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Es eskaliert zunehmend !
09-08-2021, 21:03
Beitrag: #1
Es eskaliert zunehmend !
Ich wohne in einem Gebiet, wo vornehmlich 1, 2, 3 und 4 Familienhäuser stehen. Seit, ich würde sagen, Begin 2020 nehme ich immer mehr Alarme in der Umgebung wahr. Während es anfangs alle paar Tage einer war, finden diese mittlerweile fast täglich statt. Gerade heute seit ca. 19:00, ist es nun der dritte, aber unterschiedlicher Herkunft (im letzten Fall, also vor ein paar Minuten, habe ich deutlich die 408/27D gehört). Sollten diese von Eindringlingen verursacht werden, wäre das ja löblich, allerdings gab es in meiner Gegend im Mai den letzten Einbruch. Ich kann die Alarme räumlich schwer zuordnen, was die Ursachensuche erschwert. Nun gibt es verschieden Szenarien, die diese Alarme auslösen. Ist es Fehlbedienung, eine mangelhafte Installation oder finden hier tatsächlich täglich Einbruchsversuche statt. Letzteres schließe ich aus, ich hätte davon erfahren.
Was verursachen diese Alarme, die aufgrund Fehlbedienung oder wie bereits vermutet, durch eine mangelhafte Installation initiiert werden.
Es verursacht eine nachlassende Aufmerksamkeit der Nachbarschaft, eine große Skepsis gegenüber dieser Technik in der Umgebung, aber auch beim Betroffenen und besonders Schlimm, die Wahrnehmung durch die Polizei, die eventuell diesen Alarm noch durch einen aufmerksamen Anwohner gemeldet bekommt.
Das bereitet mir Sorgen. Wenn die Alarmtechnik ins absurdum gerät, sich alle nur noch darüber lustig machen, weil durch Unaufmerksamkeit oder fehlerhafte Produkte, sich die Wahrnehmung zur Sicherheitstechnik verändert, dann habe ich ein Problem.
Ich denke dabei an meine Brasilienaufenthalte, wo wirklich jede Bretterbude eine Alarmanlage hat und selbst im ruhigen Wohngebiet durchschnittlich ein halbes Dutzend permanent Alarm abgeben, es selbst den vorbeiziehenden Polizisten nicht mehr kratzt.
Um sowas zu vermeiden, werden bei meinen Installationen erst nach ca. zweiwöchiger Eingewöhnungsphase der Anwohner, die Außenmelder und eine Leitstelle aktiviert. Das hat sich bewährt, die Rückmeldungen waren stets positiv.

Ich denke, wir müssen ein bisschen aufpassen.

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09-08-2021, 21:51
Beitrag: #2
RE: Es eskaliert zunehmend !
Ich denke, das dieser Umstand der sich immer mehr häufenden Fehlalarme durch unsachgemäße Installation, ohne die dafür erforderlichen Zwangsmaßnahmen (Sperrelement etc.) oder Kenntnis der Melder und deren richtige Montage verursacht wird. Das zum einen, zum anderen kommen natürlich auch immer mehr die DIY Anlagen zum tragen, wobei es sehr oft die Hersteller, oder Vertreiber von diesen eine Mitschuld durch schlechtes Material oder ganz einfach grottenschlechte Technik haben.
Es denken halt immer mehr Kunden, das so ein "bischen Alarmanlage" einfach Plug and Play ist und schon irgendwie funktionieren wird. Das ist auch der Geiz ist Geil Gesellschaft geschuldet.
Wie sage ich immer:
Fehlalarme sind der Tod jeder Einbruchmeldeanlage

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09-08-2021, 22:40
Beitrag: #3
RE: Es eskaliert zunehmend !
... und genau weil Geiz Geil ist, hört das mit den Fehlalarmen nur auf, wenn die Leute einen kostenpflichtigen Einsatz von "Institutionen in silber-blauen Fahrzeugen" zu bezahlen haben. Big Grin

Das Problem habt Ihr erkannt, aber erst wenn es den Leut´chen im Geldbeutel weh tut, wird sich was daran ändern Angel Versprochen Exclamation

Das ist so ähnlich wie bei den teuren Verschwenkungen in der Straßenführung, Einengung des Querschnitts und Anordnung von Inseln. Die kosten zwar viel Geld, bringen aber nur ein Bruchteil der Wirkung von Aufpflasterungen, Schwellen oder Kölner Teller. Die alle richtig platziert (so das Fahrradfahrer nicht zu Fall kommen) und dann wird langsam gefahren. Erst wenn der Ars.. es spürt, kommt es im Kopf der Fahrer an. Wenn dann noch ein Kratzer am Spoiler ist, prägt das nachhaltig. Heart

Immer daran denken: Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Wobei die Schwierigkeit ist, das schwächste Glied als solches zu erkennen, bevor es andere erkannt haben! Cool
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09-08-2021, 22:44
Beitrag: #4
RE: Es eskaliert zunehmend !
Das ist halt mit Sicherheit der Grund, warum die VDE-Vornorm sich gegen Externsignalgeber im Außenbereich ausspricht. Ich seh das etwas anders: Die Lösung muss sein, dass man konsequent die Polizei anruft (->Kosten für den Anlagenbetreiber) und die Polizei auch konsequent gegen Falschalarme mit Signalisierung vorgeht und Anlagen außer Betrieb setzen lässt, wenn es öfters vorkommt.

