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Normale Version: Erfahrungsbericht: Schlüsselschalter Abus SE1000
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Hallo, ich bin neu in diesem Forum. Ich hatte letztes Jahr in unserer kleinen Ferienwohnung eine Abus Terxon SX Alarmanlage installiert und war auch von der Qualität überzeugt (das bin ich auch noch heute mit Ausnahme des SE1000)
Die Anlage wurde mit dem Schlüsselschalter Abus SE1000 scharf/unscharf geschaltet.

Vor 14 Tagen die böse Überraschung: Es wurde eingebrochen, alles verwüstet und ein Kaffeeautomat gestohlen. Dabei wurde kein Alarm ausgelöst, die Alarmanlage wurde einfach von den Tätern mittels Schlüsselschalter unscharf geschaltet. Und nein, diese waren nicht im Besitz eines Schlüssels.

Der Schlüsselschalter war korrekt verdrahtet inkl. Deckel-und Abreisskontakt und der Halbzylinder wurde nicht angerührt. Eine kleine Manipulation hat ausgereicht um die Anlage komplett lahm zu legen, ohne Sabotagealrm oder dergleichen. Diese Manipulation wurde auch später erst von der Spurensicherung entdeckt.
Näher möchte ich nicht darauf eingehen, aber viele können in etwa denken was bzw wie es geschehen ist.

Ich möchte auf diesem Weg dringend von o.g. Schlüsselschaltern abraten, sowhohl die AP als auch UP Varianten sind in ein paar Sekunden sabotiert, da hätte man genauso gut den Deckelkontakt weglassen können.

Es handelt sich nicht um eine komplizierte Sabotage, deshalb ist jeder dieser Schlüsselschalter potentiell gefährdet. Mit ein paar Cent mehr an Materialkosten könnte ABUS dem ganzen einen Riegel vorsetzen, ich habe die Firma ABUS diesbezüglich schon kontaktiert.

Ich empfehle dringend diese Schlüsselschalter gegen VDS zugelassene Schlüssleschalter auszutauschen bzw. die Anlage mittels anderer Scharfschalteinrichtungen zu bedienen solange ABUS keine überarbeitete Version Ihrer Schlüsselschalter anbietet.
Zitat:Näher möchte ich nicht darauf eingehen, aber viele können in etwa denken was bzw wie es geschehen ist.
Ich kann es mir momentan leider nicht denken. Bin selbst gerade dabei das ein oder andere Fenster bei mir durch eine Alarmanlage zu sichern. Leider ist es schwer an Informationen heranzukommen wie typische Kontakte/Melder zu umgehen sind.

Man liest und hört oft das Argument, dass solche Informationen nur den potentiellen Einbrechern nützen würden. Ist nicht das Gegenteil der Fall? Die Schwachstellen sind den Bösewichten längst bekannt und der logischerweise mit Einbrüchen weniger erfahrene Eigentümer setzt ahnungslos anfällige Technik ein weil ihm wichtige Informationen vorenthalten werden.
Ich finde auch, das es jeder wissen sollte, der einen solchen Schlüsselschalter verbaut hat, die bösen Buben werden es eh längst wissen:
Der Schalter im Schlüsselschalter, welcher für das schärfen der Anlage zuständig ist, sollte im Normalfall durch den Halbzylinder betätigt werden. Ein kleines Loch durch das Kunststoffgehäuse oder durch die Frontplatte gebohrt, schon lässt sich der Schalter mit einem einfachen Draht betätigen.

In meinem Fall wurde mit einem Schraubendreher o.ä. einfach seitlich durch das Kunststoffgehäuse durchgeprörkelt und dann der Schalter betätigt. Alarmanlage deaktiviert...
Funktioniert bei den AP Varianten ohne Bohrmaschine.

Abhilfe schafft ein billiger, aber effektiver Anbohrschutz. Das ist eine Art Gehäuse welches über die Schwachstellen gesteckt wird. Es besteht aus Leiterplatten mit vielen kleinen Leiterbahnen. Ein durchbohren führt unweigerlich zu einer Durchtrennung der Leiterbahnen und somit zur Auslösung eines Sabotagealarms. Leider nicht für die ABUS Schlüsselschalter erhältlich. Ich habe den alten durch einen ESSER SS90 mit Anbohrschutz ausgetauscht.

