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Anlage vorrüsten in EFH Neubau
24-03-2013, 14:28
Beitrag: #8
RE: Anlage vorrüsten in EFH Neubau
Halo Bernd,

(24-03-2013 12:36)aolbernd schrieb:  Nicht mit dem Handy, sondern mit dem Pad. Diese elende Rechtschreibkorrektur!!!! Interpretiert Wörter leider immer etwas anders Angry
Tja, elende HighTech-Spielereien... Da lobe ich mir doch meinen 8 Jahre alten Laptop, der hat solche 'Schweinereien' nicht Big Grin

(24-03-2013 12:36)aolbernd schrieb:  Danke erst mal für Deine Erklärungen. Ich dacht, die Kontakte sind offen und werden geschlossen, sobald ein Fenster geöffnet wird. Dann würde eine Reihenschaltung sinnlos sein, da erst alle Fenster offen sein müssten, um ein Signal zu haben Big Grin
Exakt richtig! Es gibt zwar z.B. auch Rauchmelder, die mit Schließerkontakten (NO) arbeiten, aber das steht dann ja zum Glück in der Anleitung und man kann entsprechend anders verdrahten...

(24-03-2013 12:36)aolbernd schrieb:  Die Bus - Anlagen fallen schon wegen des Preises raus. Ist ähnlich wie die Bussysteme bei der Elektroinstallation: nette Spielerei, aber sauteuer - für mich steht der Mehrwert in keinem Verhältnis zum Nutzen.
Ab einer gewissen Anlagengröße kann sich ein Bussystem durchaus als lohnend erweisen, aber im (über-)durchschnittlichen Einfamilienhaus 'reicht' auch eine herkömmliche Anlage völlig aus (die sind ja nicht schlechter als die Bussysteme). Telenot z.B. hat mit ihren "complex 200H" bzw. "complex 400H" auch Hybridsysteme am Markt, die sowohl die herkömmliche Verdrahtung beherrschen als auch über Busanschlüsse verfügen, über die man dann z.B. entfernte Türen oder Nebengebäude mit wenig Drähten absichern kann.

(24-03-2013 12:36)aolbernd schrieb:  Zu den Kabeln: wenn ich es richtig entnommen habe, reichen 2adrige Litzen für die Kontakte. Ich hatte irgendwo Alarmleitungen mir 4 oder 6 Adern gesehen....
Ich denke mal, zur Bedieneinheit kommen mehradrige Leitungen, aber wie sieht's mit Meldern aus? Was für Kabel verlegt man da?
Ein Magnetöffnungskontakt braucht zwei Adern (also ein Paar) für den eigentlichen Schaltkontakt (also Fenster/Tür auf oder zu), das meistens vorhandene 2. Paar dient der Sabotageüberwachung des Kontaktes und seiner vergossenen Anschlussleitung gegen Durchschneiden (und bei VdS-C-Kontakten wird hierüber auch eine Fremdfeld-Sabotage registriert). 'Ausreichen' würden also zwei Adern, ich empfehle aber trotzdem die vieradrige Version, da die Kontakte als Bestandteil der Außenhautüberwachung des Objektes mit etwas Aufwand ja durchaus angreifbar sind!
Und lasse ruhig die Finger weg von den ganzen als 'supertoll' angepriesenen "Alarmleitungen" - handelsübliche Telefonleitungen vom Typ "I-Y(St)Y nx2x0,6" (n steht hierbei für die Anzahl der enthaltenen Aderpaare) reichen völlig aus, sind geschirmt und tlw. sogar preisgünstiger als die 'Alarmstrippen'.
Für die Bedienteile benötigst du meistens vier Adern (oder halt zwei Paare), da die meisten Bedienteile über einen Busanschluss mit der Zentrale kommunizieren. Hier empfiehlt sich auch die Verlegung einer separaten Leitung (auch wieder das bereits erwähnte I-Y(St)Y nx2x0,6, in seltenen Fällen wird eine Cat.5-Leitung benötigt), um Störungen zu vermeiden.
Bewegungsmelder z.B. brauchen mehr Adern (Paare), da sie einfach über mehr Anschlüsse verfügen: ein Paar ist für die Stromversorgung (+/-), ein Paar ist für den eigentlichen Alarmkontakt (Bewegung ja/nein), ein weiteres Paar dient der Sabotageüberwachung (Meldergehäuse geöffnet oder von der Wand gerissen ja/nein), weitere Adern können je nach Hersteller für Scharf-/Unscharf-Eingänge, Gehtest-Steuereingang oder eine Abdecküberwachung hinzukommen.
Ich lege eigentlich grundsätzlich von jedem Bedienteil eine eigene 2x2x0,6-Leitung (also zwei Paare) zur Zentrale, und von jedem Bewegungsmelder ein 6x2x0,6 zur Zentrale (weil in einem Melder für zwei Strippen à 6x2x0,6 kaum Platz ist). Magnetkontakte usw. fasse ich linienmäßig zusammen, indem ich ein 6x2x0,6 von der Zentrale zum ersten Verteiler (in dem z.B. zwei oder drei Fensterkontakte ankommen), von dort zum nächsten Verteiler (an dem wieder mehrere Fenster-/Türkontakte ankommen) usw., bis die in der Leitung vorhandenen Aderpaare belegt sind (ggf. Reserve einplanen und z.B. zwei Paare für 'schlechte Zeiten' frei lassen).

