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Aufbau Funkalarmsystem für Einfamilienhaus
17-12-2011, 11:50
Beitrag: #1
Aufbau Funkalarmsystem für Einfamilienhaus
Hallo,

ich befasse mich seit erst kurzem mit der Ausstattung eines Funk-Alarmsystems für mein Einfamilienhaus und würde gern Eure Ratschläge mitnehmen, bevor ich eine Fehlentscheidung hinsichtlich Produkt und Ausstattung treffe. Der Einbau einer verkabelten Anlage kommt wegen des hohen Aufwandes für die Verlegung für mich nicht in Frage.

Ich möchte eine gute und zuverlässige Anlage, aber max. 1.000€ investieren. Ideal wäre auch eine Möglichkeit über ein GSM Modul einen stillen Alarm zu erhalten. Ich will die Anlage selbst aufbauen und nicht über einen Fachbetrieb.

zum Haus:
*2 Etagen
*ca. 200m² Wohnfläche (100 oben, 100 unten)
*ein zentraler Zugang über die Eingangstür von dort aus sind obere und
untere Etage zugänglich
*insgesamt je 2 grosse Räume unten und oben, ein Treppenhaus

bisher in Betracht gezogenes Produkt:
*Jablotron Oasis 80

Ich habe vor lediglich die 4 Innenräume mit Bewegungsmeldern zu überwachen. Eine Aussensirene will ich eigentlich nicht, da bei nicht auszuschliessenden Fehlalarmen meine Nachbarschaft nicht belästigt werden soll. Deshalb will ich lediglich Innensirenen einsetzen. Die Anlage sollte gut erweiterbar sein, so z.B. durch die nachträgliche Einbindung von Rauchmeldern etc.

Fragen dazu:
*sind Funkalarmanlagen mittlerweile hinsichtlich betriebsbedingter
Fehlalarme wirklich okay?
*ist die Jablotron Oasis 80 für meine Zwecke okay oder gibt es bessere
Produkte in der Preisklase?
*Wie sollte ich die Anlage ausstatten, was für sinnvolle Komponenten
sollte ich auf Grund meiner Anforderung auswählen?
(Code-Bedienteil, Codekarte, welche Jablotron Bewegengsmelder ...
gibt ja mehrere zu Auswahl) ?
*lohnt die Integration eines GSM-Moduls unter Einsatz einer Prepaid
Karte zum absetzen eines "stillen Alarms"

Ich freue mich auf zahlreiche Informationen um das Thema final entscheiden zu können.

Danke und Gruss
Stephan
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17-12-2011, 16:10
Beitrag: #2
RE: Aufbau Funkalarmsystem für Einfamilienhaus
Hallo Stephan und herzlich willkommen!

Du hast dir ja schon ordentlich Gedanken gemacht, so dass du definitiv nicht blindlings in jede sich bietende Falle läufst, sehr gut!
Dein 'Maximalgebot' wird sehr knapp werden, gerade mit einem GSM-Modul wird diese Grenze wohl eher nicht zu halten sein, aber man wird sehen...