Ich bin ein absoluter Freund von Externsignalgebern im Außenbereich, aber die Flut an DIY-Anlagen mit solchen ist ein Problem. Absolut. Klar wird es auch Errichteranlagen mit hoher Falschalarmquote geben, aber die sind am Ende sicherlich die Ausnahme.

Ein riesiges Problem ist halt auch, dass viele Anlagen in Standardkonfiguration bzw. bei dem billigsten DIY-Müll generell auch dann die Signalgeber im Außenbereich aktivieren, wenn die Anlage teilscharf ist. Das kannste machen, wenn du an jedem Fenster ein Sperrelement hast und auch sonst quasi jede Quelle für Falschalarme behoben hast, aber sonst gehört ein Internalarm nur intern oder erst nach Verzögerungn auch extern signalisiert.

Ein riesiges Problem ist halt auch, dass viele Anlagen in Standardkonfiguration bzw. bei dem billigsten DIY-Müll generell auch dann die Signalgeber im Außenbereich aktivieren, wenn die Anlage teilscharf ist. Das kannste machen, wenn du an jedem Fenster ein Sperrelement hast, aber sonst gehört ein Internalarm nur intern oder erst nach verzögern auch extern signalisiert.

Ich bin generell nicht dafür, dass man absurd strikte gesetzliche Regeln aufstellt oder sogar fragwürdige Vornormen zur Pflicht macht oder DIY-Anlagen komplett verbietet, aber einige Grundregeln sollte es geben:
1. Eine Anlage, deren Geräte nicht der EN 50131 entspricht, sollte keine akustischen Signalgeber im Außenbereich haben dürfen. Dann dürfen Smarthome-Anlagen halt keinen haben, Pech gehabt, ist ne suboptimale Lösung - dürfen se nach VDE-Vornorm wahrscheinlich eh nicht (kp, kenne die Smarthome-Alarmsystem-Vornorm nicht gut, aber wäre unlogisch wenn der VDE sonst keine Außensignalgeber mag).
2. Eine Anlage ohne Fernalarm an eine ständig besetzte Stelle (nicht nur Handy vom Eigentümer) sollte auch keine akustischen Externsignalgeber im Außenbereich haben dürfen. Damit kann man unterscheiden wer ernsthaft ne Sicherheitslösung will und wer nicht.
3. Bei Internscharfschaltung dürfen akustische Signalgeber im Außenbereich nur verzögert aktiviert werden. (Ausnahme lauter Panikalarm)

Zitat:Was verursachen diese Alarme, die aufgrund Fehlbedienung oder wie bereits vermutet, durch eine mangelhafte Installation initiiert werden.
Fehlbedienung durch mangelnde Planung und mangelhafte Planung / Installation generell. Ich hab schon Anlagen mit Außenbedienung und ohne Verzögerung erlebt, die kein Sperrelement hatten obwohl sie von Fachbetrieben kamen - natürlich entstehen so Falschalarme... Das ist mir unverständlich und ein solcher Betrieb sollte keine EMA einbauen... Eingangsverzögerung finde ich grundsätzlich absolut okay (aber Zwangsläufigkeit ist natürlich deutlich besser), aber sowas geht gar net.

Zitat:werden bei meinen Installationen erst nach ca. zweiwöchiger Eingewöhnungsphase der Anwohner, die Außenmelder und eine Leitstelle aktiviert. Das hat sich bewährt, die Rückmeldungen waren stets positiv
Leitstellenaufschaltung mache ich durchaus ab Tag 1 (außer Kunde wünscht anders bspw. weil Leitstelle pro Meldung abrechnet), aber Außensignalgeber sollten tatsächlich i.d.R. nicht ab dem ersten Tag aktiv sein.

Zitat:Ich denke, wir müssen ein bisschen aufpassen.
Wir werden da keinen Einfluss haben, da es dabei zum größten Teil um preisgünstige DIY-Anlagen geht. Schrottige Anlagen, wo ne Außensirene wichtiger ist als ne Leitstellenaufschaltung, die dann nur per AWAG gehen würde... Oder es gibt Außensirenen für Funk-Smarthome-Systeme wie Homematic die als EMA/GMA einfach ungeeignet sind. Und Homematic (IP) ist als Smarthome-Lösung ja nicht per se schlecht, aber als Sicherheitslösung???

