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Planung einer Videoanlage Teil 1
22-08-2009, 06:52
Beitrag: #1
Planung einer Videoanlage Teil 1
Planung in drei Schritten
Jedes Videoüberwachungssystem besteht aus einer oder mehreren Kameras und einem oder mehreren Bildschirmen (Monitoren). Dazwischen werden Recorder und Signalbearbeitungsgeräte eingesetzt.
1. Zuerst sollte der Zweck der Anlage definiert werden.
Hierzu müssen folgende Fragen gestellt werden:
• Will der Anwender nur Live-Bilder sehen, z.B. zur Beobachtung von
Eingängen oder Räumlichkeiten, von einer entfernten Stelle?
• Sollen die Bilder nur gespeichert werden? Die gespeicherten Bilder können im Bedarfsfall wiedergegeben werden, eine Live-Überwachung ist also nicht erforderlich.
• Ist eine Live-Überwachung sowie auch die Speicherung der Videobilder erforderlich?
• Was möchte der Anwender auf dem Bildschirm sehen? Welche räumlichen Bereiche in welchem Detail? Ist die Erkennung von Personen oder Fahrzeugen erforderlich?
• Möchte der Anwender die Live- bzw. gespeicherten Videobilder auch von außerhalb des Objektes betrachten?
• Wünscht sich der Anwender eine sofortige Benachrichtigung bei bestimmten Aktivitäten in den zu überwachenden Bereichen?
• Wie sind die Sicherheitsanforderungen?
• Wie hoch ist das Budget?
2. Der zweite Schritt ist die Entscheidung wie die Videobilder übertragen werden sollen.
Die fünf verschiedenen Übertragungsarten sind nachfolgend beschrieben.
Diese sind auch teilweise miteinander kombinierbar.
Bei der Auswahl der Übertragungsart muss folgendes berücksichtigt werden:
• Der vorher definierte Zweck der Anlage
• Besteht eine vorhandene Verkabelung und von welcher Art ist diese?
• Können neue Kabel verlegt werden?
3. Der letzte Schritt betrifft die Auswahl der Komponenten:
• Auswahl der Art und Anzahl der Kameras
• Auswahl der Speichermedien
• Auswahl des Bildschirms/Monitor

1. Analoges System
Das verbreiteste und kostengünstigste System verwendet ein PALStandard Videosignal.
Die Übertragung kann über Koaxial-Kabel oder CAT 5-Kabel erfolgen
oder auch über Funk.
Sind ausschließlich Live-Bilder von Interesse, ist eine Kamera/Monitor-
Kombination ausreichend. Wenn 2 bis 4 Kameras im System gebunden sind, dann wird ein Umschalter oder Quadprozessor zur Sequenz- bzw. Quad darstellung alle Kameras auf dem Bildschirm zeigen.
Zur kostengünstigen Bildspeicherung von 1 (oder max. 2) Kamera, jedoch nur im Alarmfall (bei Bewegung im Bild) kann ein digitaler Videospeicher ausreichend sein.

Der digitale Videorecorder (DVR) bildet den Kern der meisten Systeme.
Dieses Gerät ist nicht auschließlich wegen der Recorderfunktion interessant.
• Er bearbeitet die Kamerabilder auf einem in Quadranten geteilten Bildschirm (Teilung für bis zu 16 Kameras).
• Einige Modelle haben eine Fernbedienungsfunktion. Diese erhöht die
Sicherheit und erleichtert die Verkabelung. Der DVR kann z.B. im Technikraum installiert werden, die Bedienung kann bei dem Bildschirm
im Empfangsbereich erfolgen.
• Alle DVR’s haben eine Ethernet-Schnittstelle zum Computer-Netzwerk.
Vorhandene PC’s können zur Bedienung verwendet werden und zur
Dar stellung der Videobilder. Ist das Computer-Netzwerk mit entsprechdem Router ausgestattet, dann ist auch ein Fernzugriff vom Internet aus möglich.
• Alle DVR’s haben Alarm Ein- und Ausgänge
• Alle DVR’s haben eine RS485 BUSSteuerung für Schwenk/Neige/Zoom
Kameras Videoüberwachungsmonitore sind als Röhren- oder Flachbildschirme erhältlich.
Im Gegensatz zu PC-Monitoren haben Videomonitore einen oder mehrere Eingänge für PAL-Videosignale.
Sollte ein PC-Monitor eingesetzt werden dann ist ein Video-VGA-Signalumsetzer notwendig. Die Umsetzung führt zu einer Verringerung der Bildqualität.