Gegen die Oasis 80 ist laut vorherrschender Meinung hier im Forum wohl nicht viel auszusetzen, wenn man mal von einer anscheinend etwas eingeschränkten Sirenenfunktionalität absieht, die sich aber wohl mit etwas Bastelei auch in de Griff bekommen lässt.
Von einer Außensirene würde ich nicht absehen - eine ordentlich gebaute Anlage verursacht keine Falschalarme (eher der Nutzer, weil er z.B. versehentlich einen scharfen Bereich betritt oder Haustiere hat) und auch zur Abschreckung würde ich mir das Ding ans Haus hängen. Innensirenen sind aus zwei Gründen ein Muss: sie wecken die Bewohner bei Gefahr und sorgen dafür, dass ein Einbrecher einen sehr unangenehmen Aufenthalt im Objekt hat.
Rauch(warn)melder sind in vielen Landesbauordnungen bereits vorgeschrieben, warum möchtest du die nur als spätere Option haben? Bei einer existierenden Anlage mit Aufschaltung zu einem Wachdienst hast du doch das Maximum an Sicherheit erreicht, wenn du die Rauchmelder hier mit einbindest.
Bewegungsmelder sind ein guter Zusatz zu einer Außenhautabsicherung, sollten aber meiner Meinung nach nicht das alleinige Alarmkriterium bilden: sie lösen logischerweise erst aus, wenn bereits jemand im Objekt ist und nicht schon beim Einbruchsversuch und oft genug rennt der Nutzer im Halbschlaf selbst oder eben Haustiere in den Erfassungsbereich der Melder und löst/lösen einen Falschalarm aus...
Schöner ist die Verwendung einer Außenhautsicherung (auch gerne kombiniert mit Bewegungsmeldern, die nur bei Abwesenheit der Nutzer aktiv geschaltet werden): alle Fenster und Türen werden mit Kontakten versehen, dies ermöglicht die Detektion schon beim Versuch des Einbruchs und als Bewohner oder Übernachtungsgast kann man sich frei im Haus bewegen, ohne versehentlich einen Alarm auszulösen.

Wie ich weiter oben ja schon schrieb: eine ordentlich gebaute (Produktion und Installation!) Anlage verursacht keine Falschalarme! Das gilt mittlerweile auch für Funkanlagen (Schreck, habe ich als Funkhasser das etwa gesagt???), sofern sie eben nicht mit Jamming (= gewollte oder ungewollte Fremdfunküberlagerung) oder einem extrem wartungsfaulen (Batteriewechsel alle paar Jahre) Betreiber konfrontiert werden. Grunsätzlich sind und bleiben Funkanlagen aber leichter von außen angreifbar als verdrahtete Systeme!

Die Funktion "stiller Alarm" oder besser "Meldungsübertragung zu einer ständig besetzten Stelle" (oder kurz: Aufschaltung) 'lohnt' sich finanziell immer erst dann, wenn es zum schlimmsten Fall kommt: Einbruch, die Nutzer im Urlaub/im Funkloch und keine Außensirene, die einen eventuell aufmerksamen Nachbarn veranlasst, die Polizei zu rufen... Oder Bewohner UND Täter befinden sich zeitgleich im Objekt - ich wäre ruhiger, wenn ich wüsste, dass die Polizei auch ohne meinen eigenhändigen Anruf auf dem Weg ist!
Für mich persönlich ist die Aufschaltung daher einer der wichtigsten Punkte überhaupt!
Idealerweise würde man zwei Wählgeräte einsetzen: ein 'normales' Wählgerät für das Festnetz und ein GSM-Gerät, die bei Ausfall des Festnetzes bzw. des Mobilfunknetzes die Aufgaben des jeweils anderen Gerätes übernimmt. Das möchte aber kaum jemand bezahlen, daher würde ich bei einer Funkanlage wohl auch nur auf eines der beiden Geräte zurückgreifen - welches für dich die bessere Wahl ist, hängt von vielen Faktoren ab...
Vor-/Nachteile Festnetz:
+ schwer zu manipulieren (sofern dein Telefonanschluss nicht draußen am Haus hängt)
+ in der Anschaffung meist preisgünstiger als GSM-Geräte
+ keine GSM-Karte, deren Guthaben eventuell verbraucht oder abgelaufen ist
+ sichere Übertragung (providerabhängig!!!)
- monatliche Kosten auch ohne Nutzung durch den Anschluss an sich

Vorteile GSM-Gerät:
+ nach Anschaffung keine weiteren Kosten außer Verbindungsgebühren bei Nutzung der Karte
+ flexibel in der Platzierung und bei Umzug
+ von außen nicht direkt angreifbar, aber:
- per Jamming manipulierbar
- bei SMS Übertragungssicherheit zeitweise eingeschränkt, z.B. an Silvester (unterste Übertragungspriorität)

Bitte plane auch mind. zwei Bedienteile ein: eines im Haustürbereich (innen!) und eines im (Eltern-)Schlafzimmer, so hat man beim Betreten des Hauses und beim nächtlichen Aufwachen immer gleich im Blick, wo und was nun genau vorgefallen ist und läuft nicht in die falsche Richtung.

