Planung einer Videoanlage Teil 2
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22-08-2009, 06:54
Beitrag: #1
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Planung einer Videoanlage Teil 2
Auswahl einer Überwachungskamera
Um die richtige Kamera für einen Einsatz zu bestimmen, müssen nachfolgende Anforderungen berücksichtigt werden. Diese Regeln gelten für analoge sowie für Netzwerk-Kameras. 1. Anwendungsbereich Wird die Kamera im Innen- oder Außenbereich montiert? Im Innenbereich dürfen alle Kameras verwendet werden (auch die, die als „Außenkameras“ bezeichnet werden). Im Außenbereich sollten entweder vorgegebene Außenkameras verwendet werden oder Wechselobjektiv- bzw. Zoomkameras, die in ein Schutzgehäuse eingebaut werden. Die Kameras haben einen Betriebstemperatur bereich zwischen -10° und +50° C. 2. Anbringung Was für eine Bauform soll die Kamera haben? Folgende Fragen müssen gestellt werden: • Soll die Kamera eher unauffällig oder versteckt angebracht werden? Soll sie eine größere Bauform haben und daher abschreckend wirken? • Soll die Kamera an der Decke oder an der Wand montiert werden? • Gibt es besondere Anforderungen zum Schutz vor Vandalismus? 3. Überwachungsbereich: Objektivwahl Eine der wichtigsten Auswahlkriterien ist die Brennweite des Objektives im Verhältnis zur Platzierung der Kamera. Hierbei wird der Er fassungswinkel und daher der Bildaus schnitt am Überwachungsbildschirm bestimmt. Der Anwendungszweck der Überwachung muss überlegt werden. Soll ein möglichst weiter Bereich mit einer Kamera überwacht werden oder ein kleiner Bereich im Detail? Dies kann durch die Entfernung zwischen Kamera und Objekt oder durch den Erfassungswinkel des Kameraobjektives geregelt werden. Die Objektivwahl ist immer ein Kompromiss zwischen Blickwinkel und Detailauflösung. Ein Weitwinkelobjektiv hat einen größeren Erfassungsbereich, es sind jedoch weniger Bilddetails erkennbar. Ein Teleobjektiv zeigt mehr Details, hat dafür aber einen kleineren Erfassungsbereich. Vario-Objektive haben eine manuell einstellbare Brennweite und Focus. Hierdurch kann der Erfassungswinkel vor Ort am Objekt bei der Installation ausgewählt werden. Kameras mit Motor zoom-Objektiv lassen den Erfassungswinkel vom Anwender steuern. Die Kameras sind mit verschiedenen Objektivfassungen lieferbar: • Fix-Objektive sind im Werk eingestellt und nicht auswechselbar. • Micro-Objektive sind im Werk focusiert und sind austauschbar. • C-Mount Objektive sind austauschbar und fokusierbar. C-Mount Objektive können auch auf einem CSGewinde mittels eines C-Mount- Adapterring montiert werden (dieser wird bei CS-Mount-Kameras mitgeliefert). • CS-Mount-Objektive sind austauschbar können aber ausschließlich auf Kameras mit CS-Gewinde montiert werden. Die CS-Mount Objektive sind auch mit spannungsgesteuerter (DC) Blende erhältlich. Die gesteuerte Objektivblende ist bei wechselnden Lichtverhältnissen, Deckenmontage: z.B. im Außen bereich, zu empfehlen. 