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Alarmanlage für Autowerkstatt (3 Räume)
27-07-2012, 19:54 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-07-2012 19:58 von Ollik.)
Beitrag: #5
RE: Alarmanlage für Autowerkstatt (3 Räume)
Hallo Alarmservice,

deinen Vorschlag an Monkey finde ich sehr schön, das sollte man wirklich mal umsetzen... ;o)

Aber wie auch immer, Telenot (und andere 'teure' Hersteller) versuchen natürlich auch, ihre Entwicklungskosten, Kosten für das QM, die Lehrgänge und Schulungen der eigenen Leute, die diversen Zertifizierungen inkl. VdS-Zulassungen, den Mitarbeiterstamm, die deutschen Steuern usw. auf den Kunden umzulegen (klar, sonst gäbe es sie ja auch nicht mehr lange). Zieht man derartige 'Nebenkosten' aus der Kalkulation heraus, kommt man sicherlich schon in den genannten Bereich der reinen Herstellungskosten (einen VW Golf herzustellen (!) kostet ja auch keine paarundzwanzigtausend Euronen...). ;o)
Da unsere 'gelben Freunde' von diesen ganzen Aufwendungen gerne mal das eine oder andere einsparen, indem sie z.B. einfach völlig bedenkenlos fremde Produkte kopieren, was das Zeug hält, können diese Jungs natürlich auch deutlich günstiger auf den Billigsegmentmarkt drängen - kaufen würde ich allerdings selbst eine 1:1 in Fernost kopierte bzw. nachgebaute Telenot-Zentrale niemals!!! Denn ich (wie ja scheinbar auch du) sehe eben nicht nur die reinen Herstellungskosten, sondern auch den Rest wie z.B. schnellen und kompetenten Herstellersupport (auch telefonisch (ohne teure Servicerufnummern!) und nicht nur per Email), kulant behandelte Gewährleistungsfälle (zwar selten, kann aber ja auch da mal vorkommen) und eben Entwicklungskosten, die man nur erahnen kann, wenn man den hohen Standard der Produkte 'persönlich' kennt.

@ Monkey: Dir natürlich auch Hallo und ein herzliches Willkommen hier im Forum!
Klar ist Alarmservice Hamburg ein Händler (und Errichter!), sieht man ja schon an seinem Profil (Upps, ich ja auch^^), aber trotzdem hat er vollkommen recht: sich nur auf die reinen Herstellungskosten 'einzuschießen', wäre wirklich unfair.
Natürlich zahlt man bei Telenot und anderen (mehr oder wenigen deutschen) 'Premiumherstellern' auch für den guten Namen mit (genau wie bei den 'teuren' Autoherstellern oder Modedesignern), aber das Zeug ist seinen Preis trotzdem wert (und somit 'preis-wert' im wahrsten Sinne des Wortes).
Und dass eine EMZ keine "komplizierte Elektronik" sei, ist ja auch immer nur relativ zu sehen - schau dir mal z.B. nur die (vor Auslieferung geprüften) Netzteile einer Zentrale von z.B. Telenot an und vergleiche diese mit dem 'Baumarktgerümpel': Sachen wie Ladespannungsnachführung in Abhängigkeit von Temperatur usw. wirst du in den Fernostdingern leider vergeblich suchen...

Und die Chinesen machen auch immer viel über Stückzahl, ohne dabei groß auf die Qualität zu achten - wenn etwas nicht funktioniert, wird es weggeschmissen und gegen ein anderes Exemplar ersetzt ('wir haben ja genug davon...'). Bei einer Plastikschaufel für die Sandkiste wäre mir das auch relativ egal, aber in der Sicherheitstechnik kommt es eben genau auf diese Qualität an: wenn eine Alarmanlage 3x in der Woche einen nicht nachvollziehbaren Falschalarm produziert, verliert der Nutzer das Vertrauen in die Anlage (kein Wunder!) und schaltet sie am Ende gar nicht mehr scharf - und spätestens dann ist der Punkt erreicht, wo man sich eingestehen muss, dass man sein Geld 'verbrannt' hat und man sich entscheiden muss, ob von nun an renommierte Technik (dazu zähle ich jetzt auch sogar mal ABUS und Jablotron, diese sind zwar in meinen Augen eben keine 'Premiumprodukte', aber das, was sie können, machen sie meist sauber und zuverlässig... Und wenn ich keine großen VdS-Zulassungen o.ä. brauche, können auch diese Produkten das sprichwörtliche Maß der Ding sein) vom Facherrichter in die Bude kommt oder gleich einfach gar nichts mehr. Eine Einbruchmeldeanlage muss immer alle vorliegenden Details beachten und ist somit sowieso immer eine Einzelfallentscheidung, bei der man sich vom Profi helfen lassen sollte - ich könnte mir sicherlich auch mein Brot selber backen oder selbst Tiere schlachten, aber der Profi kriegt das trotzdem viel besser/schneller/billiger/schonender hin als ich... ;o)

