Schlüsseltresor verdeckt außen angebracht / Versicherungsrechtlich ok?

[alarmforum-Nutzer]

Hallo Leute.

Ich trage mich mit dem Gedanken, einen einigermaßen stabilen Schlüsseltresor außen am Gebäude verdeckt anzubringen.

Dieser soll entweder durch 6stellige Zahlenfolge und ein weiteres Kriterium zu öffnen sein oder eben klassisch mit einem "Tresor"-Schlüssel (zwei Bärte wie man das so aus Bankschließfächern oder Krimis kennt). Der Schlüsseltresor soll dann die Schlüssel für Haus und Nebengebäude/Garage beinhalten.

Klar ist: Feste(!) Verankerung, keine billige "Keksdose", bündig mit der Wandoberfläche etc.

Meine Frage: Kann die Hausratversicherung was versicherungsrechtlich relevantes einwenden, Tenor: "Die Objektschlüssel waren außen am Gebäude zugänglich, deshalb zahlen wir den Einbruchschaden nicht" o.ä.

Habt Ihr da Infos oder Erfahrungen?

Schönen Dank für Eure Tipps

Herzliche Grüße
Jörg

[evertech]

Ein richtiger Schlüsseltresor für den Aussenbereich sollte meiner Meinung nach auch für Privat eine entsprechende Kontrolle der Schlüsselentnahme haben. Daher muss für jeden Schlüssel auch ein Zylinder im Tresor eingebaut sein in dem der Schlüssel steckt. Rest wird dann elektrisch verriegelt, freigegeben und weiter gemeldet.
Vielleicht hilft es dir bei deiner Auswahl weiter.

[Time_to_wonder]

Naja, wir alle kennen Deinen Versicherungsvertrag und die darin enthaltenen Vereinbarungen nicht. Und die VHB 2010 wird zu diesem Thema nicht sonderlich konkret. Ich denke aber, dass der Schlüsselsafe aus Sicht des Versicherers als "gefahrenerhöhender Umstand" gewertet wird und somit Deinerseits mindestens eine Anzeigepflicht besteht.

Daher hilft Reden. Also vorher mal schlau machen und mit den Leuten reden...

[alarmforum-Nutzer]

Schönen Dank für Eure Einschätzungen.

Also mein Versicherungsvertrag (Hausratv.) ist steinalt, hatte da in den Bedingungen nichts herleitbares entdeckt. Werde da mal anrufen.

Zum Thema "eigene Zylinder für Schlüssel" und "Kontrolle der Entnahme":
Es geht ja um Familienangehörige (mit ca. 1/2 Anfahrt, der sowieso Schlüssel bekäme) bzw. einen Nachbarn (gegenseitige Nachbarschaftsdienste/Urlaub Briefkasten leeren, mitnehmen; mal ums Haus gehen, nicht rein). Nur für absolute Notfälle eben.

Würde das eher per versiegelte Schlüssel (sowohl für Schlüsseltresor als auch die innenliegenden Schlüssel) lösen. Nutzung würde also nachweisbar, wenn Siegelbruch vorliegt.

Höher würde ich das nicht hängen wollen.

Danke Euch.

Jörg

[evertech]

Dann bin ich jetzt mal einer von den bösen Buben und brech deine Eisenkiste auf, hole die Schlüssel raus und mach schwubdiwub einen Blitzbruch mit zwei Hände voller irgendwas nur weil die Schlüssel im Tresor nicht verriegelt sind..
Glaub blos nicht das die unbedingt abhauen wenn so ne Tröte an der Hauswand mault.
Was es sonst noch für Variationen gibt behalt ich lieber für mich. Sonst wirds noch ne Gaunerakademie hier.
Gott bin ich verdorben.
Bruchzeit wird in diesem Fall gerechnet von Alarmauslösung Bruch Schlüsseltresor bis zum Eintreffen eines Sicherheitsdienstes minus einer Minute Fluchtzeit. Einen Nachbarn brauchst nicht zum Nachsehen schicken. Der bekommt mit Glück nur die Faust. Ansonsten einen Gruß aus Solingen oder Bleivergiftung. Das Schußrecht am eigenen Grund und Boden wird wohl nie kommen.
Daher bitte immer daran denken; Wir haben den Boden der kriminellen Welt noch nicht mal berührt. Da gehts noch um einiges tiefer.
...
Zu deiner Versicherung; nur schriftlich sonst gibts Ausreden und lass dir die Mindestanforderung des Schlüsseltresors ebenfalls aushändigen.

[alarmforum-Nutzer]

(01-09-2016 11:22)evertech schrieb:  Dann bin ich jetzt mal einer von den bösen Buben und brech deine Eisenkiste auf, hole die Schlüssel raus und mach schwubdiwub einen Blitzbruch mit zwei Hände voller irgendwas nur weil die Schlüssel im Tresor nicht verriegelt sind..

