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RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - Martina H. - 30-03-2025 11:01 @ sicherheitstechnik-siegen: Andererseits wäre es aber doch nicht erwähnenswert, denn jeder Errichter verarbeitet i. d. R. die von entsprechenden Firmen angebotenen Produkte (Reedkontakte, Sperrelemente, ...), zudem berichtet er von einem Feinmechaniker in der Ausbildung, weshalb ich die Aussage nicht einzuordnen vermag. Es bleibt spannend, vielleicht meldet sich der Surfer 1203 ja noch mal. RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - sicherheitstechnik-siegen - 30-03-2025 12:32 Ja, die Formulierung lässt einiges an Spekulationen zu. Das wäre dann allerdings echt der Wahnsinn und ich gehe gerade gedanklich meine Installationen durch, welcher Kunde das bezahlt hätte. RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - peteralarm - 30-03-2025 12:46 Ich bin der Meinung, Surfer nutzt schon fertiges Material und meint dass er es selbst einbaut. Alles Andere wäre mit Sicherheit viel zu aufwändig. Auch ich verbaue je nach örtlicher Gegebenheit Standard MK mit anderen Magneten wie den beiliegenden, als Beispiel. RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - angos_ - 30-03-2025 13:19 Das Problem ist heute das die Grundlagen oft fehlen. Ich habe in der Ausbildung zum Fernmelder ab 1979 auch so manches lernen dürfen wo ich nicht gleich einsehen wollte wozu es mal gut sein könnte. Diese umfassenden Ausbildungen werden kaum noch gemacht. Schade - auch für die die sich jetzt für ausgebildet halten. Und ja lernen darf man bis man in die Kiste fällt. Das macht ja normal auch Spaß. Schöne WE Andreas RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - sicherheitstechnik-siegen - 30-03-2025 13:51 Das ist aber in fast jedem Job so. Was früher einer erledigte, wird heute auf drei Spezialisten aufgeteilt. Das ist der Grund, weswegen bei Mittelgroßen Unternehmen der IT Dienstleister nicht alleine kommt, sondern immer Minimum einen dabei hat. Das kostet halt das doppelte und wer das so beim Kunden umsetzt und bezahlt bekommt, dem darf man gratulieren. RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - peteralarm - 30-03-2025 15:21 Auch mit daran Schuld sind die Versicherungen, oft genug habe ich z.B. zum Nachrüsten eines Easy Lock eine Glasleiste ausgebaut, SPE rein und Kabel hinter der Glasleiste versteckt. Es kann jedem passieren, im Winkel verschätzt, mit dem Bohrer ans Glas gekommen und Sprung in der Scheibe. Früher kein Problem, heute sagt die Versicherung der hätte das nicht machen dürfen, wir zahlen nicht. Deshalb oft die Aussage, das Loch muss der Schreiner bohren. Auch das macht vieles unnötig teuer und die Monteure scheuen das Risiko. RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - surfer1203 - 30-03-2025 19:04 Hallo zusammen, ich meinte den Einbau der Teile. Die Eigenkonstruktion von MK´s, Sperrelementen o.ä. ginge dann wohl doch etwas zu weit. War es im Laufe der Zeit leid, immer auf jemanden warten zu müssen bzw. angewiesen zu sein.Da ich für fast alles Maschinen, Schablonen etc. habe, ist das kein Problem. Gruß surfer RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - Martina H. - 31-03-2025 07:08 Ich sag´s mal so: Wenn ein Neubau auszustatten ist, wird man in den meisten Fällen davon ausgehen können, dass Reedkontakte und (ggfls. auch) Sperrelemente vom Fenster- und Türlieferanten eingebaut bzw. die Öffnungen hierfür geschaffen wurden ![]() Beim Altbau bzw. Nachrüstung sieht es etwas anders aus. Hier ist eher handwerkliches Geschick und Zeit gefragt als know-how. Wenn ich das als interessierte Nichterrichterin schon - ohne jegliche optische Auffälligkeiten - hinbekommen habe (versenkte Reedkontakte im Rahmen + Magnete auf der Riegelstange