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Normale Version: Entscheidungskriterium - Offengelegte EMA-Dokumentation
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Werte EMA-Gemeinde,

beim Lesen des oben genannten Bereichtes ist mir eine Fragestellung in den Sinn gekommen welche ich gerne in die Runde werfen möchte. Meine Anforderungen sind ähnlich zu jenen von selbermacher12 und auch eine SATEL INTEGRA ist auf meiner Shortlist. Ich möchte aber errichten lassen und NICHT auf DIY setzen.

Für die meisten Systeme ist die Dokumentation nur professionellen Errichtern vorbehalten, allerdings gibt es einige Systeme die für DYI prädestiniert sind da die Dokumenation weitgehend offengelegt ist. Untergekommen sind mir bisher SATEL (verdrahtet) und LUPUSEC (Funk). Soweit so gut. Ich frage mich allerdings ob eine offengelegte Dokumentation ein Sicherheitsrisiko darstellt. Oder anders herum, ob eine zurückgehaltene Dokumentation einen Sicherheitsgewinn darstellt.

In meiner Branche, IT, ist der (leider immer noch anzutreffende) Ansatz "security by obsurity" gleichzusetzen mit keiner Security. Umgelegt auf die EMA-Brache heißt das, eine zurückgehaltene Dokumentation bringt keinen Sicherheitsgewinn. Ferner kann ich mir gut vorstellen, dass selbst die geheimste Doku irgendwo im Internet oder Newsnet aufzutreiben ist.

Mich würde daher interessieren wie Errichter den Umgang mit Dokumentation einschätzen. Ist das ein relevantes Entscheidungskriterium oder völlig irrelevant?

Vielen Dank im Voraus.
LG Harry

PS: Übrigens, ich würde natürlich gerne jeden Fetzen Doku haben wollen um die Details zu durchschauen, ohne gleich selbst an der EMA herumzufummeln...
Hi Harry,

tja das ist natürlich ein Thema wo man abwägen muss.
Man kann nicht das eine haben (DYI) und das andere wollen "security by obsurity".
Ich komme selber aus der IT und was Dokumentationen angeht,
möchte ich auch schon bis ins letzte Wissen was geht und was nicht. ;-)

Ob jetzt eine offene Doku ein Sicherheitsrisiko darstellt bezweifel ich mal.
In einem anderen Thread gab es dazu auch schon Bedenken, ob gewisse
Darlegungen wie wo was geht, nicht ein Sicherheitsbruch darstellen für die bösen Buben.
Wie du sicher selber weist, bekommt man im Netz "fast" alles, wenn man weis wo man suchen muss.
Und die Jungs die was wissen wollen, haben die Infos schon längst, da beisst die Maus kein Faden ab.

Schwachstellensuche in einer Doku zu finden, mag sein.
Ist aber eine Anlage durch einen Errichter korrekt installiert,
sinkt die Wahrscheinlichkeit gegen Null.

Natürlich sind dem ganzen auch Grenzen gesetzt.
Das eine EMA unüberwindbar ist, wird dir keiner Bescheinigen.

Die eigentliche Frage ist weniger die Doku,
sondern der Aufwand, ob es sich für den Buben lohnt.

Ist es ein lukratives Objekt und der Bube ein Profi wird eine offene Doku
glaube ich nicht ausschlaggeben sein. Der Prozentsatz ist aber eher gering.

Die Häufigkeit liegt mehr bei Tims "Eierdieben" ;-)
Und ob die Buben des Lesens mächtig sind, mag mal dahingestellt sein. ;-)

Mal abgesehen davon, ist ja von Aussen nicht immer sofort ersichtlich,
welche EMA drinnen werkelt.

Ich selber habe eine OAsis80 und da ist die Doku offen, wüsste aber jetzt anhand dieser nicht,
ob man da was sicherheitskritisches ersehen kann. Eher im Gegenteil.
Aber Vorraussetzung ist immer, das sie auch fachmännisch installiert wurde.

Also meiner Meinung nach sehe ich da keine Bedenken,
ob eine Doku nun offen oder nur für einen gewissen Benutzterkreis zugänglich ist.