Also ich hab derzeit noch keine WK2-5-Tür, wer reinkommen will, kommt in ca. 1-3 Minuten rein, je nach Übung (Glaseinsätze, Rollzapfenverriegelung, aber noch keine Hintergreifzapfen auf der Beschlagseite)

Ob der nun _erst_ den Schlüsseltresor knackt und _dann_ ins Objekt kommt, oder gleich die Haustür aufhebelt...

Beim der Schlüsseltresoraufbruch würde er aber - bevor er die Tür aufschließen kann - schon Alarm auslösen. 30 Sekunden weniger Zeit für den Blitzeinbruch.

Der Schlüsseltresor wäre so ein versenktes Edelstahlrundrohr, wie es auch bei öffentlichen Gebäuden sie gibt.

(01-09-2016 11:22)evertech schrieb:  Zu deiner Versicherung; nur schriftlich sonst gibts Ausreden und lass dir die Mindestanforderung des Schlüsseltresors ebenfalls aushändigen.

Das macht Sinn. Eh nur schriflich nach tel. Vorabklärung.

[evertech]

(01-09-2016 12:51)alarmforum-Nutzer schrieb:  Also ich hab derzeit noch keine WK2-5-Tür, wer reinkommen will, kommt in ca. 1-3 Minuten rein, je nach Übung (Glaseinsätze, Rollzapfenverriegelung, aber noch keine Hintergreifzapfen auf der Beschlagseite)

Dann würd ich das Projekt streichen.
Denn im Ernstfall ist die Tür problemlos einzutreten und nichts kaputt. Endlich gibt es dann was ordentiches und Frauchen kann nicht mehr rumzicken wegen einer WK. ? Türe. Stell dir vor da ist was los und die sperren solch ne Tür auch noch auf. Puhhhhh. Da bekommst ja nie eine Neue genehmigt Glaubs mir. Ab dem Zeitpunkt wo du für diese Tür einen Schlüsseltresor montiert hast brauchst bei deiner Finanzministerin gar nicht mehr anklopfen wegen Türentausch. So hast wenigstens noch die Chance das ihr jemand vorzeitig aus den Angeln hilft. Der Türe meine ich. Was glaubst du wie die dir dankbar ist wenn du dann mindestens eine WK4 orderst.
Und deine Wohnungsbetreuer möchtest sowieso nicht richtig überwachen, mit Schlüsseltresor freigeben, wann sie den Schlüssel entnommen und wie lange sie im Haus waren. Absperren vergessen oder gar Schlüssel stecken lassen haben. Oma macht auch so was möglich.

[Michael83043]

Hallo zusammen,

ich habe mich mit dem Thema Schlüsseltresor und Hausratversicherung intensiv auseinandergesetzt. Die meisten Versicherer verweigern tatsächlich die Leistung, wenn man einen Schlüsselsafe am Haus hat, dieser von Einbrechern aufgebrochen wird und die mit dem entnommenen Schlüssel dann einfach die Haustür aufschließen.

Teilweise wird bei Ferienimmobilien (da hier i.d.R. nicht permanent ein Schlüssel im außen montierten Schlüsselkasten liegt und weil bei Ferienhäusern das Inventar meist nicht so wertvoll ist wie bei normalen Privathäusern) von einigen Versicherern nach individueller Rücksprache noch ein Auge zugedrückt. Wenn man aber den Schlüsseltresor im Rahmen von ambulanter Pflege für das Personal des Pflegedienstes oder für Notfälle für ein voll ausgestattes Einfamilienhaus nutzen möchte, sperren sich tatsächlich praktisch alle Hausratversicherungen.

Letzteres war unser Vorhaben für das Haus meines Schwiegervaters. Wir haben nun aber tatächlich ein Schlüsseltresor-Modell gefunden, das von unserer Versicherung (und wohl auch einigen anderen Versicherungen, nach Angaben des Herstellers) tatsächlich komplett anerkannt wird. Es handelt sich um den Schlüsseltresor [...] der Firma [...]. Wir sind mit dem Produkt sehr zufrieden, sehr stabiles Teil.

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Ich weiß nicht, ob das hier erlaubt ist, aber hier ist ein Link zum [Link entfernt] [...] Schlüsseltresor [..], der von unserer Hausratversicherung akzeptiert wurde.

Vielleicht kürzt das ja die Recherche von dem ein oder anderen, der vor dem selben Problem wie wir stand, ab.

