Hallo Fuzzy und herzlich willkommen hier im Forum!
Erst einmal natürlich Glückwunsch zum Hauskauf, möge es zu einem glücklichen Heim werden!!! Und danke für die Grundrisse, so wird für uns hier einiges einfacher! *freu*
Die vorhandenen mechanische Sicherungen solltest du beibehalten, sofern diese noch in Ordnung sind und die Frau mitspielt (Optik)
Aber bitte auch bedenken, dass man sich z.B. mit Fenstergittern auch einen möglichen Notausgang im Brandfall (wollen wir ja nicht hoffen!) verbauen kann.
Der Einsatz von einbruchhemmenden Türen und Fenstern ist natürlich die (optisch) elegantere Variante - man sieht nichts und ist trotzdem sicherer!
Und das Ganze dann noch mit einer Einbruchmeldeanlage (nicht Einbruchverhinderungsanlage - das kann nur die Mechanik) kombiniert kommt dem Traum eines Errichters schon ziemlich nahe... ;o)
Bei der einbruchhemmenden Tür- und Fenstervariante gibt es aber auch solche und solche, pass' also auf, was du für dein Geld bekommst (aber das gilt ja eigentlich überall im Leben)!
Man merkt schnell, dass du dich schon ins Thema eingelesen hast, du hast die größten Risiken erkannt und daraus auch die richtigen Schlüsse gezogen - nichtsdestotrotz kann man auch hier einige 'Feinheiten' in der Planung verbessern (das soll jetzt nicht großkotzig klingen!).
Grundsätzlich gilt: "DIE richtige Anlage" gibt es nicht, es kommen eigentlich immer mehrere in Frage, den letzten Ausschlag zur jeweiligen Entscheidung gibt dann am Ende meistens das Geld (die Optik, die Bedienung, ...).
Eine Aufteilung der Anlage in 'Außenhaut' (Anwesenheitssicherung) und 'Alles scharf' (Abwesenheitssicherung) macht immer Sinn und ist sowohl vom Sicherheitsaspekt als auch vom Komfort her die beste Lösung.
Auch deine weitere Aufzählung zeugt von deinen richtigen Überlegungen.
Bezüglich nur zwei der Fenster im OG abzusichern: Größtes Risiko erkannt und entsprechend gehandelt, sehr schön!
Wie gefährdet die anderen Fenster im OG und die Dachfläche (Dachbodenluke) wirklich sind, kannst nur du oder noch besser ein erfahrener Errichter vor Ort beurteilen. Mein Fazit dazu aus der Ferne: Wenn das Geld 'über' sein sollte, überwache auch die restlichen Fenster, denn schon mehr als einmal wurden (vom Betreiber in Kauf genommene) Schwachstellen von den falschen Leuten entdeckt und ausgenutzt. Der Mehrpreis für zusätzliche Melder an den 6 Fenstern im OG (und der Dachbodenluke) ist bei verdrahteten Anlagen und der gesamten Sanierungssumme ein Witz und ein paar Meter Leitung mehr in einem Rohbau/Sanierungsobjekt dürften auch nicht sooo sehr ins Gewicht fallen.
Später in einem bewohnten Objekt 'Strippen' nachzuverlegen und Sensoren in fertig eingebaute Türen/Fenster einzubringen, weil z.B. ein Wintergarten oder anderer Anbau ans Haus 'gebastelt' wird, ist immer eine etwas undankbare Aufgabe und im Vergleich zum Rohbaustatus unnötig viel teurer, weil langwierig.
Ebenso verhält es sich mit der Dachbodenluke: das ist ja quasi auch nur eine 'liegende' Tür, an der man meistens mit den Alarmleitungen sowieso 'nebenbei' dran vorbeikommt, also Magnetkontakt zur Öffnungsüberwachung ran und fertig!
BTW: Den Dualmelder mit dem Fragezeichen im Kellergeschoss würde ich auf jeden Fall setzen!
Der Dualmelder im OG als 'Ersatz' der Fenstersicherungen scheint auf den ersten Blick immer eine Alternative zu sein, aber bei einer Anwesenheitssicherung stört dieser Melder entweder den Nutzerkomfort (ich kann mich in meinem Haus nicht frei bewegen) oder der Dualmelder muss bei Anwesenheit von Personen und/oder Hund/Katze (= Anlagenstatus 'intern scharf') deaktiviert werden, womit das übrige OG nicht gesichert wäre.
Als Zusatz zur Fensterüberwachung macht der Dualmelder wiederum Sinn als sogenannte 'Fallenüberwachung' - schafft es ein Täter nicht durch die gesicherten Fenster/Türen, sondern über andere Wege (Wand, Dach, Kamin^^, Sich-Einschließenlassen), ins Haus zu kommen, wird dann trotzdem ein Alarm ausgelöst. Wie wahrscheinlich ein solches Szenario in einem Privatwohnhaus tatsächlich ist, musst du selbst beurteilen - gegeben hat es nahezu alles schon einmal. Rechne den zusätzlichen Aufwand für die restlichen Fenster und die Dachluke mal gegen den Dualmelder, schau aufs nötige Budget und entscheide dann.