Gruß Christian
Hi Christian,

Danke für Gedanken. Sorry, ich vorhin ein "nicht" vergessen, ich will NICHT DIY betreiben. Primär damit das Zeug fachgerechte Installiert wird und die steile Lernkurve möchte ich nicht nehmen müssen.
(18-03-2016 02:24)smith007 schrieb: [ -> ]Ich komme selber aus der IT und was Dokumentationen angeht, möchte ich auch schon bis ins letzte Wissen was geht und was nicht. ;-)
Bingo! Genau das will ich auch wissen, so tickt die IT eben Smile

Zitat:Und ob die Buben des Lesens mächtig sind, mag mal dahingestellt sein. ;-)
Bei uns zumindest kein Deutsch...

Zitat:Ich selber habe eine OAsis80 und da ist die Doku offen, wüsste aber jetzt anhand dieser nicht, ob man da was sicherheitskritisches ersehen kann. Eher im Gegenteil.
Die Überlegung ist folgende: Wenn ein Kundiger (z.B. E-Techniker) Schaltpläne liest und den Buben dann genau vermittelt wo sie hineinbohren muss, oder welches Drähtchen sie abzwicken sollen damit sie EMA lahmlegen... So ähnlich wie ich zu meinen Studienzeiten eine Zeit lang ein Zündschloss kurzgeschlossen habe (keine Angst war mein eigenes Auto). Gewusst wie, war das relativ easy. Ähnliches traue ich den Minderbemittelten bei EMAs schon zu. Andererseits hast Du schon recht, warum gerade der Aufwand bei meinem Häuschen...

Zitat:Also meiner Meinung nach sehe ich da keine Bedenken, ob eine Doku nun offen oder nur für einen gewissen Benutzterkreis zugänglich ist.
Mittlerweile tendiere ich auch eher dazu, dass eine offengelegte Doku kein relevanter Sicherheitsaspekt ist.
Kann auch gut sein, dass zuviel Alarmforum lesen einfach paranoid macht... Smile

LG Harry
Hi Harry,

auch ne Nachteule wie ich sehe. ;-)

Nun, die Frage war ja schon berechtigt.
Und mal andere Sichtweisen kennenzulernen, ist ja nicht verkehrt.

Paranoid würde ich das nicht nennen. Allerdings gibt es hier und da
schon zusammengedengelte Szenarien zu lesen, die man nur in James Bond oder Mission Impossible findet. ;-)
Das jetzt auf die Realität anzuwenden ist schon meist weit herbeigeholt.
Damit meine ich jetzt nicht deine Fragestellung.

Schaltpläne bekommt man eh nicht als Doku. Und wo willst du da Bohren?
Aussenbedienteile/Komponente wie Sirenen kannst du wie ein schweizer Käse zubohren da passiert nix,
ausser das ggf. schon Alarm ausgelöst wird. Und was für drähtchen willste abzwacken?
Wenn sie korrekt verlegt sind siehst du sie nicht bzw. kommst erst gar nicht dran und wenn
haste eine 50:50 Chance im günstigsten Fall, wenn überhaupt.

Mehr wirst du zum Anbohren nicht finden.
Möchte den sehen der mit einem 130cm Steinbohrer versucht einen
PIR-Melder zu treffen ;-)

Also kannste drehen und wenden wie du möchtest, für mal eben funktioniert das so nicht.
Selbst wenn du es schaffst einen Öffnungsmelder kaltzustellen an einen PIR-Melder kommst du dann so
einfach auch nicht vorbei. Eins von beiden geht immer los.

Spätestens hier sind wir schon kurz vor Hollywood ;-))

Bin mal auf die anderen Beiträge gespannt.

Gruß Christian
Jeder Errichter hat Zugang zu den von ihm benötigten Dokumentationen. Insofern stellt sich dem Errichter die Frage gar nicht ob die Dokus irgendwo öffentlich im Netz rumschwirren. Andererseits find ich gut das man nicht alles im öffentlichen Netzt findet. Das ist wie mit Omas Backrezepten, stehen die erst mal im Netz dann ist das Rezept nur noch die Hälfte wert. Und eine Doku lesen zu können heißt noch lange nicht auch zu verstehen. Nein, besser die nicht öffentlichen Dokus bleiben dort wo sie sind, auf der Passwortgeschützten Webseite der Hersteller.
Edit: Man kann natürlich darüber philosophieren ob es nun wirklich was bringt das diverse Dokus nicht veröffentlicht werden - schaden kann es aber keinesfalls wenn Dokus nicht veröffentlicht werden.
Theoretisch ist das sicher so, dass die frei verfügbaren Dokumentationen von Lupus/Jablotron usw. den ein oder anderen Hinweis liefern, wie man sie überlisten könnte. Welche das genau sind, sollten wir hier aber jetzt wirklich nicht breittreten.