Gut, jetzt kann man natürlich auch andersherum argumentieren, z.B.: 'Der/die Akkus sind eh Verschleißteile und außerdem günstig im Netz zu kriegen, ob ich den nun nur alle 2-4 Jahre oder jedes halbe Jahr erneuere, spielt doch keine Rolle... Dann spare ich lieber beim Einkauf der Anlage an sich.' oder auch: 'ich gebe erstmal nur 300-400 Euro aus und schaue, ob ich Glück habe, vielleicht macht meine Anlage ja keine Zicken', aber ich gebe auf die sogenannte Qualität der 'Billigheimer' nicht viel bis gar nichts!

Doch nun mal lieber zurück zum eigentlichen Thema:
Wenn du im Gegensatz zu Tim Taylor drei Räume überwachen musst, nimmst du einfach 3 Dual-Bewegungsmelder. Da die Standard-BWM um die 9 bis 11m Reichweite haben, kannst du auch problemlos jeden der Räume mit nur einem Melder abdecken.
Erschütterungssensoren sind eh für Wertbehältnisse wie Tresore gedacht und haben an einer (Holz-)Wand in meinen Augen auch nichts zu suchen, Glasbruch sollte man machen, wenn das geld 'über' ist, muss man aber nicht zwingend (wenn man sich denn des Restrisikos eines 'lauten' Einbruchs durch die Scheibe anstatt des Aufhebelns einer Terrassentür o.ä. bewusst ist!)... Wenn es im Objekt keine Scheiben geben sollte, ist das Thema ja eh vom Tisch... ;o)

Öffnungsmelder für Türen/Fenster kannst du z.B. raumweise oder flächenweise zu einer Meldergruppe zusammenfassen (z.B. Wohnzimmer oder Nebenraum links), bei einem derart 'übersichtlichen' Objekt mit nur drei Räumen muss man da ja nicht päpstlicher sein als der Papst. Die Zusammenfassung mehrerer Melder zu einer Meldergruppe erspart halt Meldelinieneingänge in der Zentrale, die dadurch dann entsprechend kleiner ausfallen kann.
Laute Sirenen bietet der Markt mehr als genug und die Erfahrung hat mich gelehrt: achte mehr auf Korrosionsschutz (indem du z.B. Außensirenen mit Edelstahl- oder Kunststoffgehäuse nimmst) als auf angebliche "Hohe Ausschäumsicherheit durch innenliegendes Spezialschutzgitter" und ähnlichen Mist (einen großen Karton über die ganze Sirene gestülpt und eine ausreichende Menge Bauschaum in den Karton, drei Minuten warten bis der Karton von alleine klebt und los geht's...)!

Eine Außensirene hat meiner Meinung nach nur noch zwei Aufgaben:
- bei einigen Tätern besitzt eine Außensirene bei der 'Objektauswahl' noch einen gewissen Abschreckungseffekt ('ich gehe lieber zum Nachbarn, da hängt keine Sirene und somit wohl auch keine Alarmanlage...'), aber glaube bitte nicht, dass z.B. ein Nachbar oder ein Passant die Polizei ruft, weil das Ding heult (höchstens weil er sich vom Lärm belästigt fühlt) und
- die Polizei/der Wachdienst findet im Dunkeln dein Haus etwas schneller, wenn sie von einer Blitzleuchte 'den Weg gewiesen bekommen'... ;o)
Innensirenen machen da schon mehr Sinn:
- sie machen im besten Fall einen ungeschützten Aufenthalt im überwachten Objekt nahezu unmöglich (Vorsicht bei menschlichen Dauerbehausungen und Haustieren!!!)
- sie wecken sicher eventuelle Bewohner des Objekts z.B. im Brandfall
- sie lenken den Täter von seiner eigentlichen 'Arbeit' ab und verschleiern so auch den Installationsort der Zentrale, die mit genügend mechanischer Gewalt mehr oder weniger leicht zu zerstören wäre (und dann nie wieder etwas melden könnte) - deshalb auch die Vorliebe vieler Facherrichter für Zentralen in 'Blackboxversion', also ohne integriertes Bedienteil (und interne Sirene), das dann viel lieber (und schlauer) in der Nähe der Eingangstür installiert wird, während die eigentliche Zentrale ihr Dasein im dunklen Keller oder im Dachgebälk fristen muss und so vor direkter Gewalteinwirkung viel besser geschützt ist.