Das Thema Ausstattung der Oasis überlasse ich mal komplett den Oasis-Profis im Forum, da ich noch keine Oasis installiert habe, bin ich dafür definitiv der falsche Ansprechpartner... ;o)

Ich hoffe, ich konnte dir trotzdem etwas weiterhelfen.

VG Olli

Keine Haftung für Sach- oder Personenschäden. Die sach- und fachgerechte Umsetzung liegt beim Ausführenden. Alle gängigen Normen und Vorschriften sind zu beachten, sonst siehe Avatar...
Bitte keine technischen Anfragen per Email oder PN stellen, sondern offen im Forum posten, danke!
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17-12-2011, 17:22
Beitrag: #3
RE: Aufbau Funkalarmsystem für Einfamilienhaus
Hallo Ollik,

Danke für Deine ausführliche Antwort, was mir schon wesentlich weiter hilft.
Schön wäre wenn ich noch ein paar Infos zu der Oasis bzw. auch Alternativen auf Basis meiner Beschreibungen bekommen könnte.

Gruß Stephan
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17-12-2011, 17:48
Beitrag: #4
RE: Aufbau Funkalarmsystem für Einfamilienhaus
Erstmal stimme ich Olli zu:

Zuerst Aussenhautabsicherung (mit Internscharfschaltung zb bei Anwesenheit nachts), danach erst Bewegungsmelder zur Fallenüberwachung bei extern Scharf.

Ich setzt das GSM-Modul ein, habe aber auch das Analogmodul mit drin (hat nur 49,- gekostet).

Da ich aber ISDN habe müsste ich einen Speziellen NTBA mit ab-Wandler einsetzten, der auch bei Netzausfall noch die ab-Schnittstelle am leben hält, da war das GSM-Modul dann doch die einfachere und günstigere Variante

Vorteil vom GSM-Modul (auch mit Prepaid): man kann sich Statusmeldungen per SMS anzeigen lassen, die Anlage kann auch regelmäßig das Guthaben prüfen (bei t-mobile mit *100#) und eine SMS-Meldung senden, wenn der Betrag unter ein festgesetztes Limit fällt. Eine SMS kostet mich 5 ct .....

Zu Sabotagesicherheit von Festnetzleitungen kann ich nur soviel andeuten, das es auch da (sehr drastische) Möglichkeiten zur Kappung der Leitung gibt...

Ich setzte die Oasis mit einer vielzahl verschiedenster Melder ein, und das seit mittlerweile über drei Jahren...

in den ersten drei Meldern mussten jetzt so nach und nach neue Lithium-Batterien rein!
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18-12-2011, 10:31
Beitrag: #5
RE: Aufbau Funkalarmsystem für Einfamilienhaus
(17-12-2011 17:22)bluebaker schrieb:  Hallo Ollik,

Danke für Deine ausführliche Antwort, was mir schon wesentlich weiter hilft.
Schön wäre wenn ich noch ein paar Infos zu der Oasis bzw. auch Alternativen auf Basis meiner Beschreibungen bekommen könnte.

Gruß Stephan

Danke für Deine Ausführungen.
Wie viel muss ich denn investieren um auf Basis der Oasis die Anlage zusammen zu stellen?
Gruß Stephan
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05-02-2012, 15:44
Beitrag: #6
RE: Aufbau Funkalarmsystem für Einfamilienhaus
Mal grob zur Orientierung:

* Zentrale inkl. Akku € 145
* Funk- Interface € 95
* Funk- Aussensirene € 165
* Funk- Innensirene € 79
* Funk- Tastatur € 159
* Funk- Bewegungsmelder Mini € 95
* Funk- Kontaktsender € 82
* GSM Wählgerät ab € 355
* Programmierkabel für PC € 39

... brauchst dann nur noch ein Netzkabel (bekommst Du im Baumarkt).
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