Mir ist klar das sich alles manipulieren lässt, und gerade im günstigen Preissegment sollte man nicht so hohe Ansprüche haben, aber das sich eine Alarmanlage so einfach manipulieren lässt, das darf einfach nicht sein.
Deswegen soll man sich ja vorher Gedanken darüber machen, welche Sicherheit möchte ich haben und was will ich dafür ausgeben. Eine EMA, auch wenn es oft so publiziert wird, ist nichts für Laien. Sorry, aber hinterher jammern und sagen Abus wäre schuld ist schwach.
(26-12-2012 23:33)rukoolla schrieb: [ -> ]Deswegen soll man sich ja vorher Gedanken darüber machen, welche Sicherheit möchte ich haben und was will ich dafür ausgeben. Eine EMA, auch wenn es oft so publiziert wird, ist nichts für Laien. Sorry, aber hinterher jammern und sagen Abus wäre schuld ist schwach.

Hier scheint aber jemand etwas durcheinander zu sein. Einer aus dem Zusammenhang gerissener Antwort,welche in sich selbst widersprüchlich ist, auf eine Frage die nie gestellt wurde, kann verzichtet werden.

Niemand hat hier bis jetzt gejammert, Niemand hat ABUS die Schuld für irgendetwas gegeben. Fakt ist, das der Schlüsselschalter schlecht konstruiert ist, man hat einen Kernziehschutz und Sabotagekontakt integriert, die einfachste Manipulation jedoch nicht berücksichtigt.

Ich habe absichtlich bereits im Betreff geschrieben dass es sich um einen Erfahrungsbericht handelt. Viele in diesem Forum haben diese Anlagen in Betrieb mit eben diesen Schlüsselschaltern und sind (sicherlich) dankbar für solche Hinweise. Ich bin nicht zum meckern hier sondern um diesen Hinweis zu geben. Die Terxon Anlagen an sich haben ihre Daseinsberechtigung und werden von mir weiterhin als gut angesehen.

Na dann Gute Nacht...
(27-12-2012 02:36)AlphaOne schrieb: [ -> ]Fakt ist, das der Schlüsselschalter schlecht konstruiert ist, man hat einen Kernziehschutz und Sabotagekontakt integriert, die einfachste Manipulation jedoch nicht berücksichtigt.

Die einfachste Manipulation ist das Öffnen des Gehäuses. Dieses ist immer der einfachste und erste Schutz. Das Bohren in ein Gehäuse und betätigen der Schaltwippen hat schon teilweise mit "Fachwissen" zu tun.

Nicht alle Bauteile die du an deine Einbruchmeldeanlage einbauen kannst, sind VdS-C zugelassen. Das muss jeder Abwegen.

Die meisten Magnetkontakte die verwendet werden, werden max. Vds-B Kontakte sein. Da darf man hinterher nicht sagen: Die sind schlecht konstruiert, die kann man mit einem einfachen Magnet außer Kraft setzen.

Ähnliches bei IR-Bewegungsmeldern. Ein Großteil der im Umlauf befindenden Melder sind nicht abdecküberwacht. Die kann ich mit einem Aufkleber außer Kraft setzen.
Erstmal Danke für diese Information. Sie wird sicher einige zum Nachdenken anregen. Es zeigt sich in diesem Fall sehr schön, daß auch die andere Seite entsprechend mit Fachwissen aufrüstet.
Generell sollten Schlüsselschalter und auch Codeschlösser versteckt und zusätzlich nur in einer alarmverzögerten Zone angebracht werden. Aber nachher sind wir ja alle immer schlauerBig Grin

Ferienwohnungen sind Objekte welche sehr schwach frequentiert sind, daher ist es besser zusätzlich eine Anwesenheit vorzutäuschen.
Ein 08-15 TV Simulator und eine zufallsgesteuerte Lampe können hier sehr gute Dienste leisten. Videoüberwachung ist heute ebenfalls kein Problem mehr. Aber bitte die Festplatte entsprechend zugriffsicher verbauen.Cool
Was mich aber irgendwie zum Nachdenken anregt ist generell die Verwendung eines Schlüsselschalters bei der Terxon. Wird diese Anlage nicht standardmäßig mit einer Bedieneinheit AZ4110 ausgeliefert? Wozu dann der Schlüsselschalter für die Wohnung?

Schlüsselschalter hab ich bei mir nur in der Garage entsprechend abgedeckt montiert. Dazu eine verzögerte Alarmauslösung. Nach 20 Sekunden ist schluß mit lustig.
Gleicher Zylinder wie beim Tor. Somit ist man gezwungen das Absperren nicht zu vergessenWink Denn der Schlüssel kann nur bei scharfgeschalteter Anlage wieder aus dem Schloß gezogen werden.
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