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Günstige (aber funktionierende) EMA für Reihenhaus
18-10-2012, 12:57
Beitrag: #4
RE: Günstige (aber funktionierende) EMA für Reihenhaus
Hallo!

Erst einmal vielen Dank für die umfangreiche Rückmeldung! Um es kurz zu machen – trotz Deiner „Bedenken“ habe ich mir die Egardia bestellt und installiert (gibt’s momentan sogar noch mit 50 EUR Rabatt auf das Basissystem), so daß ich vielleicht mal kurz meine Erfahrungen schildern möchte.
1. Allgemeine Überlegungen von mir
Hier im Forum ist man sich ja ziemlich einig, daß eine EMA nur einen Einbruch meldet und keinen Einbruch verhindert…d.h. auch eine Telenot-Anlage für 15.000 EUR meldet „nur“ den Einbruch…genauso wie z.B. eine extrem günstige Primavip-Anlage.
Die potentiellen „Tätergruppen“ würde ich mal wie folgt unterteilen:
a) Die „ganz Vorsichtigen“
Diese netten Zeitgenossen sehen von außen die Sirene und weichen dann auf das Nachbarhaus aus; d.h. hier würde schon eine Sirene alleine ohne EMA dahinter ausreichen. Hier spielt es also gar keine Rolle, welche EMA ich habe….unabhängig ob eine Daitem D24000 für ca. 10.000 EUR oder nur eine Sirene für 50 EUR. Und man kann sagen was man will, zumindest ist eine reine Außensirene zu 100% fehlalarmfrei J
b) Die Unerschrockenen aber ganz schnellen
Diese Kollegen gehen das Risiko EMA bewußt ein … bleiben aber maximal 3-5 Minuten im Haus und nehmen eben mit was „rumliegt“…in diesen maximal 5 Minuten lassen sie sich auch nicht von der Sirene stören (ist eben nur unangenehm laut!). Auch hier ist es relativ egal, was für eine Anlage ich habe…..
c) Die Fast-Vollprofis
Hier wird spannend…das sind Profis, die es zwar schaffen eine „einfache“ Anlage zu überlisten aber z.B. keine Telenot….d.h. die Guten könnten meine Egardia überlisten … würden aber an einer Telenot scheitern….und diesen potentiellen Täterkreis würde ich mal als „klein“ einschätzen.
d) die richtigen Vollprofis….
legen auch eine Telenot-Anlage mit VdS-C Zertifikat still…auch wenn diese Kollegen wohl ehr nicht auf mein Reihenhaus schauen, hier lohnt sich dann der Mehrpreis dann auch nicht…
So nun mal zur Egardia selber…..der günstige Preis selber hat mich zwar durchaus angelockt, war aber nicht das einzige Entscheidungskriterium. Preise sind meiner Meinung nach auch (nicht) immer ein Qualitätskriterium…ich möchte keinen Facheinrichter auf die Füße treten, aber wenn ich mir z.B. mal die Einkaufspreise von Indexa/Jablotron Komponenten für Wiederverkäufer anschaue, bewegen sich hier die Preise auf ähnlichen bzw. sogar niedrigerem Niveau….
Was ich gut finde:
Das eigentliche „Gehirn“ der Egardia ist nicht die Zentrale, sondern der per Internet angeschlossene Zentralrechner von Egardia; d.h. man muß zwingend erst mal den Sicherungsdienst für 10 EUR /Monat abschließen, um die Anlage zu programmieren (das ist natürlich nicht so toll). Im Alarmfall werden auch die Anrufe, SMS oder Emails NICHT von der zu Hause rumstehenden Zentrale versendet, sondern vom Egardia-Zentralrechner. Das sehe ich als einen wesentlichen Vorteil an...selbst wenn der Einbrecher die Zentrale zu Hause entdecken und zerstören sollte….die Alarmeldungen gehen trotzdem alle über den Egardia-Zentralrechner raus. Bei einer Unterbrechung der Interverbindung bekommt man übrigens auch eine Warnmeldung vom Zentralrechner.
Wenn man besonders vorsichtig ist und Angst vor einem Einbruch genau bei Stromausfall hat, sollte man für seinen Router noch eine USV vorsehen; die Zentrale selber hat einen Notstromakku.
Die Programmierung bzw. das Anlernen und Konfigurieren der einzelnen Melder ist extrem einfach gestaltet und läuft über eine Egardia-Webseite. Nach Anmeldung bekommt man ein Passwort für seine EMA und kann loslegen. Alles sehr einfach…man wählt für jeden Melder (z.B. Bewegungsmelder/Öffnungsmelder) aus, ob man eine Eingangsverzögerung wünscht oder eine sofortige Alarmauslösung und der Melder bei „Alles Scharf“ oder „Teilweise Scharf“ ansprechen soll oder nicht….das wars. Eine genaue Bezeichnung der Melder kann man auch angeben (z.B. BWM Schlafzimmer)…
Die Zentrale selber kann man aufstellen, per mitgelieferten Klettband irgendwo befestigen oder auch per Bohrschablone an die Wand schrauben. Laut Bedienungsanleitung kann man über 70 Funkmelder anlernen…das sollte für die meisten Privatanwendungen reichen. Wenn man möchte (was ich nicht gemacht habe) kann auch noch Videoüberwachungskameras anschließen (max. 4 Stück).
Und was ich auch sehr gut finde….das Bedienteil ist von der Zentrale getrennt…..
Jetzt mal zu den Themen die ich (für mich) als neutral einstufen würde; d.h. Dinge die mich in meinem Anwendungsfall nicht stören aber für den einen oder anderen Mitleser wichtig seien könnten:
A)
Die Zentrale kann nur 2 Zonen verwalten, nicht mehr. In meinem Fall habe ich auf der einen Zone (Modus abwesend) alle Melder auf scharf geschaltet und auf Zone 2 nur die Öffnungsmelder (Modus anwesend). Rauch- und Wassermelder sind immer aktiv.
B)
Die Komponenten BWM und Öffnungsmelder haben keine Sabotagekontakte. Allerdings führt die Zentrale ca. alle 6 Stunden einen „Qualitätstest“ durch…findet sie einen Melder nicht, gibt sie eine entsprechende Meldung raus. Für mich ist das OK….ich gehe einfach nicht davon aus, das jemand mich besuchen kommt und einen Melder manipuliert um später einzubrechen. Für die eine oder andere gewerbliche Anwendung könnte das allerdings ein no-go sein. Die Aussensirene verfügt allerdings über einen Sabotagemelder; laut Bedienungsanleitung werden die Melder im „Scharf-Zustand“ jede Minute abgefragt.
C)
Es gibt nur reine PIR-Bewegungsmelder – für mich ist das ausreichend; habe keine kritischen Bereiche (Und seit der Montage vor ein paar Tagen auch keinen Fehlalarm). Dual-Melder gibt es für das System nicht.

