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Normale Version: Rauchmelder testen mit Zigarettenrauch
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Hallo.

Rauchmelder in Wohnungen arbeiten meist nach dem Streulichtprinzip. Hier wird in einer offenen Meßkammer ein Lichtstrahl in regelmässigen Abständen abgestrahlt, ohne direkt auf einen Empfänger zu leuchten. Meist ist der Sender als Infrarotdiode ausgelegt. Tritt nun Rauch in diese Meßkammer ein, lenken die Rauchpartikel den Lichtstrahl ab, so daß ein Teil der Lichtstrahlen direkt auf den Empfänger trifft. Das Licht wird gestreut. Das Signal des Empfängers wird nun (Meßwertverstärker, meist ein OP-Amp) verstärkt, und zur Auswertung geschickt.

Zigarettenrauch hat die unangenehme Eigenschaft, daß die Rauchmelder zwar zuverlässig beim Test auslösen, allerdings setzt sich der Empfängerbaustein mit den Rauchpartikeln zu, so daß eine zuverlässige Auslösung auf Dauer nicht mehr gewährleistet ist.

- Rauchmelder sollten regelmäßig auf Funktion getestet werden, dazu ist meist ein Testknopf integriert, der einige Sekunden gehalten werden muß, damit der Melder einen Probealarm auslöst.
- In Raucherhaushalten sollten die Melder regelmäßig ausgetauscht werden.
- Küchendämpfe setzen die Melder zu, ebenso Staub.
- Nie die Melder mit Zigarettenrauch testen!

Fazit: Was in den Melder eingebracht wird an Partikeln, verbleibt dort häufig. Deshalb ist die regelmässige Prüfung per Testknopf wichtig.
Besser sind Rauchmelder, die an eine Alarmanlage angeschlossen werden, da ein Ausfall oder eine Störung sofort gemeldet werden.
ich gebe Dir recht, Zigarettenrauch sollte man nicht nehmen, jedoch muß jedem klar sein das, das Drücken des Testknopf lediglich die Elektronik auslöst ! Die Messkammer bleibt davon unberührt.

Zuverlässig kann man dies nur mit Prüfgas.
Hallo.

Das ist richtig. Prüfaerosol ist das einzige Mittel, was die Melder nicht "verkleistert".
Ich bin auch der Meinung, daß man in Haushalten, in denen geraucht wird, die Melder regelmässig austauschen sollte. Das ist aber meine persönliche Meinung.
Hallo ihr,

habe ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass, um ein Produkt zu benennen die Esser 9200 Melderserie, reagieren teilweise gar nicht auf Rauch. Kleines Beispiel, bei einer Wartung musste ich den zuständigen Hausmeister des Objektes suchen, fande ihn aber mit 3 weiteren Besuchern wie in ner Wirtschaft geraucht haben. Als Nichtraucher stand ich im wahrsten Sinne des Wortes vor einer Wand ... und die Rauchmelder (2 Melder ohne 2-M-Abhängigkeit!!! o.O) hatten keinen Alarm oder Voralarm ausgelöst, seltsamerweise hatte auch bei der Diagnose kaum ein Verschmutzungsgrad angezeigt!?

MfG da GehtEchtSuperler
Hallo GehtEchtSuper und herzlich willkommen hier im Forum!

Hausmeister sind ja bekanntlich sehr erfinderisch, aber andererseits doch tatsächlich nicht immer an allem schuld: 5 mögliche Ursachen für eine Nichtauslösung fallen mir ein:
- Zugluft in Meldernähe (Klimaanlage, undichte angehängte Decke, ...)
- Es handelt sich um Thermo- bzw. Thermodiff.- Melder ;o)
- die Melder wurden abgeklebt - Tesafilm kann da wahre Wunder wirken Wink,
- Meldelinie in (Dauer-)Revision, vorausgesetzt der Hausi hat die Möglichkeit, das einzurichten,
- Ringbus im Sockel umverdrahtet, so dass die Alarmrelais im Melder gar nicht mehr schalten können???
Das sind Ursachen, die mir schon mal im Feld begegnet sind, aber die du sicherlich auch schon selbst umgehend geprüft hast.