(24-03-2013 12:36)aolbernd schrieb:  Wo in den Leitungen werden die Wiederstände eingebaut - Brauch ich da pro Raum eine UP-Dose oder Verteilung zum Klemmen? Wenn ja, wo sollte diese in einem Raum mit 2 Fenstern sitzen - links, rechts oder zwischen den Fenstern?
Die Fensterkontakte haben ja ihre angegossenen Anschlussleitungen in den Längen 2m, 4m, 6m oder sogar 10m. Du musst für den nötigen Verteiler (in dem ja von den dünnen 'Melderstrippen' auf das Gebäudekabel 6x2x0,6 gewechselt wird) einen Punkt finden, der ein Optimum darstellt zwischen Erreichbarkeit (für die Leitungen), optischem Eindruck (bei 'mitten auf der Wand' wird dich deine Frau vermutlich lynchen wollen) und am besten auch (technischer) Erreichbarkeit, falls mal etwas repariert oder erweitert werden muss (ja, auch Reed-Kontakte können leider mal kaputt gehen). Ich selbst setze die UP-Verteiler immer ganz gerne in die Fensterlaibung, dort stehen dann nie Möbel im Weg, falls ich mal wieder ran muss und ein optischer Schaden im Falle eines Kontaktaustausches o.ä. lässt sich mit wenig Aufwand des Malers wieder reparieren. Aber auch an der 'normalen' Raumwand unter, über, neben oder eben zwischen zwei Fenstern habe ich schon Verteiler gesetzt, da hängen dann ja meist Gardinen, die den Verteilerdeckel optisch verstecken.

(24-03-2013 12:36)aolbernd schrieb:  Zu den Kontakten: Empfohlen wurden zertifizierte. Diese kosten um die 10€ je Stück. Ist dies wirklich notwendig oder tun es auch "bessere" aus dem Elektronikshop?
Naja, um die 10,00 Euronen liegen aber nur die VdS-B-Kontakte, VdS-C-Kontakte mit Fremdfeldüberwachung kosten noch so einiges mehr (rund 30-35 Euro). Ist deine Entscheidung, ob du geprüfte Qualität haben möchtest oder ob dir CE-Produkte (CE= ChinaExport^^) ausreicht, ich persönlich verwende nur zugelassene Kontakte (meist VdS B).

(24-03-2013 12:36)aolbernd schrieb:  Wie wertet die Anlage eigentlich ein abgekipptes Fenster? Wird dieser Kontakt umgangen oder sofort als Störung gewertet? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, wenn ich an den Sommer denke.
Du stellst die richtigen Fragen, das finde ich klasse!
Je nachdem, ob du die Magnetkontakte oben oder unten am Fenster installierst, wird ein gekipptes Fenster von der Anlage ignoriert oder eben als offen angezeigt. Für die Versicherung ist ein gekipptes Fenster ein offenes Fenster und schlimmstenfalls verweigert sie daher die Leistung nach einem Einbruch. Ich empfehle daher die Installation der Kontakte oben (gekipptes Fenster wird gemeldet) oder noch besser eine Verschlussüberwachung der Fenster (bei der der Magnet des Kontaktes am Getriebe des Fensters installiert wird und so die Griffstellung auswertet. Das hilft Falschalarme durch nur zugewehte, aber nicht geschlossene Fenster zu vermeiden.) - wenn man bei Anwesenheit lüften möchte, kann man ja die Fenster-Alarmlinie aus der Überwachung nehmen ("sperren" oder "Bypass").
Aber da gibt es diverse mögliche Lösungen: Wir haben auch schon zwei Kontakte pro Fenster gesetzt, die auf verschiedenen Linien der Zentrale angeschlossen wurden, so kann man auch ein (unbefugtes) Öffnen eines vorher gewollt gekippten Fensters melden und hat so trotz des Sperrens der 'Kipp-Fenster-Linie' eine Überwachung des 'Restfensters'.

