powermax+ mit sick Lichtschranke

[guido]

Tach,

habe hier eine Visonic Powermax+ zu liegen und dazu noch Lichtschranken der Firma Sick. Genauere Bezeichnung der Lichtschranken lautet WL27-R630.

Nun hätte ich diese sehr gerne an die Alarmanlage verbaut. Hauptproblem ist, dass ich nicht ganz eindeutig das auf den Lichtschranken verstehe bzw. nichts durch ausprobieren zerstören möchte.
Der Aufkleber der Lichtschranke beinhaltet folgendes:

UC24....240V

Ist das die Versorgungsspannung? Wenn dem so ist, müßte ich extern mit Strom versorgen oder schafft das die Anlage?

<2VA
Ist das der Stromverbrauch der Lichtschranke?

dann sind die Anschlüsse beschrieben:
1 - L1
2 - N
3; 4; 5; dürfte die Schaltung der Lichtschranke bedeuten, wobei 3 und 5 "verbunden" sind und 4 bei Unterbrechung geschaltet wird. Darunter sind folgende Angaben: U<=250V I<=2,5A P<=150VA
6 - NC

Jetzt könnt ich hier Zeilenweise meine Gedanken dazu aufschreiben und wir könnten drüber diskutieren. Da dies aber nur gefährliches Halbwissen ist, frag ich ganz direkt, was ich genau wie und wo an zu schließen habe, soweit es überhaupt möglich ist.

Vielen Dank für die Anregungen

Guido :-)

[Ollik]

Hallo Guido und herzlich willkommen bei uns im Forum!

Gib mal bitte die genaue Beschriftung aller Anschlussklemmen an, also auch irgendwelche Zeichnungen beschreiben oder noch besser setze einfach ein Foto der Anschlussklemmen und deren Beschriftungen hier rein, vielen Dank im Voraus!

Ein paar Tipps im Vorwege:
- UC24....240V ist in der Tat die Versorgungsspannung. UC steht für "Universal Current", der Lichtschranke ist es also egal, ob sie mit Gleich- oder Wechselspannung (auch wenn "current" eigentlich Strom bedeutet und nicht Spannung, aber egal...) betrieben werden kann; die Höhe der Spannung muss zwischen 24 und 240V DC oder AC liegen.

Dass die Anlage die Lichtschrankenversorgung noch "so nebenbei" mit schafft (sie muss ja auch schon die normalen Melder und die Sirene/n versorgen können), wage ich zu bezweifeln - ich habe jetzt zwar nicht nach der Visonic+ gegoogled, aber wenn ich mich richtig erinnere, war die Büchse recht knapp kalkuliert (und liefert eh nur 12 V, oder?)...

Sollte die Angabe "<2VA" tatsächlich die Leistungsaufnahme der Lichtschranke bedeuten, kannst du dir ja locker den Strombedarf (immer abhängig von der angelegten Spannung) ausrechnen: Leistung P = Spannung U * Strom I, also 2VA durch z.B. 24V geteilt ergibt einen Strom von 83mA. Bei einer 230V-Versorgung kommt das Ding mit einem Strom von rund 9mA aus.

Die Klemmen 1 (L1) und 2 (N) dürften die Eingänge für die Versorgungsspannung sein (L und N sind Begriffe aus der E-Technik, L steht für Life, also die Phase (stromführender Leiter) bzw. der +Anschluss bei der Verwendung einer Gleichspannung und N steht für Neutral, also den Rückleiter bzw. den -Anschluss, auch 0V oder Masse genannt).
Ist bei den Klemmen 3, 4 und 5 ein Schaltbild daneben? Gut möglich, dass das ein Wechselkontakt der Lichtschranke ist. 3 und 5 wäre dann der NC-Kontakt (also der Öffner oder Ruhestromkontakt) und 3 (oder 5 - je nach Schaltbild halt) und 4 wären dann der NO-Kontakt (also der Schließer oder Arbeitsstromkontakt). Belastbar wäre dieser Ausgangsschaltkontakt mit max. 250V Spannung, max. 2,5A Strom und/oder 150VA (oder W) Leistung.

Die Klemme 6, beschriftet mit NC, könnte nahezu alles sein: ein Öffner-Kontakt (s.o., heißen auch NC) oder auch Not Connected, also intern nicht beschaltet und könnte daher z.B. als Stütz- bzw. Verdrahtungsklemme für eventuelle Abschlusswiderstände einer verdrahteten Linie einer Einbruchmeldezentrale dienen...

