Alarmanlagen-Forum - Alarmforum - Fachforum für Sicherheitstechnik

Normale Version: Hier hat mal jemand in der Planung massiv versagt.
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Ehrlich gesagt bin ich schon etwas schockiert was für Profis EMAs in Museen installieren.

Zitat:"Dort hatte laut Polizei aber das Kappen von Glasfaserleitungen in der Nähe des Museums die Alarmmeldung verhindert."
https://www.donaukurier.de/nachrichten/b...en-7631091

Für die die es nicht wissen.
Im oberbayrischen Manching wurde vor ein paar Tagen ein Museumseinbruch verübt.
Dort wurden Goldmünzen im Millionenwert gestohlen und vor dem Einbruch zahlreiche Glasfaserleitungen zerstört.
So und jetzt erkläre mal deine getätigten Aussagen! Was hätte der Errichter deiner Meinung nach anders machen müssen, um es zu verhindern?
Is doch nix neues, nach der Wende haben die Eierdiebe als erstes die neuen telefonverteiler umgefahren.
Nur dass man heute Redundanzen hätte, die es damals nicht gab.
Wenn der Bruch ohne redundanten Alarmweg ging, muss sich der Errichter erklären. Kann er nachweisen, nicht gewünscht, passiert da gar nichts.
Derjenige,der bei unseren Installationen auf den zweiten Weg verzichtet, unterchreibt mir das. Mit dem entsprechenden Hinweisprotokoll und den Vermerken.
Mehr kann man nicht machen….
Der 'Bericht' sieht für mich eher aus wie eine Werbung für die 'Arroganz'-Versicherung... Angel

Wenn das Kappen einiger Glasfasern reicht, um eine Alarmweitermeldung zu verhindern, ist das tatsächlich ein Indiz, dass irgendetwas ganz gewaltig nicht funktioniert hat.

Das muss aber nicht automatisch eine mangelhafte Planung/Ausführung gewesen sein, es kommen auch diverse andere Ursachen in Betracht, wie z.B.:
- Wachdienst hat es versaut, d.h. Meldung kam zwar an, aber jemand hat gepennt
- IT-Dienstleister und/oder Telefonie- bzw. Internetprovider hat gepennt (oder für eine Leitungsüberwachung gab es keinen Vertrag/kein Geld), denn Alarmleitungen werden eigentlich grundsätzlich auf Ausfall überwacht
- Schlechte Alarm-Organisation bei mind. einem der Beteiligten
- Insider bei o.g. war/en beteiligt
- Scharf schalten vergessen und weil das peinlich ist, wurden hinterher ein paar LWL-Patchkabel gezogen
- usw. usf.

Denn ob das jetzt wirklich eine grundlegend fehlende Redundanz war, wage ich mal stark zu bezweifeln - Museen u.ä. werden nicht von irgendwelchen Vollhonks abgesichert, sondern von Profis (die sogar mind. über eine VdS-(C-)Zertifizierung verfügen müssen, sonst zickt die Versicherung ganz gewaltig).

Aber auch ('echte') Profis werden gerne mal vom Kunden (also dem mit dem Geld) ausgebremst - gerade Museen sind durchaus bekannt dafür, dass sie nicht wirklich 'das große Geld' im Keller liegen haben, sondern stattdessen eher den sprichwörtlichen 'Stacheldraht in der Tasche'.

Da die Öffentlichkeit aber sicherlich nie den genauen Ablauf erfahren wird, ist eine wie auch immer geartete Diskussion hier im Forum ziemlich müßig und kann nur reichlich allgemein gehalten werden.

Also nicht immer sind die Errichter schuld. Wink

Viele Grüße
Ollik
Ich gehe auch davon aus, dass die Redundanz vorhanden war, nur betrifft die eben in so einem Fall nur das Objekt bis zur Grundstücksgrenze.

Mobilfunk nutzt auch nur für die Schnittstelle zum Endgerät den Luftweg, danach ist sehr häufig alles wieder kabelgebunden und die Leitungen gehen bis zum nächsten Verteiler, der nicht selten auch eine Betriebsstätte für Festnetz ist.

Zum Organisatorischen: Hier könnte man am ehesten das Problem suchen, aber man muss davon ausgehen, dass die zuständige AES und dahinterliegende NSL aus dem Bereich mit Meldungen überschwemmt wurden. Sprich man kann die gar nicht abarbeiten. Welchen Alarm bearbeitet man jetzt zuerst? Egal was man macht, es ist falsch und in einer Nachtschicht einer NSL hat man nicht ausreichend Personen, um alle Alarme gleichzeitig zu bearbeiten. Die Personen sind ja auch nicht erreichbar, wenn Festnetz und Mobilfunk in dem Bereich gestört ist, was auch wieder Zeit kostet.

Alles in allem: Das ist einer der wenigen Fälle, in dem meiner Meinung nach, keiner die Schuld trägt und damit ein astreiner Versicherungsfall.
(25-11-2022 19:02)Ollik schrieb: [ -> ]Denn ob das jetzt wirklich eine grundlegend fehlende Redundanz war, wage ich mal stark zu bezweifeln - Museen u.ä. werden nicht von irgendwelchen Vollhonks abgesichert, sondern von Profis (die sogar mind. über eine VdS-(C-)Zertifizierung verfügen müssen, sonst zickt die Versicherung ganz gewaltig).
Nö, da zickt keine Versicherung ...
Laut Zeitungsartikel war das Museum nicht versichert, somit muss es auch keine VDS C Anlage/Zertifizierung sein.
Das kann per se nicht sein.
Da sind fake infos im Umlauf.
Kein Verantwortlicher zeigt sich in FRAGEN laufender Ermittlungen wahrheitsgerecht.
Abwarten…
(25-11-2022 20:09)Alexander79 schrieb: [ -> ]Nö, da zickt keine Versicherung ...
Laut Zeitungsartikel war das Museum nicht versichert, somit muss es auch keine VDS C Anlage/Zertifizierung sein.