bzw. Eckumlenkung), würde ich mich nach einem anderen Errichter umsehen, wenn der zusätzlich nach einem Fensterbauer ruft. Okay, ich bin auch für´s Fensterputzen zuständig, weshalb aufgeschraubte oder geklebte Reedkontakte an sichtbaren Stellen ein no-go ![]() Nichtsdestotrotz scheint meine Ansicht wohl nicht überall geteilt werden zu wollen, sonst hätte @ surfer 1203 seine Fähigkeiten wohl nicht explizit erwähnt. Wichtig ist, sorgfältig zu arbeiten und das mache ich oftmals eher als die "Herren vom Fach", die dann mit Holzkit oder Silikon ihre Schandtaten verdecken ![]() RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - sicherheitstechnik-siegen - 31-03-2025 07:59 Moin Martina, rechne mal zusammen, wieviel Stunden Du für die Installation benötigt hast und Multipliziere das mit hundert €. Einen Reed Kontakt verstecken ist kein großes Einmaleins. Es ist nicht die Frage, was der Errichter kann, sondern was der Kunde bereit ist zu zahlen. RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - funkistnichtalles - 31-03-2025 08:11 Im letzten Satz liegt die Wahrheit. Gerade die Protagonisten, die den höchsten Mehrwert erzielen wollen, sind nicht bereit, das entsprechend monetär zu würdigen. Dann gehts halt auf optisch billig hinaus. Nicht alle, aber leider die Mehrheit. Für das Errichterwesen gilt zu sagen, dass das, was in den letzten Jahren nachkam, zu 90 % menschliches Fallobst ist und nicht bereit ist, auch sich nur ansatzweise über den Tellerrand weiterzubilden. Meist sind es ausgebildete Elektriker, denen das Verständnis für das Gewerk vollkommen fehlt. Hauptsache viel Gehalt und viel Urlaub/Freizeit. Bei uns werden Projekte fertiggestellt und danach gechillt. Nicht umgekehrt, auch wenns die Gewerkschaften anders propagieren. Somit suche ich halt weiter, wenn nicht verkaufe ich den Laden wenns soweit ist und dann chille ich nochmehr. Aber vors Chillen kommt Leistung. War schon immer so, wird immer so bleiben. Ansonsten gehen diese Jungs zu B oder S und schaukeln sich die E... Wobei Bosch die Videosparte komplett eingestampft hat und alle MAs entweder entlassen oder versetzt hat. Mit Verschwiegenheitsklausel... RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - sicherheitstechnik-siegen - 31-03-2025 08:40 In meiner Region haben sich seit 2020 sechs neue Unternehmen niedergelassen, die das komplette Spektrum der Sicherheitstechnik anbieten (angeboten haben). Dazu kam noch Veris... Von den 6 ist noch einer übrig, von Veris... höre ich noch nicht mal mehr Radiowerbung, die zuvor täglich rauf und runter gespielt wurde. Den 6 Neugründungen kam natürlich Corona in die Quere, aber die hatten allesamt nur ein Alarm- und ein Videoprodukt und fünf davon sind nun wieder weg. Das Problem daran, die haben hier derart ihr Unwesen getrieben (extrem Beispiel: Installation einer Ajax Alarmanlage in einer Eisdiele für 120,- € Lohnkosten - Installationszeit vor Ort 5,5 Std.), dass die drei seit Jahrzehnten anwesenden Fachfirmen einen enormen Rückgang bei Neukunden hatten. Jetzt läuft es wieder, aber die Zeit muss man auch überbrücken können. Mittlerweile erhalte ich auffällig viele Anrufe von Alarmkunden, wo der Installationsbetrieb nicht mehr erreichbar ist. RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - Martina H. - 31-03-2025 08:53 Dem Beitrag # 29 muss ich unumwunden zustimmen. Aber man sieht -selbst verkabelt- nicht, dass das Fenster überhaupt überwacht wird und darauf bin ich sehr stolz. ![]() Ja, beim ersten Fenster hat es recht lange gedauert, beim zweiten (baugleichen Modell) ging es dann schon schneller und beim letzten Fenster wussten Bohrer und Feile für das Langloch sowie der Gewindebohrer schon fast alleine, was sie leisten mussten ![]() RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - surfer1203 - 31-03-2025 