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Normale Version: Experiment Billig-Kamera
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Hallo Forum.

Sie ist klein und pukförmig, hat eine magnetische Rückseite, Durchmesser 45mm, Höhe gerade mal 25mm.
Und gekostet hat sie fast nix.

Ich konnte nicht widerstehen:
Rein aus Spieltrieb habe ich so eine billige IP-WLAN-Kamera besorgt, für €6,90 konnte man nix falsch machen.
Hersteller Shenzen Ningyuarda Technology, ModellA11, FCC 28EXJ-A9.

Wohl baugleiche Modelle bekommt man im Internet meist unter der Bezeichnung "A9" angeboten.
Bin mir ziemlich sicher, die gleiche Technik wird auch in anderen Gehäusevarianten angeboten.

Der Link zur Android-App läuft wie zu erwarten ins leere.
Andere Apps können sich nicht verbinden.
Der Micro-USB-Anschluss ist offenbar nur zum Laden des Akkus gedacht, der Desktoprechner erkennt nichts per USB.

Natürlich hält sich der Informationsgehalt der winzig gedruckten Bedienungsanleitung auch in engen Grenzen.

Das einzige was hinzubekommen ist, das ist das Aufspannen eines separaten unverschlüsselten Drahtlosnetzwerks, das auch nötig wäre, die Kamera zum Einrichten mit der Android-App (sofern denn eine funktionieren würde) zu verbinden.
Mit der zugewiesenen IP-Adresse 192.168.169.100 ist nix anzufangen, eine Weboberfläche scheint nicht vorhanden zu sein.

Hat jemand Erfahrungen mit sowas?
Wäre ganz interessant, ob so ein Billigstteil auch ohne App ans laufen zu bringen ist, zumal auch "richtige", bessere, IP-Kameras heute oft nur noch per App einrichtbar sind, sofern sie nicht auch einen drahtgebundenen LAN-Anschluss aufweisen.

mfg.
Ich habe mich jetzt mit der Minikamera mal etwas näher beschäftigt, weil ich das Teil unbedingt ans laufen bringen wollte.

Ergebnis:
Zugedengelt bis gehtnichtmehr.
Anders als normale IP-Kameras mit herkömmlicher Netzwerktechnik nicht ansprechbar.

Inzwischen konnte ich in Android 8 eine funktionierende APK-App namens V720 zum laufen bringen.

Im AP-Modus sendet die Kamera das Live-Bild und einen Tonkanal aufs Smartphone.
Dafür wird ein separates, unverschlüsseltes WLAN aufgespannt - das Mobilgerät muß entsprechend auf dieses Netzwerk umgestellt werden.
Dort können Screenshots oder Videosequenzen gespeichert, außerdem im Bedarfsfall auch die optional installierte MicroSD-Karte angesprochen werden.

Warum ein separates auslesen des Datenstroms (etwa im rtsp-Protokoll) nicht so einfach wie bei normalen IP-Kameras möglich ist zeigt sich im "Ruhemodus":
Das eigene WLAN wird deaktiviert, stattdessen loggt sich der kleine Kameraknopf ins hauseigene WLAN ein - was natürlich bei der Erstinstallation freigegeben werden kann, aber nicht muss.

In der Netzwerkkübersicht des Routers erscheint dann ein neues Gerät namens "rtthread":
Hier wird wohl allen ernstes das wohl recht energiesparende, für IoT-Geräte ausgelegte SmartHome-Meshprotokoll "Thread" genutzt.

Fazit:
Kann ganz schön viel, der Winzling.
Die €6,90 bei Temu waren also doch kein rausgeschmissenes Geld - eher Lehrgeld im wörtlichen Sinn:
Mit SmartHome-Sachen hatte ich bislang nix zu tun.
Da ich mit diesem (offenbar "ZigBee"-ähnlichen) Standard nichts anfangen kann, habe ich das hausinterne Netzwerk wieder entfernt.

Der Akku hält übrigens um die 2 Stunden und die Bildqualität wäre auch bei deutlich teureren Geräten absolut in Ordnung.
(02-10-2024 20:08)WEHA69 schrieb: [ -> ]Zugedengelt bis gehtnichtmehr.
Anders als normale IP-Kameras mit herkömmlicher Netzwerktechnik nicht ansprechbar.
Halt kein Webserver installiert und kein rtsp Stream verfügbar.
Du könntest mal mit Nmap die Ports abklopfen und versuchen Zugriff zu bekommen.