4. Steuerung Um eine größere Fläche auch detailliert überwachen zu können, gibt es verschiedene Möglichkeiten: • Viele Kameras einsetzen Vorteil: Bilder aller Kameras können gleichzeitig aufgenommen werden Nachteil: Aufwendige Installation • Steuerbare Kamera(s) einsetzen Vorteil: Mit einer Schwenk/Neige/ Zoom (PTZ) Kamera kann ein Wachmann von einem Steuerpult geziehlt Geschehnisse detailliert verfolgen Nachteil: Wachpersonal wird benötigt • Steuerbare Kamera mit Pre-Set Position einsetzen Vorteil: Wachpersonal nicht erforderlich Nachteil: Zu einem bestimmen Zeitpunkt ist die Kamera in einer bestimmten Position. Andere Bereiche bleiben unbewacht. Die Steuerung erfolt über ein 2-adriges BUS Kabel von einem Steuerpult oder DVR aus. Bei Netzwerkkameras erfolgt die Steuerung vom PC aus über das vorhandene Netzwerkkabel. 5. Auflösung Wie detailiert ein Bild auf dem Bildschirm erscheint, ist ein Faktor der Auflösung (aus wievielen Bildpunkten [Pixeln] bzw. TV-Linien das Bild besteht). Die Kamerasensoren haben unterschiedliche Auflösungen. Bei Farbkameras beträgt die Stan dard auflösung ca. 330, die Hochauflösung 460 bis 540 TV-Linien. Bei schwarz/weiß Kameras sind mehr Details zu erkennen: die Standardauflösung liegt bei 380, die Hochauflösung bei 570 bis 600 TV-Linien. Diese Angaben gelten für analoge Kameras, die Auflösung ist hier durch das PAL-System begrenzt. Bei Netzwerkkameras mit digitalem Sensor und Auswertetechnik ist eine höhere Auflösung im Megapixelbereich möglich. Zu beachten ist die nachträgliche Bearbeitung des Videosignals: der digitale Prozessor eines DVR’s kann auch zur Verringerung der Auf lösung führen. 6. Lichtverhältisse Kamerasensoren reagieren auf den Licht einfall durch das Objektiv. Das zu überwachende Objekt muss entsprechend beleuchtet werden. Genau wie das menschliche Auge kann der Kamerasensor bei 100 % Dunkelheit nichts erkennen. Bei Tageslicht oder bei guter Ausleuchtung durch Halogenstrahler liefern alle Kameras ein gutes Bild. Wie das Bild bei schlechten Lichtverhältnissen aussieht, ist abhängig von der Lichtempfindlich - keit des Sensors. Diese wird in Lux bei den Technischen Daten angegeben. Ist die Luxzahl niedrig, so liefert die Kamera ein besseres Bild bei schlechten Lichtverhältnissen. Generell sind schwarz/weiß Sensoren lichtempfindlicher als Farbsensoren. Dafür verzichtet man jedoch auf die Farbinformation die zur Identifikation hilfreich sein kann. Die Empfindlichkeit eines Kamerasensors unterscheidet sich vom menschlichen Auge in soweit, als Licht im Infrarot-Wellenlängebereich erfasst wird. Strahlt man also den Überwachungsbereich mit Infrarotlicht an, wird das reflektierende Licht erfasst, allerdings nur in Monofarben (schwarz/weiß, Graustufen). Das Infrarotlicht wird nachts automatisch über einen Dämmerungsschalter aktiviert. Einige Kameras haben integrierte Infrarot LED’s zur Ausleuchtung. Diese bieten eine sehr komfortable Lösung der Tag und Nacht-Überwachung. Die Weite der Ausleuchtung ist von der Anzahl der LED’s und deren Wellenlänge abhängig Um die Farbechtheit zu gewährleisten, wird bei Farbkameras ein Infrarotfilter zwischen Objektiv und Sensor eingebaut. Eine Standard Farbkamera ist daher nicht für den Einsatz mit Infrarot - aus leuchtung geeignet. Infrarotempfindlich sind: • schwarz/weiß Kameras • Farbkameras mit digitaler Umschaltung auf schwarz/weiß. Diese weisen allerdings kleine Kompromisse bei der Farbechtheit aus. • Farbkameras mit Tag/Nacht-Umschaltung auf schwarz/weiß-Betrieb mit mechanischem Austausch der Infrarotfilter • Kameras mit einem Farbsensor für Tag und einem schwarz/weiß-Sensor für Nacht. Die Sensoren werden automatisch gewechselt. Quelle INDEXA Wissen vermehrt sich durch Teilung |
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