HowTo: Aritech-Melder an Telenot und Honeywell EMZ bzw. AD600/AD1000 im Bus-1 Modus
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15-12-2024, 14:52
Beitrag: #1
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HowTo: Aritech-Melder an Telenot und Honeywell EMZ bzw. AD600/AD1000 im Bus-1 Modus
Hallo zusammen und einen schönen dritten Advent!
Ich hab mich hier ja schon wiederholt über die grauenhaft schlechte technische Dokumentation bei Aritech aufgeregt. Da seit dem Verkauf anscheinend auch niemand mehr in Neuss ans Telefon geht, den man fragen könnte, hab ich notgedrungen ein bisschen rumgeforscht und möchte Euch das Ergebnis nicht vorenthalten. Vieleicht hilft's ja dem einen oder anderen bei seinen EMA-Projekten... Hintergrund: Ich mag die Telenot hiplex und mag ich EV1000, DD1000, VE1000 - Melderserie von Aritech. Da wäre es doch schön, wenn die sich gut miteinander verstehen würden. Das geht auch ganz wunderbar und preiswert mit dem AD1000 Busmodul von Aritech. ------------------------------------------------------------------------------------------- Anschaltung AD600 / AD1000 an Bus-1 Die Bedienungsanleitung, bzw. die Application-Note zum Bus-1 am AD1000 ist in mehreren Punkten irreführend, falsch und unvollständig: 1. Die Steuerausgänge für Gehtest (WT) und Scharf (D/N) sind nicht wie angegeben HI-aktiv angesteuert. Beide Ausgänge sind Gegentakt-getrieben. Bei unscharfer Anlage liegen beide Ausgänge auf HI. Bei Scharf wird D/N auf LO gezogen. Bei aktivem Gehtest wird WT auf LO gezogen. 2. Die Busadressen 62 und 63 können vom AD1000 nicht für die primäre Funktion als Adresse eingestellt werden. Trotzdem werden diese genutzt und werden unabhängig von der eingestellten Adresse ausgewertet. Das AD1000 nutzt die von der Zentrale für Adresse 63 gesendeten Steuersignale für des Ausgang Gehtest (WT) und jene der Adresse 62 für den Ausgang Scharf (D/N). 3. DIP-8 trägt eine Sonderfunktion. Diese ist nicht wie angegeben ein „Alarmspeicher“. Bei DIP-8 auf ON wird das Steuersignal der Adresse 62 für den Ausgang Scharf (D/N) verwendet. Bei DIP-8 auf OFF wird das Scharf-Steuersignal der eingestellten Adresse n für den Ausgang Scharf (D/N) verwendet. Busverhalten auf der eingestellten Adresse n Das AD1000 reagiert als Typ „Logikmelder“. Als Rückmeldesignal des Melders sind die Zustände „Normalbetrieb“, „Sabotage“ und „Alarm“ vorgesehen. Alle 3 werden vom AD1000 korrekt unterstützt. Als Steuersignal sind die Zustände „Scharf“, „Unscharf“, und „Reset“ vorgesehen. Hier werden nur die ersten zwei vom AD1000 ausgewertet und (abhängig von DIP-8) für des Ausgang Scharf (D/N) genutzt. Das von der Zentrale generierte „Reset“-Signal wird nicht ausgewertet. Die sonst übliche Auslösung eines zeitlich begrenzten Gehtests nach Reset wird vom AD1000 nicht unterstützt. Busverhalten auf den Adressen 62 und 63 Hier reagiert das AD1000 nicht aktiv auf den Bus, sendet also keine Rückmeldesignale an die Zentrale. Es wertet aber die Steuersignale entsprechend dem Typ „Schaltmodul“ aus. Bei Zustand „Normalbetrieb“ wird der jeweilige Ausgang mit 12V getrieben. Bei Zustand „Ausgang aktiv“ wird der jeweilige Ausgang mit 0V getrieben. Busadresse 62 treibt den Ausgang Scharf (D/N), wenn DIP-8 auf ON steht. Busadresse 63 treibt den Ausgang Gehtest (WT). Beide Adressen müssen zwingend von der Zentrale angesprochen werden. Bei verkürzter Bus-Enummerierung moderner Zentralen (z.B. hiplex) fällt das AD1000 komplett aus und reagiert nur noch sporadisch auf seine eigene Adresse n. Offenkundig benötigt das Modul die vollständige Bus-Enummerierung, um die Adressen korrekt zuordnen zu können. Anschaltung des AD1000 an Telenot hiplex 1. Das AD1000 kann ganz normal als „Logikmelder (Fremdhersteller)" am Bus-1 der hiplex angesprochen werden. Allerdings wird nach einem Reset kein Gehtest ausgelöst. DIP-7 muss auf ON stehen, um den Bus-1 auszuwählen. Die Busadresse wird mit DIP-1 bis DIP-6 eingestellt. 