Dennoch ist es bei beiden Anlagen - sofern sie entsprechend geplant und installiert sind - nicht so einfach, wie man das auf Grund der Hollywood Filme denken mag.

Wichtig ist, dass niemand außer Dir und Deinem Errichter den genauen individuellen Aufbau kennt. Im Privathaus ist es ja ohnehin auch schwierig das System auszukundschaften. Es geht niemanden etwas an, wo Panikknöpfe hängen, welche Melder wo und wie verbaut sind... Dann sind auch die Consumer-Modelle seeeehr sicher.

Von den 160.000 Brüchen in D im Jahr werden wahrscheinlich 159.000 oder mehr von Tätern verübt, die unerkannt, rein und raus wollen und denen es egal ist ob da Herr Meier oder Frau Müller wohnt. Beuteerwartung zwischen 500 und 10.000€. Objekte werden schon gezielt ausgeguckt, aber nur nach den Gesichtspunkten Einsehbarkeit, sichtbare Sicherungstechnik, Anwesenheit der Bewohner, Fluchtmöglichkeiten... Bei den Banden, von denen man immer mehr hört ist das noch extremer, da verüben einzelne Teams eine Vielzahl von Brüchen in einer Nacht/an einem Tag und sind dann über alle Berge. Wenn da irgendwo dann doch die EMA anspringt ist der gesamte Beutezug dahin. Der der sich das Haus ausgeguckt hat, muss sich dann warm anziehen.

Zielgerichtete und geplante Brüche von Tätern die es - warum auch immer - genau auf Dein Objekt abgesehen haben und da unbedingt reinwollen und für die es sich lohnt, diesen Bruch genauestens zu planen und dafür auch eine längere Vorbereitungszeit in Kauf nehmen benötigen andere und umfassendere Gegenmaßnahmen.

Also nicht so viele Gedanken machen, was so grundsätzliche Dinge angeht. Lieber bei der Projektierung zusammen mit dem Errichter alle Szenarien durchspielen und die ausgesuchte Anlage individuell planen. Dann haste schon eine gute Sicherheit.
Zitat:Von den 160.000 Brüchen in D im Jahr werden wahrscheinlich 159.000 oder mehr von Tätern verübt, die unerkannt, rein und raus wollen und denen es egal ist ob da Herr Meier oder Frau Müller wohnt.

Im Privatbereich gebe ich Dir sofort recht - im gewerblichen Bereich läuft erschreckend viel auf Basis von Bestellwesen, also gezielte Aktionen mit Planung.
Jo, das ist richtig! 160.000 ist ja auch nur die Zahl der Wohnungseinbrüche.

Im Gewerbebereich ist halt oft auch das Problem, dass Anlage viel besser ausgekundschaftet werden können (Kundenverkehr...)

Aber auch da ist selten James Bon unterwegst. Oft wird auf die Anlagen gesch..sen und wenn überhaupt nur der akustische Alarm manipuliert. Rein und binnen weniger Minuten mit Waren im Wert > 50tsd wieder raus.

Daher aber auch: Warum im Reihenhaus so ein Spökes, wenn es woanders einfacher mehr zu holen gibt.
(18-03-2016 03:47)smith007 schrieb: [ -> ]auch ne Nachteule wie ich sehe. ;-)
Definitiv. Außerdem muss doch jemand mein tolles Funk-Spielzeug überwachen Smile

Zitat:Und wo willst du da Bohren?
Aussenbedienteile/Komponente wie Sirenen kannst du wie ein schweizer Käse zubohren da passiert nix,
ausser das ggf. schon Alarm ausgelöst wird. Und was für drähtchen willste abzwacken?
Ich? Keine Ahnung, aber ein "geschulter" Bube. Ein Gedanke dazu: Ein Ethernet-Kabel liegt an der Türsprechanlage, der Bube zerlegt die Sprechanlage, hängt Notebook dran und "bricht" in mein Netzwerk. Nicht gut, Abhilfe schafft eine Firewall oder VLANs. Sorry, das ist meine IT-Denke. Umgelegt auf eine EMA-Bus: Bube verschafft sich Zugang zum EMA-Kabel, hängt vielleicht ein Notebook mit Errichter-Software dran und schaltet EMA aus. Klar, hört sich nach James Bond an... Aber ein ungutes Gefühl bei allen Gerätschaften im Außenbereich bleibt einfach. Beim Netzwerk kann ich selbst Vorkehrungen treffen, bei einer EMA nicht weil ich Schwachpunkte eben nicht kenne. Vielleicht auch daher meine Paranoia Smile