Dann gibts evtl. die Möglichkeit Costum Firmware zu installieren, wie es für so manche Kamera schon gibt: https://github.com/roleoroleo/sonoff-hack

Wenn du billige Kameras suchst, dann kauf dir eine von den TP-Link VIGI wenn die mal wieder für 25-30€ inkl. Versand im Angebot sind. Die können ONVIF und PoE und haben eine Weboberfläche (zumindestens mit der aktuellen Firmware. Für das Firmwareupdate ohne Weboberfläche wird einmalig der Vigi Security Manager benötigt).
Bildqualität noch gar nicht mal so schlecht wie der Preis vermuten lässt, aber nachts muss definitiv eine Beleuchtung mit BWM unterstützen.
(03-10-2024 09:29)Darkness schrieb: [ -> ]Wenn du billige Kameras suchst, dann kauf dir eine von den TP-Link VIGI wenn die mal wieder für 25-30€ inkl. Versand im Angebot sind. Die können ONVIF und PoE und haben eine Weboberfläche (zumindestens mit der aktuellen Firmware.

Hallo, Danke für die Antwort.
Nein, ich suche gerade keine Billigkamera.
Wollte nur mal eines dieser Billigteile, die einen auf gewissen Verkaufsplatformen werbemäßig gerade überall um die Ohren geschlagen werden, testen.

Wenn Bedarf besteht, sollte man sich sowieso auf bekannte "Marken" verlassen.
Schreibe bewusst nicht "Hersteller", weil im Kern sowieso alles aus China kommen dürfte...
Der Support bei TPlink & co ist jedenfalls gegeben im Notfall.
Und bei Firmware und Bedienoberfläche, da gibt man sich bei bekannten Marken auch eher Mühe.

Ausnahmen gibt es allerdings immer noch:
Geräte der Marke Jovision wollen (oder wollten bis vor kurzem noch) für die Weboberfläche allen ernstes immer noch einen Internetexplorer haben.
Und tatsächlich: FF, Opera oder Chrome kommen nur in die Startseite, das wars dann auch.
Scheint irgendein obskures altes Plugin nötig zu sein. Was genau, keine Ahnung, wollte mich nicht mehr damit beschäftigen - seit XP-Supportende bin ich glücklich bei Linux Mint aufgeschlagen.
Selbst beim Gamingrechner vom Herrn Nachwuchs, einer aktuellen W11-Konfiguration mit Edge-Browser, keine Chance.
Immerhin funktioniert die betreffende Außenkamera auch direkt "aus dem Karton heraus" im LAN-Betrieb, so daß zumindest der rtsp-Stream im Netzwerk zur Verfügung steht.

mfg.
Hallo zusammen, Sehr interessannt,
[attachment=5458]
Ich habe eben auch so eine Billigminikammera X5 bekommen, ist aber die, die etwas schmaler und länger ist, von den funktionen scheint es etwa das selbe zu sein.
Ursprünglich nur als Dummy-Kamera gedacht würde ich nun gerne die SD-Card Loopfunktion nutzen. Finde aber nicht heraus, was man da tun muss, dass auf der SD-Card die AVI Dateien aufgezeichnet werden. Eigentlich sollte alles automatisch gehen soblad die SD-Karte eingesetzt ist. Vom Lieferanten habe ich etwas schwirige antworten bekommen.
Ich:
...Does the SD card need to be treated in any way before inserting it?
There is nothing stored on my card and the camera does not record anything on the SD card.
Does the SD card need a start file?
Händler:
请更换sd卡试一下,卡片直接插入就好,相机就会有储存记录功能
Please replace the SD card and try it. Just insert the card directly and the camera will have the function of storing records.

Bin nun alles Mögliche (ohne Wlan) am ausprobieren wie man die Aufzeichnung starten könnte.
Der Erfolg blieb bis jetzt aus, deshalb die Frage in die Runde hat jemand auf der SD-Karte aufzeichnungen machen können?
Andre
So, liebe Leute,
jetzt muss ich doch mal nachfragen:
Soll das hier eine neue 'Spielecke' werden oder was ist hier die genauere Intention???

Ganz ober drüber steht zwar etwas von "Fachforum für Sicherheitstechnik", und wir sind auch ziemlich flexibel, was ein Abdriften nach unten angeht, aber so langsam geht mir dieser ganze billigste 'Elektroschrott' auf den Senkel. Undecided
Warum? Weil das hier propagierte Zeug einfach rein gar nichts mehr mit 'Sicherheitstechnik' zu tun hst, sondern eher in den Bereich 'Spielzeug' einzuordnen ist.

Die eventuelle 'Hoffnung' auf professionelle Hilfe der hier anwesenden Facherrichter muss ich leider enttäuschen - unsere Profis der Videotechnik kann man mit solchem Zeug höchstens beleidigen. Um sich mit dem Ramsch von Ali oder Temu zu beschäftigen, dürfte deren rare Freizeit nämlich zu kostbar sein.

Also versucht bitte nicht weiter, hier eine neue 'Spielwiese' zu eröffnen, danke.

Viele Grüße
Olli

P.S.: Die Beiträge lasse ich vorerst stehen, weil ich noch etwas weiter auf die im Forum unerwünschten Werbelinks warte (,die dann auch ein 'Hinausbegleiten' des Users zur Folge haben).
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