Upgrade einer alten Einbruchmeldeanlage mit Satel

[Robodoc]

So, lange nichts geschrieben hier ... also mal der aktuelle Stand:

Nach einigen Wochen Recherche und Suche nach einer Bezugsquelle habe ich die meisten der benötigten Teile seit nunmehr zwei drei Wochen im Haus und seitdem bin ich mehr oder weniger in jeder freien Minute am Lesen, Löten, Kabelziehen und Schrauben.

Die Installationsarbeit in der Zentrale ist mittlerweile abgeschlossen, die Integra 128+ läuft jetzt schon sicher und stabil. Einige verdrahtete Magnetschalter aus der alten Installation habe ich bereits in der Zentrale angeschlossen, einige Funkmagnetschalter über das ACU-220 ebenso.

Ich habe mich bei den Kellerfenstern entschieden, durchgängig die Funkdinger AXD-200 einzusetzen, auch gegen die Argumentation einiger in diesem Thread. Alles andere war mir einfach zu aufwendig, wäre vielleicht möglich gewesen an 2 oder 3 Fenstern, aber am Ende des Tages wäre ich ohne Funk nicht ausgekommen und habe daher alle 11 Kellerfenster so gesichert. Hauptgrund: Die Einheitlichkeit und die daraus folgende einfachere Installation und Inbetriebnahme. Schließlich soll das Ganze auch ein Erfolg werden und ehrlich, hier und da bin ich schon an die Grenzen meiner intellektuellen Leistungsfähigkeit gestoßen. An einigen Fenstern ist das bereits installiert und läuft in Kombination Vibrationsmelder und MK. Geniale Kombi

Zu meinen angesprochenen Grenzen ... sämtliche Probleme, an denen ich bisher hängen geblieben bin, haben sich am Ende als mein Verständnisproblem oder mangelnde Sorgfalt meines Vorgehens herausgestellt. Manchmal habe ich mit meinen begrenzten intellektuell-technischen Möglichkeiten am Rande der Verzweiflung ausgeharrt, aber durch hartnäckiges Ausprobieren, Fragen stellen ( Animal kriegt bei Gelegenheit ein Bier ) und Informationen einholen bin ich immer stückchenweise weiter gekommen. Selbst einfache Dinge, wie die Fragen, warum wozu und wie man drei gottverdammte Widerstände in jede einzelne Alarmlinie einlötet, haben mich oft tagelang beschäftigt. Aber auch ich bin offensichtlich ein lernfähiges System und dank eurer Hilfe in den vielen kleinen Threads bin ich doch immer weiter gekommen.

Was sonst?
Neben der Zentrale gibt es eine Unterzentrale INT-PP in der Doppelgarage. die Garagentorsteuerung läuft über die Relais der lokalen Unterzentrale, gesteuert sowohl über die Taster im Hausflur (die hängen jetzt an den 2 Eingangslinien des INT-KSG Bedienteils) als auch über den Funkdongle im Auto.

Dank Martinas Einwand oben habe ich über Leerrohre nachgedacht und tatsächlich ein lange vergessenes NYM 5x1,5 mm² Kabel gefunden, das ich nutzen kann, um im Keller über vier Drähte eine weitere Unterzentrale für Lagerkeller, Werkstatt, Waschküche und Heizungskeller zu positionieren. Sämtliche Rauchmelder, Wassermelder, Gasmelder im Keller kommen da dran. Theoretisch könnte ich auch einige der Fenster dort anschließen, aber dazu hatte ich ja oben schon was gesagt (Einheitlichkeit). Im Wohnkeller komme ich mit Verdrahtung nicht wirklich weiter, daher dort Funkrauchmelder und ein Funkbedienteil.

Dank ETHM-1 Plus kann ich die Zentrale momentan auch übers Internet bedienen. Eine nette Funktion und lustig zum spielen, aber ich werde das wieder deaktivieren. Zu gefährlich, finde ich. Das ETHM Modul ist aber unverzichtbar für die Programmierung übers Notebook. Das geht super einfach und anfangs war die Kopplung über das USB Kabel immer eine Quälerei. Nett ist auch die Möglichkeit, durch Senden von bestimmten, frei definierbaren SMS Texten auf eine in der INT-GSM verbaute SIM Karte, spezielle Funktionen auszulösen. Also scharf schalten etc. Ich weiß grad nur nicht, wofür ich das brauchen sollte. Die SIM Karte ist aber eh drin, primär als zusätzliche Meldelinie nach extern. Wie das genau geht, muss ich noch rausfinden. Das kommt aber erst, wenn die Anlage soweit läuft.