Und zum Schluß auch Dinge die ich negativ finde, die mich am Produkt stören:
Das Bedienteil verfügt über kein LCD-Display; man kann auch nicht erkennen ob die Anlage gerade „scharf“ ist oder nicht. Den aktuellen Status sieht man nur an der Zentrale (die man eigentlich ja am besten verstecken sollte), auf der Smartphone-App oder auf der Webseite…..ich würde mir auf den Bedienteil zumindest ein paar Status LEDs wünschen.
Auch im Alarmfall kann man am Bedienteil nicht sehen, WELCHER Melder ausgelöst hat. Den entsprechenden Melder kriegt man nur per Email genannt…
Die Zentrale enthält auch die Innensirene; im Einbruchsfall ist das zwar kein Problem, da da schon der Zentralrechner informiert ist und alles seinen Gang nimmt….eine separate Innensirene wäre mir aber trotzdem lieber.
Es gibt keine Glasbruchmelder für das System.
Die Bypass-Schaltung halte ich auch für ungünstig. Wenn z.B. ein Fenster während der Aktivierung offen steht, wir dieses automatisch auf „Bypass“ gestellt. Wenn das dann während der Scharfschaltung geschlossen wird, wird der Melder aber wieder aktiviert. Wenn man dann das Fenster wieder aufmacht, erfolgt die Alarmmeldung…wünschen würde ich mir hier bei offenem Fenster erst einmal eine Warnmeldung bei Aktivierung.
Fazit: Alles im allem bin ich soweit zufrieden, die entsprechenden Melder sprechen zuverlässig an und von Fehlalarmen bin ich (zumindest die ersten Tage) auch verschont geblieben. Bis auf die o.g. Einschränkungen halte ich die Egardia für ein grundsätzlich gutes System. Die günstigen Komponentenpreise basieren meiner Meinung darauf, dass man parallel auch die monatlichen Grundgebühren an Egardia bezahlen muß, um die Stärken der Anlage auszuspielen. Anscheinend ist die Egardia übrigens eine vereinfachte Version der LUPUS IP Anlage….zumindest die technischen Daten und Beschreibungen sind schon ziemlich ähnlich.
So….soviel erstmal von mir….so nun scheine ich von Text her sogar Ollik mal übertroffen zu haben


Schöne Grüße
Karsten
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RE: Günstige (aber funktionierende) EMA für Reihenhaus - KKMM - 18-10-2012 12:57

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