2. Es muss zwingend ein Melder vom Typ „Schaltmodul“ auf Adresse 63 programmiert werden. Diesem ist die Ausgangsfunktion „Gehtest“ zuzuweisen. Da dieser Melder physisch nicht existiert, muss die dann auftretende Sabotage wegen „Melder fehlt“ umgeleitet werden. Dazu wird ein neuer Alarmierungstyp „Dummy für AD1000“ (oder ähnlich) erstellt: Typ Diagnose, keine Zwangsläufigkeit, kein ESP-Eintrag, keine Alarme. Dieser Alarmierungstyp ist der Überwachung/Sabotage des Schaltmoduls zuzuweisen. 3. Optional kann ein zweites Schaltmodul entsprechend mit der Ausgangsfunktion „extern scharf“ (oder ähnlich) auf die Adresse 62 programmiert werden. 4. Der Melder ist auf negative Logik zu jumpern. (D/N und WT sind LO-aktiv.) 5. Sollte der genutzte Melder nur positive Logik unterstützen, so muss die Logik in der Programmierung der Zentrale invertiert werden. In diesem Fall muss DIP-8 auf ON stehen und der Weg über das Schaltmodul auf Adresse 62 genutzt werden. (Das auf Adresse n übermittelte Scharf/Unscharf-Signal erlaubt keine Invertierung.) |
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15-12-2024, 15:38
Beitrag: #2
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RE: HowTo: Aritech-Melder an Telenot ....
Leider muss ich dir da recht geben. Der einstmals gute Support von Aritech/ UTC/ usw. ist leider Geschichte. Deshalb setze ich diese Anlagen nur noch in standard Anwendungen und Konfigurationen ein.
Was du vor hast, bringt man zum laufen, funktioniert. Ich installiere jedoch solch zusammengestrickte Anlagen nicht mehr, kostet zu viel Nerven ![]() Wer eine Telenot haben will, bekommt Telenot Melder. Wer eine Aritech haben will, bekommt eben Aritech Melder. Viele Fehler sind RTFM Fehler - Read The Fucking Manual Telenot, Daitem, UTC, Hikvision AxPro, Lupus, AVS www.peteralarm.de |
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15-12-2024, 16:29
Beitrag: #3
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Aritech-Melder an Telenot und Honeywell EMZ bzw. AD600/AD1000 im Bus-1 Modus
Nette Analyse der Meldersituation um die Aritechmelder@ fraggel!
Ob man das herstellebergreifend machen sollte, bleibt jedem selbst überlassen. Ich halte es auch wie peteralarm, ich bleibe bei System-integrität. Vieles ist möglich, aber ob es sein muss…. Zur Situation in Neuss muss man sagen, dass der Grosse Brockhaus zu intelligent für den aktuellen Geschäftsführer ist/ war. Dieser hat den Hrn Brockhaus in seiner luftpumpengeführten Geschäfts- und Mitarbeiterführung eben kurzerhand entlassen, ohne einen neuen adäquaten Supportmitarbeiter in der Hinterhand präsentieren zu können. Der Übergang zum neuen Eigentümer vollzieht sich zum 01.01.2025. Beim Support ist es mittlerweile ähnlich wie bei Telenot. Ohne registrierte Rufnummer tut sich bei beiden wenig bis gar nichts. Wahre Männer lesen keine Bedienungsanleitung! Erfahrung ist eine nützliche Sache. Leider macht man sie immer erst kurz nachdem man sie brauchte. (Goethe) |
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15-12-2024, 19:21
Beitrag: #4
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RE: HowTo: Aritech-Melder an Telenot ...