Bei der Auswahl der Bildschirmgröße soll der Betrachtungsabstand berücksichtigt werden. Wird ein Monitor z.B. neben einer Türsprechanlage montiert ist ein kleinerer Bildschirm zu empfehlen.

2. Powerline DVR
Der Powerline-DVR bietet eine sehr einfache und bequeme Lösung für die lokale Aufnahme von einzelnen Kameras.
Der kompakte und robuste Recorder wird in Nähe der Kamera angebracht, für die Verkabelung genügt eine 230 V Netzsteckdose. Der Zugriff auf Live oder gespeicherte Bilder erfolgt von einem
PC oder Laptop, der an eine andere Steckdose im Objekt über einen Powerline-Adapter angeschlossen ist. Die Übertragung erfolgt über das Powerline IP-Protokoll. Sind unterschiedliche Strom phasen im Objekt, so können handelsübliche Phasenkoppler eingesetzt
werden. Da jeder PL-DVR eine eigene IP-Adresse besitzt, können unterschiedlich viele Kameras vom PC aus verwaltet werden.

3. IP-Netzwerkkameras
Netzwerkkameras sind ideal einsetzbar in Objekten, in denen eine vorhandene Computernetzwerk-Verkabelung besteht.
Sie können über LAN oder WLAN mit allen PC’s im Netzwerk oder ggf. im Internet verbunden werden. Bei allen Netzwerkkameras liegt eine DVRSoftware bei. Hiermit können auf einem vorhandenen PC im Netzwerk Videobilder automatisch aufgenommen werden.
Ein Netzwerk-DVR bietet eine professionelle und sichere Alternative für die Aufnahme, verwendet weniger Bandbreite und ermöglicht vollen Zugang vom Internet aus.
Netzwerkkameras sind in verschiedenen Bauformen erhältlich. Analoge Kameras können jedoch auch im Netzwerk über Videoserver angebunden werden.
Weitere Vorteile der Netzwerkkameras (je nach Modell) sind die Steuerbarkeit (Schwenk/Neige/Zoom), die Audiosowie Steuersignal-Übertragung in beide Richtungen und die Stromversorgung
über Netzwerkkabel (PoE). Die Auflösung der Netzwerkkameras wird nicht vom PAL-System begrenzt, Kameras im Megapixelbereich sind einsetzbar.
Je nach Anforderung kann der Einsatz von Netzwerkkameras eine erhebliche Belastung der Bandbreite im Computernetzwerk bilden – diese muss geprüft und optimiert werden.

4. GSM-Übertragung über Mobilfunknetz
Zur Überwachung von fernabgelegenen Objekten ohne Internetanschluss ist die Übertragung über GSM ideal.
Im Alarm-/Ereignisfall werden Videobilder als MMS an das Handy zugeschickt (und hier gespeichert) oder als E-Mail gesendet. Über die Video-on-Demand Funktion können Live-Video bilder (mit Zeitverzögerung) auf dem
Handy angefordert werden.
Das GSM-Video-Alarmsystem funktioniert
eigenständig mit analogen Video -kameras. Es kann auch mit einem DVR und/oder Alarmanlage im Objekt kombiniert werden.

5. Funk-Videoüberwachung
Videosignale können im 2,4 GHz Funkbereich im analogen oder digitalen
Format übertragen werden. Das Videokabel wird durch eine Funk -
strecke zwischen einem Sender und einem Empfänger ersetzt. Der Sender kann direkt im Kameragehäuse bzw. der Empfänger direkt im Monitor eingebaut werden. Funkübertragung wird eingesetzt, wenn
eine Verkabelung nicht möglich oder ein hoher Grad an Mobilität er forderlich ist. Diese Technik ist durch die Reichweite begrenzt, insbesondere durch Wände, Decken und andere Gegenstände, sowie
durch die Störanfälligkeit im 2,4 GHz Funkbereich.

Quelle Indexa

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