Sieht also alles gut aus, ist jetzt zwar noch ein Haufen Fleißarbeit bis es fertig sein wird, aber alle größeren Probleme sind soweit gelöst und die dezentrale Topologie mit den Unterzentralen und dem Funkmodul ist aufgebaut.


Ich fasse mal die Unterschied zu der Vorgängeranlage, die "nur" die Außenhaut und die Haustür überwacht hat, zusammen:

1. alle Kellerfenster sind gesichert.
2. die Feuermelder sind im Alarmkonzept integriert, bislang habe ich einen Haufen unabhängiger Melder, die aufgeregt piepsen, wenn die Bude abbrennt. Das neue System soll stattdessen die Feuerwehr rufen und es brüllt zusätzlich mit 120 dB an 4 Stellen im Haus.
3. die Garage ist als eigener Bereich gesichert und kann unabhängig vom Rest scharf/unscharf geschaltet werden.
4. die Garagentore werden zusätzlich über Dongle im Auto auf zu gesteuert und natürlich auch überwacht.
5. es gibt statt der alten Telefonleitung zur Leitstelle nun sowohl Meldewege über Internet als auch über GSM.
6. die Anlage wird nicht mehr mit einem Schlüssel bedient, sondern es gibt drei Bedienteile (im Eingangsbereich INT-KSG, im Keller INT-KWLR2, in der Garage INT-KLCDS-GR) für schlüsselfreie Codeeingabe.
7. einige Wassermelder und einen Gasmelder habe ich für den Keller vorgesehen, die gab es bislang gar nicht.
8. statt 8 Meldelinien mit Z-Verdrahtung mehrerer Melder gibt es jetzt 128 Meldelinien, so dass ich jedem Melder eine eigene widerstandsüberwachte Linie zuordnen kann. Bei mir können bis zu 48 davon Funklinien sein, dann ist mein Funk alle. Reicht aber, der Rest ist verdrahtet.

Die Software ist brauchbar, nix dolles, insbesondere für Usability-verwöhnte Nutzer erst mal ein Graus.
Es ist halt ein Handwerker-Tool. Alles funktioniert, aber an manches muss man sich echt gewöhnen
Sieht aus wie eine Mischung aus Excel und Access, erinnert eher an ein Parametrisierungstool als an eine Programmierumgebung. Aber die Anlage ist tatsächlich ziemlich frei programmierbar.
Und es gibt in der Software keine Fehler oder schlimme Macken, Abstürze etc.

Es ist eine Windows Software, die überraschend stabil bei mir in einer VM unter Linux dreht. Hätte ich erst mal wegen vieler Treiber und Kommunikation zwischen PC und Anlage nicht erwartet, geht aber einwandfrei.
Und das wichtigste: Die Software ist vollständig, aktuell, deutsch und kostenlos!

Wie geht's weiter?
Neben der Fleißarbeit grübele ich momentan über Lichtschranken in meinem Kriechdach. Darüber will ich aber hier nichts erzählen, weil es hier einen eigenen Thread dazu gibt.

Auch muss ich noch einiges nachkaufen: Einige INT-PP und INT-E Module, eines der angesprochenen Bedienteile fehlt noch, ca. ein Dutzend TSD-1, Gasmelder, Wassermelder, die Lichtschranken und bestimmt noch das ein oder andere was mir grad nicht einfällt. Wenn ich dann überlege, dass die Reparatur (mit wenigen Erweiterungen) meiner kaputten EffEff laut Kostenvoranschlag des Errichters bis auf ein paar hundert Euro plus minus so ungefähr das gleiche gekostet hätte, wie das was ich für die neuen Teile ausgeben muss ... na dann war das rückblickend gut und richtig, die Kiste zu entkernen und selbst neu aufzubauen. Jetzt blicke ich immerhin durch, was das Ding tut und wie es das tut. Die EffEff habe ich nie wirklich verstanden und auch nicht wirklich hinterfragt.

Ich danke allen herzlich für die Unterstützung bis hierher und natürlich werde auch weiter berichten.

[Animal]

Tiptop! Schön zu lesen, daß man mit dem nötigen Biss auch als "Quereinsteiger" die Integra zum Laufen bekommt.
Wenn man es mal verstanden hat ist die Integra kaum zu schlagen