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Normale Version: 2G Abschaltung bei EMA wohl das kleinere Problem
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Bericht in T-Online vom 11. Oktober

2G Abschaltung legt 5,5 Millionen Pkw lahm und lässt deshalb hoffen, dass es gar nicht passieren wird.

Ab 2028 wird das 2G-Mobilfunknetz abgeschaltet. Dadurch verlieren Millionen Autos möglicherweise ihren automatischen Notruf – der allerdings für eine TÜV-Plakette notwendig ist.

Deutschland schaltet 2028 das 2G-Netz ab. Millionen Autos mit dem automatischen Notruf eCall stehen dann vor Problemen: Das Aus des Netzes gefährdet nicht nur die Insassen, sondern auch die TÜV-Plakette, warnt das Magazin "Auto Motor und Sport".

Carsten Schneider vom Deutschen Feuerwehrverband warnt: Ohne 2G können die Autos und ihre Insassen keinen Notruf mehr senden. "Ein erheblicher Verlust an Sicherheit ist die Folge." Betroffen sind alle Fahrzeugmodelle mit Typgenehmigungen seit März 2018, die das 2G-Netz für den eCall-Dienst nutzen. Eine technische Alternative gibt es bislang nicht.

Abschaltung steht fest
Richard Goebelt vom TÜV-Verband erklärt: "Ohne das 2G-Netz können diese Systeme keinen automatischen eCall-Notruf absetzen, der jedoch vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist." Seit 2019 müssen alle neu zugelassenen Pkw und leichten Nutzfahrzeuge das System an Bord haben. Rund 5,5 Millionen Fahrzeuge könnten betroffen sein. Insbesondere Klein- und Mittelklassewagen nutzen häufig ausschließlich dieses System.

Die Telekom plant, ihr 2G-Netz bis Ende Juni 2028 abzuschalten, Vodafone bis September 2028. Telefonica (O2) hingegen hat bisher kein konkretes Ausstiegsdatum bekannt gegeben.

Auswirkungen auf die Hauptuntersuchung
Der TÜV sieht dringenden Handlungsbedarf. Goebelt erläutert die Konsequenzen: "eCall-Systeme werden wie gewohnt geprüft. Ist ein System technisch defekt, muss der Mangel behoben werden." Mit anderen Worten: eCall muss funktionieren, sonst gibt es keine Plakette.

Ist damit das Aus für 5,5 Millionen Fahrzeuge besiegelt? Das kann nicht sein, sagt der TÜV. Schließlich können Fahrzeughalter nichts für die Abschaltung des 2G-Netzes. Die Prüfer schlagen vor, einen Ausfall von eCall nicht als erheblichen Mangel zu werten. So könnten die betroffenen Autos weiterhin die Prüfplakette erhalten. Die endgültige Entscheidung liegt jedoch noch beim Verordnungsgeber.

Autobranche fordert Verlängerung des 2G-Betriebs
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) verlangt, das 2G-Netz länger zu betreiben. Eine Sprecherin sagte gegenüber "Auto Motor und Sport": "Bis vor Kurzem war es per Verordnung Pflicht, die 2G/3G-eCall-Technik in Fahrzeuge zu verbauen. Vor diesem Hintergrund fordern wir einen flächendeckenden Weiterbetrieb des 2G-Netzes für die kommenden zehn bis fünfzehn Jahre."

Ob die rund 5,5 Millionen betroffenen Fahrzeuge auch nach 2028 sicher unterwegs sein können, liegt nun in der Verantwortung der Politik und der Netzbetreiber.

Meine Einschätzung:
Darüber hinaus sind zig tausende Maschinen im Maschinenbau betroffen, die bei Neuanschaffung teilweise 6 stellige Beträge kosten werden.
Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die Abschaltung nicht stattfinden wird. Der Schaden geht weit in die Milliarden und allzu viel Sperenzchen können wir uns ja derzeit nicht leisten. Vodafone hat schon bis Ende 2030 verlängert.
Soll man das jetzt volkswirtschaftlich als Dilemma bezeichnen Huh

Mit der Abschaltung würden jedenfalls jede Menge Investitionen von Privaten und Unternehmen erforderlich werden, die die bestehende Technik updaten müssten. Ob bei den GMA, irgendwelchen Maschinen, Aufzügen, ... bis zu den eCall-Autos käme da einiges zusammen, was einerseits bezahlt werden will, anderseits auch mehr als ein Zubrot bei einigen wenigen Unternehmen wäre, die die technische Nach-/Auf- Umrüstung verkaufen könnten.