Aber die alten 9200er-Prozessanalogmelder sind sowieso relativ unempfindlich gegen Zigarettenrauch, die muss man schon direkt mit einigen Lungenzügen voll qualmen, bis die Dinger in den Vor- bzw. Hauptalarm gehen.
Das liegt angeblich an der Auslegung der Messkammer, die eher dafür ausgelegt sein soll, dunkle Rauchgasaerosole zu detektieren und daher wohl träger auf die recht hellen Aerosole des Zigarettenrauchs reagiert (obwohl die Anleitung eindeutig Zigarettenrauch als mögliches Falschalarmkriterium angibt). Aber deshalb haben die Jungs von esser/Novar/Honeywell wohl auch irgendwann die O²T-Melder auf den Markt geworfen, mit denen stellt sich das Problem ja nicht.
Mit welchem Programm hast du denn eigentlich die Diagnose durchgeführt???

MfG Olli
hallo ollik,

- zugluft kann ich auschließen
- nen grünen punkt hatten die keinen Big Grin ... lol also umwelt(un)freundlich - nein kein TD
- Tesa und umklemmen kann ich auch ausschließen, da die melder kurz darauf von mir geprüft wurden und
naja ne auslösung hatten die und außerdem beim umklemmen würde ne kom-störung erscheinen Tongue

zu der tesa-geschichte kann ich auch nen beispiel erzählen ist mir ebenfalls schon untergekommen, wobei bei nem ähnlichen fall hats auch nen handschuh getan Big Grin

und zu der geschichte mit dem schwarzen rauch - ähm ich hab des anders mitbekommen, da weisser rauch häufiger vorkommt und der schwarze rauch nur meist in lagerhallen (gapelstapler), müllverbrennungsanlagen (reifen - öl - etc.) oder werkstätten (im garagenmodus 1 oder 2 kalibriert) vorkommt deswegen der o2t
des programm hiess tools8000 und ist in dem abschnitt diagnose zu finden über service (mit allen ringbus-teilnehmern)

grüße zurück
gehtechtsuper
Ich finde Rauchmelder sollte wirklich jeder im Haushalt haben. Das man es nicht mit einer Zigarette testen soll habe ich auch schon gehört. Wir sind aber ohnehin ein Nichtraucherhaushalt. Matthias ich finde es auch interessant, dass du mal erklärst wie ein Rauchmelder funktioniert. Das wusste ich ehrlich gesagt gar nicht.
Soweit ich das weiß, bringt das nicht sehr viel. Unser Rauchmelder zumindest reagiert nicht auf Zigarettenrauch, da der nicht sehr dicht ist. Er ist einmal losgegangen als in der kleinen Küche 8 Leute gequalmt haben wie verrückt. Koch Wasser auf und hebs mal drunter,das sollt e funktionieren.
Ich gibt genug Seiten die zu Alarmanlagen Tipps geben, aber alle sagen was andres zu Zigarettenrauch. Das liegt an verschiedenen Modellen. Die Rauchempfindlichkeit variiert sehr. Probieren geht über studieren. Blush
Rauchversuche machen wir mit Prüfaerosol (Herstellerspezifisches Prüfgas) oder Bienenwachsstäbchen... leider halten wir als Facherrichter nicht viel von sogen. Baumarktmeldern und empfehlen entweder Systemzugelassene Melder oder autage/funkgebundene ORM von gprüften Herstellern.
Hallo Unterkriechschutz!
Genau solche Prüfaerosole nutzen wir auch, wie wohl auch alle anderen Profis im Geschäft.
Aber wieso haltet ihr "leider" nichts von Baumarktmeldern??? Big Grin Den meisten Meldern aus den Baumarktregalen traue ich nicht weiter, als ich sie schmeißen kann - die meisten Produkte in den Baumärkten sind eh nur "VdS-geprüft" (hat das Gerät die Prüfung denn überhaupt bestanden???) und nicht "VdS-zugelassen", was ich schon als qualitativ deutlich höherwertiger und somit auch glatt für kaufbar ansehe. Dass (funk-)vernetzte Melder deutlich besser/sinnvoller sind als die ganzen Stand-alone-Produkte für 3 Euronen, sollte jedem einleuchten, trotzdem finde ich VdS-zugelassene Baumarktmelder immernoch besser, als gar keine Rauchwarnmelder zu haben.
Aber das Optimum sind natürlich Geräte von namhaften Herstellern mit einer Systemzulassung (und einer Aufschaltung zu einem Wachdienst!!!).

