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561-MB24 von Sicherung auf Schukostecker
04-01-2022, 23:03
Beitrag: #1
561-MB24 von Sicherung auf Schukostecker
Hallo zusammen,

mein Errichter hat die Anlage seinerzeit direkt an eine Sicherung im Sicherungskasten angeschlossen.

Nun habe ich mir eine USV mit Überspannungsschutz angeschafft und würde die Anlage gerne direkt da mit einem Schukostecker anschließen.

Gibt es dabei etwas zu beachten? Bei einem Stecker spielt + und - ja keine Rolle, aber an der Sicherung ist das ja schon richtig mit der Anlage verbunden.

Gibt es etwas, was gegen die Änderung spricht?

Viele Grüße
Marc
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04-01-2022, 23:10
Beitrag: #2
RE: 561-MB24 von Sicherung auf Schukostecker
Gründe, das nicht zu tun wären:
- In der Anlage sollte es bereits Akkus geben, die für eine ausreichend lange Überbrückung bei Stromausfall sorgen
- Die USV kann Störungen haben. Eigentlich sind die Netzteile von effeff / ... / Honeywell auf extrem lange zuverlässige Laufzeit ausgelegt, so eine USV vielleicht nicht
- Jemand kann aus Versehen oder absichtlich den Stecker ziehen (ok, den LS-Schalter kann man auch abschalten, aber vielleicht ist der Sicherungskasten ja auch verschlossen)
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04-01-2022, 23:15
Beitrag: #3
RE: 561-MB24 von Sicherung auf Schukostecker
Die Anlage hat eine eigene Notstrombatterie und braucht keine USV. Ohne die Batterie geht die Anlage auch in Störung.

Die Anlagen sind auch nicht dafür vorgesehen, über einen Schukostecker betrieben zu werden. Die Typenprüfung der Zentrale sieht einen Festanschluss vor, wird seitens der Dokumentation entsprechend vorgegeben und eine Abweichung könnte dich, bei einem technischen Defekt, den Versicherungsschutz kosten.

Wenn du einen Überspannungsschutz haben willst, lass von einem Elektriker einen DEHNguard in die Verteilung einbauen. Zum Beispiel DEHN 952070. Dient dann als Mittelschutz. Der Feinschutz ist in der Zentrale verbaut. Der Grobschutz kurz hinter der Einspeiung liegen.

Durch den Anschluss an die USV bewirkst du genau das, was die gesonderte Absicherung (eigener LS ohne Schutz durch einen Sammel-FI, wenn FI, dann ein FI nur für die Zentrale) verhindern soll. Durch einen Angriff auf die Stromversorgung kann die Anlage lahmgelegt werden. Diese läuft zwar nach, aber dennoch kann man diese ausbluten lassen. Es reicht auf einer Außensteckdose ein PE-N-Schluss.
Wenn die Zentrale nach Anleitung, Normen und Richtlinien gebaut wurde, ist die Stromversorgung nicht direkt am Objekt angreifbar.
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05-01-2022, 10:21
Beitrag: #4
RE: 561-MB24 von Sicherung auf Schukostecker
(04-01-2022 23:15)5624 schrieb:  Die Anlagen sind auch nicht dafür vorgesehen, über einen Schukostecker betrieben zu werden. Die Typenprüfung der Zentrale sieht einen Festanschluss vor, wird seitens der Dokumentation entsprechend vorgegeben und eine Abweichung könnte dich, bei einem technischen Defekt, den Versicherungsschutz kosten.
Kurzform:
Fest mit dem Gebäude verbundene elektrische Gerätschaften (nicht mehr ortsveränderlich) dürfen nach VDE nicht über eine z.B. Schukosteckdose angeschlossen werden.
Das Argument "Versicherungsschutz entfällt!" passt zu 100%

Für Fachwissenaustausch auf Errichterebene bin ich auf https://ff-st.de registriert, weil ich teuer erworbenes Fachwissen nur unter Errichterkollegen austausche! Weiß ich ob hier ein potenzieller Täter anfragt?
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05-01-2022, 16:24
Beitrag: #5
RE: 561-MB24 von Sicherung auf Schukostecker
Vielen Dank für die Antworten.

Dann werde ich es wohl so lassen, wie es aktuell angeschlossen ist.