(18-03-2016 09:33)keinbruch schrieb: [ -> ]Theoretisch ist das sicher so, dass die frei verfügbaren Dokumentationen von Lupus/Jablotron usw. den ein oder anderen Hinweis liefern, wie man sie überlisten könnte. Welche das genau sind, sollten wir hier aber jetzt wirklich nicht breittreten.
Klar, sollten wir nicht. Aber: wenn ich ein System absichern möchte, muss ich vorher die Schwachstellen kennen um sie gezieht minimieren zu können. Beschäftige mich seit einigen Jahren mit Software Security, da gibts Konzepte, Tools die eine fundierte Analyse erlauben und Fakten liefern. Im EMA-Bereich fehlt mir ein derartiges Vorgehen. Ich bekomme keine Gewissheit, dass alles korrekt installiert ist und im laufenden Betrieb habe ich auch kein Monitoring. Ich kann bzw. muss dem Errichter vertrauen und eigentlich darauf hoffen, dass alles passt. Vor einer Systementscheidung möchte ich daher die Schwachpunkte kennen, um entscheiden zu können, ob ich damit leben kann oder nicht. Oder um sie technisch minimieren zu können. Mir ist schon klar, diese Infos werde ich im Vorfeld nicht bekommen.

Hintergrund meiner Sichtweise: Check meiner Visionic im letzten Jahr. Der Errichter meinte, die Batterie meiner Außensirene ist kaputt muss getauscht werden. Ok, das ist das übliche lustige Batterietauschen. Dann meinte er, dass die Sirene in diesem Fall NIE losgegangen wäre. Ich viel aus allen Wolken! Seine Erklärung war, die Zentrale hat einen Schwachpunkt und bekommt manchmal den Ausfall der Außensirene nicht mit. Updates oder Fehlerbehbung war (wenig überraschend) nicht möglich. Toll, was für ein genialer Elektronikschrott...

Ich denke, Euch ist jetzt klar geworden, warum mich besonders die Schwachpunkte/Mängel an den EMAs besonders interessieren (würden). Jedes Ding hat seine Schwächen, klar, aber ich will eben im Vorfeld entscheiden können ob ich diese - aus welchen Gründen auch immer - akzeptieren kann oder will. Weiß schon, alles reines Wunschdenken.

Sorry, passt nicht ganz zur Doku, aber keinbruch hat mich wegen Nicht-Breittreten dazu inspiriert... Smile

Conclusio:
  • Eine Offengelegte Dokumentation ist für den Privatbereich kein Sicherheitsrisiko und daher auch kein relevantes Entscheidungskriterium für ein System
  • Eine nicht frei zugängliche Dokumentation bringt weder signifikate Vor- noch Nachteile. Außer vielleicht für interessierte Kunden
LG Harry
Sind wir nicht alle etwas paranoid? Was gäbe es sonst für einen Grund sich in diesem Forum zu tummeln?

Die Schwachpunkte einer EMA im generellen zu Diskutieren ist auch nicht ganz so "einfach" wie im Softwarebereich. Eine EMA ist am Ende das Produkt aus einer Hardware, einer Software UND DER ERRICHTUNG. Die Meisten Schwachstellen entstehen bei der Errichtung und/oder der anschließenden Nutzung. Zudem kocht da jeder Hersteller sein eigenes Süppchen, Standards wie bei Netzwerken usw. gibt´s da nicht. Das macht es für potentielle Täter auch uninteressanter, da was zu entwickeln, da nur für einen Einzelfall nutzbar.

Deine PowerMax ist halt auch schon etwas in die Jahre gekommen. Funk-Anlagen für den Consumer Bereich gibt es aus Evolutionssicht noch nicht so lange. Die PowerMax hat sicher die ein oder andere Schwäche im Bereich der Funkübertragung. Nichts desto trotz: Leere Batterie bzw Komponentenverlust MUSS Dir jede moderne Funkanlage anzeigen und wird sie auch. Du möchtest aber ja in den verkabelten Bereich gehen, oder? Dann ist das eh passé.