(24-03-2013 12:36)aolbernd schrieb:  Melder: da wir ja einen Hund haben, fallen Bewegunsmelder ja schon mal aus. Ich habe allerdings überlegt, ob ich im Keller (mit Aussentür) welche installiere. Macht dies Sinn, da je Türen und Fenster schon mit Kontakten abgesichert sind? Um die Bewegundgsmelder auszulösen müsste der Potenzielle Einbrecher ja erst mal eine Tür der Fenster öffnen....
Im Allgemeinen verwendet man zusätzlich zur Außenhautsicherung (über Magnetkontakte, Lichtschranken, Glasbruchsensoren usw.) eine sogenannte Fallenüberwachung per Bewegungsmelder an den Stellen, die der Einbrecher garantiert früher oder später begehen muss, also z.B. Flure oder Treppenhäuser. Mit einem Hund, der auch da ist, wenn ihr mal weg seid, wird das natürlich nichts, weil dieser früher oder später auch mal den Bewegungsmelder auslösen wird (Katzen wären allerdigs noch 'schlimmer', weil Hunde sich ja zumeist nur bodennah bewegen). Ist der Hund jedoch auch immer aus dem Haus, wenn ihr weg seid, würde ich im Flur einen Melder für die Abwesenheitsüberwachung setzen.
Die Bewegungsmelder sind also quasi das Netz und der doppelte Boden für den Fall, dass es ein Täter schafft, die Außenhautüberwachung zu überlisten (Durchstieg durch die nicht gesicherte Glasscheibe, ohne das Fenster zu öffnen o.ä.). Macht in meinen Augen durchaus Sinn, kann man aber bei knappem Budget auch später nachholen, Hauptsache die Leitungen liegen schon einmal an Ort und Stelle.

(24-03-2013 12:36)aolbernd schrieb:  Im Wohnzimmer habe ich 2 große Festverglaste Fenster Mit VSG, die sich nicht öffnen lassen. Sollten dort Glasbruchsensoren angebracht werden? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Einbrecher eine 5 qm Scheibe einhaut um ins Haus zu kommen...zumal diese Fenster von außen sehr gut einsehbar sind.
VSG ist schon mal sehr gut, wenn die Fenster denn auch ordentlich im Mauerwerk verankert sind, brauchst du hier keine große Sorgen machen - außer bei Blitzeinbrüchen durch einige bestimmte Gruppierungen ist das Einschlagen der Scheiben (was bei VSG ja eh nicht so einfach ist) die nahezu seltenste Einbruchsart.
Bei VSG in der Größe wirst du eventuell schon auf mehrere auf die Scheibe geklebte passive Glasbruchsensoren zurückgreifen müssen oder du löst das Ganze über akustische Glasbruchmelder (auf die du vermutlich auch anspielst, richtig?).

(24-03-2013 12:36)aolbernd schrieb:  Wie werden diese Glasbruchmelder positioniert? Gibt's die auch als UP Variante?
Was passiert, wenn die Anlage scharf ist, und der Hund eine Vase oder Glas umwirft? Löst dies einen Alarm aus?
Die empfohlene Position ist meist gegenüber der zu überwachenden Scheiben an der Wand, je nach Hersteller kann aber auch die Installation an der Decke des Raumes sinnvoll sein. UP-Versionen sind mir bisher nicht über den Weg gelaufen. Die meisten akustischen Glasbruchmelder sind Kombinationsmelder, bei denen zeitgleich zum Geräusch (der Frequenz) des brechenden Glases auch noch eine Luftdruckänderung stattfinden muss, um einen Alarm auszulösen. Wenn dein Hund es also schafft, eine Glasvase vom Tisch zu fegen, während du gerade zeitgleich durch die Tür kommst (und so den Luftdruck im überwachten Bereich änderst), habt ihr beide zusammen einen schönen Falschalarm produziert. Wie wahrscheinlich das ist, kannst du selbst vermutlich besser beurteilen... Big Grin

(24-03-2013 12:36)aolbernd schrieb:  Scharfschaltung: kann ich die Anlage nun mit der Öffnungseinrichtung der Haustür koppeln? Wir bauen ein Schloss ein, dass automatisch verriegelt, sobald die Tür zu ist, von innen normal über die Klinke geöffnet wird und von außen über Codetastatur, Transponder oder Fingerprint geöffnet werden kann.
Ein SVP (SelbstVerriegelndes Panikschloss) also, nicht schlecht! Die Außenschalteinrichtungen wirken also auf das Schloss selbst und nicht auf einen elektrischen Türöffner o.ä.? Dann nimm bitte Außenschalteinrichtungen des Alarmanlagenherstellers, mit denen kannst du Fremdprodukte wie dein Motorschloss ansteuern.
Je nach Hersteller läuft das dann beim Beispiel Transponder entweder über Statusanzeige (Anlage ist derzeit scharf/unscharf) beim ersten erfolgreichen Transponder-Lesevorgang und Statuswechsel erst beim zweiten erfolgreichen Lesevorgang oder durch kurzes bzw. langes Vorhalten des Transponders an den Leser.
Auch eine Kombination von einmaligem Transponderlesen und anschließendem Tastendruck auf z.B. 1 oder 0 für scharfschalten bzw. unscharfschalten ist möglich.

Viele Grüße
Olli

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