Mein Gedanke wurde das Problem aus dem Thema "Netz-Störung 561-MB24" ausgelöst.
Hier wurde damals der Stromzähler gewechselt und dadurch wurde eine Beschädigung am Board ausgelöst.
Wie und was damals genau passiert ist, kann ich nicht sagen, aber ich dachte ein Überspannungsschutz könnte da evtl. helfen.
Ich schaue mir mal die Variante mit dem DEHN 952070 an.
Seit dem Umbau der Verteilung beim Anschluss der PV-Anlagen haben wir noch ein Modul "Weidmüller 2591080000 VPU AC II 3+1 300/50 Überspannungsableiter" in der Verteilung. Ist dann der DEHN 952070 noch zusätzlich sinnvoll?

Als Nachtrag möchte ich noch betonen, dass ich natürlich nicht die Akkus aus der Anlage durch eine USV ersetzen wollte, sondern lediglich den Überspannungsschutz mitnutzen wollte.
Die USV muss bei uns nur ein paar Sekunden überbrücken, bis der Batteriespeicher unserer PV-Anlage den Notstrom übernommen hat.
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05-01-2022, 16:35
Beitrag: #6
RE: 561-MB24 von Sicherung auf Schukostecker
Moooment.

Zitat:nicht mehr ortsveränderlich) dürfen nach VDE nicht über eine z.B. Schukosteckdose angeschlossen werden
Zunächst einmal: Ein Abweichen von VDE-Normen bedeutet keinen automatischen Verlust des Versicherungsschutzes, solange die Abweichung durch eine Elektrofachkraft gemacht wurde. Diese kann dann aber, sofern die Abweichung für den Schaden ursächlich war, u.U. in Regress genommen werden vom Versicherer, weil es ein Verstoß gegen anerkannte Regeln der Technik war.

Ein 100%iger Verlust des Versicherungsschutzes oder eine 100%ige Haftung ist so oder so Bullshit. [Fiktives Beispiel:] Wenn ich gegen VDE-Vorschriften verstoße und keinen RCD einbaue, aber ein Bruch eines Leiters einen Fehlerlichtbogen produziert und dadurch einen Brand verursacht, ist der Verstoß gegen die VDE-Vorschriften in der Anlage völlig irrelevant, da er keinerlei Zusammenhang zum Schadensereignis hatte. (Ein Todesfall durch Erdschluss bei Verstoß gegen die VDE-Vorschriften als anerkannte Regeln der Technik hingegen würde ich mich eine ziemlich eklige Position bringen.)

VDE-Vorschriften sind freiwillig. Punkt. Sie sind einfach nur im Regefall eben anerkannte Regeln der Technik, womit ein Abweichen davon nur unter sehr strengen Bedingungen erfolgen sollte, wenn man nicht insolvent gehen und/oder im Knast landen will. Aber nicht alle VDE-Vorschriften sind zwangsläufig auch anerkannte Regeln der Technik. Die Alarmanlagen VDE-Vornorm zum Beispiel nicht.

Und wo steht das bitte genau so wie du es formuliert hast? Eine Dunstabzugshaube z.B. ist auch ein nicht ortsveränderliches Betriebsmittel und darf natürlich an einer Schukosteckdose angeschlossen werden, solange das Gerät dafür zugelassen ist vom Hersteller und über einen Stecker verfügt, was z.B. bei Dunstabzugshauben absolut der Regelfall ist. Wenn es vorher über keinen Stecker verfügt, dann werde ich werde aber beim Montieren des Steckers zum Hersteller und muss entsprechend eine ordnungsgemäße Kennzeichnung dafür anbringen mitsamt CE-Zeichen, Gefährdungsbeurteilung und Konformitätserklärung sowie mir als Hersteller auf der Kennzeichnung. Danach ist es ein elektrisches Betriebsmittel, welches herstellerseitig dafür ausgelegt ist, per Stecker an einer Steckdose betrieben zu werden. Da will ich sehen, was die VDE-Vorschriften dagegen einzuwenden haben, ein ordnungsgemäßes nach EU-Recht zulässiges Betriebsmittel wie vom Hersteller vorgesehen einzusetzen.