In vielen Anlagen wird aus "reiner Vorsicht" wegen möglicher Fehlalarme die Funküberwachung oder Supervison abgeschaltet oder die Abfrageintervalle unglaublich lang eingestellt. Da wären wir dann wieder beim Errichterthema. Die Anlage kann dann nichts dafür.

Wie gesagt, mache nicht den Fehler die reine Hardware auf Sicherheitslücken prüfen zu wollen. Es ist das fertige System das passen muss.

Du wirst da nie zu einem vernünftigen Ergebnis kommen, sondern immer verunsichert sein, ob das was dann da mal hängt wirklich taugt.

Das Einzige was wirklich hilft ist sich seinen Errichter genauestens auszusuchen. Er entscheidet am Ende, was wie läuft.

- Eines der üblichen verdächtigen Systeme Telenot, Daitem, Jablotron, Satel oder wie auch immer es dann heißt
- Errichter der fachlich fit ist, Erfahrungen und Referenzen vorweisen kann, der auf genau Deine Wünsche eingeht und der nicht zuletzt auch entsprechend motiviert ist
- Die Zentrale an verdeckter Stelle innerhalb des geschützten Bereiches
- Aussenhautsicherung mittels Magnetkontakten (gglfs. Fremdfeldgeschützt) und am Besten Glasbruchmelder
- Drinnen an neuralgischen Punkten Bewegungsmelder, evtl Dual
- Notruftaster an allen wichtigen Stellen
- evtl zusätzliche Absicherung gefährdeter Bereiche (Tresor, Waffenschrank, Stöbersicherungen...)

Wenn Du dann keinen Polit- oder Wirtschaftsgröße oder sonstig gefährdete Person bist und Dein Vermögen nicht in die zig Millionen geht, wird diese Anlage IMMER anschlagen, wenn was ist, das Restrisiko ist da kaum nennbar.

Ich vergleiche das immer gerne auch mit Heizungsanlagen wie zum Beispiel einer Wärmepumpe. Du kannst die beste Anlage kaufen, wenn sie nicht vernünftig installiert wird mit den richtigen und ausreichenden Schleifen der Fussbodenheizung, den richtigen Durchflussmengen in den einzelnen Räumen, der richtigen Heizkurve und Nacherhitzereinstellungen usw, usw dann taugt sie weniger oder auch nix. Deswegen ist es das Gesamtkonstrukt, was perfekt sein muss und nicht die Einzelkomponenten.

Für meine Hochzeitsfotos würde ich den Fotografen nicht nach der Kamera aussuchen. Auch würde ich mich nicht über Schärfentiefe, Blenden, Objektivqualitäten auseinandersetzen. Wenn das Kleingeld da wäre würde ich mir hier https://www.ispwp.com/ einen suchen und mir wäre es völlig latte, welche Technik er mitbringt.
Hallo keinbruch,
zunächst vielen Dank für Deine Ausführungen. Wieder ein Quell für diverse Inspiration Smile

(18-03-2016 15:12)keinbruch schrieb: [ -> ]Sind wir nicht alle etwas paranoid? Was gäbe es sonst für einen Grund sich in diesem Forum zu tummeln?
Ja, die Erfahrungen zwingen uns dazu ein wenig paranoid zu werden. Vor vielen Jahren war es für mich üblich mein Auto gar nicht mehr abzusperren, wozu auch (cool war's natürlich auch...)? Heute lasse nicht einmal ein Dreirad unbeaufsichtig. Alles klar?
Zitat:Die Schwachpunkte einer EMA im generellen zu Diskutieren ist auch nicht ganz so "einfach" wie im Softwarebereich. Eine EMA ist am Ende das Produkt aus einer Hardware, einer Software UND DER ERRICHTUNG.
Das sehe ich großsteils auch so. Die Erichtung, insbesonderes das Sicherheitskonzept mit Mechanik, Meldern, Kameras etc. kommt natürlich zur Hard- und Software hinzu. Vergleicht man die beiden Brachen, so gibt es in der IT etablierte Security Standards, Best Practices usw., setzt man diese korrekt um, so erhält man eine "sichere" Lösung oder zumindest eine gute Basis. Derartiges fehlt mir in der EMA-Branch völlig, m.E. ist hier vieles nur auf Vertrauen aufgebaut. Was auch gut ist, aber ich tendierte dazu mich an fundiertem Normen oder Standards zu orientieren als nur meinem Errichter vertrauen zu müssen. Wenn ich meinen Visioic-Errichter als beispiel nehme, so hätte ich diese Firme durchaus ausgewählt. Umfangreiche Referenzen, vertrauensvoll, fachlich fundiert etc. Es gibt nichts was gegen ihn spricht. Und trotzdem hat er dem Vorbesitzer eine aus meiner Sicht unsichere Anlage mit gravierenden Schwachstellen angedreht.