Je größer die Anzahl der durch die avisierte Abschaltung Betroffenen, desto massiver der Aufschrei, den manchen Anbieter dann doch noch zu Verlängerungen tendieren lassen. Fakt ist jedenfalls, dass man Geschäftsbeziehungen auf das Spiel setzt, denn solange noch irgendein Anbieter 2G liefert, wird man die abspringenden Kunden der abschaltenden Konkurrenz ohne viel Aufwand übernehmen können. Ein gefragtes Nischenprodukt, dass sich dann doch rechnet.

Wenn der Wechsel eines Anbieters lediglich der Tausch einer Karte beinhaltet, dann ist dies m. E. günstiger, als ganze Übertragungseinrichtungen auszutauschen, weil die noch kein LTE kennen. Mir macht der Beitrag von Sicherheitstechnik-Siegen jedenfalls Hoffnung ... Tongue

Man muss auch nicht als Erster auf jeden Zug springen, dass haben wir mit unserer Ölheizung auch so gehandhabt. Würde fast wetten, dass die Leute mit ihren Wärmepumpen eher Probleme bekommen, als die, wo der Kessel schon seit einiger Zeit für behagliche Temperaturen im Haus sorgt. Was so ein Politikwechsel nicht alles bewirkt, steht aber sicher auf einem anderen Blatt.

Nice Weekend Angel
Hier im Berliner Umland gibt es in allen Netzen und allen Netztypen ausreichend Löcher. Am stabilsten ist die Telekom/Congstar. Die GMA wären sicher umrüstbar - aber warum wenn die anderen Netze nicht verfügbarer sind und zusätzliche Kosten sind gerade nicht gefragt. Wir werden das nicht aufhalten. Die anderen schon erwähnten Nutzer haben mehr Macht. Das wäre auch meine Hoffnung.
Erstens sollte man die Autohersteller verknacken, dass Problem zu lösen, denn die haben noch fröhlich weiter veraltete Technik verkauft, obwohl die 2G Abschaltung längst feststand.

Das ECall nicht mehr funktioniert kann der Tüv nicht als Mangel feststellen, da nicht das ECall Modul defekt ist, sondern nur kein Mobilfunknetz vorhanden ist. Und das stellt das Modul ja erst in dem Moment fest, wo es ausgelöst wird, also bei einem Unfall. Vorher versucht sich das System gar nicht ins Netz einzubuchen, sonst hätten wir ständig Fehlermeldungen im Fahrzeug bei fehlendem Netz.

Die 2G Abschaltung wird wohl kommen, in der Schweiz hat man das doch auch schon durchgezogen.

Nebenbei, wir haben jetzt diverse Kunden aus dem 1und1 Universum, wo 2G tot ist. Die ersten haben lieber für viel Geld umgerüstet, als sich nen anderen Mobilfunkanbieter zu suchen.
Ich habe ne These: Telefonica wird 2G noch mindestens 20 Jahre aktiv lassen und wegen solcher Probleme wie Notrufe word wahrscheinlich am Ende sogar der Staat noch Geld dafür bezahlen. Das wird ein gut bezahlter Nischenmarkt, 2G noch für Telematik ewig lang anzubieten und diesen Markt bedienen zu können, ist wahrscheinlich der Grund, warum Telefonica noch nicht von einer geplanten Abschaltung spricht.
Von Telefonica ist einfach noch nichts da, weil deren Technik noch etwas länger im Support ist. Telekom und Vodafone sind Ende der 80er, Anfang der 90er in den GSM-Markt eingestiegen, während die im Telefonica-Konzern federführende VIAG Interkom erst 1997 richtig aktiv wurde.
Da 2G noch die alte leitungsbasierte Telefonie nutzt, muss hier auch die entsprechende Technik im Hintergrund aktiv gehalten werden. Mangels Nachfrage gibt es hier aber keine Technik mehr zu kaufen. So lange Serviceverträge bestehen, muss der Hersteller liefern, aber diese enden auch irgendwann. 4G und 5G sind auf Datenkommunikation ausgelegt und nutzen für die Telefonie eine übergelagerten Dienst, effektiv ist es VoIP.

