Einbrecher Praxis

[Ecotower]

Hallo in die Runde,

evtl. wurde das Thema schon mal hier behandelt (Sorry), habe aber nichts gefunden.
Folgende Frage: derzeit erleben wir in unserem Ort eine "Einbruchserie". U.a. berichten Betroffene, dass die Einbrecher mit einem Glasschneider die Scheiben aus den Rahmen geschnitten haben und auf diese Weise eingestiegen sind!? Wenn das in der Praxis tatsächlich funktioniert würden wohl so die Fenster-/Türkontakte überlistet!? Hat diesbezüglich schon mal jemand Erfahrungen gemacht? Wenn das mit dem Glasschneider funktioniert, wie kann man dann nachrüsten? Reagiert in so einem Fall ein Glasbruchsensor?

Wir haben seit Jahren die Jablotron 8000er im Einsatz. Alles mit Tür- und Fensterkontakten. Rundherum Kameras mit Langzeitaufzeichnug. Eigentlich habe ich die zur Wildbeobachtung. Insofern würde eine Verbindung zur Alarmanlage wenig Sinn machen weil dann jede Maus Alarm auslöst. Mir würden jetzt nur zusätzliche Bewegungsmelder einfallen. Aber wenn die reagieren sind die Jungs ja schon drinnen. Wie kann man dieses Problem lösen?

Freue mich auf Eure Lösungen; Grüße Manni

[Kalli1505]

Wenn wirklich mit einem Glas Schneider gearbeitet wird, wird wahrscheinlich auch ein (akustischer) Glasbruchsensor nichts bringen (da keine typischen Splittergeräusche).

Hierzu könnte man ein Alarmglas Einbauen (teuer).

Ansonsten macht eine Perimetersicherung Sinn.
Hierzu können einerseits vor den Fenstern Outdoor Bewegungsmelder angebracht werden.
Von Optex gibt es entsprechende Produkte, die auch mit einer Jablotron funktionieren.

Andere Option: Kamerasystem aufrüsten mit intelligenten Kameras und das ganze zur NSL aufschalten.

[Funkalarmprofi]

Jedes vernünftig geplante Alarmsystem hat zusätzlich zur reinen Kontaktüberwachung auch eine fallenmässige Überwachung mit Bewegungsmeldern oder anderen Komponenten. Glasbruchüberwachung ist möglich, welche Melder genau eingesetzt werden hängt aber immer vom jeweiligen Glas ab.
Als Alternative könnte man über eine Folierung nachdenken, oder sich im reichhaltigen Angebot der Melder für die Freilandüberwachung bedienen - das könnte dann zum Beispiel so aussehen.

[shortyHonk]

Bin da auch beim Funkalarmprofi.
Eigentlich müsstest du im Innenbereich BWM zur zusätzlichen Absicherung haben.
Was auch gut was bringt ist eine zusätzliche mechanische Absicherung durch Alu-Rolladen mit Elektromotoren, sodass die Einbrecher nichtmal an die scheibe kämen, ohne groß Krach zu machen.

[Jens Knoche]

Da Bewegungsmelder aus diversen Gründen manchmal nicht möglich sind... Stichwort Katzen... bieten sich auch Stöbersicherungen an. In jedem Fall muss es eine sinnvolle Backupstrategie geben. Auch löst ein Magnetkontakt theoretisch nur einmal aus und was dann? Ein Bewegungsmelder kann immer wieder den Alarm auslösen wenn der Täter durchs Objekt stromert.

[AaronK]

So einfach dürfte das mit einem Glasschneider bei einem Fenster im Rahmen aber auch net sein, auch bei einfachem Floatglas. Hast du mal ne normale Floatglasscheibe mit einem Glasschneider angeritzt und durchgebrochen? Mach das mal an allen vier Seiten gleichzeitig ohne dass dir die Scheibe zerspringt. Und mit ner handgeführten Kreis- oder Stichsäge mit entsprechendem Schneideblatt für Glas würde sicherlich thereotisch gehen, aber das ist ja nicht gerade so lautlos und bei einer eingebauten Scheibe (also 90° Winkel, volles Gewicht der Säge selber heben) handgeführt würde ich da auch ein relativ großes Risiko eines Glasbruchs sehen. Also an sich erscheint mir diese Methode nicht wirklich praxistauglich und wurde ja auch in der Kölner Studie in keinem Fall angewandt.

Also mag sein, dass es da ne einzelne Einbrecherbande gibt, die da drauf setzt und damit für eine örtliche Häufung solcher Fälle sorgt, und weil es natürlich nie ausgeschlossen ist, dass man zu einem solchen - in dtl.weite Zahlen gesehen - Einzelfall wird, ist Fallenüberwachung auch wichtig, aber ein wirklich nennenswert häufig angewendetes Verfahren sollte das nicht sein. (An sich würde mich der genaue Modus Operandi hier aber echt interessieren, weil ich mir keine so wirklich praxistaugliche Lösung vorstellen kann, vielleicht kannst du da ja näheres rausfinden?)

Aber: Wenn du eine Alarmanlage ohne Fallenüberwachung hast, dann ist die gesamte Projektierung bisher mangelhaft. Eine Falle muss nicht zwangsläufig ein klassischer Bewegungsmelder sein, sondern kann auch in Form von Stöbersicherungen, Türen mit Magnetkontakt (z.B. Innentür mit Katzenklappe <- beide Räume keine Bewegungsmelder möglich aber MK), Lichtschranken oder Vorhangbewegungsmeldern mit bodenfreiem Bereich montiert* sein. Hat man Haustiere, aber Fenster ohne richtiges Fensterbrett sondern nur einer recht schmalen Laibung (Leibung?), wo das Haustier sich nicht hinsetzt, kann man da auch Vorhangbewegungsmelder montieren (ersatzweise außen). Oder man sichert das EG mit Fassadenbewegungsmeldern ab, so Dinge wie die BXS von Optex sind ja überaus falschalarmresistent.