Zitat:Die Meisten Schwachstellen entstehen bei der Errichtung und/oder der anschließenden Nutzung.
D'accord. Um genau diese Schwachstellen bei der Errichtung zu minimieren, versuche ich die wesentlichen Aspekte soweit wie möglich zu durchschauen um eine Chance zu haben etwaige Konzepte/Angebote verstehe und verifizieren zu können. Oder salopp formuliert, ich will die "optimale" Lösung herausholen.

Schwachstellen durch die Nutzung sind doch auch Folgen eine mangelnden Planung im Vorfeld. Aus Unwissenheit lässt man sich auf etwas ein was sich bei der Nutzung im Alltag als unkomfortabel, unzuverlässigt, mühsam etc. erweist. Lokation und Anzahl der Bedienteile ist für mich ein gutes Beispiel, oder auch das handling mit scharf/unscharfschalten. Faulheit gibt's dann auch noch...Smile
Um nachträgliche Bedienprobleme auszuschließen, versuche ich im Vorfeld die EMA soweit wie möglich zu verstehen und auszuprobieren. Mal sehen ob's gelingt.

Zitat:Zudem kocht da jeder Hersteller sein eigenes Süppchen, Standards wie bei Netzwerken usw. gibt´s da nicht.
Ist zwar irrelevant, aber genau derartige Richtlinen hätte ich gerne. Egal.
Aber wäre es nicht erstrebenswert Normen/Standards für EMAs zu haben? VdS, VsÖ etc. gibt's zwar, hilft mir nicht wirklich bei der Einschätzung einer Anlage. Meine Lieblings-Visonic hat zwar derartige Zertifikate, aufgrund der real existierenden Schwächen zweifle ich an der Sinnhaftigkeit der Zertifizierung. Just my two cents...

Zitat:Das macht es für potentielle Täter auch uninteressanter, da was zu entwickeln, da nur für einen Einzelfall nutzbar.
Ich stimme Dir grundsätzlich zu, aber: Habe letze Woche eine Minianalyse in meiner Straße gemacht. Ca. 20 Häuser in meinem Umfeld, davon haben 14 eine sichtbare Sirene (echt oder Fake weiß ich nicht wirklich). 8 haben Sirenen wie meine Visonic aussehen. Ein böser Bube könnte doch auf die Idee kommen, sich gleich mehrere Objekte vorzunehmen. Ferner nehme ich an, dass die Buben die Anlagen aufgrund der Sirene wesentlich besser einschätzen können. Was mich wieder auf die Idee bringt, bewusst eine Fremdsirene zu verwenden...

Zitat:Deine PowerMax ist halt auch schon etwas in die Jahre gekommen. Die PowerMax hat sicher die ein oder andere Schwäche im Bereich der Funkübertragung.
Das sehe ich auch so. Das aktuelle System (PowerG) funktionier beispielsweise bidirektional was eine deutliche Verbesserung darstellt.
Zitat:Nichts desto trotz: Leere Batterie bzw Komponentenverlust MUSS Dir jede moderne Funkanlage anzeigen und wird sie auch.
Genau so ist es. Ich behaupte, dass ist eine Grundanforderung an jedes System über das ich als Kunde nicht einmal nachdenken will. Diese Funktion setze ich voraus. Die Erfahrung hat mich jedoch eines anderen belehrt...
Zitat:Du möchtest aber ja in den verkabelten Bereich gehen, oder? Dann ist das eh passé.
Ja, ich fasse meine persönlichen Argumente für eine verkabelte EMAs nochmals zusammen:
  • Höhere Manipulationssicherheit (keine Jamming, keine Funkstörung durch andere Funksysteme), das Restsisiko mit den Magneten muss ich akzeptieren (außer es gibt was dagegen...)
  • Günstigere Komponenten
  • "Ersatzteilsicherheit", Fremdkomponenten können genutzt werden (Für meine Visonic gibt es keine Melder mehr...)
  • Subjektiv: Profesionellere und stabilere Gesamtlösung
  • Subjektiv: Kein Batteriewechsel (das nervt mich einfach)
  • Baugefühl: Geringere Wartungskosten (Batterien)