VG Olli
Wie oft genau sollten den Rauchmelder in Raucherhaushalten gewechselt werden? Gab es nicht auch Geräte mit Anti-Schmutz-Beschichtung in der Messkammer, so wie der Kidde Q1? Hilft das nicht auch bei Verschmutzungen durch Zigarettenrauch?

Wo man seinen Rauchmelder kauft, ob im Baumarkt oder im Fachgeschäft, halte ich für relativ egal, solange man sich vorher mit dem Thema beschäftigt und nicht in erster Linie auf den Preis guckt.
(26-01-2013 01:38)pappkamerad schrieb: [ -> ]Wie oft genau sollten den Rauchmelder in Raucherhaushalten gewechselt werden?
Es sind die Herstellerangaben zu beachten.
"Sofern sich die Intensität des Tabakrauches in einem normalen Rahmen bewegt, kann Zigarettenrauch den Rauchwarnmelder nicht aktivieren, da sich die Rauchpartikel in Größe und Dichte von denen eines Wohnungsbrandes unterscheiden. Man sollte sich also nicht davon abhalten lassen, einen Rauchwarnmelder auch dort zu installieren, wo geraucht wird (ausgenommen Räume mit extrem hoher Rauchdichte). Ganz im Gegenteil: Unfälle im Zusammenhang mit Zigaretten gehören zu den Hauptursachen von Wohnungsbränden mit Todesfolge."

Quelle: http://www.eielectronics.de/html/faq3.html

(26-01-2013 01:38)pappkamerad schrieb: [ -> ]Gab es nicht auch Geräte mit Anti-Schmutz-Beschichtung in der Messkammer
Jein. Eine Anti-Schmutzbeschichtung ist gernell nicht vorhanden. Natürlich werden alle Rauchmelder so gebaut, damit sich Schmutz und Staub in der Messkammer nicht sonderlich anhäuft. Allerdings kann man es nie verhindern. Generell sprechen viele Hersteller aus, den Rauchmelder in zeitlichen Abständen mit einer weichen Bürste abzusaugen.
Die Modelle von Hekatron, Ei Electronics, Fire Angel oder Detectomat z.B. besitzten eine Verschmutzungskompensation, um gleichbleibende Empfindlichkeit zu erreichen und Fehlalarme zu vermeiden.

(26-01-2013 01:38)pappkamerad schrieb: [ -> ]so wie der Kidde Q1?
Bei dem gezeigten Rauchmelder gab es übrigens Probleme mit Zulieferern, da die 10 Jahres Batterie "nur" 6,7 Jahre hielt. Dies sei aber bei den neuen Produktionen behoben.


(26-01-2013 01:38)pappkamerad schrieb: [ -> ]Wo man seinen Rauchmelder kauft, ob im Baumarkt oder im Fachgeschäft, halte ich für relativ egal, solange man sich vorher mit dem Thema beschäftigt und nicht in erster Linie auf den Preis guckt.
Richtig. Er sollte natürlich den aktuellsten EN-Normen entsprechen und eine VdS-Zertifizierung besitzen. Welchen Hersteller man letztendlich verwendet, ist zweitrangig.
Danke für die vielen Infos, Alarmstrippe!
Trotzdem verschleißen Rauchmelder in Raucher-Haushalten schneller, oder? Gibt es einen Richtwert, wie sehr sich die Lebensdauer verringert? Z.B. Hersteller-Garantie geteilt durch 2 oder so?
Generell ja. Es kommt auf die Intensität des Rauches und andere Umgebungsfaktoren wie Temperatur, Staub etc. an.

Einen Richtwert habe ich bei keinem Hersteller gefunden. Hekatron schreibt lediglich:

"Die Lebensdauer eines Rauchwarnmelders beträgt typisch 10 Jahre, danach muss er ersetzt werden. (...) Je nach Umgebungsbedingungen kann aber auch ein vorzeitiger Austausch nötig sein, wenn dieser Verschmutzungsgrad bereits erreicht ist, z.B. bei starker staub- oder schmutzbelasteter Umgebung."

Quelle: http://www.hekatron.de/produkte/rauchwarnmelder/faq/

Dies zeigen moderne Geräte mit Messkammerüberwachung allerdings an. Bei konkretem Anliegen könntest du den entsprechenden Hersteller um Antwort bitten. Keiner weiß es besser als sie selbst. Wink
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