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Zu hoher Schleifenwiderstand?
04-09-2016, 19:14
Beitrag: #1
Zu hoher Schleifenwiderstand?
Hallo,

ich habe eine MX am Laufen, die in einer Linie 8 Rauchmelder in Reihenschaltung überwachen soll. Die Leitungslänge beträgt ingesamt etwa 100m, da die Verkabelung sternförmig bis zu einem LSA-Verteiler erfolgt, von dort geht es mit einer Doppelader in die Zentrale.
Der Widerstand über die ganze Länge beträgt etwa 50 Ohm (um die 6 Ohm pro Leitung zu jedem Melder). Das ist der Anlage offensichtlich zu viel - die Anlage erkennt die Linie als offen und will nicht scharfschalten.
Was ist zu tun - Drahterweitung mit Aufsplittung in vielleicht 2 Linien pro Zone und damit 4 Zonen zusätzlich? Abschlußwiderstände einsetzen? LSA-Klemmen mit zu hohem Überganswiderstand - doch löten? Ganz anderes Problem?
Die Rauchmelder werden nicht sabotageüberwacht - ist ein Einfamilienhaus.

Schönen Abend.
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04-09-2016, 19:17
Beitrag: #2
RE: Zu hoher Schleifenwiderstand?
Bevor wir da herumschnüffeln. Wenn du Abus RM1000 Melder hast musst du die womöglich aufschrauben und umjumpern auf NC.

11.Gebot:
Du sollst die Alarmanlage nicht kombiniert mit einer Türverschlusseinrichtung deaktivieren.
—-
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05-09-2016, 07:56
Beitrag: #3
RE: Zu hoher Schleifenwiderstand?
Guten Morgen evertech,
ja, das habe ich gemacht. Die Linie mit allen Meldern kann ich ja durchmessen, so um die 50 Ohm. Ich dachte, das wäre zu viel für die Anlage die diesen Widerstand als zu hoch = offen erkennt.
Danke.
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05-09-2016, 08:10
Beitrag: #4
RE: Zu hoher Schleifenwiderstand?
Nun erstmal von Anfang an.

1. Rauchmelder MÜSSEN unabhängig von einer Scharfschaltung funktionieren!
2. Rauchmelder werden NICHT sabotageüberwacht.

Und das Leitungsnetz wird so nix. Gemäß Datenblatt hast Du bei 0,6 mm Aderndurchmesser auf 100 m 13 Ohm und bei 0,8 mm 7,3 Ohm. Nimmst Du Hin- und Rückleitung, gelten die doppelten Werte. Du musst von den 50 Ohm wegkommen. Prüfe erst einmal alle Verbindungsstellen nochmal! Kannst Du ggf. Adern parallel schalten, um den Gesamtwiderstand zu senken?

Dir ist aber schon auch klar, dass Deine Rauchmelder keine Rauchwarnmelder nach EN 14604 ersetzen...?

Gruß Jörg
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05-09-2016, 08:32
Beitrag: #5
RE: Zu hoher Schleifenwiderstand?
natürlich sollten Rauchmelder sabotageüberwacht werden. Wenn jemand den Kopf aus dem Sockel dreht ist das ein Sabotagealarm mit entsprechender Meldung und kein Brandalarm.

Der Rauchwarnmelder-DIN ist mit entsprechendem Gefahrenmeldesystem genüge getan, sofern die akustische Alarmierung der EN/DIN entspricht.

Ich würde einen EOL-Ruhewiderstand von beispielsweise 2 Kiloohm verwenden, da fallen die 60 Ohm prozentual nicht ins Gewicht. Die Linientoleranzen liegen bei allen mir bekannten Anlagen deutlich darüber - das wird auch bei der MX so sein.

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05-09-2016, 08:50
Beitrag: #6
RE: Zu hoher Schleifenwiderstand?
(05-09-2016 08:32)Animal schrieb:  natürlich sollten Rauchmelder sabotageüberwacht werden. Wenn jemand den Kopf aus dem Sockel dreht ist das ein Sabotagealarm mit entsprechender Meldung und kein Brandalarm.

Das ist was Anderes als die Sabotageschleife einer EMA. Dafür hat ein Rauchmelder gar keine Anschlussmöglichkeit.

(05-09-2016 08:32)Animal schrieb:  Der Rauchwarnmelder-DIN ist mit entsprechendem Gefahrenmeldesystem genüge getan, sofern die akustische Alarmierung der EN/DIN entspricht.

Nein, der Melder braucht eine eigene akustische Alarmierung und eine eigene Notstromversorgung. Der typische ABUS-Melder (z.B. RM 1000) entspricht der EN 54-7 und darf so nur an Brandmeldeanlagen betrieben werden. Mit Brandmeldeanlagen nach DIN 14675 können keine Rauchwarnmelder nach DIN 14676 ersetzt werden.

