigentlich nötig gewesen wären, zig hundert Quadratmeter abnehmen. Dann kommt noch hinzu, dass es zwei Lagen übereinander sind. Hat sich gelohnt. Das Innendach ist bis heute nicht repariert, weil man dafür das Gebäude komplett abdecken müsste.