Sperrelemente sind in Privathäusern (leider) relativ selten, es darf ja alles nichts kosten
, sie sind aber durchaus ein sehr gutes Mittel, die meisten Falschalarme (ein eigentlich berechtigter Nutzer rennt versehentlich in den gesicherten Bereich, ohne vorher unscharf geschaltet zu haben) zu vermeiden - das schont die Nerven (die eigenen und auch die der eventuellen Nachbarn) und im Falle einer Aufschaltung zu einem Wachdienst ggf. auch Geld (unnötige Alarmverfolgung). Preise für Sperrelemente gehen mittlerweile auch weiter runter, bleiben aber trotzdem noch meistens eine 'teure Tasse Tee'.
Ein (GSM-)Modul/-Wählgerät ist dringend anzuraten, macht aber in meinen Augen nur wirklich Sinn, wenn es seine Verbindung zu einem 'ordentlichen' Wachdienst aufbaut - Anrufe auf das eigene Handy oder gar eine 'Möchtegern-Alarmierung' per SMS ist aus mehreren Gründen nicht zu empfehlen: mögliche Funklöcher, Mailbox aktiv, der Angerufene befindet sich gerade im Ausland/Urlaub/Krankenhaus und kann sich daher nicht um einen Alarm kümmern, gerade an Silvester werden SMS nur zeitlich (extrem) verzögert zugestellt, GSM-Funkfrequenzen können böswillig überlagert werden (= 'Jamming') usw usf., was bei Nutzung des Festnetzes als Übertragungsmedium (Telefonie und/oder Internet möglich) alles deutlich weniger ins Gewicht fällt (unterirdische Telefonversorgung des Hauses und 'Telekomkasten' innen im Gebäude vorausgesetzt - anderenfalls reicht zum Sabotieren ja auch ein einfacher Seitenschneider!). GSM kommt daher für mich nur als Ersatzweg bei Ausfall des Festnetzes in Frage und für einen Ersatzweg, den ich als 'Normalsterblicher' vermutlich nie benötigen werde, wäre mir das Ganze als 'Add-on' einfach zu teuer!
Andererseits kann ein GSM-Modul natürlich auch einen gewissen Mehrwert bedeuten, z.B. wenn man seine Anlage gerne per App aus der Ferne bedienen möchte oder Live-Videobilder aus seinem Haus woanders ansehen möchte (geht aber auch über Internet
).
Kameras (in ordentlicher Qualität und Bildauflösung) machen auch Sinn, verteuern die Absicherung aber natürlich weiter und zwar im vierstelligen Bereich (Schätzung - ist nicht mein Geschäft^^)...
Zum Thema Außensirenen und ihre abschreckende Wirkung kannst du an diversen anderen Stellen hier im Forum genug lesen (hast du vermutlich auch schon) - meine Meinung dazu: JA zur Außensirene (und auch zu Innensirenen - die wecken Bewohner sicher auf und machen einem Täter seine 'Arbeit' ziemlich unbequem!!!
Ebenso JA zu Rauchmeldern und diese am besten auch noch mit in die Einbruchmeldeanlage eingebunden (Alarmierung UND Spannungsversorgung aus der Zentrale erspart dir sogar die sonst alle paar Jahre fälligen Batteriewechsel im Melder) - so kannst du deine Sirenen und das Wählgerät auch für Brandmeldungen verwenden, bei denen ja Minuten entscheidend sein können! In den meisten Bundesländern sind Rauch(warn)melder inzwischen eh vorgeschrieben (zumindest meistens in den Schlafräumen und Fluchtwegen, steht genauer in der jeweiligen Landesbauordnung).
(11-01-2013 16:58)Fuzzy schrieb: [ -> ]Wichtig ist, das möglichst keine Fehlalarme erzeugt werden und die Handhabung einfach ist (für meine Frau natürlich ).
Ein sauber geplante und installierte Einbruchmeldeanlage (also nicht das viel zu oft angebotene 'Baumarktgerümpel'!) erzeugt nur äußerst selten einen Falschalarm (durch einen Melderdefekt o.ä.), häufig ist es der nutzer selbst, der 'zu blöd' ist, die Anlage richtig zu bedienen (was der Errichter durch besagte saubere Planung und Installation doch schon recht weit einschränken kann-maan darf ihn dabei nur nicht mit dieser elenden Geiz-ist-geil-Mentalität ausbremsen^^).
Die einfachste Bedienmethode ist wohl die Nutzung eines Transponders (z.B. als Schlüsselanhänger): einfach vor den Leser halten und ich kann scharf bzw. unscharf schalten und eventuelle Alarme quittieren. Wem das zu unsicher erscheint (Diebstahl/Kopieren des Transponders), kann seinen Transponder mit einer Codeeingabe am Bedienteil oder Transponderleser verknüpfen, so ist sichergestellt, dass ich eine materielle (= physikalisch vorhandene) Komponente (nämlich den Transponder) UND eine immaterielle (gedankliche) Komponente (nämlich den Code) besitzen muss, um z.B. scharf bzw. unscharf schalten zu können.