Am Ende wird man mit Haustieren und einer begrenzten Fallenüberwachung (weil man nur begrenzt BWM einsetzen kann) immer Kompromisse eingehen müssen. Jenachdem, wo das Haustier hin darf und was es für ein Tier ist, sind die Kompromisse halt u.U. mal größer oder kleiner.

* kommt auf die Art des Haustieres an -> Bei Hunden bspw. eigentlich gar kein Problem, bei Katzen muss man da sehr gut aufpassen, wo man das macht

[ssb-security]

Ich frage mich gerade, wo mehrere Einbrüche der letzten Zeit mittels Glasschneider durchgezogen wurden, also in der Art, dass da jemand durch steigen konnte. Finde in Google rein gar nichts dazu und das würde sicher sehr schnell die Runde machen (ich wüsste es nach wenigen Wochen).

[Martina H.]

@ssb: Der Fragesteller hat in einem früheren Beitrag mal dieses Schlußwort gesendet:

Zitat:Grüße aus der Eifel: Manni

Wikipedia umschreibt die Lage wie folgt: "Die Eifel liegt zwischen Aachen im Norden, Trier im Süden und Koblenz im Osten. Sie fällt im Nordosten entlang der Linie Aachen–Düren–Bonn zur Niederrheinischen Bucht ab. Im Osten und Süden wird sie vom Rhein- und Moseltal begrenzt. Westwärts geht sie in Belgien und Luxemburg in die geologisch verwandten Ardennen und das Luxemburger Ösling über. Sie liegt in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen und berührt den Raum Eupen–Sankt Vith–Luxemburg."

[AaronK]

Aber gerade wenns in der Eifel war, ist es ja sogar durchaus im Bereich von Oliver, da würd's mich ja echt wundern, wenn er davon nix mitgekriegt hat, weil dass er gut vernetzt ist, glaub ich ihm aufs Wort.

[ssb-security]

Es muss ja einen Blaulichtreport dazu geben (also mindestens einen). Ich habe jetzt mal in dem Gebiet die letzten zwei Jahre durchforstet (das war mühsam) und finde nichts.
Habe auch zu Bitburg und Koblenz gesucht, ebenfalls nichts.

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Nebenbei fand ich allerdings diese Nachricht - NZF

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Abgesehen davon, wäre es so, könnte sich Martina die oft zitierte Kölner Studie selbst um die Ohren hauen

[Ecotower]

Zunächst mal ein Update für die "Hobby Ermittler" hier.
Über die aktuelle Einbruchsserie im Raum Raeren, Roetgen und Rott (bei Aachen) wurde u.a. bei RTL, WDR, Blaulichtreport, Zeitung etc. berichtet!
Hier kann man bestimmt jetzt viele Alarmanlagen verkaufen
Die Sache mit dem Glasschneider wurde in einer Facebook-Gruppe gepostet. Nachdem mich dieser Bericht Tagelang beschäftigte, hatte ich mich hier an die "Experten" gewandt, ob diese Vorgehensweise aus der Praxis bekannt ist. Habe heute selber Stundenlang nach Werkzeugen und Maschinen gesucht die es ermöglichen ein "Mannloch" in eine verbaute Fensterglasscheibe zu schneiden. Es ist nicht unmöglich, erfordert aber viel Zeit, entspr. Equipment und dann noch viel Glück! Denn in den meisten Fällen zerplatzen die Scheiben bei der Prozedur! Auf Grund der Aussagen und Vorschläge hier (VIELEN DANK) und meinen heutigen Erkenntnissen bin ich wieder etwas beruhigter. Ich werde das aber jetzt zum Anlass nehmen meine gute alte Jablotron noch ein wenig aufzupimpen. Dann ist die Alarmanlage das Wertvollste was bei uns zu holen ist.
@shortyHonk: die Sache mit den Rolläden ist gut!! Hatte ich beim Einbau auch berücksichtigt! Mit Hochschiebesicherung und zusätzlichen Magnetkontakten. Habe aber nicht an allen Löchern Rolläden.
Sicherheitstechnik ist schon ein faszinierende Thema..........

[xdanielx]

Dieser Verisure "Bericht" von SSB klingt nach purer Werbung.....

[funkistnichtalles]

zu einem sorgenfreien Leben verholfen... Wer fällt denn auf so einen Scheiss herein?
Der ganze Artikel ist nix anderes als Beweihräucherung und Aufzählung von Interpretationen des Autors, welches mit der Realität soviel zu tun hat, als ich Dr. med habil bin. Diese Werbung ist für eine glatte Lüge, denn keine Gefahrenmeldeanlage kann irgendwas verhindern. Sie meldet und die Reaktion daraus verhindert. Selbst macht sie rein gar nichts, wenns nicht erkannt und verfolgt wird. Mag Haarspalterei sein, aber das ist diese Werbung auch.

[peteralarm]

(03-02-2022 10:12)xdanielx schrieb:  Dieser Verisure "Bericht" von SSB klingt nach purer Werbung.....

Ist auch nichts anderes als Verisure Werbung ohne Hand und Fuss, halt das Typische Verisure blabla.....