Gruß Jörg
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05-09-2016, 08:59
Beitrag: #7
RE: Zu hoher Schleifenwiderstand?
ein EN-54 Melder ist was anderes und KANN nur an einer Brandmeldezentrale betrieben werden.

Rauchwarnmelder nach DIN 14676 sind die niedrigste Stufe der Brandmeldetechnik, von unzertifiziertem Billigkram mal abgesehen. Brandmelder, intergiert in ein Gefahrenmeldesystem, ersetzen die Rauchwarnmelder. Da Brandmelder aber typischerweise keine adäquate interne Alarmierung besitzen, sondern den Alarmzustand an die Zentrale weiterleiten und diese alarmiert müssen die Kenndaten der akustischen Signalisierung gleich oder besser zur DIN 14676 sein. Das lässt sich aber bequem umsetzen. Ein Alarmsystem ist "höher" anzusetzen als Rauchwarnmelder, eine Brandmeldezentrale nach EN-54 steht nochmal darüber.
Es wäre auch totaler Nonsens eine Brandmeldezentrale oder Gefahrenmeldezentrale im Objekt verbaut zu haben und zusätzlich Standalone-Rauchwarnmelder installieren zu müssen.

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05-09-2016, 09:57
Beitrag: #8
RE: Zu hoher Schleifenwiderstand?
dieser Antwort ist nichts hinzuzufügen.
Wir haben diese Thematik auch mal bei TÜV-Zertifizierungen zur Sprache gebracht.
Im Zweifelsfalle gilt wie überall: der Ober sticht den Unter.
Alles andere wäre auch kontraproduktiv.
Diese Rauchwarnmelderchoose wenn dann auch noch vernetzt, ist ein riesengrosser Humbug. Nichts halbes und nichts ganzes. Fehlalarmanfällig und meist falsch projektiert und noch falscher umgesetzt.
zum TE: mach es so wie Animal beschrieben hat und versuche die Widerstandswerte am letzten Melder anzupassen. Das ganze mit aufdoppeln und so kann genauso lange funktionieren wie in die Hose gehen.

Wahre Männer lesen keine Bedienungsanleitung!
Erfahrung ist eine nützliche Sache.
Leider macht man sie immer erst kurz nachdem man sie brauchte. (Goethe)
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05-09-2016, 11:43
Beitrag: #9
RE: Zu hoher Schleifenwiderstand?
Technisch stimmt das wohl, ob man jedoch einem Laien dazu raten sollte, eine BMA nach DIN 14675 aufzubauen, um damit das Baurecht zu erfüllen? Mit einem Rauchwarnmelder hingegen ist man auf der sicheren Seite, deswegen plädiere ich trotz zugegebenermaßen technischem Unfug in diesem Forum immer dazu, Rauchwarnmelder einzusetzen.

Gruß Jörg
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05-09-2016, 12:11
Beitrag: #10
RE: Zu hoher Schleifenwiderstand?
...wenn aber schon ein Alarmsystem vorhanden ist, zudem auch noch Rauchmelder an dem Alarmsystem vorhanden sind, ist es Unfug².

Natürlich sind Standalonerauchmelder immer gut und besser als Nichts. Ein vernünftiges Alarmsystem mit Brandmeldern ist besser. Wenn ein Kunde nur 2-3 Rauchmelder haben möchte macht Standalone Sinn, wenn er aber ein Gefahrenmeldesystem haben möchte würde ich das doch nie degradieren.
Hinzu kommt, daß die DIN-Rauchmelder rein optische Melder sind - Brandmelder aber in der Regel optisch und thermisch arbeiten.

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08-09-2016, 20:34
Beitrag: #11
RE: Zu hoher Schleifenwiderstand?
Hallo an Alle,
das Problem der Rauchmelder-Linie ist gelöst. Die Anlage ließ sich gar nicht in Betrieb nehmen, da die Linie immer als offen signalisiert wurde.
Ich habe mit dem Downloader die Anlage ausgelesen, dann die MX geflasht und wieder die Einstellungen zur Zentrale geschickt - dann ging es.

Es handelt sich um ein Einfamilienhaus. Sachsen hat derzeit keine baurechtlichen Zwänge für Brandmeldeanlagen. Da die Alarmanlage schon da war (zur Überwachung der Fenster und Türen bei älteren Leutchen) habe ich die Rauchmelder mit der Zentrale verbunden. Die Anlage ruft mich bei Alarm an und macht einen Höllenlärm in den Räumen mit einem kleinen Lautsprecher in der Anlage und einer Innen- und Außensirene. Ich denke das reicht um der Sicherheit genüge zu tun.

Vielen Dank an Alle, es ist schön, wenn man so unkompliziert Hilfe bekommt.
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