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17-12-2021, 18:16
Beitrag: #5
RE: Es eskaliert zunehmend !
(09-08-2021 22:44)KMsicherheitstechnik schrieb:  Schrottige Anlagen, wo ne Außensirene wichtiger ist als ne Leitstellenaufschaltung, die dann nur per AWAG gehen würde

Kann man eigentlich bei NSLs eine Aufschaltung per AWAG mit bspw. nur telefonischer Ansage eines 10 Sekunden-Textex machen, oder muss dazu immer ContactID vorhanden sein?
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17-12-2021, 18:28
Beitrag: #6
RE: Es eskaliert zunehmend !
Moin,

es gibt viele Formate und gute WD können auch aus einer Mail und einer SMS ein Ereignis generieren. Das ist ja vergleichsweise günstig zu machen. Ob heute noch jemand ein AWAG annimmt kann ich Dir nicht sagen. Gab sogar Spezialisten die die vom Amt gesendete Rufnummer als Kriterium ausreichend fanden...

Viel Erfolg

Andreas

P.S.: Außenalarmgeber ist immer ganz nett als Zusatzgerät. Ohne Aufschaltung (stehende IP + GSM/GPRS) aber reichlich sinnlos. Habe hier vom EPROM brennen bis hier hin alles durch und auch viele gaaaanz alte Anlagen so aufgerüstet. Heute oft unmöglich da die Geräte meist nicht mehr frei verschaltet werden können. Auch blöd weil man so oft alles von einem Hersteller verwenden muss.
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17-12-2021, 18:50
Beitrag: #7
RE: Es eskaliert zunehmend !
Wird sicherlich AES geben, wo das noch geht. Ein konkretes Beispiel habe ich nicht, weil ich halt nie jemanden danach gefragt hätte. Stadtritter ist für Sonderwünsche schon recht offen, aber ob die noch AWAGs annehmen? Kein Plan. Würde aber definitiv mit nem Aufpreis rechnen.

Zitat:Außenalarmgeber ist immer ganz nett als Zusatzgerät. Ohne Aufschaltung (stehende IP + GSM/GPRS) aber reichlich sinnlos.
Nicht mal das würde ich unbedingt so unterschreiben. Eine zuverlässige Anlage in einer Nachbarschaft, die die Polizei ruft bei Alarmauslösung, kann so sicherlich auch funktionieren - und der Abschreckeffekt ist auch nicht zu verachten. Also Außensignalgeber ohne Fernalarm sinnlos würde ich tatsächlich nicht sagen - jedenfalls besser als eine Anlage ohne Fernalarm und ohne Außensignalgeber. Wobei ich selbstverständlich natürlich eine Aufschaltung empfehle - weil spätestens ein Überfallalarm klappt über die Nachbarschaft nicht und die Aufschaltung zu einer ständigen besetzten Stelle ist tausendmal zuverlässiger als die anonyme Öffentlichkeit (und auch viel zuverlässiger als ne App oder SMS aufs eigene Handy).

Bescheuert ist es halt, dass man dann bei vernünftigen Anlagen die Signalgeber außen weglassen will über Vornormen und Versicherungsvorgaben (VdS Home), aber die Belästigung durch DIY-Schrott nicht unterbunden wird. Ich bin absolut pro Externsignalgeber außen am Objekt, auch wenn das manche Leute anders sehen. Was schreckt mich aufem Land mehr ab, wo ich genau weiß, dass die Cops erst in 20 Minuten da sind? Der Alarm im Gebäudeinneren und das Wissen, dass in 20 Minuten die Polizei da ist ODER der Alarm, der die Nachbarschaft weckt und Zeugen schafft, die mich auf der Flucht verfolgen könnten / Hinweise für die Ringfahndung geben können?

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17-12-2021, 20:21
Beitrag: #8
RE: Es eskaliert zunehmend !
Ihr habt Recht, hab kurz recherchiert und las bspw., die Überwachung eines AWAG kostet teilweise jenseits 40 EUR mtl, und wird auch nicht mehr empfohlen. Dagegen dann ein AWUG, womit tägliche Kosten von unter einem Euro anfallen, teilweise auch nur 20 ct pro Tag.

Mit der Außensirene würde ich mir auch erhoffen, dass Nachbarn vorne aus dem Fenster schauen und ggf die Straße am Haus entlang einmal Präsenz zeigen, vor allem, wenn man mit denen einmal über die Anlage gesprochen hat.
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17-12-2021, 20:45
Beitrag: #9
RE: Es eskaliert zunehmend !
(17-12-2021 20:21)alarmjens schrieb:  Mit der Außensirene würde ich mir auch erhoffen, dass Nachbarn vorne aus dem Fenster schauen und ggf die Straße am Haus entlang einmal Präsenz zeigen, vor allem, wenn man mit denen einmal über die Anlage gesprochen hat.

Und genau da sind wir wieder an dem Punkt mit den Fehlalarmen....
Beim ersten Mal schauen die Nachbarn noch, beim zweiten auch noch, aber wenn das öfter passiert sind die Nachbarn höchstens noch genervt von der Klingelbüchse....

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