Zitat:In vielen Anlagen wird aus "reiner Vorsicht" wegen möglicher Fehlalarme die Funküberwachung oder Supervison abgeschaltet oder die Abfrageintervalle unglaublich lang eingestellt. Da wären wir dann wieder beim Errichterthema.
Schlecht. Als Kunde will ich wissen, dass es derartige Funktionen überhaupt gibt. Und natürlich auch, wie es der Errichter konfiguriert wird.
Zitat:Wie gesagt, mache nicht den Fehler die reine Hardware auf Sicherheitslücken prüfen zu wollen. Es ist das fertige System das passen muss.
Das kann ich leider nicht da kein E-Techniker Smile

Zitat:Das Einzige was wirklich hilft ist sich seinen Errichter genauestens auszusuchen. Er entscheidet am Ende, was wie läuft.
Ein sensibler Punkt, muss mich dazu erst noch durch das Forum kämpfen...

Zitat:- Eines der üblichen verdächtigen Systeme Telenot, Daitem, Jablotron, Satel oder wie auch immer es dann heißt
- Errichter der fachlich fit ist, Erfahrungen und Referenzen vorweisen kann, der auf genau Deine Wünsche eingeht und der nicht zuletzt auch entsprechend motiviert ist
- Die Zentrale an verdeckter Stelle innerhalb des geschützten Bereiches
- Aussenhautsicherung mittels Magnetkontakten (gglfs. Fremdfeldgeschützt) und am Besten Glasbruchmelder
- Drinnen an neuralgischen Punkten Bewegungsmelder, evtl Dual
- Notruftaster an allen wichtigen Stellen
- evtl zusätzliche Absicherung gefährdeter Bereiche (Tresor, Waffenschrank, Stöbersicherungen...)
Das ist schon fast eine kleine Checklist. Apropos: Warum gibt's hier noch keine Checklist, keine FAQ oder ein Wiki? Die Beiträge sind ein fast unendlicher Fundus an Fakten, Details, Lösungsansätzen etc. Es ist nur leider schwer das vorhande Wissen zu extrahiere. Daher: let's make it!

Was ist eine "Stöbersicherung". Meine Phantasie reicht leider nicht aus... Smile

Zitat:Ich vergleiche das immer gerne auch mit Heizungsanlagen wie zum Beispiel einer Wärmepumpe.
Völlig richtig! Genau die selben Herausforderungen wie bei einer EMA Smile

LG Harry
Also unter Stöbersicherung verstehe ich zusätzliche Sensoren, die bei der Durchsuchung des Hauses auslösen und Last-Line of defence sind. Für alle paranoiden Mitmenschen, die davon ausgehen, dass Magnetkontakte ausgetrickst und Bewegungsmelder umgangen werden können. Es sind Sensoren, die an den Stellen nicht erwartet werden.

Einbrecher durchsuchen im Wohnhaus in der Regel vor allem in Küchen, Badezimmern und Badezimmern Schränke und Schubladen. Hier können zum Beispiel zusätzliche Magnetkontakte angebracht werden.

Aussensirenen anderer Fabrikate halte ich gerade im Funkbereich für sehr gute Idee! Aus meiner Sicht ist die örtliche Außenalarmierung nicht unbedingt zwingend notwendig. Die Reaktion auf das Signal im Außenbereich ist nicht kalkulierbar. Im Ernstfall kümmert sich niemand und wenn ich mal selbst morgens beim Lüften einen Alarm auslöse ruft ausgerechnet irgendwer die Polizei und es wird eine Gebühr fällig. Daher finde ich persönlich man sollte sich genau überlegen, ob man diesen Weg einschlägt, bei der NSL weiß ich genau, was wann passiert und Falschalarme werden rausgefiltert.

