In Offenbach wurde in ein Privathaus eingebrochen, in dem die Außenwand gewaltsam zerstört wurde. Ungewöhnliche Sache, wollte ich euch nicht vorenthalten.
Zitat:Die Polizei berichtet, ihre Beamten seien sprachlos gewesen – das dürfte umso mehr auf die Bewohner des Offenbacher Hauses zutreffen, in das Einbrecher auf höchst seltene Weise gelangt sind: Die noch unbekannten Täter haben ein Loch in die Hauswand gestemmt.
Es war groß genug, um hinein ins Haus zu schlüpfen. Drinnen haben die Täter die Zimmer durchwühlt, einen Tresor aufgebrochen und schließlich Bargeld und wertvollen Schmuck gestohlen, wie die Polizei am Mittwochabend berichtet.
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/r...67655.html
In dem Bericht steht nichts von einer Einbruchsicherung, weder elektronisch noch mechanisch. Daher lässt dieser nun jedmöglichen Freiraum für Spekulationen offen. Vielleicht war beides vorhanden, aber dieser eine Raum nicht per BWM gesichert, was ein Insider wusste. Vielleicht gab es auch überhaupt keine Absicherung und die Einbrecher wollten auf Nr. sicher gehen. Oder es gab mechanischen Schutz und die Einbrecher dachten sich, dass sie schneller durch die Wand, als durch das RC4 Fenster kommen. Wer weiß, wer weiß.
Das einzige was man hier eigentlich mit Sicherheit behaupten kann ist, dass egal wie die Sicherung aussah, in diesem Raum wo der Durchbruch gelang, ganz sicher kein BWM installiert war und sollte sich darin der Tresor befunden habe, wäre das ein Planungsfehler von wem auch immer.
Bei der immer beliebter werdenden Holzrahmenbauweise wird sowas vermutlich häufiger vorkommen.
Mir ist ein Fall bekannt, wo die über das Dach eingestiegen sind. Einfach paar Dachpfannen beiseite geräumt, die Dämmung rausgeholt und die Gipskartonplatte rausgeschnitten. Und das alles während die Bewohner des Hauses im Zimmer nebenan geschlafen haben.
Na das muss sich aber gelohnt haben. Es gibt solche Fälle, die sind mir auch bekannt. Dann betraf es aber immer gezielt Objekte, wo weit überdurchschnittliche Beute lag und dann muss man sowas auch einkalkulieren. Um es auf den Punkt zu bringen, der Kunde bekommt das, was er bereit zu zahlen ist. Unendlich oft wurde mir bei meiner Planung Gewinnmaximierung indirekt vorgeworfen, wenn ich Fenster in 4m Höhe per Öffnungsmelder absichern wollte.
Wo fängt man an, den Fehler zu suchen?
Bei der Gefahrenanalyse, bei den Vorschlägen zur Projektierung, bei der Ausführung oder beim Budget
100%ige Sicherheit gibt es nicht und die, die 99% umfasst geht richtig ins Geld ...
Sicherlich geht man zunächst davon aus, dass nur bauliche Öffnungen für Angriffe genutzt werden. Öffnungsmelder an Türen und Fenstern sowie ein Bewegungsmelder sollte reichen. Sollte! Mehr Sicherheit umfassen dann für bestimmte Objekte Wegnahmesicherung oder Erschütterungsmelder sowie zusätzliche Bewegungsmelder, die sich gegenseitig überwachen. Stöbersicherungen, die auch für stille Alarmierungen (Überfall) nützlich wären, sollten nicht unerwähnt beiben. Für Wände, Decken und Böden Alarmtapete oder, wenn der Geldbeutel es hergibt eine doppelte Wandung, deren Zwischenraum "luftdrucküberwacht" wird, um nur einige zusätzliche Überwachungen zu nennen.
Für Geld gibt es Zückerchen im Tütchen, so die Aussage einer älteren Nachbarin, die noch aus der Zeit stammt, wo man Lebensmittel lose kaufte und in Tüten abgepackt bekam. Es gibt fast alles, aber es kostet was.
Dachluken aber auch Trapezbleche oder andere Dachhäute sind - sofern das Objekt der Begierde es hergibt - gerne genommene Zugangsmöglichkeiten. Ob Gitarren, Fahrräder, Elektrowerkzeuge oder ähnliche Dinge. Mit der richtigen Angelausstattung wird man erfolgreich sein können.
Wenn dann - wie schon oft gesehen - die Leiter beim Nachbarn unterm Schleppdach der Garage vorgehalten oder noch von der Obsternte am Baum stehend "ausgeliehen" werden kann, sind das gerne genommene Hilfsmittel.
Aber was nutzt die technisch aufgerüstete Überwachung, wenn die Übertragung sabotiert werden kann

Es gibt sooo viele Schwachstellen, die man als Insider oder aufmerksamer Beobachter feststellt. Alleine das Wissen um tägliche Abläufe darf als hilfreich verbucht werden.
Ansonsten darf man meine Signatur beachten.

