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in vorhandene Anlage für Erweiterung investieren oder neue Zentrale einbauen?
28-11-2012, 22:48
Beitrag: #1
in vorhandene Anlage für Erweiterung investieren oder neue Zentrale einbauen?
Hallo liebe Forenmitglieder,

da ich neu hier bin will ich mich mal ganz kurz vorstellen. Ich heiße Mark und komme aus Hamburg und bin vom Beruf Elektrotechnik Ing. Ich habe gerade mit meiner Frau ein "neues" Haus gekauft. In unserem vorherigen Haus hatte ich eine Abus Terxon Anlage installiert. Die Installation hat zwar soweit ganz gut funktioniert, aber mit den Programmiermöglichkeiten war ich nicht wirklich voll und ganz zufrieden. Die Anwendung die ich damals realisieren wollte, sehe ich hier aber derzeit nicht.

In unserem jetzigen Haus ist bereits eine Alarmanlage installiert. Es handelt sich um eine 100-AB8 plus (in diesem Fall von Honeywell, aber das spielt ja wohl keine Rolle), leider ohne AWUG. Die Zentrale wurde gemäß Vorbesitzer erst vor knapp zwei Jahren gewechselt, alle Melder sind deutlich älter. Das Haus hat nur in einigen Bereichen Glasbruch und Öffnungsmelder, ist aber fast vollständig abdeckend mit Bewegungsmeldern ausgestattet.

Leider gibt es einige Defizite bei der Anlage die ich gerne ausmerzen würde:
- Es gibt keine Innensirene, sodass der Alarm im Haus so leise ist dass man in fast nicht wahnemen kann.
- die Zenrale hat keine möglichkeit der externen Meldung oder Auschaltung auf einen Wachdienst. Auch ein externes Steuern bzw. Auslesen wäre wünschenswert.
- Es gibt keinen Voralarm (Summer) der einen beim betreten daran erinnert die Anlage über den Schlüsselschalter im Eingangsbereich zu deaktivieren (wenn man durch irgend etwas abgelenkt wird, tappt man dadurch sehr leicht selber in die Bewegungsmelder)
- Es gibt bisher keine Funkschnittstelle um an schwirig zugänglichen Stellen Sensoren nachzurüsten.
- Es ist nur der Bediener- und kein Errichtercode bekannt.

Die Frage die sich für mich stellt ist, ob man diese Funktionen überhaupt nachrüsten kann (soweit ich weiß, gibt es die Anlage nciht mehr in neu) und ob das finanziell überhaupt Sinn macht.

Was für eine Anlage könnt Ihr ansonsten empfehlen? Gibt es eine Anlage, für die man alle Errichterunterlagen und Software für bezahlbares Geld bekommt und auch was taugt?

Gibt es bestimmte Anlagen oder Funktionen, die typischer Weise von Wachdiensten gefordert werden (AWUG etc.)?

Ich hoffe Ihr könnt mir weiter helfen. Vielen Dank und Gruß,

Mark
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02-12-2012, 17:35
Beitrag: #2
RE: in vorhandene Anlage für Erweiterung investieren oder neue Zentrale einbauen?
Hallo Mark und herzlich willkommen hier im Forum!

Erst einmal herzlichen Glückwunsch zum neuen Heim, möge es (und ihr) von Einbrüchen verschont bleiben! Wink

Zu deinen Erweiterungsfragen:
- Der Anschluss einer verdrahteten Innensirene stellt bei der 100-AB8 kein Problem dar, die Zentrale verfügt ja über zwei Sirenenanschlüsse auf der Platine, an denen man unter Beachtung der Gesamtstromaufnahme auch mehrere Sirenen parallel anschließen kann.
- Ein Summer zur Signalisierung der Eingangsverzögerung könntest du problemlos innerhalb des Schlüsselschalters (Hersteller, Typenbezeichnung?) nachrüsten, eventuell ist dieser sogar schon integriert, aber nur nicht angeschlossen?!
- Der Einsatz eines Wählgerätes zur Aufschaltung auf einen Wachdienst ist immer ratsam! In meinen Augen macht auch nur diese Sinn, da nur so sichergestellt ist, dass ein Alarm auch adäquat abgearbeitet wird (und sich Profis um die Alarmverfolgung kümmern und sich keine Nachbarn, Verwandten oder andere 'kurz Angelernte' in Gefahr begeben, die sie gar nicht einschätzen können). Externes Steuern oder Auslesen ist mit den werksmäßig verbauten AWUGs möglich, ich persönlich halte so etwas allerdings für ein unnötiges Risiko und nicht für ein 'Nice-to-have'. Jeder (unüberwachten) Weg nach bzw. von draußen erhöht nur das Risiko eines unbeabsichtigten Fremdzugriffs. Werksmäßig wurden in dieser Zentrale die folgenden Wähögeräte verbaut: AWUG/Modem DS 8500R ISDN-analog, Artikelnr. 010914.03 oder AWUG/Modem DS 8500R ISDN-ISDN Artikelnr. 010914.02 - ob diese noch erhältlich sind, weiß ich aber leider nicht. Grundsätzlich kannst du aber auch nahezu jedes andere Wählgerät verbauen (wenn Geld keine allzu große Rolle spielen sollte, bitte Geräte von Telenot einsetzen, diese sind funktionssicher, bieten einen großen Funktionsumfang und mit einer langen Lebensdauer ist auch zu rechnen, Beispiel: Übertragungseinrichtung "comXline 3516-1") und über die in der Zentralen integrierten Halbleiterausgänge ansteuern, so kannst du auch unterschiedliche Meldungen für z.B. Einbruch und Störung usw. übertragen.
- Der werksmäßige Errichtercode lautete 111111, dieser sollte aber vom damaligen Errichter geändert worden sein, vermutlich musst du also erst einen Werksreset durchführen, um einen eigenen Errichtercode anlegen zu können...
- Funkkomponenten können nicht direkt an das System angebunden werden, hier würde nur eine (verdrahtete) Kombination aus vorhandener Zentrale und Funk-Gateways (von Fremdherstellern) in Frage kommen, z.B. diese hier: http://onlineshop.telenot.de/telenotip/d...Id=1305303 .

