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Normale Version: Kombinierte Alarmanlage Einfamilienhaus
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Hallo zusammen,

leider hat es uns vor 2 Tagen auch erwischt und es wurde eingebrochen. Nachdem Polizei, Spurensicherung, Wut und Frust erstmal verflogen sind, manifestiert sich natürlich ein recht starker Gedanke: "DAS passiert mir nicht nochmal!"

Allerdings würde ich gerne nicht nur auf eine "einfache" Alarmanlage setzen, sondern das ganze Thema etwas übergreifender angehen.

Ich würde gerne folgende Dinge kombinieren:
- Alarmanlage
- Videoüberwachung
- Hausautomatisierung

Ich hoffe, damit Komfort und Sicherheit für mich und meine Familie signifikant erhöhen zu können.

Um meine Vorstellungen zu verdeutlichen:
- Im Alarmfall werden zusätzlich Aktoren geschaltet (z.B. Licht im ganzen Haus + Garten = an) und eine Videoaufnahme wird getriggert.

- Beim Verlassen des Hauses / Scharfschalten der Anlage gehen die Rolläden (z.Z. noch nicht elektrisch) runter.

- ggf. Anwesenheitssimulation

- externer Zugriff auf die Videoüberwachung und ggf. auch auf die Alarmanlage

- möglichst IP basierende Kommunikation

- Anpassbarkeit des Systems (z.B. Software durch Skripte erweitern/anpassen)

Ein potenter Server ist vorhanden, der dank Virtualisierung so ziemlich jede ggf. benötigte Platform zur Verfügung stellen kann.

Jedes Thema für sich alleine betrachtet, halte ich für eine durchaus machbare Aufgabe, allerdings sind 3 getrennte Systeme (Hausautomation, Videoüberwachung & Alarmanlage) in meinen Augen eher suboptimal.

Ich möchte vermeiden, jetzt voreilig zu "irgendeinem" Alarmsystem zu greifen um dann nachher festzustellen, dass es nicht erweiterbar/anpassbar ist oder keine Schnittstellen z.B. zu Hausautomatisierung hat.

Falls es von Bedeutung ist: Das Objekt hat 5 Zimmer auf 2 Etagen.
Den Keller würde ich jetzt erstmal außen vor lassen - die Gitter der Kellerlöcher sind durch Stahlketten pysikalisch gesichert.

Ich hoffe, hier herstellerunabhängige Anregungen und Tipps zu erhalten, damit wir wieder ruhigen Schlaf finden können.

Vielen Dank
Hallo DJ, herzlich willkommen hier und mein Mitgefühl, dass es euch auch 'erwischt' hat!

Du gehst ja jetzt gleich in die Vollen, also quasi 'mit alles' - an sich keine schlechte Idee, aber die Gefahr, 'leicht' überzureagieren, ist gerade so kurz nach einem Einbruch doch relativ groß. Also bitte nochmal in Ruhe ein paar Nächte darüber schlafen, ehe du jetzt die große 'Geldvernichtungsaktion' startest, okay?!
Denn mit dem Kauf der nötigen technischen Komponenten und deren Installation ist es alleine ja noch nicht getan, du wirst auch deine Wände mit Leitungsschlitzen 'verzieren' und hinterher alles wieder tapezieren dürfen usw.

Doch zurück zum Thema:
Deine beiden erstgenannten Punkte sind bei der angegeben Objektgröße überhaupt kein Thema und mit nahezu jeder Einbruchmeldezentrale ('Baumarktgerümpel' lasse ich mal außen vor) zu realisieren, schlimmstenfalls muss man diese um ein Relais-Ausgangs-Modul erweitern und fertig. Die EMZ würde über eben diese Relais (und natürlich einer Anpassung an das 230V~-Stromnetz via handelsüblicher Stromstoßschalter/Relais) die Beleuchtung steuern und einen Alarmeingang der Videoüberwachung triggern. Das könnte zur Not sogar ein gemeinsames Relais erledigen.
Ein zweites Ausgangsrelais in der EMZ steuert die Rollläden: Anlage extern oder intern scharf = Rollläden runter, Anlage unscharf = Rollläden wieder hoch. Hier solltest du aber darauf achten, dass du trotzdem von innen die Möglichkeit hast, diese Steuerung manuell zu überlagern - im Brandfall bei gleichzeitigem Defekt der EMZ (so klein diese 'Chance' auch erscheinen mag) wirst du sicherlich einen zusätzlichen Fluchtweg zu schätzen wissen!