Dass wir uns noch so sehr auf 2G verlassen, ist am Ende die eigene Verbohrtheit und das typische Verhalten der Deutschen. Dass Kfz-Hersteller selbst Ende der 2010er noch 2G verbaut haben (und nicht nur die) ist selten dämlich. Dass eCall HU-relevant ist, ist auch schon seit Jahren bekannt. Definitiv ein Fehler der Kfz-Hersteller.

Zitat:Das ECall nicht mehr funktioniert kann der Tüv nicht als Mangel feststellen, da nicht das ECall Modul defekt ist, sondern nur kein Mobilfunknetz vorhanden ist. Und das stellt das Modul ja erst in dem Moment fest, wo es ausgelöst wird, also bei einem Unfall. Vorher versucht sich das System gar nicht ins Netz einzubuchen, sonst hätten wir ständig Fehlermeldungen im Fahrzeug bei fehlendem Netz.
Dann bist du scheinbar kein Fahrzeug gefahren, was in den letzten fünf Jahren seine Typzulassung bekommen hat. Wenn man ein solches Fahrzeug in einem Funkloch startet, bekommt man einen roten Fehler angezeigt. Und ein Verwandter eines Arbeitskollegen hatte den Fall mit einem Neuwagen. Nach drei Jahren dass erste Mal zur HU, HU nicht bestanden, weil eCall nicht funktioniert. Am Ende ging das Fahrzeug zurück zu Skoda, weil nicht reparabel.
Wichtig zu wissen: In der VAG-Gruppe ist eCall nur in den ersten 14 Jahren mit drin. Also könnte man es geplante Obsoleszenz nennen.


Dass irgendwelche Maschinen heute noch auf 2G angewiesen sind, ist entweder ein Fehler des Herstellers, wenn es in den letzten Jahren verbaut wurde oder ein Fehler des Anwenders, der nicht investiert hat und sich jetzt sein eigenes Grab schaufelt. Am Ende verdient der Anwender mit einer solchen Maschine Geld.

In den USA fangen die jetzt schon an, 4G auf ein Minimum zurückzufahren und wir eiern hier noch mit 2G rum.

Und ganz ehrlich: Die, die hier gewerblich unterwegs sind, freuen sich doch schon wie ein Schnitzel auf die Abschaltung, weil bringt Geld.
Und an die Hobbyteilnehmer: Tja, Sicherheit kostet, einmalig und wiederkehrend. Sicherheit ist kein Zustand, Sicherheit ist ein endloser Prozess.

PS: 40 Jahre 2G sind schon eine gute Laufzeit. Für mein Hobby hab ich u.a. Funkmikrofone. Da kann ich froh sein, wenn ich die zehn Jahre nutzen kann, weil mir ständig die Frequenzen zurechtgestrichen werden. Diese verf***ten Mobilfunker wollen alle Frequenzen haben und wenn nicht die, dann irgendwer anders.
(12-10-2025 10:47)5624 schrieb: [ -> ]Dann bist du scheinbar kein Fahrzeug gefahren, was in den letzten fünf Jahren seine Typzulassung bekommen hat. Wenn man ein solches Fahrzeug in einem Funkloch startet, bekommt man einen roten Fehler angezeigt.

Der Firmenwagen (VW Caddy) hat ECall und der private Skoda BJ21 auch. Beide haben noch nie einen Fehler angezeigt, wenn kein Mobilfunknetz vorhanden war. Und beide waren schon an diversen Orten ohne Netz (z.B. Tiefgaragen).

Das man durch die HU fällt, wenn das Modul einen anderen Defekt anzeigt ist ja noch eine andere Geschichte.
Am Ende hängt die HU davon ab, was per OBD2 ausgelesen wird, weswegen ich bei meinem Auto alle Fehlerspeicher lösche, ehe die HU gemacht wird.

Es kann auch was im Speicher stehen, ohne dass die MIL angesteuert wird. Dennoch kanns relevant sein.

Unser Firmenpassat nervt rum, wenn gar kein Netz da ist.
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