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Normale Version: Terxon PSTN und Fritzbox 6360 Cable
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Hallo zusammen,

ich habe eine Terxon MX Hybrid mit einem Terxon PSTN Wählgerät. Weiterhin habe ich Internet und Telefon über Unitymedia mit einer Fritzbox Cable 6360.
Zusätzlich habe ich die ISDN Funktion für Telefon gewählt. Jetzt möchte ich gerne das Wählgerät aktiv schalten, weiß aber in Bezug auf die Verbindung nicht genau wie. Reicht es, ein Telefonkabel (J-Y(St)Y Telefonleitung 2x2x0,6) an einen der zwei analogen Buchsen der Fritzbox (1x RJ11 und 1x TAE) anzuschließen und diesen mit dem Wählgerät zu verbinden?

Danke schon mal und sonnige Grüße
Dirk
Hi zusammen,

keiner da der helfen könnte? Mir geht es im Wesentlichen darum, dass ich ja über den Unitymedia Anschluß eigentlich einen ISDN Anschluß habe (zumindest habe ich diese Option bei denen mitbestellt und brauche sie wg. Töchterchen auch;-) , aber das Wählgerät doch eher nur analog ist. Trotzdem denke ich, das reicht aus, da ich es ja an einem der analogen Anschlüsse an der FritzBox anschließen kann. Kann jemand das bestätigen bzw. mir sagen ob das so funktionieren würde?

Danke noch mal
Hallo Haegar,

ich kenne zwar weder die Terxon MX noch die angesprochene Fritzbox oder gar Unitymedia 'persönlich', aber das Prinzip ist immer das Gleiche: Analoges Wählgerät an einen VoIP-Anschluss (ggf. halt mit einem 'Möchtegern-ISDN-Anschluss') bekommen... ;o)

Dein Ansatz mit einem I-Y(St)Y 2x2x0,6 zwischen Terxon und Fritzbox ist schon mal gut! Die Eingänge des Terxon-Wählgerätes (mit LINE beschriftet?) musst du an eine analoge Nebenstelle der Fritzbox anschließen. Da die Fritzbox ja leider nicht über richtige Anschlussklemmen zum Verdrahten mit einem I-Y(St)Y verfügt, musst du dir etwas 'basteln', um den Übergang von I-Y(St)Y auf die RJ11-Buchse hin zu bekommen. Am besten ist es hier, eine UAE-Dose zu setzen, an der das I-Y(St)Y fest angeschlossen wird, und den Übergang zur RJ11-Buchse mit einem (selbstgebauten) Patchkabel RJ45 <-> RJ11 zu realisieren (ein ungeschirmtes Cat.-3-Patchkabel reicht völlig aus). Bitte versuche nicht, einen RJ11-Stecker direkt auf das I-Y(St)Y zu crimpen, das passt zwar auf den ersten Blick mit etwas 'sanfter Gewalt', hält aber leider nicht ewig... ;o)
Zum Testen der Fritzbox-Einstellungen würde ich dann testweise ein normales analoges Telefon an die Fritzbox hängen, um auszuprobieren, ob du z.B. eine Null fürs Amt vorweg wählen musst oder nicht. Diese Amts-Null müsstest du dann ja auch im Wählgerät einprogrammieren.
Wenn mit dem Telefon alles funktioniert, Telefon abnehmen und Wählgerät anschließen und entsprechend programmieren, anschließend mehrfach die Übertragung testen.

[Achtung, Ironie AN]: ...und wirst beim Testen vermutlich feststellen, dass zwar der Anruf durchkommt, aber dann keine Datenübertragung stattfindet, weil Unitymedia wie viele andere Billigheimer auch vermutlich das nutzbare Frequenzband soweit wie möglich gedrückt hat. Nach wochenlangen Versuchen wirst du dann vermutlich entnervt aufgeben und dir eine zusätzliche Rufnummer von Unitymedia geben lassen, die ausschließlich für die Alarmanlage genutzt wird und in deinem Mobiltelefon wird dann diese Nummer unter "Alarm zuhause" gespeichert und du schaust immer nach dem Rechten, wenn dich deine Anlage anruft... [Ironie AUS] ;o)

Nein, im Ernst sollte es so funktionieren. Bitte bedenke, dass deine Fritzbox im Gegensatz zur Terxon inkl. Wählgerät über keinerlei Notstromversorgung verfügt, d.h. bei einem Alarm während eines Stromausfalls wählt deine Terxon nur noch bis zur toten Fritzbox und dann ist es vorbei mit alarmieren! Also bitte eine USV dazukaufen, die die Fritzbox in etwa so lange am Leben erhalten kann wie es die Notstromakkus in der Terxon mit der Terxon und deren Wählgerät schaffen.