Du siehst, ein Foto könnte für Sicherheit sorgen... ;o)

Viele Grüße
Olli

[guido]

WOW-schon mal vielen Dank für diese Antwort. Anbei mal zwei Bilder.
Für das Bild der Visonic steht noch folgendes drunter:

* Die Klemmen der Meldelinie 29/GND und Meldelinie
30/GND können an den Ruhestromkontakt eines
Melders, Schalters (z.B. Sabotageschalter eines
Gerätes) oder einen Taste mit dazwischengeschaltetem
2,2 KΩ-Widerstand angeschlossen werden. Derartige
Widerstände wurde bereits herstellerseitig an den
Klemmen für die Meldelinie 29/GND und die Meldelinie
30/GND angeschlossen. Die Widerstände sollten an
diesen Klemmen verbleiben, selbst wenn diese nicht
benutzt werden. In diesem Beispiel für einen
Verdrahtungsplan sind zwei Magnetkontaktmelder an
diese Klemmen angeschlossen. Die „V+“-Klemme kann
verwendet werden, um einen Melder (bei Bedarf) mit
12V (max. 100mA) zu versorgen.

Heißt jetzt also Lichtschranke über Steckdose versorgen. Bis hier erst mal kein Problem. Für mich ist jetzt nur die Frage, wie genau ich die beiden Lichtschranken an die Anlage anschließe. Es sind zwei Durchgänge, die ich damit absichern will. Hatte mir überlegt, diesen 2Kohm Widerstand einfach in einer Schleife zwischen den Anschlüssen 3 und 5 der Lichtschranke zu schalten. Schaltet die Lichtschranke, weil jemand durchgeht oder wird die Leitung unterbrochen durch Sabotage, dürfte es doch nun einen Alarm auslösen - oder falsch gedacht?

[Ollik]

Hallo Guido,

aber gerne doch! Vielen Dank für die Fotos, das hilft echt weiter.
So schlecht lag ich also gar nicht mit meinen Vermutungen: Die Zentrale schafft als Speisestelle für externe Melder mal so gar nichts, max. 100mA sind echt ein (schlechter) Witz und die 12V-Speisespannung sind für deine Lichtschranken eben auch zu wenig...
Dir bleibt also tatsächlich nur die Option "Versorgung der LS über die 230V-Steckdose" (zusätzliche Netzteile erhöhen nur die Ausfallgefahr) in der von dir bereits dargestellten Weise, also den 2k2-Widerstand auf Klemme 3 (COM-Anschluss des Wechselkontaktes) und Klemme 5 (NC des Wechslers) der jeweilige Lichtschranke anschließen. Die Anschlüsse der Linie 29 bzw. 30 landen ebenso auf Klemme 3 bzw. 5. Bei mit Spannung versorgter Lichtschranke und ununterbrochenem Lichtstrahl schließt der Wechselkontakt der LS den Alarmwiderstand kurz (unbedingt ausprobieren, ob nicht der genau entgegengesetzte Zustand angesteuert wird, mit Schaltbildern ist das immer so eine Sache... Einige Hersteller malen ihre Bildche im stromlosen Ruhezustand, andere Hersteller wiederum im bestromten Ruhezustand, was leider durchaus nicht immer dasselbe bedeuten muss...), so dass sich (elektrisch) nur der werksmäßige 2k2-Widerstand zwischen den Anschlussklemmen der Linie befindet, was die Zentrale als 'Nicht-Alarm-Zustand' bewertet. Wird der Lichtstrahl unterbrochen, schaltet der Wechselkontakt der LS und der Alarmwiderstand wird in die Linie eingeschliffen - für die Zentrale liegen also nun 4,4kOhm in der Linie, was zur Alarmauslösung führt. Wird die Leitung sabotiert (unterbrochen), steigt der Linienwiderstand auf (nahezu) unenedlich Ohm und wird von der Zentrale als Sabotage gewertet - somit hast du (fast) alle gewünschten Ziele erreicht...

Ich sehe nur ein Problem: Wird die LS nicht mehr mit der Betriebsspannung versorgt, kann der Kontakt der LS logischerweise auch nicht mehr schalten - während eines Stromausfalls kann also jeder durch deine Durchgänge laufen, ohne dass du das merkst...
Du solltest daher sehen, dass du eine separate Sicherung (ohne -sofern zulässig- oder nur mit einem eigenem separatem FI-Schutzschalter, in 'Neudeutsch' auch RCD genannt) für deine Alarmanlage verwendest, auf der keinerlei andere Verbraucher liegen (erhöht die Ausfallsicherheit immens!) und genau die gleiche Sicherung für die Versorgungsspannung der Lichtschranken benutzen. Bei Ausfall der Netzspannung der Zentrale sollte diese das nämlich eigentlich mitbekommen und im Akkubetrieb eine Störungsmeldung absetzen (sofern denn ein Meldeziel wie ein Wachdienst oder zumindest dein Handy existiert!).