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EDIT:
Link und Produktname entfernt, weil: ist hier nicht erlaubt.
Ollik

[sicherheitstechnik-siegen]

Das Thema hatte ich vor Jahren bei einem Autohaus. Denen war ein Schlüsseltresor aufgebrochen und ein Auto gestohlen worden. Anhand der Videoüberwachung war sehr deutlich zu erkennen, dass der Geschädigte seinen Schlüssel hinein geworfen hatte. Der anschließende Einbruch war auch per Video gut dokumentiert. Die Versicherung zahlte nicht. Dabei kam heraus, dass der Tresor mit Einwurf außerhalb des Gebäudes, der Tresor (Minimum VDS Grad3) im Gebäude stehen muss. Der selbe VDS Grad gilt übrigens auch für Kundenschlüssel, also von in der Werkstatt überlassenen Pkw zur Reparatur. Ist dort nur ein Schlüsseltresor VDS Grad 2 vorhanden (eigentlicher Versicherungswert bis 50.000,- €) und es wird ein Pkw per Einbruch mitsamt Schlüssel im Wert von z.B. 20.000,- € gestohlen, zahlt die Versicherung nicht.
Die nicht ordnungsgemäße Ingewahrsamnahme ist übrigens eine Situation die nach wie vor in einigen kleineren Autohäusern so vorzufinden ist. Das schlimmste was mir unterkam, war ein Verkaufscontainer, wo die Schlüssel in einer an die Wand geschraubten Geldkassette aufbewahrt wurden. Die Schlüssel wären in 2 Minuten in meinen Besitz übergegangen.

[Michael83043]

Danke für das Teilen von dieser Erfahrung.

Das Thema mit den Autoschlüsseln ist nochmal ein ganz anderer Sachverhalt. Hier geht es ja nicht um eine Hausratversicherung, sondern um eine Betriebshaftpflicht-Versicherung oder eine Werkstatt-Fahrzeugversicherung. Da wird mit Sicherheit ein Schlüsselkasten mit VDS-Zertifizierung oder EN 1143-1 verlangt.

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EDIT:
Unnötiges Vollzitat entfernt
Ollik

[Ja_ich]

Ist schon verblüffend, wie steil die Lernkurve bei manchen ist. Eben noch war es nebenbei und für ein Ferienhaus eine geteilte Erfahrung natürlich mit Link zum Produkt. Dann wird der andere Post innerhalb von 7 Minuten mit Unterschieden der Versicherungspolicen und sogar passender EN beantwortet. Respekt mein Lieber!

Leider ist das verlinkte Billigteil für gar nichts gut. Erst Recht nicht für den Schlüssel, der den Gebäudezugang gewährt.

[Michael83043]

Wenn man bei Google das Thema Schlüsseltresor und Hausratversicherug recherchiert, ist die Aussage der meisten Artikel, dass nur Schlüsseltresore mit EN 1143-1 Norm von Versicherungen akzeptiert werden müssen. Viele dieser Artikel schlagen auch entsprechende Produkte vor, nur sind das im Mehrfach-Schlüsselschränke, so wie in einer Hotel-Rezeption. Offenbar gibt es keine Einzelschlüssel-Tresore mit dieser Norm. Wie gesagt, ich habe mich intensiv eingelesen und auch mit meiner Versicherung telefoniert.

Dass meine Versicherung den von Ihnen als Billigprodukt (so billig ist der leider gar nicht) bezeichneten Schlüsseltresor akzeptiert, ist eine interne Entscheidung des Versicherers und keine MUSS-Entscheidung, wie als wenn ein Safe so eine Zertifizierung hätte.

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EDIT:
Das nächste unnötige Vollzitat entfernt, bitte benutze zukünftig "Antworten" und nicht "Zitieren", wenn der Zusammenhang eindeutig ist, danke,
Ollik

[sicherheitstechnik-siegen]

@Michael, den Link hatte ich noch gar nicht angeklickt. Ich kenne die Versicherungsbedingungen nicht, weswegen das stimmen mag, das dieser Deiner Versicherung ausreicht. Die kennen halt Typen wie mich nicht. Das Teil wäre in weniger als 15 Sekunden in meinen Besitz übergegangen. Mit dem hier wahrscheinlich sogar noch schneller und hören würde man im Haus nichts.

[Ja_ich]

Ja, ja. Angeblich usw.
Die Werbung ist angekommen, der Hersteller ist im Übrigen Sudhaus. Kann man für 99,- Brutto haben. Ist natürlich viel sicherer mit Zinkguss, als alles andere.
Wenn die Story mit dem Versicherer stimmt...Glück gehabt.
Ich glaube aber nicht daran, denn beim Versicherer bezieht man sich noch heute auf die VdS Vorgaben.

[sicherheitstechnik-siegen]

Naja Versicherer. Ich hatte mal mit einem Weinkeller zu tun, wo Millionenwerte lagerten. Auf meine Anfrage beim Versicherer, was die genau voraussetzen, bekam ich einen Link zugesendet der exakt auf dieser Seite landete und das war's. Ich hatte den Eindruck, dass die überhaupt nicht verstanden haben, was ich von denen wollte.

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Bevor hier über die Güte des Schlüsseltresor diskutiert wird, wäre es eigentlich sinnvoller, erst mal zu erörtern, wie das Haus gesichert ist. Was nützt der beste Schlüsseltresor, wenn ich mit nem Löffel durch die Haustür komme.