Die Ansteuerungen der Gebäudeelektrik sind also kein Problem, was hier aber zum Problem werden könnte, ist der Umbau der vorhandenen Elektroinstallation - z.B. werden die Lampenleitungen wohl eher nicht am zentralen Punkt (nämlich der Elektroverteilung) ankommen, sondern nur in irgendwelchen Abzweigdosen in den jeweiligen Räumen und ich wage mal zu bezweifeln, dass man seinerzeit 5-adrigen Zuleitungen zu den Räumen gezogen hat, um für einen Fall wie jetzt vorzusorgen... Sollte ich hierbei falsch liegen, möchte ich dem damaligen Planer bzw. Elektroinstallateur zu seiner Weitsicht gratulieren und ihn fortan mit "Elektro-Gott" titulieren... ;o)

Eine Anwesenheitssimulation kann meines Wissens nach keine Einbruchmeldezentrale vorweisen, denn dafür sind sie nicht gebaut und es ist auch definitiv nicht ihre Aufgabe!
Hierfür kommt wohl nur eine Kombination der Einbruchmeldeanlage (EMA) mit dem EIB (European-Installation-Bus) oder anderen Gebäudeautomationssystemen (KNX usw.) in Betracht - hierfür gibt es von den renommierten EMA-Herstellern wie Telenot und Esser/Novar/Honeywell bereits fertige Erweiterungsmodule, die in die EMZ eingebaut werden können.
Was bei dir als Privatperson ohne besonderes Schutzbedürfnis (worunter z.B. Juweliere, Politiker oder Bänker fallen würden) wohl eher irrelevant ist, ist die Forderung des "Verbandes der Sachschadenversicherer" (VdS), dass eine EMA zwar Meldungen an die Gebäudeautomation (GA) schicken darf, aber andersherum die GA-Systeme keinen Einfluss auf die EMA nehmen dürfen (z.B. 'Fernbedienung' der EMA über ein Touchpanel der GA u.ä.). Zumindest nehme ich mal nicht an, dass dir deine Versicherung jetzt nach dem Einbruch keine Installation einer VdS-konformen Anlage vorgeschrieben hat, oder?!

Ich persönlich würde die Videoüberwachung und die EMA (ggf. mit GA-Anbindung) als getrennte Systeme aufbauen und als Schnittstelle zwischen diesen die gegenseitige Alarmtriggerung bevorzugen:
Ein von der EMZ erkannter Alarm löst eine Videoaufzeichnung aus (wenn die Kameras nicht schon eigenständig ein gültiges Alarmkriterium erkannt haben sollten) und andersherum führt z.B. der Ausfall einer Kamera zur Störungsmeldung auf der EMA. Die Bewegungserkennung einer oder mehrerer Kameras würde ich nicht als Alarmkriterium für die EMA verwenden - es kommt z.B. durch die Umschaltung einer Kamera von Tag- auf Nachtbetrieb (also von Normal- auf Infrarotbeleuchtung) oder andersherum schnell mal zu einer Falschauslösung in der Bewegungserkennung (oft auch "MotionDetection" genannt) der Videosoftware... Die nötige Einstellarbeit, um dies auszumerzen, wäre mir viel zu 'friggelig' - lass' deine Videoüberwachung ruhig Bilder auf einen FTP-Server (gut für die Datensicherheit, so kann dir wenigstens keiner zuhause den Bildspeicher klauen, grins) oder dein Smartphone senden, aber über einen Alarm mit Anreise von Wachdienst oder Polizei sollte meiner Meinung nach alleine die EMZ entscheiden. Ergeben die Bilder der Videoüberwachung auf deinem Smartphone ein nötiges Eingreifen während die EMA nichts erkannt hat (was bei einer ordentlichen Installation eigentlich nie vorkommen dürfte), kannst du ja immernoch per normalem Anruf die entsprechenden Interventionskräfte alarmieren.

Womit wir auch beim für mich beinahe wichtigsten Punkt einer ordentlich geplanten EMA angekommen wären: Eine Aufschaltung auf einen Wachdienst halte ich für unverzichtbar! Oder anders formuliert: eine 'Alarmierung' per SMS oder Anruf auf einem Handy oder beim Nachbarn ist KEINE sichere Alarmierung!!!

Einen Fernzugriff auf die EMA per SMS- oder IP-Kommunikation halte ich für unnötig bis latent gefährlich: wenn du nicht zuhause bist, brauchst du aus der Ferne auch niemanden (der nicht vorher einen Schlüssel von dir bekommen hat) in dein Haus zu lassen - um aber z.B. eine vergessene Scharfschaltung aus der Ferne nachzuholen, könnte der Fernzugriff wiederum Sinn machen, aber wie oft vergisst man denn bitte, seine EMA beim Verlassen des Hauses scharf zu schalten??? Confused
Und ein geschlossenes System wie eine EMA ohne Fernzugriff ist und bleibt einfach schwerer angreifbar!