Viele Grüße
Olli
Hallo Olli,

Klasse, vielen, vielen herzlichen Dank für die superausführliche Antwort und Beschreibung. Da hätte ich wohl ohne Deine Hilfe sehr sehr lange dran rumgefummelt und wäre trotzdem auf keinen grünen Zweig gekommen.
Ich werde das jetzt mal trotz meiner zwei linken Hände ausprobieren, evtl. einen Kollegen, der von Telefonanschlüssen etwas Ahnung hat, mit "einspannen" und dann schauen wir mal. Das mir der USV ist eine klasse Idee, werde ich berücksichtigen. Hast Du zufällig eine Idee, welche man da nehmen könnte und was die so ungefähr kostet? Ich möchte natürlich nicht unter- oder überdimensionieren Rolleyes

Vielen Dank noch einmal und ich werde hier schreiben, ob ich Erfolg hatte oder nicht.

Bis später
Haegar
Hallo Haegar,

sauber, spanne deinen Telefon-Kollegen mit ein und dann wird das schon...

Zur USV-Baugröße: Schau dir die technische Daten auf dem Netzteil der Fritzbox an (vermutlich ein Steckernetzteil?), die Stromaufnahme auf der Primärseite (also die 230V-Eingangsseite) an, die dürfte im Milliamperebereich liegen. Diese Angabe mal den Spannungswert 230 (Volt) nehmen und du hast die ungefähre Leistung, die die Fritzbox im aktiven Zustand maximal ziehen könnte.
Wenn du dir jetzt die Typenabgaben der verschiedenen USV-Geräte so anschaust (z.B. http://www.online-usv.de/ oder http://www.apc.com/site/products/index.c...tryCode=de ) findest du Angaben zur Überbrückungszeit in Minuten oder Stunden (also die Zeit, die die USV ohne Eingangsspannung 'durchhält') bei einer Leistungsabgabe von soundsoviel VA.
Mit einer kleinen 400VA-USV wirst du wohl so ca. 2-3 Stunden Betriebszeit der Fritzbox 'deckeln' können, greifst du gleich zu einer größeren USV, z.B. einer 900VA-Anlage, wirst du sicherlich schon 4-6 Stunden realisieren können.
Nach oben gibt es quasi keine Grenze (doch, durch den Geldbeutel^^), du kannst dir natürlich auch eine 20kVA-Anlage einbauen lassen, dann hält die Fritzbox länger durch als jeder Stromausfall (abgesehen von nuklearen Pannen in der Nähe oder Meteoriteneinschlägen). ;o)
Die Frage ist am Ende doch, ob du dich bzw. die Fritzbox gegen einen vorübergehenden Stromausfall (<2 Stunden), wie er z.B. bei Umschaltarbeiten im Netz des Energieversorgers durchaus mal auftreten kann, schützen möchtest oder gegen einen böswillig (vom Einbrecher) ausgelösten Stromausfall, der länger anhält bzw. dauerhaft ansteht...
Und mal ganz im Ernst: wie groß ist die Chance, dass ein Einbrecher dir erst die Stromversorgung kappt, dann abwartet, bis die USV nicht mehr piept und somit auch die Fritzbox tot ist und dann erst einsteigt??? Wir bewegen uns hier ja nicht im Banken- oder Juwelierbereich, sondern im privaten Sektor, wo das Risiko der Beschaffungskriminalität durch Drogensüchtige o.ä. deutlich höher anzusiedeln ist.

Ich hoffe, ich konnte dir hiermit 'etwas Licht ans Fahrrad machen'!

Viele Grüße und feel Erfolg
Olli
Nachtrag:
Ach ja, die Box von Unitymedia sollte natürlich auch mit auf die USV, wenn das nicht gleichzeitig die Fritzbox sein sollte.
Und nutzt Unitymedia ähnlich wie Kabel Deutschland Antenneverstärker in deinem Keller/Hausanschlussraum? Dann würde ich noch ausprobieren, ob du noch telefonieren kannst, wenn man den Netzstecker dieses Verstärkers herauszieht - ggf. muss dann nämlich auch dieser Verstärker notstromversorgt werden (schlimmstenfalls mit einer zweiten USV, die aber wohl deutlich größer zu dimensionieren wäre, weil der Verstärker meist mehr Strom zieht als die kleine Fritzbox).

VG Olli
Hallo Olli,

Wahnsinn, DANKE für die ausführlichen Erklärungen. Ich bin wirklich kein handwerklich begabter Typ und mit Elektro habe ich erst Recht nicht. Aber Deine Anleitungen und Ideen haben wirklich Hand und Fuß, so dass sogar ich damit zurechtkommen sollte oder im Geschäft oder einem Kollegen zumindest erklären kann, was abgeht.

DAS sind wirklich Ratschläge, mit denen man arbeiten kann.
Herzlichen Dank noch mal dafür und wie gesagt, es kann noch ein paar Wochen dauern, aber dann werde ich auf jeden Fall berichten.

Viele Grüße
Haegar
Hallo Haegar,

vielen Dank für die Blumen *Knicks macht* - wir tun hier halt alle, was man kann...

Ich hoffe, du kommst mit den Tipps und Infos an Ziel - ich warte gerne auf die weitere Berichterstattung!

VG Olli
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