Ein gestohlener/verlorener Transponder kann auch einfach aus der Progrmammierung der Anlage gelöscht werden, bei einem mechanischen Schlüssel müsste man (alle) Schließzylinder austauschen.
Für die Bedienung kämen aber natürlich auch Biometrieleser wie Fingerabdruckscanner o.ä. in Frage (alles ganz nach persönlichem Geschmack und Geldbeutel).
Wenn dich die altbekannten auf die Scheibe geklebten Glasbruchsensoren mit ihrer dünnen Leitung (optisch und beim Fensterputzen) stören, musst du entweder auf akustische (Funk-)Glasbruchmelder ausweichen (Vorteil: können mehrere Scheiben mit einem Melder überwachen, was z.B. in einem Wintergarten oder bei bestimmten Glasarten relevant werden kann; Nachteil: müssen relativ gut ausgerichtet werden und hängen dann immer irgendwie mitten im Raum an der Decke oder sie werden in die Fensterleibung eingebaut, wobei sie dann ihre Überwachungsreichweite einbüßen und sich deshalb die Anzahl der Melder erhöht) oder dir statt der Melder das sogenannte 'Alarmglas' einbauen lassen (hier sind Drähte (unsichtbar im Falzbereich) ins Glas eingelassen, die die Funktion des altbekannten aufgeklebten Melders übernehmen (Vorteil: Optik und Putzen des Fensters wird nicht gestört, lässt sich auch mit einbruchhemmender VSG- (Verbundsicherheitsglas) und Lärm-/Energiesparverglasung kombinieren; Nachteil: relativ hoher Mehrpreis bei der Verglasung, da diese Scheiben extra im Werk gefertigt werden müssen - geht in der Bauphase oder später etwas zu Bruch, muss man also auch lange auf die Nachfolgerscheibe warten.
Übrigens: auch bei der Verwendung von Funkkontakten wäre die dünne Leitung der Sensoren sichtbar, wenn du nicht den viel größeren Funksender an sich auf die Scheibe kleben möchtest... ;o)
Dein angegebenes Budget wird meiner Einschätzung nach nicht ausreichen, gehe mal eher von rund 6.000 bis 8.000 Euronen (ohne Kameras!) aus, wenn du wirklich Sperrelemente usw. einsetzen möchtest.
Empfehlung Anlagenhersteller/Typ: Telenot complex 400H, wenn die preislich den Rahmen absolut sprengen sollte, vielleicht eher in Richtung Jablotron OASIS/Indexa System8000 oder ABUS Terxon LX orientieren - mal schauen, wie weit man die 'aufgebohrt' bekommt
Tipp: Lass' dir für den jeweiligen Anlagentyp max. drei verschiendene Angebote erstellen - weniger wäre finanziell blöd und mehr Angebote verwirren dich als Endkunden ohne fundierte Kenntnisse in diesem Bereich nur unnötig.
Die Suche eines Errichters kannst du z.B. über die Herstellerseiten der Anlagen beginnen, auch der BHE
http://www.bhe.de/ kann dabei helfen (beide Quellen listen keine 'Hinterhofschrauber' ohne die nötigen Schulungen usw. auf) und häufig sogar der 'Elektriker um die Ecke' (wenn dieser nicht selbst installiert, kennt er zumeist jemanden, der das für ihn tut^^). Kommt ein Errichter in die engere Wahl, schau' dir auch seine Referenzen an, wenn du da Sachen wie Mercedes-Benz, Deutsche Bank oder vergleichbares findest, kann der Bursche (hoffentlich) zumindest schon mal fachlich einiges...^^
Auch ein Spaziergang durch die Nachbarschaft kann helfen: wenn irgendwo eine Sirene außen hängt, auf eventuell vorhandene Aufkleber eines Errichters schauen und/oder ggf. die Benutzer fragen, ob sie mit ihrem Errichter zufrieden sind.
Ob dein gewählter Errichter ein 'Guter' ist, wirst du wohl leider erst im persönlichen Gespräch feststellen können:
- Stimmt die Chemie zwischen euch? EMA ist immer ein Thema, bei dem viel über Vertrauen läuft (fast vergleichbar mit dem eigenen Arzt)!
- Hast du den Eindruck, du unterhältst dich mit einem Fachverkäufer (Verkaufen und 'Aufschwatzen' um jeden Preis) statt mit einem Fachberater (der nicht nur das Teuerste verkaufen will, sondern die Balance zwischen 'wirklich sinnvoll für dieses Objekt/diesen Kunden' und der 'Maximierung des Umsatzes' halten kann), schmeiß' ihn vom Hof und lass' den nächsten Errichter anreisen!
- Geringe Mitarbeiterfluktuation beim Errichter? Das zeugt von einem guten Arbeitsklima und guten Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter und diese sind meist etwas motivierter und schneller (auch bei ihren Schulungen) als ihre unterbezahlten Kollegen mit einem 'Meckerpott' als Chef
- ...
So, und nun weißt auch du, warum man mich hier den 'Seitenschinder' nennt - tut mir leid, dass es doch (wieder) so viel Text geworden ist, aber du hattest ja auch so einige Fragen und Anmerkungen ;o)
Viele Grüße und alles Gute
Olli