Du siehst, fast alles wäre machbar. Inwieweit das dann auch (finanziell) sinnvoll wäre, musst und kannst nur du selbst eintscheiden... Da aber ja auch die Melder schon so einige Jahre auf dem Buckel haben, würde ich fast zur kompletten Neuinstallation raten (am besten inkl. der Verkabelung, wenn das Haus denn noch nicht komplett frisch renoviert ist) - eine neue Anlage auf Basis der alten Verkabelung aufzubauen, macht finanziell kaum Sinn, da das Ausprüfen der einzelnen Leitungswege und Verteiler einen großen zeitlichen (und damit teuren) Aufwand bedeutet, den man nur auf Stichproben reduzieren kann, wenn eine komplette Dokumentation des alten Leitungsnetzes vorliegt und das ist vermutlich auch bei dir wie so oft nicht der Fall, oder?!
Übrigens, vorhandene verdrahtete Melder lassen sich meist mit geringem Aufwand auch an neuen (Fremd-)Zentralen betreiben, hier sind die 'Herstellergrenzen' im Gegensatz zu Funkkomponenten kaum mehr existent.

Wenn eine Neuinstallation in Frage kommt, bitte auch gleich das komplette Sicherungskonzept überdenken: flächendeckend Bewegungsmelder einzusetzen, macht nur Sinn für die Abwesenheitssicherung - möchtest du die Anlage aber auch in Anwesenheit der Familie (oder Haustiere) nutzen/scharfschalten können, kommt nur eine (möglichst komplette) Außenhautabsicherung, also die Absicherung aller Fenster und Türen gegen unbefugtes Öffnen und ggf. noch Glasbruch in Frage, Bewegungsmelder können dabei in Bereichen, die nicht zum 'normalerweise begangenen' Bereich gehören, gerne kombiniert werden (Beispiel: Schlafräume und WC im 1.OG, Keller- und Erdgeschoss werden nachts nicht begangen). Eine konkrete Einschätzung ohne Vor-Ort-Begehung ist leider nicht realistisch machbar (Grundrisspläne des Objektes können aber eine gewisse Vorplanung ermöglichen).

Bei Neuinstallation oder Zentralenaustausch würde ich immer Anlagen von Telenot empfehlen (complex 200/400H-Serie)! Die sind zwar teurer als diverse andere ('Baumarkt-')Produkte, aber in meinen Augen ihren Preis auch wert. Das Programmierinterface und die Software sind grundsätzlich frei verkäuflich, die gewünschte Übergabe der kompletten Dokumentation inkl. Errichteranleitungen, Codes usw. aber bitte unbedingt vorher mit dem Lieferanten/Errichter klären - wird alles übergeben und somit dem (ungeschulten) Endkunden der Vollzugriff auf die Anlage gewährt, ist meist der Gewährleistungsanspruch/die Sachmangelhaftung auf die volle konfigurierte Anlagenfunktion dahin (die Hardware an sich, also Melder, Zentrale usw., bleibt natürlich trotzdem im Fehlerfall reklamierbar)...

Wenn du keinen Wert auf absolute Profi-Qualität legen solltest, kannst du dich auch gerne im Oasis-/Indexa 8000-Regal bedienen, auch mit diesen Produkten lassen sich selbst größere Objekte sinnvoll absichern (mit Abstrichen bei der (deutschen) Dokumentation und den werksmäßigen Ansteuerungsmöglichkeiten).

Einem Wachunternehmen ist es grundsätzlich relativ egal, was an ihre Empfangseinrichtungen angeschlossen wird - lieber gesehen sind hier natürlich Wählgeräte (und vorgeschalteten Anlagen) von namhaften Herstellern, die im Idealfall auch noch über eine VdS-Anerkennung verfügen. So ist nämlich schon mal relativ sichergestellt, dass nicht alle drei Minuten ein Falschalarm auftritt, der nur für beiderseitige Verärgerung sorgt und am Ende eigentlich immer zur Kündigung der Aufschaltung führt.
Mit einem 'Selbstbauprodukt' dürftest du wohl einige Schwierigkeiten bei der Aufschaltung bekommen... Big Grin
Relevant ist bei einer Aufschaltung immer das Protokoll, in dem die Anlage ihre Meldungen zur Empfangsstelle überträgt, aktueller 'Standard' ist hierbei noch immer das "VdS2465"- oder das "TELIM"-Protokoll, aber auch ehemalige 'Exoten' wie "Contact-ID" (auch "CID" genannt) ist mittlerweile problemlos bei den meisten Wachdiensten aufschaltbar. Zunehmend an Marktanteilen gewinnen die Protokolle, die eine IP-Verbindung über das Internet zum Wachdienst aufbauen - da wohl selbst die Deutsche Telekom in absehbarer Zukunft auf sogenannte "NGN"-Netze (NGN= Next Generation Network, also am Ende VoIP-Telefonie wie die bisherigen 'Billigheimer' à la 1&1 oder Vodafone-Festnetz) anstelle des bewährten ISDN-Netzes setzen wird, liegt da wohl die Zukunft (möge es gefallen, wem will)...

So, ich hoffe, das hilft dir schon einmal etwas weiter! Wenn du Fragen hast, immer heraus damit, davon lebt dieses Forum schließlich... Wink

Viele Grüße
Olli

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