Mit dem Unterschied: bei Telenot habe ich jemand am Telefon der sich mit den Anlagen auskennt..... rufe derzeit mal bei Aritech an wenn du ein Problem mit z.B. einer Master hast........ und von denen existieren noch so einige.
Viele Fehler sind RTFM Fehler - Read The Fucking Manual Telenot, Daitem, UTC, Hikvision AxPro, Lupus, AVS www.peteralarm.de |
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15-12-2024, 20:39
Beitrag: #5
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Telenot und Honeywell EMZ bzw. AD600/AD1000 im Bus-1 Modus
Wenn du es nicht schaffst, den Kunden auf eine ats oder axon platine umzuswitchen, wird es Zeit, aufzuhören…
Alle meine Master sind Geschichte… Ohne die Kundschaft übervorteilt zu haben… Aber es gibt auch Kunden, die sind im Prinzip beratungsresistent. Die können sich dann meinetwegen anders orientieren, wenn meine Expertise nix mehr wert sein will. Wer es nicht glauben mag, soll sich einen anderen suchen… Dann geht es sowieso mit mehr Umstellungskosten einher. Man muss nicht alles ewig am Leben erhalten. Das gilt sowohl für die Master als auch für die complex. Im neuen Jahr schmeiss ich vier complex raus, weil die jüngeren Leute es leid sind, keinen Zugriff auf das System zu bekommen. Der ZEITGEIST läuft eben anders und ich gehe da mit. Das wurde hier aber auch schon zum erbrechen diskutiert und die Meinungen sind eben konträr. Master und complex sind Dinos. Solange sie laufen… ok. Gibts Zickigkeiten, kommen sie raus und meine Kunden ziehen mit. Was will man mehr. Als Errichter musst du mittlerweile so gut sein, dass du ohne Hotline klarkommst. Es gibt eben Prios, die man setzen muss und die muss man dann auch durchziehen… Wahre Männer lesen keine Bedienungsanleitung! Erfahrung ist eine nützliche Sache. Leider macht man sie immer erst kurz nachdem man sie brauchte. (Goethe) |
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15-12-2024, 22:56
Beitrag: #6
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RE: Aritech-Melder an Telenot und Honeywell EMZ bzw. AD600/AD1000 im Bus-1 Modus
(15-12-2024 16:29)funkistnichtalles schrieb: Ob man das herstellebergreifend machen sollte, bleibt jedem selbst überlassen. Der Gedanke ist absolut richtig und das war auch einer der Gründe, warum ich da mal genauer hineingucken wollte. D.h. nicht einfach nur anklemmen und gucken, ob's tut, sondern wirklich mal genauer mit dem Oszi auf dem Bus mitlesen und schauen, ob ich das richtig und sinnvoll finde, was ich da sehe. Der Bus-1 ist schließlich mehr oder weniger herstellerübergreifend etabliert und recht simpel aufgebaut, Telenot sieht den Anschluss von Fremdhersteller-Komponenten ausdrücklich vor und Aritech hat eben dieses Bus-1 Modul im Programm, obwohl selbst sonst überhaupt keine eigenen Bus-1 Komponenten. Da kann man den Versuch schon mal wagen. Aber es stimmt, ein Rest-Risiko bleibt. Wenn z.B. Telenot bei irgendeinem Firmware-Update dahingehend etwas ändert, dass dieser Trick mit den Fake-Schaltmodulen auf Adresse 63 nicht mehr funktioniert, dann ist's Essig. |
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15-12-2024, 23:34
Beitrag: #7
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Telenot und Honeywell EMZ bzw. AD600/AD1000 im Bus-1 Modus
Es geht auch umgedreht, dass die Melder anderer Anbieter am Bus 1 funktionieren…
Aber wenige gehen das Risiko ein… Warum auch. Telenot: Telenotmelder. Alle anderen Bus 1 funktionieren auch. Mit Einschränkungen Honeywell. Ebenso Aritech ebenso. Aber warum sollte ich mir Probleme ans Bein binden? Weil Aritech geile Melder baut? Wenn einer ne Telenot bei mir bestellt bekommt er Telenot. Fertig. Bei Bestandsübeenahme sieht das anders aus. Da kommt s auf mein Fingergefühl an. |
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