80 Prozent Detektion bei 20 Prozent Aufwand , alles drüber ist billiger , wenn es mal weg kommt.
Schon mal was von ideellen und immateriellen Werten gehört
Mag sein, dass in heutiger Zeit oftmals die Wirtschaftlichkeit ausschlaggebend ist, aber die v. g. Formel würde ich so
generell nicht anwenden wollen. Der Materialwert ist das eine, aber ...
Ob vererbte Familienschmuckstücke, römische / antike Münzen, die große Brustschleife der Königin Amalie Auguste, irgendwelche Altarbilder oder einzigartige Devotionalien, Forschungsergebnisse, ... um nur Einige aufzuzählen.
Frag mal an der Ahr, da vermisst man schmerzlich selbst irgendwelche Fotos (=materiell gesehen nur etwas Papier und Farbe), die damals im Taumel der Fluthilfe durchnässt einfach entsorgt wurden.

(18-12-2025 10:01)bricolaje schrieb: [ -> ]Mir ist ein Fall bekannt, wo die über das Dach eingestiegen sind. Einfach paar Dachpfannen beiseite geräumt, die Dämmung rausgeholt und die Gipskartonplatte rausgeschnitten.
(18-12-2025 10:46)sicherheitstechnik-siegen schrieb: [ -> ]Na das muss sich aber gelohnt haben. Es gibt solche Fälle, die sind mir auch bekannt. Dann betraf es aber immer gezielt Objekte, wo weit überdurchschnittliche Beute lag.
Ich fürchte, heute muss da nicht mal mehr große Beute locken.
Letztes Jahr, hier in der Nachbarschaft:
- Auf's Dach geklettert und die Pfannen weggeräumt.
- Dann 1 m² Loch in die Rigips-Decke getreten.
- War denen aber wohl noch nicht hübsch genug. Noch ein zweites großes Loch ein paar Meter weiter gemacht.
Mitgenommen haben sie 2 Hundeleinen und einen Sack Hundefutter. Das Zielobjekt war der örtliche Tierfutter-Einzelhändler.
Die wollten nur spielen, die tun nichts. ;-)
Im von mir beschriebenen Fall, betraf es eine ganz normale Familie - Angehörige eines ehemaligen Kollegen.
Ich kenne noch ein Fall: Gewerbeobjekt, sämtliche Fenster und Türen mit unauffällig montierten Magnetkontakten. Flure mit fallenmässig montierten Bewegungsmeldern. Zu damaligen Zeit wenig frequentierten Gewerbegebiet.
In einer Nacht hat man die Fensterscheiben aller Büroräumen im EG eingeworfen und Bürotechnik entwendet.
Der Schließdienst hat es erst am Morgen festgestellt.
Die Innentüren standen offen, aber die Flure wurden nicht betreten, die Fenster nicht geöffnet.
Relativ kurz nach der Fertigstellung. Muss Insider gewesen sein.
Musste hinterher überall Bewegungsmelder nachrüsten.
Wenn mich jemand beauftragt die Bude abzusichern, meinen Vorschlag akzeptiert, dann würde so etwas nicht passieren. Die Grauzone sind die Kunden, die im Vorfeld eine Budget Obergrenze ausrufen und man sich innerhalb dessen bewegen muss. Diese Obergrenzen fallen i.d.R. knapp aus und wie ich schon geschrieben habe, ein Fenster in 4m Höhe wird als utopisch betrachtet, da die fehlende Sportlichkeit des Kunden, sowas ausgrenzt. Dann ist es halt so, dann wird nur spärlich installiert und wenn dann ein Einbrecher trotz Alarm Beute macht, Pech gehabt. Ich würde mich als Errichter trotzdem ärgern, weil irgend ein Makel bleibt kleben und wenn es nur im persönlichen Umfeld des Opfers ist. Bekannterweise sprechen sich schlechte Dinge deutlich schneller rum, als gute.
Wie man gescheite Einbruchmeldeanlagen baut wussten wir als VdS-Errichter für EMA und BMA auch, aber wenn man keinen entsprechenden Auftrag bekommt, kann man nichts machen.
Das ganze Objekt war ein reines Durcheinander. Gebaut vom künftigen Vermieter nach den Bedürfnissen und Vorstellungen eines Exklusiv-Mieters, der auf Wachstum geplant hatte, aber kurz darauf ausgebremst wurde, weil die Konzernzentrale es sich anders überlegt hatte. Kein klares Konzept, ungeklärte Zuständigkeiten und schließlich vermutlich knappes Budget. Für Unsinn, oder dafür dass 2/3 der Fläche später ungenutzt blieb, gab es wiederum genug Geld.
Das Konzept für die Brandmeldeanlage war sogar noch lückenhafter, aber was solls.
Wie heißt es so schön: Der Kunde ist König! ;-)
Gewissenhaft beraten, Bedenken anmelden und alles sauber dokumentieren, dann können die einem nichts. Sind alles erwachsene Leute.