20:41 Das heutige Problem ist doch, dass immer alles schwierig ist. Kommt man zum Kunden wegen z.B. der Nachrüstung einer Motortürverriegelung heißt es: Es war schon der Türhersteller oder Schreiner oder sonst wer da. Alle haben gesagt: Das ist nachträglich nicht möglich. Soll kein Eigenlob sein, aber nachher sagt der Kunde dann meist das es gut aussieht und funktioniert. Und preiswerter wie ne neue Türe war es auch. Ebenso bei verkabelten EMA´s. Kann man mit etwas Mühe und Geschick wirklich schön hinbekommen. Was manche da abliefern ist doch sehr rustikal. Aber klar: der Kunde muss bereit sein den Aufwand zu bezahlen. RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - funkistnichtalles - 31-03-2025 22:17 Die Problematik in der heutigen Zeit sieht so aus wie surfer es beschrieb. Die Jungs( leider zu wenigeMädels) in den Handwerken kennen nichts mehr, was Eigeninitiative beschreiben könnte. Daran ist auch die Gestaltung der Gesetzeslage der Werkverträge geschuldet, was beiden Parteien eigentlich nur zum Nachteil gereicht. Früher gab es Lösungen, zuweilen konstruiert und dennoch funktionabel. Heute schaut man genötigterweise auf Rechtssicherheit. Wobei, wenn man mit dem Kunden Tacheles redet, 99 % mitziehen, obwohl ich damit einen Haftungsausschluss inkludiere. Entweder der Kunde gewinnt oder eben nicht. Der Reparatur Versuch muss immer bezahlt werden, ansonsten läufts auf ein Neuteil mit allen Konsequenzen hinaus. Was soll ich sagen… Meine Kundschaft spielt mit und die die rumgezickt oder rumgeeiert haben, durften sich neue Geschäftspartner suchen. Über 60 % der irrgelaufenen kamen nach 2 Jahren kleinstlaut zurück und haben ihre Wartungsverträge neu zeichnen müssen. Dennoch sparen sie am Ende des Tages Geld und darauf kommts denen an. Wenn einer zickt, kündigen wir die Verträge und gut ist. Nur muss man das auch durchzieht (wollen und können) EinLernprozess. Auf beiden Seiten. Keine Angst wir als Errichter sind im gnadenlosen Vorteil. Wir zumindest in unserem PLz Bereich und mit unserem bevorzugten Hersteller. Im Umkreis von 300 km keine Konkurrenz. Als Tipp… Telenot oder Honeywell sind bescheidene Geschäftspartner, wenns um die eigene Marge geht… Ich brauch beide nicht… RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - sicherheitstechnik-siegen - 31-03-2025 22:21 30 schreibt man mit einer Null und nicht mit zweien ![]() RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - convis - 01-04-2025 07:47 Meiner bescheidenen Meinung nach klammern sich die meisten mir bekannten Errichter noch an der analogen Welt fest. Wenn schon "digital" sein muss, dann so einfach wie möglich. Beispielsweise im Falle von Video am Besten alles von einem Hersteller (Kameras, Rekorder, Netzteile, Switch) damit sich alles irgendwie von selbst einrichtet und hoffentlich keine Probleme macht. Ob man dadurch in der Zukunft bestehen kann wage ich zu bezweifeln. Aber solange der Kunde mit Auftrag droht ist ja alles gut. RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - sicherheitstechnik-siegen - 01-04-2025 09:09 Soso, Du willst also damit sagen, dass unter Nutzung der aktuellen Möglichkeiten der KI (also Digital), ein annähernd oder gar besseres Ergebnis erzielt werden kann, wenn man sich aus dem Gerätepool unterschiedlicher Anbieter eine Auswahl trifft und diese über eine Plattform betreibt. Ich akzeptiere Deine Aussage, wenn Du mir ein einziges Beispiel nennst. Vielleicht bist Du da besser informiert als ich und ich lerne gerne dazu. RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - funkistnichtalles - 01-04-2025 09:28 Dieser Frage schliesse ich mich gerne an. Unter gegebenen Umständen ist es aktuell besser, Komponenten eines Herstellers einzusetzen. klar unter kaufmännischen Gesichtspunkten, Ersatzteilmanagement und