Ein Fernzugriff auf die Bilder der Videoüberwachung ist in meinen Augen schon viel sinnvoller: ich kann schauen, ob der liebe Nachbar (bei unscharfer EMA) wirklich nur meine Blumen gießt oder ob er etwa meine Schubladen durchsucht usw. - rechtlich wärst du damit zwar in einer Grauzone unterwegs, aber das Thema lasse ich hier erst einmal gepflegt beiseite... Wink

Die besagten renommierten Hersteller bieten auch Visualisierungssoftware an, zu deren Anpassbarkeit kann ich dir aber leider nichts sagen, weil das mal so absolut nicht mein Thema ist (auf gut deutsch: ich habe davon keinerlei Ahnung), da wirst du dich wohl durch die Unterlagen der Hersteller wühlen müssen (oder es findet sich hier im Forum jemand, der es weiß und/oder kann), sorry.

Kleine Anmerkung zum Schluss: Bitte auch an eine Anbindung von Rauchmeldern in die EMA denken. Vorgeschrieben sind die Rauchmelder ja inzwischen fast überall in Deutschland, aber nur mit einer Aufschaltung machen diese imho erst richtig Sinn. Was nützt dir ein heulender Stand-alone-Batterie-Rauchmelder im Keller, während du 15 km weit entfernt beim Einkaufen bist (oder im 1.OG schläfst, was in dem Fall eindeutig schlimmer wäre!)???

So, das war zwar jetzt alles andere als kurz und knapp, aber ich hoffe, es hilft dir etwas weiter bei der Entscheidungsfindung.

VG aus dem hohen Norden
Olli
Ein freundliches Hallo an alle,
wenn man es So sicher haben will, hier ein Vorschlag:
(nicht ganz ernst gemeint, kostet >2500€ BlushAngel)
http://youtu.be/ykO4EC69U0g
mfG. K.H.
Hallo,

@ Olik Sorry aber du IrrstSad leider hat Honeywell NICHTS für EIB/KNX in der Schublade.

Telenot ist der einzige mir bekannte Hersteller der eine EIB/KNX (Bidirektional) anbindung hat (Bidirektional).
Für Videoüberwachung sollte man mal bei Heitel vorbeischauen da die Zwei Systeme sich ergänzen. Heitel hat auch entsprechende Anwendungen z.b für's Iphone ebenso Telenot. Die Software für Betreiber von Telenot-Anlagen (PC) CompasX-User ist übrigens für lau zu bekommen. :-)
Für die Iphone Anwendung COMVIS-MCi wird eine einmalige Freischaltgebühr fällig.
Hallo Elektrickser,

du hast natürlich recht (ich habe es eben nochmal nachgeschlagen), Honeywell hat nix derartiges... Daher Sorry für meine Falschaussage!

Außer Telenot hat(te) auch ABB Sicherheit etwas derartiges im Programm - inwieweit das taugt, kann ich aber nicht sagen... ;o)
http://www.knx-gebaeudesysteme.de/sto_g/...0D0101.PDF
Der Link führt jetzt zwar zur ABB-Funkalarmzentrale, 'früher' gab es dieses Modul aber auch für die EMZ L240, ich habe bei ABB allerdings keine Unterlagen mehr darüber gefunden, einzig eine Typenbezeichnung war noch zu finden: "ABB KNX-Schnittstelle XS/S 1.1"

Was die Telenot-Software compasX angeht: stimmt, die Software an sich gibt es für lau, aber den Programmieradapter musst du kaufen (oder halt mal kurz ausleihen, grins).

Zur den Videosystemen: Für mich ist dabei noch immer Mobotix das Maß der Dinge (und leider auch des Preises...).

LG Olli
Hallo Olik,

ich muss aber auch etwas zurückrudern, aber in 2011 wars noch nicht da....
RS-232/RS-485 Schnittstelle für 561-MB24/48/100 Art. Nr. 013211.10 damit könnte theoretisch eine EIB-Anbindung gebastelt werden.

Die CompasX oder CompasX User kann aber auch über USB oder ISDN oder Ethernet auf die Anlage zugreifen (Wählgerät und Verbindung über FB11 zwischen Wählgerät und EMZ vorrausgesetzt)
Referenz-URLs