Davon konnte ich da nichts lesen, aber egal...
Wie Fina schon schrieb: abwarten.

VG Ollik
Die korrekte Aussage des Bürgermeisters war, dass der gestohlene Schatz nicht zum Materialwert versichert war und man daher dafür keinen Ersatz bekommt. Es ist keine Aussage, ob das Museum über eine Versicherung verfügt und wie deren Bedingungen aussehen.

So, meine lieben Forenmitstreiter, entstehen Falschinformationen und Gerüchte.
Dann auch mal ganz kurz von mir da ich nun nicht wieder mit Beleidigungen rechne:
Museen haben das Problem, das echte Schätze gegen die möglichen Gefahren nicht versichert werden können. Auch nicht gegen neuerdings Kartoffelbrei und ähnliches. Zumindest in DE ein großes Ärgernis. Es gibt ja logischerweise keinen Wiederbeschaffungswert dieser Münzen, also auch keine Versicherungsmathematik dahinter. Ein Berater der Versicherung ist zwar meist involviert, aber der ist mitunter technisch weit weg von der Realität.

Warum man nicht wenigstens den Goldwert versichert? Die Risikobetrachtung stellt fest, dass sich niemand einen Goldbarren anschaut im Museum. Man möchte das Kulturgut sehen, nach Möglichkeit in hochwertigsten Materialien.

Und nun kommt es zur Abwägung bei den Finanzen.
Entweder hat man den richtigen Fachmann von der Beratungs- über die Planungs- bis hin zur Ausführungsseite, oder es geschieht ein Unheil. Fakt ist, dass ein Wissen um die schlechte Ausführung der Absicherung durchsickern muss, um so etwas auch erfolgreich zu stehlen.

Da reicht es doch z.B. schon, wenn der Facherrichter aus dem Forum durchs Museum geht. Zuerst bemerkst du die LED des Gehtests, dann die dazugehörige Technik. Wenn nun noch eine Anzeige der EMA mit allen Details einsehbar platziert wurden ist, wird es immer leichter, aus Gedanken Taten werden zu lassen.

Die Gesellschaft wandelt sich, die Menschen in ihr auch. Da ist vieles heute anders in der Betrachtung, die alte Technik wird meist aber nicht angepasst oder entsprechend nachgebessert.

Hierzu habe ich allerdings keine Erklärung:
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/20...nackt.html

https://www.bz-berlin.de/polizei/einbrec...euro-beute
(25-11-2022 18:57)funkistnichtalles schrieb: [ -> ]Is doch nix neues, nach der Wende haben die Eierdiebe als erstes die neuen telefonverteiler umgefahren.
Nur dass man heute Redundanzen hätte, die es damals nicht gab.
Wenn der Bruch ohne redundanten Alarmweg ging, muss sich der Errichter erklären. Kann er nachweisen, nicht gewünscht, passiert da gar nichts.
Derjenige,der bei unseren Installationen auf den zweiten Weg verzichtet, unterchreibt mir das. Mit dem entsprechenden Hinweisprotokoll und den Vermerken.
Mehr kann man nicht machen….

Moin, damals haben wir ein Siemens Office C5 + Baranski ÜG verwendet.

Viel Erfolg

Andreas
Nachtrag

und SIEMENS hat damals immer die NSL auch redundant angeboten. Das wäre dann schon ein erheblicher Aufwand gewesen das zu sabotieren.

geht wenn man (finanziell) will - man will aber meist nicht.

Viel Erfolg

Andreas
Zitat:Zuerst bemerkst du die LED des Gehtests ...

Dann hat einer bei der Parametrierung geschlafen Confused da diese eben nicht im "Normal"-Betrieb aktiv sein dürfen, um genau das Ausbaldowern der überwachten Bereiche zu unterbinden. Angry

Es gab sogar mal Bewegungsmelder, da war die Gehtest-LED immer aktiv. Und damit diese Funktion nicht erspäht werden konnte, lieferte der Hersteller (Arrowhead) entsprechende "Überzieher" mit. Zum auf- und abstecken musste der Bewegungsmelder geöffnet werden, was beim unbefugten Zugriff Sabotage auslöste.
Die Gehtest-LED alleine kann nicht Schuld sein. Ja, man könnte Lücken in der Überwachung feststellen, aber eine gute Projektierung bedenkt das ein und lässt keine nutzbaren Lücken übrig.

Als die bei uns in einer Filiale das Dachfenster geschnitten haben, lag ein Projektierungsfehler des damaligen Errichters vor, der über die Gehtest-LED sichtbar wurde.

Ohne Projektierungsfehler, ist es egal, ob die Gehtest-LED aktiv ist oder nicht. Im internationalen Markt ist eine Dunkelschaltung meist gar nicht vorgesehen, da werden konventionelle BWM vieradrig angebunden. SV, SV-Masse, Linie, Linien-Masse.
(25-11-2022 19:02)Ollik schrieb: [ -> ]Wenn das Kappen einiger Glasfasern reicht, um eine Alarmweitermeldung zu verhindern, ist das tatsächlich ein Indiz, dass irgendetwas ganz gewaltig nicht funktioniert hat.
So isses!

(25-11-2022 19:02)Ollik schrieb: [ -> ]....Museen u.ä. werden nicht von irgendwelchen Vollhonks abgesichert, sondern von Profis (die sogar mind. über eine VdS-(C-)Zertifizierung verfügen müssen.....
Ich sage nur: Dresden
Das waren Vollhonks mit VdS-(C-)Zertifizierung.... Angel

Grüße
ToWo
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