Auf der anderen Seite ist die Außensirene ein Zeichen, das was verbaut ist und kann den ein oder anderen Täter dazu bewegen sich ein anderes Zielobjekt zu suchen. Daher mein Tipp: Schöne Aussensirene eines Markenfabrikats draussen dran, ggfls auch nur als Dummy. Finde die OAS-R von Telenot sehr schön.

Deinen aufgeführten Argumenten für eine verkabelte Anlage unterstütze ich ausnahmslos. Einmal ein größerer Aufwand, dafür keine Batteriewechsel, weniger Sabotagemöglichkeiten, Material günstiger... Sicher der Königsweg.

Was die Errichtersuche angeht verstehe ich Deine Bedenken sehr gut. Zum Einen machst Du es ja erstmal genau richtig. Du besorgst Dir Hintergrundinfos zum Thema und machst Dir Deine eigene Meinung. Jetzt weißt Du, was Du einen Errichter fragen musst und entwickelst ein Gefühl dafür, ob es Hand und Fuß hat, was man Dir erzählt. Grundsätzlich habe ich immer mal wieder meine lieben Nöte damit passende Handwerker/Fachleute zu finden. Wichtig ist mir neben der fachlichen Qualifikation und der Reputation vor allem die Motivation. Hat derjenige Spaß an seiner Tätigkeit, wie motiviert ist er, wie individuell geht er das Problem an... Wieviel Zeit nimmt er sich, kann er seine Entscheidungen begründen, stimmt die Chemie??? Motivation ist sooo wichtig. Nach Schema F läuft das halt nicht.
(19-03-2016 21:46)keinbruch schrieb: [ -> ]Also unter Stöbersicherung verstehe ich zusätzliche Sensoren, die bei der Durchsuchung des Hauses auslösen und Last-Line of defence sind. Für alle paranoiden Mitmenschen, die davon ausgehen, dass Magnetkontakte ausgetrickst und Bewegungsmelder umgangen werden können. Es sind Sensoren, die an den Stellen nicht erwartet werden.
Danke, verstanden. Bringt das noch was? Wenn einer bereits die Melder oder EMA umgangen/lahmgelegt hat, dann gehen die Meldungen der Stöbersicherung ins Leere... Weitergesponnen, bräuchte man ein EMA-Backup, eine zwei autarke EMA als Very-Last-Line of defence. Da spinne ich nicht mehr weiter sonst mache ich meine Nickname wirklich alle Ehre... Smile

Zitat:Aussensirenen anderer Fabrikate halte ich gerade im Funkbereich für sehr gute Idee!
Die Idee gefällt mir auch. Allerdings muss eine aktive Fremdsirene kompatibel sein und der Errichter muss das auch wieder machen wollen (und nicht wegargumentieren). Ich befürchte, hier sind einige Details genauestens abzuklären wie Sobotageschutz, Leere Batterie erkennen (bei Funk-EMA) etc.

Alternativ wären auch zwei Sirenen denkbar, eine aktive Sirene vom EMA-Hersteller und eine inaktive Fremde (kein Fake). Würde dann gerne das Fachgespräch mithören wenn die bösen Buben vor so einem Haus stehen ... Smile

Zitat:Aus meiner Sicht ist die örtliche Außenalarmierung nicht unbedingt zwingend notwendig.
Kenne Deinen Standpunkt bereits und eine NSL/Wachdienst möchte ich in jedem Fall haben (Erkenntnis vom Forum).

Zitat:Auf der anderen Seite ist die Außensirene ein Zeichen, das was verbaut ist und kann den ein oder anderen Täter dazu bewegen sich ein anderes Zielobjekt zu suchen.
Das ist das entscheidende Argument dafür, dass eine Sirene sichtbar sein muss.

Zitat:Daher mein Tipp: Schöne Aussensirene eines Markenfabrikats draussen dran, ggfls auch nur als Dummy. Finde die OAS-R von Telenot sehr schön.
Ja, das Ding ist fast schon ein Designerobjekt. Das Ding hat auf Insider eventuell die selber psychologische Wirkung wie ein vorm Haus parkender Porsche ...Smile

LG Harry
Unterlagen gehören zu einer ordentlichen Übergabe dazu , genauso das Betriebsbuch , Abnahmeprotokoll , Linienplan u.s.w.
Zum Beispiel Profipartner von Daitem wird man nicht einfach so, da kann der Kunde sich auf Qualität verlassen.
Referenz-URLs