Funk ist und bleibt für mich nur eine reine Notlösung, wenn Verkabelungen absolut ausgeschlossen sind (Denkmalschutz, Objekt gerade frisch renoviert und Anlagenplanung vergessen o.ä.). Eine Funkanlage ist (theoretisch) von außen angreifbar (Stichwort Jamming), die Komponenten sind teurer weil komplexer (die Funkteile und Antennen müssen ja physikalisch mit in das Gehäuse passen) und ich muss in halbwegs regelmäßigen Abständen die Batterien ersetzen (spielt bei einer Wartungsanlage vom zeitlichen Aufwand keine große Rolle, da ich während einer Wartung eh alle Melder regelmäßig 'anfassen' muss, dabei kann man dann auch gleich die Batterien tauschen) - das alles wäre mir nichts, aber wem's gefällt bzw. wer damit leben kann: bitte, bleibt ja zum Glück (fast) jedem selbst überlassen...

Beleuchtung durch z.B. Strahler kannst du problemlos durch die Alarmanlage schalten lassen, diverse Schaltkontakte liefern die 'guten' Anlagen onboard mit (hatten ich schon etwas zu den 'Mitbewerbern' aus Fernost gesagt? Ach ja...^^), hier sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Mit entsprechender Ausstattung und sauberer Konfiguration kann dir die Alarmanlage sogar den Kaffee genau dann kochen, wann du ihn möchtest ;o).

Ein GSM-Wählgerät ist besser als keines, für mich als 'Profi' (sorry, soll nicht arrogant klingen!) ist das eine schöne Lösung für einen Ersatzweg, wenn Fest- oder IP-Netz ausfallen. Gibt es Standort aber gar keinen Festnetzanschluss (wovon ich ausgehe, wenn ich mir so die 'Schrauberbuden' meiner Bekannten so anschaue), ist dann natürlich die GSM-Variante das Bestverfügbare.

Mit den von dir genannten Beispielen an 'Komplettsystemen' habe ich noch nie Bekanntschaft geschlossen, deshalb wäre auch eine 'Bewertung' dieser Produkte durch mich eine blanke Anmaßung, aber in dem Preissegment kannst du aus den o.g. Gründen wahrscheinlich einfach nur von Schrott ausgehen... *Ironie AN*Wenn du die rund 300,- Euronen nicht brauchen solltest, probiere doch mal dein Glück und berichte uns von deinen Erfahrungen, das könnte bestimmt sehr interessant für uns alle hier werden...*Ironie AUS*

Ich kenne auch das Preisgefüge von ABUS oder Jablotron nicht, aber ich vermute, dass deine Einschätzung im vierstelligen Bereich schon ganz gut hinkommt, hierzu können dir aber unsere Markenprofis sicherlich noch Genaueres sagen.

Zur Kameraplanung steht ja schon einiges in anderen Thread, das alles dürfte auch bei deinem Objekt zutreffen (z.B. Trennung von Kamera- und Alarmsystem ist dringend angeraten). Auch hier gilt 'billig gekauft ist oft doppelt gekauft' - spätestens bei der 'Nachtsichtfähigkeit' trennt sich dann die Spreu vom Weizen! Für eine gute Kamera, die die Vorstellungen des Kunden erfüllen kann, kannst du mal ganz locker von mind. 350,- Euro ausgehen und nach oben gibt es wie fast immer keine wirkliche Grenze (meine 'ewige Dauerempfehlung' ist immernoch Mobotix (upps, wieder ein 'Premiumhersteller' und somit teuer - aber eben auch topp!) und zur Not auch noch AXIS)...

So, nun bin ich meinem schlechten Ruf als 'Seitenschinder' wieder mal gerecht geworden - sorry für die Länge des Beitrags, ich hoffe, du konntest dich trotzdem zum Lesen überwinden und ich konnte dir etwas weiterhelfen.

VG Olli

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RE: Alarmanlage für Autowerkstatt (3 Räume) - Ollik - 27-07-2012 19:54

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