Ehemals Inhaber von KM Sicherheitstechnik

Aktuell: Technik und Planung bei www.plusalarm.de
- Hier privat unterwegs. -
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05-01-2022, 19:54
Beitrag: #7
RE: 561-MB24 von Sicherung auf Schukostecker
(05-01-2022 16:24)26196008 schrieb:  Mein Gedanke wurde das Problem aus dem Thema "Netz-Störung 561-MB24" ausgelöst.
Hier wurde damals der Stromzähler gewechselt und dadurch wurde eine Beschädigung am Board ausgelöst.
Wie und was damals genau passiert ist, kann ich nicht sagen, aber ich dachte ein Überspannungsschutz könnte da evtl. helfen.
Nein, ein Überspannungsschutz hätte da nicht geholfen. Das Problem wäre so oder so beim nächsten Stromausfall aufgetreten. Elektrolytkondensatoren z.B. können über die Zeit austrocknen und damit können sich die Eigenschaften verändern. Manche Netzteile benötigen diese zum Starten und danach nicht mehr, so dass im Betrieb nichts passiert, aber ein Neuanlauf des Netzteils fehlschlägt.
Hätte es eine Überspannung durch den Zählertausch gegeben, dann wäre dieser vom Feinschutz abgeleitet worden. Ein Mittelschutz, wie in einer USV oder durch einen DEHNguard hätte gar nicht angesprochen.
Es war einfach ein alterbedingter Tod.

(05-01-2022 16:24)26196008 schrieb:  Seit dem Umbau der Verteilung beim Anschluss der PV-Anlagen haben wir noch ein Modul "Weidmüller 2591080000 VPU AC II 3+1 300/50 Überspannungsableiter" in der Verteilung. Ist dann der DEHN 952070 noch zusätzlich sinnvoll?
Nein, wenn einer da ist, dann ist einer da. Ein weiterer bringt nichts, solange er die gleiche Schutzaufgabe übernimmt. Du brauchst für den Vollschutz insgesamt drei Typen, einen Grobschutz, einen Mittelschutz und einen Feinschutz. Der Feinschutz befindet sich im Gerät. Es macht aber keinen Sinn, zwei Mittelschutzelemente zu verbauen.

Es kann halt immer passieren, dass eine Anlage einen Defekt erfährt, Ist zwar selten, aber möglich und damit muss man immer rechnen. Und da die 561-MB/HB-Reihe eh tot ist, sollte man sich schonmal darauf einstellen. Bei der MB48/MB100/MB256 könnte man das Netzteil tauschen, bei der 12 und 24 wirds eine neue Zentrale.
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05-01-2022, 20:42
Beitrag: #8
RE: 561-MB24 von Sicherung auf Schukostecker
(05-01-2022 19:54)5624 schrieb:  
(05-01-2022 16:24)26196008 schrieb:  Mein Gedanke wurde das Problem aus dem Thema "Netz-Störung 561-MB24" ausgelöst.
Hier wurde damals der Stromzähler gewechselt und dadurch wurde eine Beschädigung am Board ausgelöst.
Wie und was damals genau passiert ist, kann ich nicht sagen, aber ich dachte ein Überspannungsschutz könnte da evtl. helfen.
Nein, ein Überspannungsschutz hätte da nicht geholfen. Das Problem wäre so oder so beim nächsten Stromausfall aufgetreten. Elektrolytkondensatoren z.B. können über die Zeit austrocknen und damit können sich die Eigenschaften verändern. Manche Netzteile benötigen diese zum Starten und danach nicht mehr, so dass im Betrieb nichts passiert, aber ein Neuanlauf des Netzteils fehlschlägt.
Hätte es eine Überspannung durch den Zählertausch gegeben, dann wäre dieser vom Feinschutz abgeleitet worden. Ein Mittelschutz, wie in einer USV oder durch einen DEHNguard hätte gar nicht angesprochen.
Es war einfach ein alterbedingter Tod.

(05-01-2022 16:24)26196008 schrieb:  Seit dem Umbau der Verteilung beim Anschluss der PV-Anlagen haben wir noch ein Modul "Weidmüller 2591080000 VPU AC II 3+1 300/50 Überspannungsableiter" in der Verteilung. Ist dann der DEHN 952070 noch zusätzlich sinnvoll?
Nein, wenn einer da ist, dann ist einer da. Ein weiterer bringt nichts, solange er die gleiche Schutzaufgabe übernimmt. Du brauchst für den Vollschutz insgesamt drei Typen, einen Grobschutz, einen Mittelschutz und einen Feinschutz. Der Feinschutz befindet sich im Gerät. Es macht aber keinen Sinn, zwei Mittelschutzelemente zu verbauen.

Es kann halt immer passieren, dass eine Anlage einen Defekt erfährt, Ist zwar selten, aber möglich und damit muss man immer rechnen. Und da die 561-MB/HB-Reihe eh tot ist, sollte man sich schonmal darauf einstellen. Bei der MB48/MB100/MB256 könnte man das Netzteil tauschen, bei der 12 und 24 wirds eine neue Zentrale.

Danke für die ausführliche Erläuterung.
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