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass du nur als EUP (elektrotechnisch unterwiesene Person) in deine Elektro-Hausverteilung (und auch nur HINTER den Stromkreis-Sicherungen!) eingreifen darfst - müssen Umbauten VOR den Sicherungen vorgenommen werden (z.B. die Nachrüstung einer zusätzlichen Sicherung), darf nur der Elektriker ran!!!

In diesem Sinne feel Erfolg und viele Grüße
Olli

[guido]

(02-02-2012 00:09)Ollik schrieb:  Hallo Guido,
.....
In diesem Sinne feel Erfolg und viele Grüße
Olli

Hallo Olli,

hier nun noch die Rückmeldung. Vielen lieben Dank für deine sehr ausführliche und große Hilfe. Hat nun alles reibungslos funktioniert. Die LS ist nun so geschaltet, dass bei Stromausfall der Kontakt auf offen steht und somit Alarm ausgelöst wird. Ist zwar sicherlich etwas nervig, sollte wirklich mal Stromausfall sein, aber sicherlich so rum besser, falls mir jemand von außen den Saft abdreht - was nämlich bei diesen Räumen auch möglich wäre. Lieber einen Alarm zu viel als zu wenig. Vielen Dank noch einmal und ich hoffe, ich kann mich mit meinem gefährlichen Halbwissen auch noch in diesem Forum etwas einbringen.

Guido

[Ollik]

Hallo Guido,
vielen Dank für deine Rückmeldung! Es ist schön zu lesen, wie ein Projekt ausgeht - freut mich, dass alles funktioniert!

Und ich bin sicher, auch mit deinem "gefährlichen Halbwissen" wirst du diesem Forum von Nutzen sein können... ;o)

VG Olli

[Suppenkasperl]

   

Das Forum gefällt mir danke , hab ich schon immer gesucht.

[Suppenkasperl]

Hab jetzt durch euer Forum Lust bekommen meine alte Powermax+ umzubauen

Erstens : Die Linie 29 als Türglockenersatz missbraucht.
Schaltbild wie Lichtschranke nur den Öffner über Relais simuliert damit ich den Türtaster als Schließer für die 4,4kOhm verwenden konnte
Verkabelte Linie 29 programmiert als
Meldungsart – ohne Alarm
Ton – Gong
Auf Bedienteil muss man noch die Taste 8 Gong ein aktivieren
Alte Türrassel mit Netzteil gekübelt
Einziger Nachteil wenn Anlage scharf ist läutet Gong nicht ist aber für mich ein Vorteil, weil so wie so keiner zu Hause ist und bei intern scharf will ich auch nicht geweckt werden vom Gong. Türgong geht also nur bei Anlage unscharf.

Zweiter Umbau: Auch hab ich einen versteckten Schalter für den internen Piezo eingebaut weil das lästige Pipsen der Störungen bei leerer Batterie meist nächtens wenn es kälter wird passiert und ich dann zu müde bin zu agieren, also mach ich den Batterietausch dann wenn ich ausgeschlafen bin.

Dritter Umbau der PGM Ausgang
Hatte vorher den PGM verwendet als scharf/unscharf Anzeige der Anlage
Hab den internen Minus der scharf/unscharf LED in der Anlage abgezweigt.
Lötpunkt geht unter den RJ45 Stecker vorbei. Man muss Anlage also nicht aufschrauben. Am Lötpunkt ist jetzt ein PNP Transistor der wiederum ein Relais schaltet für scharf unscharf.
Hatte erst das Problem das bei intern scharf die LED ja blinkt in Gegensatz zu extern scharf dieses blöde blinken konnte ich den Relais mittels eines 100uF Kondensators am PNP austreiben. Den somit gewonnenen PGM werde ich als RESET-Schalter (Stern-Taste) für den UMTS-Router der sich am Dach des Hauses befindet verwenden.

Vierter Umbau Verkabelte Linie -30
Diesen hab ich nur als Sabotagelinie für die externe Sirene verwendet und gleichzeitig wird er verwendet für einen verkabelten Bewegungsmelder im Keller.

Wünsche noch einen schönen Tag der Arbeit ich geh jetzt schlafen