Schulungsmanagement. Wer was anderes behauptet, naja. Die Zeiten, wo du Heitel mit Normasensoren kombinieren musstest, hardwired selbstverständlich, sind halt vorbei. Hattest du zu dieser ZEIT einen Kanalpreis Video (von der Kameraqualität wollen wir mal gar nicht sprechen) von ca 4500 € netto unmontiert, bist du heute schon wesentlich günstiger. Ob man damit in der Zukunft bestehen kann. Klares Ja. Denn die Schwätzer in der Branche werden nicht weniger, entlarven sich jedoch in kürzester Zeit meistens selbst. Sicherheitstechnik ist Vertrauenssache. Meist spricht mein Kunde nur: mach dass das geht. Ausschreibungen machen wir gar nicht mit, viel zuviel Aufwand für zu wenig Ertrag. Aber so ne Aussage rauszuhauen. Respekt RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - 5624 - 01-04-2025 10:24 Teilweise ist die Aussage von convis richtig. Ich kenne einige, die Geovision im Vollumfang verbauen und die eigenen Prozesse darauf eingerichtet haben. Sprich man hängt die Geovision-Kamera an den Geovision-Switch und damit hat die Kamera ihre IP, ihren Namen und ist im Geovision-VMS hinterlegt. Es spricht auch nichts dagegen, nur fängt man dann an, zig Parallelwelten aufzubauen. In der EMA-Technik ist es ja bei bestimmten Produkten nicht anders. Warum soll ich mir als Errichter einen Abbrechen und die SPC über Verbiegungen und Mehrkosten über z.B. über ein TAS Link auf z.B. eine VdS-Schnittstelle bringen, wenn ich mir auch einfach eine AES suchen kann, die EDP spricht, die Mehrkosten trägt eh der Kunde. Letztens war doch die Frage nach einer Leitstelle, die eine bestimmte Kamera anbinden kann. Lieber eine Leitstelle mit der passenden AES suchen, als zu prüfen, ob es nicht über ein Standardprotokoll geht oder EBÜS es beherrscht. Manchmal würde ich auch lieber einfach nen Hikvision NVR in die Filiale stellen, Kameras an die integrierten PoE-Ports und wegrennen, aber ich fahre meine Standardschiene stumpf durch, Hikvision an Netgear-Switch an Synology-NAS als NVR. Manchmal sinds Axis-Kameras, wenn wir in Filialen vermehrt militärische Kundschaft haben. Das Synology-NAS. Ist mehr Aufwand in der Konfiguration, aber ich bin am Ende technologisch offen, weil ich ohne Verluste alles mir allem anderen ersetzen kann, ohne extreme Mehrkosten zu haben. Dass die Technik dadurch mehr kann, nein, definitiv nicht. Da müsste ich vom NAS auf CamIQ oder sowas wechseln, was möglich wäre, nur ist es dann egal, welche Basis man vorher hatte, CamIQ gibt es meines Wissens nach nicht als errichtungsvereinfachtes All-in-One-System. Mit KI hat es nichts zu tun. Die All-in-One-Systeme sorgen nur dafür, dass die ND (natürliche Dummheit) sich nicht aus der Komfortzone bewegen muss. Ist aber keine Sache der ST, sondern sehe ich auch in der IT. Lieber das teure softwaredefinierte Netzwerk kaufen, als sich damit zu beschäftigen. Oder man kauft alle Sachen von Microsoft und wundert sich, dass alles nicht funktioniert, wenn es eine Störung gibt, aber die Einrichtung war einfach. RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How? - convis - 01-04-2025 10:30 Die Verwendung von KI zählt zwar unter den Begriff "Digital", war aber damit nicht gemeint. Gemeint war u.a. das Basiswissen über Netzwerktechnik, wie beispielsweise die grobe Eingrenzung von Fehlern (falsche IP Adresse, DNS Probleme, usw.). Zu der Frage mit dem Gerätepool unterschiedlicher Hersteller, kann man als Antwort beispielsweise Milestone nennen. Wenn Hersteller A eine passende Kamera nicht anbietet, dann kann man ohne Probleme eine von Hersteller B verwenden. So bleibt man flexibel und reduziert Abhängigkeiten. Bitte jetzt nicht mit Onvif argumentieren. Ein weiterer Punkt ist das Inseldenken, dass bei vielen noch tief verankert ist und die Leute daran hindert über den Tellerrand zu blicken. |